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Politisches Koordinatensystem/Spektrum

Daoga

Urgestein
So etwas behauptet niemand. Wer "kleiner Negerjunge" sagt, wird unter Umständen als rassistisch gebrandmarkt. Aber rassistisch heisst nicht rechtsradikal, da gehört noch eine Menge mehr dazu.
Der "Neger" allein macht noch keinen Rechtsradikalen, und damals, schon ein paar Jahrzehnte her mittlerweile, war das im Regelfall nicht mal rassistisch gemeint, sondern das war einfach ein Wort für (dunkelhäutiger) Afrikaner.
(Gibt ja auch die Nordafrikaner, die mehr dem europäischen Typ entsprechen, die wurden auch damals nicht als Neger bezeichnet.)
Neger kommt von Niger = schwarz, bedeutet also nichts anderes als "Schwarzer"/"Farbiger". Vom amerikanischen Schimpfwort mit den zwei g drin war man damals ebenfalls noch unbeleckt mangels allzuviel amerikanischer Überfremdung, das Wort kannten die meisten allenfalls aus "Tom Sawyer", genauso wie die ganze PC-Welle erst vor kurzer Zeit von dort herübergeschwappt ist als keineswegs so erwünschter Import, denn die Sklaverei amerikanischer Natur hat es in Europa nun mal nie gegeben, weshalb auch die Folgeentwicklungen (hautfarbenbezogener Rassismus samt Bekämpfung etc.) nicht unreflektiert eins zu eins auf Deutschland übertragen werden können.
In USA trifft der Rassismus bekanntlich nicht nur Afrikanischstämmige, sondern ebenfalls Latinos (Lateinamerikaner, Mexikaner etc.), Asiaten (vor allem Chinesen die im 19. Jahrhundert als Ersatzsklaven für den Eisenbahnbau importiert wurden) und was von den Natives ("Indianern") noch übrig ist.
In Kurzfassung also alles was nicht "weiß" ist sprich rein europäische Vorfahren hat (auch "Mischlinge" werden schon diskriminiert), da muß nicht jemand erst mit extrem dunkler Hautfarbe daherkommen. Rassismus ist dem amerikanischen Gesellschaftssystem bis heute immanent, anders als in Europa, wo ein Afrikaner oder Chinese hier oder da immer als "exotisch" gesehen wurde, etwas nicht Alltägliches halt, aber nicht als Bedrohung für die "weiße Überlegenheit".

Typischer Fall von Sprachwandel durch veränderte Gegebenheiten letztlich, wenn man sich heute den "Neger" besser verkneift, wenn man nicht unangenehm auffallen will, aufgrund jüngerer historischer Entwicklungen.
Solche Veränderungen kennt die deutsche Sprache immer wieder, z. B. das Wort "geil", im Mittelalter ein Synonym für "eifrig", dann wurde es aber vermehrt im sexuellen Kontext verwendet (vor etlichen Jahren mußte sogar ein Werbespruch dran glauben, weil darin "affengeil" vorkam), und heute ist es über die Jugendsprache wieder allgemein verbreitet, geil kann man heute auf alles mögliche sein, also wieder zurück zum "eifrig", der ursprünglichen Bedeutung.
Oder das Wort "Krüppel", bis ins 20. Jahrhundert hinein normale Bezeichnung für Behinderte, aber spätestens ab Ende 3. Reich zu sehr als Schimpfwort belastet und somit nicht mehr tragbar, dann kam das vornehme "Behinderte" auf, aber das ist inzwischen ebenfalls auf den Schulhöfen schon zum bequemen Schimpfwort mutiert, also kann man jetzt schon darauf warten, was als nächstes Ersatzwort erfunden wird.
Der ewige Wandel der deutschen Sprache.
Und deshalb darf man Bücher die vor 50 oder mehr Jahren verfaßt wurden, nicht auf die Goldwaage der heutigen Sprache legen, außer man will bewußt Geschichtsklitterung (Geschichtsverfälschung aus ideologischen Gründen) betreiben.
 

