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Freunde "aussortieren"

Arktur

Sehr aktives Mitglied
Dann schau doch mal bei Facebook oder Bumble, werde aktiv.
Diese Aussage liest sich so, als ob bereits geklärt wäre, wie ich mich privat und im sozialen Umgang verhalte.

Was Facebook betrifft, nutze ich dieses System tatsächlich nicht. Generell versuche ich eher mit Freizeitaktivitäten, auf Menschen zu treffen, mit denen man ggf. in Interaktion treten könnte.
 
Z

Zollstock

Gast
Die Frage wäre halt, ob dieses Konzept dauerhaft tragfähig ist, und ob nicht mittelfristig ein gutes soziales Netzwerk mit Freunden und Bekannten allen Beteiligten mehr bringen würde, als wenn jeder für sich allein vor dem Bildschirm abhängt.
Ja, na klar wäre das besser. Aber es stecken eben Multimilliarden-Dollar-Konzerne dahinter, die die Leute mit ihrer täglichen Dosis Opium versorgen. Serien sind bequem, Serien unterhalten. Das echte Leben ist nicht halb so spannend, die echten Menschen nicht halb so schön. Also verbringt man die Zeit lieber vor dem Bildschirm. Man wartet man auf das nächste Like, postet im Internet, aber in echten Unterhaltungen zieht man sich lieber zurück. Man hat schließlich seine Pseudo-Gesellschaft am Bildschirm.
Aber niemand sieht das kritisch. Niemanden interessiert, wie Social Media Unternehmen gezielt psychische Abhängigkeiten herstellen, um die Leute vor dem Bildschirm zu halten. Niemand fragt, wie viel Medienkonsum gesund ist.
 
Die Leute machen nur noch ihr Ding.

Das merke ich auch am Arbeitsplatz. Vor Corona gab es häufige Betriebsfeste, Sommerfest, Umtrunk auf dem Weihnachtsmarkt, gemeinsam Kegeln gehen.
Nach Corona fand nichts mehr statt.

Keiner hat mehr Lust, die Menschen haben sich umgestellt.
Ich habe mal gerade darüber nachgedacht ..... und du hast Recht!
Ich habe seit Corona den Job gewechselt und zuletzt davor weiß ich noch, dass wir 2022 kein Sommerfest mehr hatten, obwohl es keine Auflagen mehr gab und unser Chef damals sagte, dass er "lieb gewonnene Dinge" nicht mehr auffrischen möchte, also im Sinne von "Bin froh, dass ich die Feste mit Begründung Corona streichen konnte und dabei lassen wir es auch".

Und beim neuen Arbeitgeber ist auch alles gestrichen worden mit Corona und nie wieder belebt worden. Ein halbherziger Versuch fand dann noch statt und dann kam das Beste: Es meldeten sich gerade einmal 10 Prozent der Belegschaft dazu an, weshalb der Arbeitgeber meinte, dass man das Fest bei so geringem Interesse nicht ausrichten werde. Glück gehabt......

Auch in den Vereinen in denen ich bin, ist alles runter gefahren worden. Ich glaube, die Leute ziehen sich zurück und wenn ein vorhandener Freundeskreis noch etwas "feiert", dann nur noch zu hause.

Zwar sind hier die Straßenfeste voll, aber auch dort wie schon erwähnt, stehen die Gruppen für sich.
 
Was man vielleicht ergänzend sagen kann ist, dass es schon möglich ist, neue Leute im "Alltag" kennenzulernen, wenn man den üblichen Lebensphasen folgt, wie sie die Gesellschaft so vorsieht.

Also Lebensphase für Lebensphasen, Schule, Ausbildung/Studium, Familiengründung und dadurch wiederum neue Leute durch Elternabende und Co.

Ich klammere mal den Job aus, denn hier finden häufigere Wechsel von einem selbst oder Kollegen statt und man will auch nicht zwangsläufig den Kollegen als Freund, der möglicherweise Konkurrenz ist im Büro oder man privates und berufliches trennen möchte. Ich arbeite beispielsweise mit 50 Leuten zusammen, von denen ich fast niemanden privat auch noch ertragen möchte, das reicht mir schon im Büro. Die wenigen, mit denen ich einen guten Draht habe, wohnen mir zu weit weg, als dass ich Lust hätte 100km mit dem Auto zu fahren um mal einen Kaffee außerhalb des Feierabends zu trinken, den ich auch im Büro mit denen trinken kann.

