Was man vielleicht ergänzend sagen kann ist, dass es schon möglich ist, neue Leute im "Alltag" kennenzulernen, wenn man den üblichen Lebensphasen folgt, wie sie die Gesellschaft so vorsieht.
Also Lebensphase für Lebensphasen, Schule, Ausbildung/Studium, Familiengründung und dadurch wiederum neue Leute durch Elternabende und Co.
Ich klammere mal den Job aus, denn hier finden häufigere Wechsel von einem selbst oder Kollegen statt und man will auch nicht zwangsläufig den Kollegen als Freund, der möglicherweise Konkurrenz ist im Büro oder man privates und berufliches trennen möchte. Ich arbeite beispielsweise mit 50 Leuten zusammen, von denen ich fast niemanden privat auch noch ertragen möchte, das reicht mir schon im Büro. Die wenigen, mit denen ich einen guten Draht habe, wohnen mir zu weit weg, als dass ich Lust hätte 100km mit dem Auto zu fahren um mal einen Kaffee außerhalb des Feierabends zu trinken, den ich auch im Büro mit denen trinken kann.
Also wenn man den üblichen Lebensphasen folgt, findet man genauso automatisiert neue Leute mit ähnlicher Lebensphase (was schon mal nicht unwichtig ist) wie es schon zu Ausbildungs oder Studienzeiten der Fall war.
Folgt man dieser Lebensphase nicht, hat man in der Regel kaum Chancen, in irgendwelche Strukturen hineinzukommen und befindet sich mit einer unsichtbaren Gruppe eben irgendwo am vermeintlichen Rande der Gesellschaft.
Erstaunlicherweise gibt es ja immer mehr Singles, oder Paare, die keine Familie gründen, und Geschiedene bzw. Getrennte ohne Familiengründung, die diese vermeintliche "Randgruppe" ausmachen. Aber die gesellschaftlichen Strukturen konzentrieren sich nach wie vor auf intakte Familien oder Menschen, die eben genau diesen Lebensphasen folgen, wie oben beschrieben und reagieren irgendwie nicht auf den gesellschaftlichen Wandel, dass die vermeintliche Randgruppe immer größer wird.