Daoga

Urgestein
Abgesehen davon ist "Ausländer" keine Rasse ist und die Nazis haben, meines Wissens jedenfalls, niemals "Ausländer raus" gerufen. Der Begriff "Ausländer" unterscheidet überhaupt nicht nach rassischen Merkmalen. Wenn also jemand sagt "Ausländer raus" sei rassistisch, dann ist es also diese Person selbst, die den Begriff offenbar mit rassischen Merkmalen verbindet. Soetwas wiederum ist eindeutig rassistisch.
Ganz recht, und somit beißt sich die semantische Katze in den Schwanz. Auch Begriffe können sich bis in die Bedeutungslosigkeit abnutzen, und "Rassismus" ist auf dem besten Weg dahin, wenn alles und jedes als rassistisch gilt was überhaupt nichts mit irgendwelchen "Rassen" zu tun hat.
Religion z. B. ist keine Rasse, Behinderung ist keine, politische Einstellung ist keine.
Und auch sonst tut man sich schwer zu unterscheiden, wo "Rasse" der Fall ist oder eher "Kultur" gemeint ist, z. B. bei Chinesen. "Rasse" als reines Abstammungsmerkmal hat heute immer weniger Bedeutung, außer für Historiker und Genforscher, viel wichtiger ist die gesellschaftliche, historische und religiöse Sozialisierung in einer bestimmten Kultur, die sich mit unserer unter Umständen nicht verträgt.
Und das fällt dann halt auch nicht unter Rassismus, wenn man den Wortsinn ernst nehmen will. Kulturelle und religiöse Animositäten, ok, die gibt es immer und überall. Nur ist das dann kein Rassismus im Wortsinn.
 

Blaumeise

Sehr aktives Mitglied
Wenn auf Sylt irgendwelche Halbbesoffenen "Ausländer raus" rufen, dann bringt die Presse dass als rassistisch, rechtsextrem, Nazis (SPIEGEL, BILD, usw.). Da wird an den digitalen Pranger gestellt, Ermittlungsverfahren, Rauswurf aus dem Job, möglicher Rauswurf aus der Uni. Es wird versucht die Existenzgrundlage dieser Personen zu vernichten.
Wer „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ grölt, verstößt gegen Art. 1 Abs. 1 des Grundgesetzes. Wer Menschen nach ihrer Herkunft beurteilt und daraus politische Forderungen ableitet, der steht außerhalb dieses Gesetzes. Ganz einfach.
Davon abgesehen wurde wohl auch der Hitlergruß gezeigt, der, wie wir alle wissen, verboten ist.

Natürlich ist eine solche Äußerung völlig geschmacklos und dumm und das sollte auch benannt werden.
Na, immerhin. Ändert aber nichts an der Tatsache, dass du hier versuchst die Vorfälle auf Sylt zu relativieren.

Der Kompass darüber hinaus ist allerdings völlig verschoben. Es bleibt abzuwarten, ob überhaupt irgendetwas dabei herauskommt oder Bestand hat (Ermittlungsverfahren, Rauswurf Job, Rauswurf Uni), denn die Rechtslage bereits seit vielen, vielen Jahren ist eher so, dass es sich um eine grundrechtlich geschützte Meinungsäußerung handelt, für die man weder strafrechtlich noch sonstwie sanktioniert werden darf.

Abgesehen davon ist "Ausländer" keine Rasse ist und die Nazis haben, meines Wissens jedenfalls, niemals "Ausländer raus" gerufen. Der Begriff "Ausländer" unterscheidet überhaupt nicht nach rassischen Merkmalen. Wenn also jemand sagt "Ausländer raus" sei rassistisch, dann ist es also diese Person selbst, die den Begriff offenbar mit rassischen Merkmalen verbindet. Soetwas wiederum ist eindeutig rassistisch.
 

Insta

Sehr aktives Mitglied
Wer Menschen nach ihrer Herkunft beurteilt und daraus politische Forderungen ableitet, der steht außerhalb dieses Gesetzes. Ganz einfach.
Gang und gäbe in Deutschland. Deutschland beurteilt nach geltendem Recht Menschen z.B. in Wirtschaftsflüchtlinge und schickt Sie auf dem Heimweg. Klarer kann man nicht nach Herkunft beurteilen.

Ich weiß, in der links-grünen Blase sind wir ja alle gleich. Vielleicht kommst Du da mal raus und siehst, es wird nach Herkunft unterteilt. Auch wenn Dir das wohl alles unbekannt ist.
 