Also wenn man den üblichen Lebensphasen folgt, findet man genauso automatisiert neue Leute mit ähnlicher Lebensphase (was schon mal nicht unwichtig ist) wie es schon zu Ausbildungs oder Studienzeiten der Fall war.

Folgt man dieser Lebensphase nicht, hat man in der Regel kaum Chancen, in irgendwelche Strukturen hineinzukommen und befindet sich mit einer unsichtbaren Gruppe eben irgendwo am vermeintlichen Rande der Gesellschaft.

Erstaunlicherweise gibt es ja immer mehr Singles, oder Paare, die keine Familie gründen, und Geschiedene bzw. Getrennte ohne Familiengründung, die diese vermeintliche "Randgruppe" ausmachen. Aber die gesellschaftlichen Strukturen konzentrieren sich nach wie vor auf intakte Familien oder Menschen, die eben genau diesen Lebensphasen folgen, wie oben beschrieben und reagieren irgendwie nicht auf den gesellschaftlichen Wandel, dass die vermeintliche Randgruppe immer größer wird.
 

Arktur

Sehr aktives Mitglied
Folgt man dieser Lebensphase nicht, hat man in der Regel kaum Chancen, in irgendwelche Strukturen hineinzukommen und befindet sich mit einer unsichtbaren Gruppe eben irgendwo am vermeintlichen Rande der Gesellschaft.
Also zumindest wenn man außerhalb der Großstädte lebt, ist das wohl so. In dem kleinen Ort meiner Herkunft würde ich vermutlich keinen Fuß mehr auf den Boden bekommen, wenn ich dorthin zurückkehren würde. Denn ich passe nicht in die üblichen Muster (Ehe, Immobilie, Familie, Auto,...).

Aber auch hier am Arbeitsplatz finde ich das Knüpfen engerer Kontakte nicht einfach, wenn man so wie ich etwas anders tickt als die Mehrzahl der Leute in meiner Branche. Beispielsweise liegt mein privater Schwerpunkt an Interessen unter anderem bei Kunst und Kultur und ähnlichem - genau das findet aber am Arbeitsplatz kaum Widerhall. Über Kunst und Kultur wird - wenn überhaupt - eher verächtlich geredet, oder man signalisiert lautstark, dass man nichts davon hält.
 
Also zumindest wenn man außerhalb der Großstädte lebt, ist das wohl so. In dem kleinen Ort meiner Herkunft würde ich vermutlich keinen Fuß mehr auf den Boden bekommen, wenn ich dorthin zurückkehren würde. Denn ich passe nicht in die üblichen Muster (Ehe, Immobilie, Familie, Auto,...).

Aber auch hier am Arbeitsplatz finde ich das Knüpfen engerer Kontakte nicht einfach, wenn man so wie ich etwas anders tickt als die Mehrzahl der Leute in meiner Branche. Beispielsweise liegt mein privater Schwerpunkt an Interessen unter anderem bei Kunst und Kultur und ähnlichem - genau das findet aber am Arbeitsplatz kaum Widerhall. Über Kunst und Kultur wird - wenn überhaupt - eher verächtlich geredet, oder man signalisiert lautstark, dass man nichts davon hält.
Es unterscheidet sich natürlich noch mal die Größe der Stadt bzw. des Orts. In ländlich geprägten Bereichen ist man schnell ein Sonderling, wenn man dem Muster nicht folgt. In der Stadt ist das eher akzeptiert.

Ich habe mich weitgehend vom Arbeitsplatz mit sowohl privaten Themen als auch bei gelegentlichen (sehr rückläufigen) privaten Veranstaltungen, wie Weihnachtsfeier und Co. komplett zurück gezogen, weil es mir keinen Mehrwert bringt. Bei uns warten viele Kollegen nur auf den Fehltritt eines anderen, um diese Gelegenheit zu nutzen, neue Gesprächsthemen aus dem Boden zu ziehen oder Sonstiges. Darauf verzichte ich. Ich sehe den Job als Nahrungsgeber, mehr nicht.

