Rassismus oder nicht ?

[xpunkt]

Also ich habe aus diesem Thread gelernt, dass ich keine Komplimente mehr mache, weil ich es nur falsch machen kann und weil ein ehrliches Kompliment nicht gewollt ist, auf bestimmte Körperregionen reduziert, etc.

 

[Northern Light]

Zum Glück hat keiner gesagt, dass sie ein schönes Gesicht hat.

Darüber hätte ich mich sehr gefreut .

Also sorry, ich habe mich wirklich bemüht zu verstehen, aber jetzt wird es langsam lächerlich.

Wenn der ältere Herr zu dir gesagt hätte, dass du ein schönes Gesicht hast, hättest du dich gefreut. Weil er aber leider speziell die Zähne in diesem Gesicht angesprochen hat, wird ihm Rassismus unterstellt.

Die Erwartungshaltung, die du an deine Mitmenschen hast, kann keiner erfüllen, sorry. Dafür müsste man hellsehen können. Und dann bei der nächsten Person wissen, was bei derjenigen wiederum der Wunsch ist. ZB bei der Dame mit den tollen Haaren, wo man das aber nicht sagen durfte. Du wiederum hättest dich über ein Kompliment zu deinen Haaren gefreut, richtig? Sorry, falls ich das falsch gespeichert habe, langsam verliere ich den Überblick über die individuellen Erwartungshaltungen.

Unterm Strich muss man vielleicht auch irgendwann erkennen, dass man der (vom Grundsatz her guten!) Rassismus-Diskussion keinen Gefallen tut, wenn man auf jedem Klein-Klein solange rumreitet und alles solange seziert wird, bis auch der letzte keinen Bock mehr hat, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Mich hast du jedenfalls abgehängt.

 

[weidebirke]

Tatsächlich habe ich eher den Eindruck, dass dieses auf jedem "Klein-klein-Herumreiten" und das Sezieren hauptsächlich von denen ausgeht, die aus unerfindlcihen Gründen nicht stehenlassen können, dass jemand sich rassistisch diskriminiert fühlt.

Daran muss man am Ende auch nichts analysieren. Ich wünsche mir Reaktionen wie "Ach so? Das wusste ich ja gar nicht. Ich finde das schwierig umzusetzen, weil ich nicht richtig verstehe, wann sich jemand warum rassistisch diskriminiert fühlt, aber ich gebe mir Mühe, etwas achtsamer zu sein."

Was ist denn so schwer daran? Warum muss verteidigt werden, dass es kleinlich und auf jeden Fall unangemessen sei, sich rassistisch diskriminiert zu fühlen? Warum wird so viel Mühe aufgewendet, das abzuwehren, anstatt es viel ressourcenschonender zur Kenntnis zu nehmen und beim nächsten Mal kurz nachzudenken, was man so sagt?

 

[Pfefferminzdrops]

Darüber hätte ich mich sehr gefreut .

Das muss man jetzt aber nicht mehr verstehen, oder? Für mich macht das keinen großen Unterschied, ob jemand deine schönen Zähne lobt oder dein Gesicht. Dieses Beispiel zeigt einmal mehr, dass es für Außenstehende unmöglich ist zu differenzieren, worüber du dich ärgerst und worüber du dich freust. Mann, Mann, Mann... du hast wirklich abgehobene Ansprüche, sorry!

 

[Pfefferminzdrops]

Also sorry, ich habe mich wirklich bemüht zu verstehen, aber jetzt wird es langsam lächerlich.

Wenn der ältere Herr zu dir gesagt hätte, dass du ein schönes Gesicht hast, hättest du dich gefreut. Weil er aber leider speziell die Zähne in diesem Gesicht angesprochen hat, wird ihm Rassismus unterstellt.

Die Erwartungshaltung, die du an deine Mitmenschen hast, kann keiner erfüllen, sorry. Dafür müsste man hellsehen können. Und dann bei der nächsten Person wissen, was bei derjenigen wiederum der Wunsch ist. ZB bei der Dame mit den tollen Haaren, wo man das aber nicht sagen durfte. Du wiederum hättest dich über ein Kompliment zu deinen Haaren gefreut, richtig? Sorry, falls ich das falsch gespeichert habe, langsam verliere ich den Überblick über die individuellen Erwartungshaltungen.

Unterm Strich muss man vielleicht auch irgendwann erkennen, dass man der (vom Grundsatz her guten!) Rassismus-Diskussion keinen Gefallen tut, wenn man auf jedem Klein-Klein solange rumreitet und alles solange seziert wird, bis auch der letzte keinen Bock mehr hat, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Mich hast du jedenfalls abgehängt.

Hatte deinen Beitrag nicht gelesen, bevor ich meinen verfasst hatte. Da bin ich nicht nur 100%ig, sondern 1000%ig dabei. Das kann man einfach nicht mehr nachvollziehen.