Daoga

Urgestein
Wer „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ grölt, verstößt gegen Art. 1 Abs. 1 des Grundgesetzes. Wer Menschen nach ihrer Herkunft beurteilt und daraus politische Forderungen ableitet, der steht außerhalb dieses Gesetzes. Ganz einfach.
Stimmt nicht, weil Menschenwürde (Grundgesetz) nicht das gleiche ist wie Gesetze zu Einwanderung und Asylrecht, und auf die aktuell gültigen Regeln zu Einwanderung und Aufenthalt von Ausländern beziehen sich die politischen Forderungen, nicht aufs GG.

Das GG ist kein allmächtiges Wundermittel, mit dem jede abweichende Meinung unterdrückt werden kann, denn es gibt bekanntlich auch sowas wie Meinungsfreiheit, die genauso garantiert ist.

Und gerade "Menschenwürde" ist in vielerlei Hinsicht ein reiner Gummiparagraph, weil sie z. B. keineswegs verhindern kann, daß jemandem gesagt wird, daß seine Anwesenheit unerwünscht ist, weil jemand anderer das Hausrecht hat.
Es funktioniert nicht bei Hausbesetzern, sich auf Menschenwürde zu berufen damit sie nicht an die frische Luft gesetzt werden, es funktioniert genausowenig bei illegalen Migranten oder reine Wirtschaftsflüchtlinge, die nicht unter "politisch Verfolgte" des GG fallen.
Artikel 1 (bundesregierung.de)
Mit der "staatlichen Gewalt" ist die deutsche Regierung gemeint, die aber nur auf eigenem Staatsgebiet das Sagen hat, nicht in anderen Ländern und auch nicht für anderer Länder Bürger. Dort kann sie nur bitten oder drohen (Wirtschaftssanktionen und anderes) oder auf andere Weise manipulieren, um deutsche Vorstellungen durchzusetzen, aber ob das klappt, ist eine Einzelfallentscheidung. In Ländern wie China und Nordkorea beißt man auf Granit, in Katar hat das auch irgendwie nicht funktioniert.

Menschenwürde ist kein universal gültiges Naturgesetz, sondern ein gesetzliches Konstrukt, von Menschen für Menschen gemacht, aber es funktioniert nur da wo auch ein beiderseitiger Konsens besteht, daß man es beachtet. Wo es bei einer Seite bleibt, kann es passieren, daß diese Seite aufgrund selbstgewählter Selbstbeschränkung am Ende den Kürzeren zieht, denn in der Realität ist es selten der Gute und Moralische der am Ende gewinnt, meistens sind es die skrupellosen Bösewichte. Die Welt ist nun mal kein rosaroter Ponyhof, wie manche glauben.

Zu den "unveräußerlichen Menschenrechten" laut GG gehört bei Personen die keine deutschen Bürger sind (keinen deutschen Pass haben) zum Beispiel NICHT das Aufenthaltsrecht (in Deutschland) oder ein Freizügigkeitsrecht (das Recht zu bestimmen wo man wohnen will oder wo man sich bewegt). Diese Rechte sind gesondert geregelt und können auch per Winken mit dem GG nicht einfach ausgehebelt werden. Wie bereits gesagt, das GG ist keinesfalls allmächtig, und damit winken macht niemanden allmächtig, das ist kein heiliges Buch vor dem alle andächtig niederknien und huldigen. Es ist ungeeignet als Totschlagargument.
 

Dalmatiner

Aktives Mitglied
Abgesehen davon ist "Ausländer" keine Rasse ist und die Nazis haben, meines Wissens jedenfalls, niemals "Ausländer raus" gerufen
Das brauchte damals niemand rufen, weil das eine Selbstverständlichkeit war. Die Franzosen waren Erbfeinde, die Briten Gegner und die Russen entartete Kommunisten. Die Ausländerfeindlichkeit war weit vor den Nazis Staatsdoktrin. Auch die SPD hat den Kriegskrediten 1914 in Deutschland zugestimmt. Man hielt diese nationale Raserei für Patriotismus.

Darum haben sich die Nazis auf Volksgruppen und Glaubensbekenntnisse verlegt. Hier war genug Raum, um deren Ausgrenzung, Vertreibung und letztlich Vernichtung zu fordern.
 