Vor einem Jahr hatte ich so eine Krise, in der ich mir dachte, was mache ich nur sinnvolles mit all meiner Zeit. Und statt zu warten oder hoffen, dass etwas passiert, habe ich mich auf neue Interessen fokussiert, um die mich inzwischen viele beneiden, die Partner haben, die dort nicht mit ziehen und es eher bremsen würden oder Vergleichbares. Wie so eine Art privates Projekt. Alle halbe Jahr ein neues Projekt, sei es sich mit Themen intensiv zu beschäftigen, Kurse zu belegen an einer Volkshochschule, die man 3-6 Monate macht und sich hinterher nicht ärgern muss, wenns nicht gefallen hat, weil es abgeschlossen ist und wenns gut war, gibt es oft Folgeangebote. Also so etwas kann ich empfehlen.

Was man nicht machen sollte ist, zu glauben, die Zeit und das Leben ziehen an einem vorbei und "allen anderen da draußen" gehts so viel besser als einem selbst und in diese Selbstmitleidsnummer zu verfallen, nichts ist unattraktiver und abstoßender als das. Vielmehr neue Themenfelder für sich erobern und sich auf sich konzentrieren. Seit ich das tue, bin ich auch weniger enttäuscht von ausbleibenden Reaktionen oder Resonanzen von Anderen, von denen ich mir das vor vielen Jahren vielleicht insgeheim erhofft hätte oder erwartet hätte.

Dinge, die man gern macht, einfach machen oder neue Dinge suchen, die einen fesseln.
 

Arktur

Sehr aktives Mitglied
Dinge, die man gern macht, einfach machen oder neue Dinge suchen, die einen fesseln.
Das mache ich im Prinzip auch so ähnlich - schon seit Jahren. Ich entdecke immer wieder neue Themen für mich, die ich dann einfach angehe und mich damit beschäftige. Genaugenommen gibt es mehr interessante Themen und Projekte als verfügbare Zeit.

Seit ich das tue, bin ich auch weniger enttäuscht von ausbleibenden Reaktionen oder Resonanzen von Anderen,
Das ist wahrscheinlich wichtig, dass man trotzdem nicht auf Reaktionen von anderen wartet, denn auch wenn man - so wie ich - vieles macht, was interessant sein kann: es ist dennoch nicht so, dass sich viele Menschen davon inspiriert fühlen, sich mir anschließen zu wollen. Für viele Leute scheinen meine Themen langweilig bzw. uninteressant zu sein.

Aber sei's drum. Ich mache es ja für mich und weil es mich erfüllt und mich interessiert.
 
K

Karateka88

Gast
Ich verstehe dieses Corona-Argument nicht. Es gibt alle Angebote wieder, jeder kann jederzeit raus und aktiv werden.

Und dass es sich niemand mehr leisten kann auszugehen, erlebe ich anders. Wir hatten z.B. am Samstag echt Mühe, noch einen Platz zu bekommen für ein paar Cocktails.
 

Salvus

Mitglied
Seit ich das tue, bin ich auch weniger enttäuscht von ausbleibenden Reaktionen oder Resonanzen von Anderen, von denen ich mir das vor vielen Jahren vielleicht insgeheim erhofft hätte oder erwartet hätte.
Ein sehr guter Rat!

Ich für meinen Teil lerne Fremdsprachen und lese viel. Mich wundert es immer, dass die meisten Singlefrauen null Hobbies oder Interessen haben. Die machen einfach gar nichts nach der Arbeit außer tindern.
Umso verzweifelter sind sie dann, wenn es mit Date x wieder mal nicht geklappt hat...

Ansonsten- wer sich meldet, meldet sich, wer nicht, halt nicht. Ich renne niemandem hinterher.

Ich lebe allerdings auch in Beziehung, das macht es deutlich einfacher und mein sozialer Akku ist immer gut gefüllt.
 
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