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Gibt es wirklich eine Wohnungsnot?

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Was Du nicht verstehst ist, dass viele Wohnungen, die nicht dauerhaft vermietet werde oder leer stehen, gar nicht als Wertanlage gedacht sind.
Aber HIER scheint es ja um eine Wohnung zu gehen, die eigentlich vermietet werden SOLL. Und da gibt es halt nunml nur begrenzte Möglichkeiten: Entweder man findet sich damit ab, dass es auf Air BNB nicht so gut klappt und akzpetiert den Leerstand und je nach Lage die damit verbundene "moralische" Frage, ob es richtig ist, eine Wohnung in einer evtl gefragten Lage leer stehen zu lassen. Evtl kann man auch nochmal schauen, ob man die Wohnung aufhübschen kann, damit sie auf Air BNB was bringt oder man geht mit dem Preis runter, so dass sie doch noch ihren Abnehmer findet.
Oder man versucht es über den regulären Mietmarkt und akzeptiert hier nunmal die geltenden Mieterschutzrechte.
Oder man muss sich eben mit dem Gedanken des Verkaufs anfreunden.
Eine andere Möglichkeit sehe ich hier in diesem Fall nicht.🤷‍♀️
Es bringt nichts, sich darüber aufzuregen, dass eine Wohnung nicht über Air BNB weggeht, das bringt auch keine neuen Mieter.
Offenbar scheint diese Wohnung aus welchen Gründen auch immer nicht auf Air BNB vermarktbar zu sein: Warum auch immer: falsche Lage? zu niedriger Standart? zu teuer?
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Die schwarzen Schafe befinden sich vielmehr in einer Vielzahl auf Seiten der Mieter, da diese rechtlich bevorteilt sind.
ich weiß nicht ob das wirklich so ist, aber ich kann ja mal "meinen" Mietrichter fragen, ob die Verfahren, die er so aufm Tisch hat, in Mehrzahl gegen Vermieter, Mieter oder halb-halb gehen. Würde mich echt interessieren: ich frage bei gelegenheit mal nach....
Wobei ich nach allem was ich so mitbekomme sagen muss: Man muss bei Vermietern auch einen deutlichen Unterschied zwischne privaten Vermietern machen und Mietkonzernen: Private scheinen wohl nicht so "gerichtsanfällig" zu sein wie die Konzerne, die es teilweise sehr bunt treiben.
Aber die Gesetze des Mietmarktes müssen vermieter logischerweise alle in einen Topf werfen um eben zB gesetzlich Dinge zu regeln, die ein Kleinvermieter garnicht großartig brechen KANN, ein Konzern aber sehr wohl. (zB großangelegte "Entmietungsaktionen" wo Mieter systematisch rausgeeklet werden, um Luxussanierungen durchzuführen)
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Übrigens, würde das Amt die Miete direkt an den Vermieter überweisen, wären Bürgergeldempfänger auch bedeutend willkommener als sie es sind. Es wird genügend Schindluder betrieben, welche man juristisch abstellen könnte.
Meinst Du, dass das so wäre?
DAs ist ja durchaus möglich: der Leistungsbezieher kann das auch selber beantragen.
Wenn das so wäre, müsste sich das doch irgendwo niederschlagen dass dieser Schritt den Weg zu einer Wohnung erleichtert....
ist das so? Ich weiß es nicht, kannst Du dazu genaueres sagen?
 

Portion Control

Urgestein
ist das so? Ich weiß es nicht, kannst Du dazu genaueres sagen?
Genaueres? LOL
Also wenn ich mich zwischen 2 Mietern entscheiden muss nehme ich stets denjenigen der einen solventen Eindruck macht. Und etwas sichereres als Miete von der Regierung gibt es halt nicht.
Klingt jetzt unlogisch für dich? :unsure:

Wir hatten doch hier schon threads in welchen genau dieses Thema behandelt wurde.
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Genaueres? LOL
Also wenn ich mich zwischen 2 Mietern entscheiden muss nehme ich stets denjenigen der einen solventen Eindruck macht. Und etwas sichereres als Miete von der Regierung gibt es halt nicht.
Klingt jetzt unlogisch für dich? :unsure:

Wir hatten doch hier schon threads in welchen genau dieses Thema behandelt wurde.
ja, aber was ich mich frage ist, ob diese Vermutung sich auch in zahlen niederschlägt. Sprich ob Bürgergeldempfänger, die diesen Weg wählen dann WIRKLICH leichter eine Wohnung finden. Wird das tatsächlich auf der Wohnungssuche positiv ins Gewicht fallen oder nicht?
Ich befürchte ehrlich gesagt, dass das allein die Vorbehalte, die viele gegen Bürgergeldempfänger haben nicht ausräumen wird: Sonst würde doch jeder diesen weg wählen, um leichter eine Wohnung zu finden.
Oder ist das der Fall? Ich weiß es nicht, weißt Du es?

Aber ich glaube ehrlich gesagt, dass das eher dann eine Rolle spielt, wenn es um die Vermietung von "Schrottbuden" geht. Also nichts für den kleinen Vermieter sondern eher für große Mietkonzerne, die sich das zu nütze machen: garantierte Miete, Mieter, die keine Wahl haben und jedes Loch nehmen müssen: Das ist ja leider ein bekannte Problem auf dem Mietmarkt: Konzerne, die verfallene Bruchbuden an Bürgergeldempfänger vermieten und ihren Pflichten als Vermieter nicht nachkommen, weil die Mieter ja letztlich keine Handhabe haben.
Also das ist aber eher eine Art "Paralelluniversum" auf dem Mietmarkt und hat nichts mit normalen Kleinvermietern zu tun: Bzw glaube ich nicht ,dass das für unseren TE eine Option wäre auf diese Weise sichere Mieten einzufahren.
Also ich denke nicht dass ein Kleinvermieter, der Angst hat, irgendwelchen unseriösen Mietern aufzusitzen, sich davon beruhigen lassen würde, dass der Staat die Miete zahlt.
 

Dalmatiner

Aktives Mitglied
Ich kann zur Direktzahlung an den Vermieter was sagen. Wenn einer eine Abtretungserklärung an das Jobcenter macht und dieses überweist an den Vermieter, dann ist das eine bombensichere Sache. Sieht der Vermieter gern.

Aber dann kommt die nächste Mieterhöhung, Nebenkostenabrechnung oder sonstwas. Und dann fragt sich das Amt, ob das überhaupt sein kann. Sie empfehlen dem Bürgergeldempfänger dann, die Expertise des Hausjuristen in Anspruch zu nehmen und der Sache zu widersprechen oder gar zu klagen. Dann ist die Direktzahlung definitiv ein Nachteil. Denn der normale Mieter widerspricht seltener.

Und dann weiss ich bei einer Abtretung auch, das der Mieter nicht bis 3 zählen kann, denn sonst wäre das ja nicht so. Der hat also mehr Schadenspotential als einer der selbst zahlt. Das wägt der Vermieter dann ab, was insgesamt wohl die bessere Lösung ist.
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Ich kann zur Direktzahlung an den Vermieter was sagen. Wenn einer eine Abtretungserklärung an das Jobcenter macht und dieses überweist an den Vermieter, dann ist das eine bombensichere Sache. Sieht der Vermieter gern.

Aber dann kommt die nächste Mieterhöhung, Nebenkostenabrechnung oder sonstwas. Und dann fragt sich das Amt, ob das überhaupt sein kann. Sie empfehlen dem Bürgergeldempfänger dann, die Expertise des Hausjuristen in Anspruch zu nehmen und der Sache zu widersprechen oder gar zu klagen. Dann ist die Direktzahlung definitiv ein Nachteil. Denn der normale Mieter widerspricht seltener.