Blaumeise

Sehr aktives Mitglied
Es steht dir frei das zu sehen wie immer du möchtest.
Der BGH hat das hinsichtlich der Beurteilung zur Strafbarkeit bereits 1984 anders gesehen und seitdem immer wieder bestätigt.
Stimmt, „Ausländer raus“ allein reicht nicht. Es kommt, wie so oft, auf den Kontext an (wie schon der Bundesgerichtshof 1984 erklärte). Es besteht nämlich noch ein Unterschied, ob ich eben nur „Ausländer raus“ gröle oder ob ich zusätzlich noch den Hitlergruß zeige (wie es auf Sylt angeblich der Fall war) oder zusätzlich noch eine Reichskriegsflagge schwinge (wie in einem Fall vorm OLG Brandenburg 2001).
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Hachja, jetzt haben wir das Thema "Asyl" erledigt, jetzt geht es mit dem Thema "Nazi" weiter.

Fast jedes politische Thema endet immer in der typischen "rechtsradikalen" Ecke. Warum eigentlich? Warum muss immer irgendjemand wie jetzt zuletzt Rose wieder das Thema dahin lenken:
Wählen gehen ist wie Zähneputzen: wenn man es nicht macht, wird es braun!
Wenn wir hier im Forum nur 5% dieser Zeit stattdessen über andere Themen wie z.B. Bildung, Infrastruktur, Rente und co, verwenden würden, wie viel könnten wir dazu erreichen!?

Interessiert das eigentlich jemanden hier?

Kareena hat das Thema ja auch allumfassend gewählt mit Bereichen wie Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur, Bürgerrechte. Ich würde dies wie gesagt noch erweitern auf globale und strukturelle Sichtweisen etc.

Folgt doch mal dem Thema und beschreibt euer politisches Koordinatensystem statt darüber zu schreiben was 1914 war.
 

Daoga

Urgestein
Das brauchte damals niemand rufen, weil das eine Selbstverständlichkeit war. Die Franzosen waren Erbfeinde, die Briten Gegner und die Russen entartete Kommunisten. Die Ausländerfeindlichkeit war weit vor den Nazis Staatsdoktrin. Auch die SPD hat den Kriegskrediten 1914 in Deutschland zugestimmt. Man hielt diese nationale Raserei für Patriotismus.

Darum haben sich die Nazis auf Volksgruppen und Glaubensbekenntnisse verlegt. Hier war genug Raum, um deren Ausgrenzung, Vertreibung und letztlich Vernichtung zu fordern.
Und damals gab es weder Kontinente übergreifende Migrationswellen noch hirnrissige Gesetzgebung oder Sozialhilfe, die eine großangelegte Einwanderung ins Deutsche Reich attraktiv gemacht hätte.

Zu den Verfolgten der Nazis gehörten damals übrigens auch die Bolschewiken/Kommunisten, die damals überall fleißig versucht haben, die Massen so zu beeinflussen, daß ihre Länder sich in Marionettenstaaten der Sowjetunion verwandeln, wenn man sie nicht mit militärischer Gewalt besetzen konnte. In USA gab es bis weit in die Nachkriegszeit (Nixon-Ära) großangelegte Jagden auf Kommunisten, das war dann Teil des Kalten Krieges, das Prinzip von Russentroll und Manipulierung der öffentlichen Meinung in anderen Ländern war schon damals Teil sowjetischer Propaganda und Machtgewinn, nur lief es damals noch nicht übers Internet weil das damals noch nicht erfunden war.
 

Dalmatiner

Aktives Mitglied
Und damals gab es weder Kontinente übergreifende Migrationswellen noch hirnrissige Gesetzgebung oder Sozialhilfe, die eine großangelegte Einwanderung ins Deutsche Reich attraktiv gemacht hätte
Die USA als Staat bestehen fast ausschließlich aus Einwanderern, und die kamen zunächst aus Europa- Engländer, Schotten, Franzosen und auch sehr viele Deutsche. Und das waren eindeutig "Wirtschaftsflüchtlinge", die sich dort ein besseres Leben erhoffen. Und das hiess im Jahr 1700, das man genug zu Essen hatte.

Natürlich haben die ortsansässigen Indianer ihren Anteil daran geleistet, indem sie üppige Sozialleistungen auf die Neuankömmlinge heranregnen ließen und darum wurden sie auch vertrieben von ihrem Land. Oder war es doch ganz anders?!
 

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