 

[Träumelinchen]

Unterm Strich muss man vielleicht auch irgendwann erkennen, dass man der (vom Grundsatz her guten!) Rassismus-Diskussion keinen Gefallen tut, wenn man auf jedem Klein-Klein solange rumreitet und alles solange seziert wird, bis auch der letzte keinen Bock mehr hat, sich mit dem Thema zu beschäftigen.

Dafür dass keiner mehr Lust hat, sich mit dem Thema zu beschäftigen, ist es eine erstaunlich lebhafte Diskussion. Ich habe aus dieser Diskussion gelernt, dass ich nicht immer gleich jedes Wort auf die Goldwaage legen werde in Zukunft und erstmal von einer guten Absicht bei Komplimenten ausgehen werde. Andere haben beschlossen, dass sie keine Komplimente mehr machen werden. Finde ich schade. Aber nicht zu ändern. Menschen ziehen halt verschiedene Schlüsse aus denselben Diskussionen. Nicht zu ändern.

 

[Portion Control]

Also ich habe aus diesem Thread gelernt, dass ich keine Komplimente mehr mache, weil ich es nur falsch machen kann und weil ein ehrliches Kompliment nicht gewollt ist, auf bestimmte Körperregionen reduziert, etc.

Es gibt Menschen die sich seit Jahr und Tag nichts sehnlicher wünschen als auch mal ein ehrliches Kompliment zu bekommen. Diese gehen leer aus.

Und andere haben das Luxusproblem, welches Kompliment sie nun in welchen Hals laufen lassen.

Die Welt ist irgendwie ungerecht.

 

[Kylar]

Also sorry, ich habe mich wirklich bemüht zu verstehen, aber jetzt wird es langsam lächerlich.

Genau zu dem selben Zitat wollte ich inhaltlich das gleiche schreiben, aber bist mir zuvorgekommen.
Ich sehe da einfach keinem Faden mehr , den man mit Logik folgen könnte, es läuft wohl schlicht auf Willkür heraus, was einen persönlich jetzt sehr freut und was einen total ärgert.

Ich muss bei dem Thread an ein Gespräch mit meiner Therapeutin denken, die mir mal die Aufgabe mitgegeben hat, jeden Tag 1 mal auf Menschen zuzugehen und ihnen was nettes zu sagen/ein Kompliment zu machen, wo ich meinte, dass ich mich das nicht traue, weil ich nicht will , dass jemand den ich anspreche, dann was schlechtes von mir denkt.
Sie war die ganze Zeit nur "Häääh? Ein Kompliment ist doch was schönes. Warum sollte da jemand schlecht von dir denken?"
Ich konnte ihr meine Bedenken da verbal nicht so klarmachen. Wenn ich heute noch in Therapie wäre, hätte ich ihr einfach diesen Thread gezeigt.
Vielleicht hätte sie dann besser verstanden, warum ich mich da geweigert habe Leuten Komplimente zu machen.
Der Thread bestätigt nämlich meine Einstellung , besser niemandem ein Kompliment zu machen (außer dem Partner und engen Freunden) , weil man schlicht nicht weiß, was den gegenüber vor den Kopf stoßen könnte.
Und jemanden vor den Kopf stoßen, ist wichtiger zu verhindern, als jetzt jemandem kein Kompliment zu machen, auch wenn derjenige sich dann vielleicht drüber gefreut hätte.
Weil im ersten Fall stößt man dann jemandem vor den Kopf, und der ärgert sich dann, während derjenige im 2. Fall ja nicht merkt, dass ihm da ein Kompliment "durch die Lappen" gegangen ist und entsprechend gibts auch kein Ärger und derjenige kann trotzdem einen schönen, unbeschwerten Tag haben.

 

[-sofia-]

Bevor man einer Frau oder Mann mit Migrationshintergrund ein Kompliment macht, müsste man erst einen Kurs besuchen, ob dies erlaubt ist.
Nachdem ich hier kopfschüttelnd mitlese, stelle ich für mich fest, dass ich ein waschechter Rassist bin.
Meinem italienischen Mann, habe ich als Kompliment gemacht, dass er besser Deutsch spricht, als manche "reinrassigen" Deutschen.

 

[Träumelinchen]

@Jazzylady216 hat es in Beitrag #216 super beschrieben, worin für mich der Unterschied zwischen einem allgemeinen Kompliment und einem Kompliment meine Zähne betreffend besteht. Ich habe aber übrigens nirgends in diesem Thread geschrieben, dass das Kompliment für mich Rassismus war. Es war eine Frage, wie es die Forenteilnehmer sehen. Das für mich viel größere Problem ist aber wirklich das Gaslighting und die totale Verständnislosigkeit. die hier einige extrem zeigen. Ich habe schon so viele eindeutig rassistische Sachen in Deutschland erlebt. Noch viel mehr übrigens meine Mutter, die mir von Sachen erzählt hat, bei denen mir einfach die Spucke wegblieb. Ich bleibe dabei. Ich werde mich in Zukunft bemühen, ein Kompliment als Kompliment aufzufassen und nicht mehr drüber nachzudenken. Was Andere machen ist mir egal.