Und dann weiss ich bei einer Abtretung auch, das der Mieter nicht bis 3 zählen kann, denn sonst wäre das ja nicht so. Der hat also mehr Schadenspotential als einer der selbst zahlt. Das wägt der Vermieter dann ab, was insgesamt wohl die bessere Lösung ist.
ja solche Dinge hätte ich auch im Hinterkopf bei diesem Thema: Also ich denke nicht, dass das eben so einfach ist. Allein die Regelmäßigkeit einer Zahlung macht es doch nicht aus.
wie du sagst: der eine Vermieter mag es vielleicht nicht so gern, wenn ihm das Amt auf die Finger gucken könnte, der andere findet gerade das gut, der nächste hat grundsätzlich Vorbehalte gegen Bürgergeldempfänger und wieder der nächste hat vielleicht wieder andere Gedanken.
Ich glaube nicht, dass ein Mietverhältnis rein davon beeinflusst wird, ob das Amt direkt zahlt oder nicht direkt.
Ich denke, das ist hier auch nicht das Thema: Faktisch haben wir hierzulande Regionen, in denen große Wohnungsnot herrscht: die Gründe dafür sind vielfältig.
Trotzdem finde ich persönlich, dass man sich als Vermieter lieber auf sein Bauchgefühl und auf den persönlichen Kontakt zu seinen Mietern verlassen sollte, als auf irgendwelche Zahlen oder auf das Amt.
Also wenn ich später mal meine Wohnung vermiete, werde ich definitiv versuchen, sie an jemanden zu vermieten, den ich kenne. Auch das ist kein 100% Schutz vor Pech mit Mieter, aber es minimiert die Gefahr (die ja auch nicht soooo hoch ist).
Leer stehen lassen wäre für mich persönlich keine Option und ich bin auch eher nicht so der typ, der sein Geld in Aktien oder sowas anlegt: Also für mich wäre es eine klare Sache, zu vermieten und ich denke, mit ein bißchen Auswahl, kann man das Risiko dass man echt an den Falschen gerät schon sehr in Grenzen halten. Ganz ausschließen lässt es sich nie, aber das kann einem auch passieren, wenn man die Wohnung als Ferienwohnung vermietet, oder leer stehen lässt (auch da kann man zB einen unbemerkten Wasserschaden bekommen und plötzlich vor massiven Renovierungen stehen, bzw verfällt eine lange Zeit unbewohnt Wohnung auch und verschluckt somit Geld und auch wenn alles super läuft, verursacht eine leere Wohnung eben auch Kosten, die man dann abschreiben muss).
Also es gibt immer irgendwelche Risiken oder Nachteile- so ist das Leben: Letztlich sollte man das ganze sachlich betrachten und einen Weg wählen, der am besten zum eigenen Typ und zur Wohnung passt.

Also wenn ich jetzt eine Wohnung in einem malerischen Ferienort habe und kein Problem damit habe, die Wohnung regelmäßig zu reinigen oder reinigen zu lassen: Warum dann keine feriengäste aufnehmen?
Wenn ich aber eine Wohnung in einem eher unansehnlichen Plattenbau habe, dann wird das mit der Ferienwohnung wohl eher nix: dann sollte ich lieber vermieten und wenn ich für diese Wohnung dann nur Klientel bekomme, das für mein Sicherheitsbedürfnis zu fragwürdig erscheint, wäre vielleicht ein Verkauf die bessere Lösung.
Oder wenn ich eine 4 Zimmer Gartenwohnung in einer sehr kinderreichen Umgebung habe, ich aber explizit keine familien mit Kindern will, sollte ich mir überlegen, ob ich meine Suchkriterien nicht anpasse, wenn ich so niemanden finde.
Oder ich habe eine sehr in die Jahre gekommene Wohnung, für die ich einfach einen zu hohen Preis will: dann wäre vielleicht angesagt, sie aufzuhübschen oder mit dem Preis runterzugehen.

und und und: Ich denke, sowas muss jeder sachlich betrachten und so entscheiden, wie es zu seiner Situation am besten passt.
Da gibt es kein richtig oder falsch. Ist Geschmackssache.
 

Portion Control

Urgestein
ja, aber was ich mich frage ist, ob diese Vermutung sich auch in zahlen niederschlägt. Sprich ob Bürgergeldempfänger, die diesen Weg wählen dann WIRKLICH leichter eine Wohnung finden. Wird das tatsächlich auf der Wohnungssuche positiv ins Gewicht fallen oder nicht?
Ich befürchte ehrlich gesagt, dass das allein die Vorbehalte, die viele gegen Bürgergeldempfänger haben nicht ausräumen wird: Sonst würde doch jeder diesen weg wählen, um leichter eine Wohnung zu finden.
Oder ist das der Fall? Ich weiß es nicht, weißt Du es?
Ich habe dir auf diese Frage bereits geantwortet.

