Vielleicht sollte man die Meinung der amerikanischen Bevölkerung wichtiger nehmen als Diskussionsteilnehmer hierzulande?
Dementsprechend sollte man die Wähler von Trump über dem Teich mal befragen, weshalb sie Trump überhaupt wählen. Kommen sehr interessante Aspekte dabei heraus. Anstatt sich permanent zu überlegen was angeblich alles gegen ihn spricht.
Also ich gebe jetzt hier mal die Meinung meiner amerikanischen Freunde wieder ...ich möchte betonen, dass es sich um eine Meinung handelt, die aber ganz offenbar viele teilen.
Also meine Freunde erzählen, dass man sich Amerika halt einfach nicht so vorstellen darf wie deutschland (ich denke, das ist uns allen bewusst). Es gibt eine gewisse Landbevölkerung, die hat mit der Stadtbevölkerung und gebildeteren Schichten wirklich nicht das geringste gemein. Das sind Leute, die denken in Deutschland hätten wir zB kein fließendes Wasser oder würden alle Lederhosen tragen.
Und die beziehen ihre täglichen Infos aus irgendwelchen Lokalradiosendern, wo halt nicht über Politik sondern über lokale Dinge berichtet wird.
Das mag jetzt alles sehr fies klingen, aber das sind Menschen ,die in einer gewissen "WildWest-Logik" hängengeblieben sind und wo der nächste Nachbar halt tatsächlich unter Umständen ne Stunde weit weg ist.
Diese Menschen brauchen zB Waffen, sie sind tief religiös usw.
Und die lassen sich halt durch dieses "Starker -Mann-Getue" blenden.
Einfache Antworten- das ist es was die wollen.
Und die liefert Trump: Migration? Bauen wir ne Mauer!
Verbrechen? Mehr waffen her!
Misstände im Land? Ein werk der bösen Kommunisten (oder wahlweise ein anderes feindbild: Er ist da ja nicht wählerisch)
Usw.
WIE das ganze gehen soll, das scheint diese Wähler und auch Trump selber nicht zu interessieren.
Also DIE amerikanische Bevölkerung gibt es nicht: diese Land ist hinsichtlich Bildung, religiösem Fanatismus und auch hinsichtlich ihrer Lebensumstände deutlich heterogener als wir es sind.
Ich meine...das ist ein Land, in dem zB ein bedeutender Teil der Bevölkerung Kreationisten sind (je nach Statistik 20 bis über 50 %).
Ist klar, das man das in anderen Maßstäben fassen muss, als die Politik hierzulande.
Also man braucht nicht denken, dass die Mehrzahl Trumpwähler ihn wegen irgendeines Wahlprogrammes wählen: Für viele ist er eine Art Messias, der die Welt von was auch immer befreien wird. Die wenigsten werden wissen, wofür er wirklich steht und vor allem werden sie nicht wissen, was das wofür er steht in Konsequenz bedeutet und mal ehrlich: Ich bin mir ziemlich sicher, Trump weiß das selber nicht.
Er hat ein paar Schlagworte, die haut er immer wieder raus, er diffamiert jeden, der ihm in die Queere kommt. Der Typ hat doch selbst keine Ahnung von irgendwelchen konkreten politischen Inhalten. Ihm geht es- wie einem Großteil seiner Wähler- um einen Kult um seine eigene Person und eben um Macht.
Wer politische Inhalte sucht, der kann eigentlich bei Trump nicht viel finden.