Mittlerweile hat er 2 Entgiftungen hinter sich und zweimal die Arbeit verloren und er rutscht trotzdem immer weiter ins Drogenmillieu ab.
Vor 6 Wochen hat er wieder eine Ausbildung angefangen und vor ca. 4 Wochen ist es zwischen uns wieder ekaliert. Unsere Treffen liefen in letzter Zeit meistens so ab, daß er entweder irgendwo hin gefahren werden wollte und oft auch noch Geld geliehen haben wollte. Wenn er dann hatte was er wollte, hat er so getan, als wäre er verabredet und hat mich wieder nach Hause geschickt.
Er hat es immer so geschickt angestellt, daß er vorgegeben hat, sich einfach so mit mir treffen zu wollen, um etwas zu unternehmen, und erst wenn ich schon unterwegs war, rückte er damit heraus, was er wirklich machen will. Als ich ihm dann einmal kein Geld geliehen habe, hat er wutentbrannt die Tür vom Auto aufgetreten und ist weggelaufen. Danach kamen zahlreiche Hassnachrichten, in denen er mir mitteilte, daß er sich nur mit mir treffen wollte, wenn er einen Nutzen davon hatte. Ob ich wirklich gedacht habe, es wäre freundschaftlich gewesen? Zufällig habe ich an diesem Tag in seinem Handy gelesen, daß sein einziger noch vorhandener Freund ihm auch kein Geld mehr leihen will und daß er ihm geschrieben hat, daß er "die Schwuchtel gerufen hat", die ihm aber auch nichts leihen will.
Danach hat er sich 4 Wochen nicht mehr gemeldet. Bis dahin war er dann so weit, daß er des öfteren nicht zur Arbeit ging, sondern auf der Straße um Geld gebettelt hat, weil er Stoff brauchte.
Er hat aber jetzt wohl eingesehen, daß es so nicht weitergehen kann und auch die Arbeit bald wieder verlieren wird, und hat sich jetzt wieder für eine Entgiftung angemeldet.
Und jetzt macht er mir wieder Vorwürfe. Ich hätte immer nur negativ über seinen Konsum geredet und er hätte immer erst endlos diskutieren müssen, bis ich ihm Geld geliehen habe. Richtige Freunde helfen ohne Diskussionen und ohne Gegenleistung. Ich hätte immer erst gewartet, bis er am Boden liegt, bis ich mich erbarmt hätte ihm Geld für Drogen zu geben. Auf solche Freunde könnte er verzichten.
Daß ich ihm mit Geld nicht helfe, sondern ihm ermögliche, weiter zu konsumieren, sieht er nicht ein. Diese Art von Hilfe will er nicht und wenn er wirklich Hilfe will, dann bestimmt nicht von mir.
Ausserdem hat er genug andere Leute, die immer für ihn da sind.
Und diese Leute helfen ihm mehr, wenn sie ihm Geld geben, weil er dann keine Straftat begehen muss, wodurch er auch noch viel mehr Geld "verdient" und sich so noch mehr Drogen kaufen kann, als für die kleinen Beträge, die er geliehen haben wollte.
Heute hat er dann wieder mal den Kontakt abgebrochen, weil er heute nochmal ohne Stress konsumieren will, bevor er in die Entgiftung geht, und nichts negatives von mir hören will. Ansonsten hätte er sich treffen wollen.
Und wenn er dann clean ist, will er endlich selbständig werden und nicht mehr auf meine Hilfe angewiesen sein. Seine Freundin möchte auch, daß er sich nach der Entgiftung mehr auf sie konzentriert und nicht mehr auf andere...
Wenn er Hilfe braucht bin ich also scheinbar sein Freund, und wenn er selbständig ist, braucht er mich nicht mehr.