Ich kann zur Direktzahlung an den Vermieter was sagen. Wenn einer eine Abtretungserklärung an das Jobcenter macht und dieses überweist an den Vermieter, dann ist das eine bombensichere Sache. Sieht der Vermieter gern.
Ist aber auch nicht zu Ende gedacht. Da es keine feste Regelung gibt welcher man Folge leisten müsste, kann der Mieter kurz nach Beginn des Mietverhältnis die Abtretungserklärung widerrufen und das Geld für Wohnen+Heizung wieder direkt vom Amt erhalten.
Ergo ist eine Abtretungserklärung genau so unsicher als hätte man keine!
Das Spielchen hätte bei mir als Vermieter überhaupt keinen Eindruck hinterlassen.

Aber dann kommt die nächste Mieterhöhung, Nebenkostenabrechnung oder sonstwas. Und dann fragt sich das Amt, ob das überhaupt sein kann. Sie empfehlen dem Bürgergeldempfänger dann, die Expertise des Hausjuristen in Anspruch zu nehmen und der Sache zu widersprechen oder gar zu klagen.
Eine im Vertrag festgehaltene Mieterhöhung in verschiedenen Intervallen oder die gesetzliche Vorgabe zu nutzen, wird keinen Anwalt auf den Plan rufen. Klingt ja bei dir so, als dürfte ein Vermieter nie die Mietpreise erhöhen...
Nebenkostenabrechnungen sollten ohnehin immer geprüft werden. Beanstandungen die rechtens sind, sollten natürlich auch geklärt werden.
 

Silan

Aktives Mitglied
Ich kann ja mal berichten, wie die Realität mit Bürgergeldempfängern aussieht. Klar, viele Bürgergeldempfänger halten sich an die Regeln. Aber es gibt auch die, die das nicht tun. Und die wird man nur schwerlich wieder los.
Meine Tochter war im Bürgergeldbezug. Vormals Hartz4. Und wurde regelmäßig sanktioniert. Und diese Sanktionen machen auch vor der Miete nicht halt. Wir waren oft in der Situation, dass wir nur anteilig Miete bekommen haben, zeitweise gar keine. Denn sie hat phasenweise gar nicht geschafft, überhaupt die Anträge zu stellen. Kindergeld und Unterhalt für die Kinder, da konnte sie ganz gut von Leben. Miete und Nebenkosten, das regelt sich schon irgendwie. Sie war auch schon monatelang ohne Strom, Gas haben wir bezahlt, das lief leider über die Nebenkosten.
Auch Nebenkosten und Mieterhöhungen werden vom Amt genauestens kontrolliert. Bei uns kamen jedes Mal Beanstandungen, wenn die Nebenkosten mal um wenige € schwankten, wir mussten jeden ct. nachweisen. Aber das ist ja auch ok.
Und einfach kündigen ist auch nicht so leicht, wir haben uns da mal erkundigt. Einer alleinerziehenden mit Kindern im Bezug von Sozialleistungen kann man nicht einfach so die Wohnung kündigen. Das dauert...

Gut, wir hätten sie nie rausgeschmissen. Sie ist psychisch krank, was sie aber ablehnt. Und unseren Enkelkindern hätten wir ja ebenfalls kündigen müssen. Das hätten wir nie gekonnt. Wir wussten, worauf wir uns einlassen, haben durch ihre Verhaltensweisen schon den Kontakt zu einem Enkelkind verloren. Das wollten wir verhindern. Das ändert aber nichts an den Tatsachen, dass man auch aus Sozialbezügen die Miete und die Nebenkosten nicht 100% sicher hat.
Außerdem hat es oft Gründe, warum Menschen den Weg aus dem Sozialbezug nicht finden. Und bei vielen (bei weitem nicht bei allen, aber dennoch bei vielen) schlägt sich das auf ihr Verhalten nieder. Und wenn man pech hat, gerät man an jemanden, der sein Leben einfach nicht im Griff hat.
 

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