Ich versuche mal, ein bisschen insgesamt zu antworten.
Ja, ich habe Übergewicht. Mein BMI beträgt 30.
Hatte schon öfter mal überlegt, mir eine gepackte Tasche hinzustellen, jetzt nicht unbedingt im Zusammenhang mit Alkohol. Aber es kann ja immer was passieren, vor ein paar Tagen habe ich mir wieder mal den Fuß verletzt, bin draußen gestürzt (war nicht alkoholisiert, gottseidank diesmal nicht gebrochen, hab mir im letzten Jahrzehnt einmal den rechten und einmal den linken Fuß gebrochen, jedes Mal war ich nicht alkoholisiert beim Sturz.
Vor 18 Jahren hatte ich Gebärmutterkrebs. Da lebte ich noch mit meinem Ex zusammen.
Alkohol kann für viele Arten von Krebs mit verantwortlich sein, dass weiß ich.
Ich gehe regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen, inzwischen auch alle drei Jahre zur Darmspiegelung, weil ich regelmäßig Polypen habe und in meiner Familie Darmkrebs öfter vorgekommen ist. Auch Gebärmutterkrebs.
Die Frage, ob ich trinke, weil ich allein bin? Ja und nein. Jedenfalls fällt es mir unendlich schwer, mit dem Alkohol aufzuhören, bzw. es durchzuhalten, nicht zu trinken beim Alleinleben.
Das süchtige, problematische und Entspannungstrinken habe ich mir anscheinend abgeguckt von meiner Ursprungsfamilie, vielleicht liegt es auch in den Genen, keine Ahnung.
Das mit dem Sinn des Lebens stimmt schon. Ich arbeite ja schon lange nicht mehr. Früher hatte ich allerdings auch Ehrenämter gemacht oder Zuverdienststellen für psychisch Kranke gehabt. Also immer wieder. Und über Jahre.
Trotzdem hatte ich abends oft getrunken. Da fühlte ich mich dann eben so allein, konnte mit niemandem meine Erlebnisse teilen.
Wenn ich mit anderen zusammen bin, fällt es mir relativ leicht, nicht zu trinken. Urlaube mit Bruder und Schwägerin (Bruder ist trockener Alkoholiker) gelingen mir ganz gut. Die ersten Nächte habe ich zwar Schlafprobleme, aber sonst geht's. Ausserdem treffe ich mich auch öfter mit einer Freundin, wenn sie Zeit hat, die ich in der therapeutischen WG kennengelernt hatte, manchmal verreisen wir auch für ein paar Tage. Sie ist seit der WG clean, natürlich trinke ich auch in ihrer Gegenwart nicht.
Nach vielen vergeblichen Versuchen, mit dem Alkohol aufzuhören, seitdem ich allein lebe, hatte ich für mich beschlossen, es nicht mehr zu versuchen, weil dieses ständige Scheitern mein Selbstwertgefühl ständig nieder machte.
Ich dachte dann, ich versuche es eben halbwegs kontrolliert zu machen. Als höchstens drei Bier und auch nicht jeden Tag. Hat nicht funktioniert. Wie gesagt, ich bin bei 5 Bier täglich und in letzter Zeit werden es auch oft mehr. Alle paar Tage 6, 7 und selten sogar 8 Bier.
Einen Partner wünsche ich mir eigentlich sehr. Allerdings wünsche ich mir das schon sehr lange, aber es hat sich nie was ergeben. Hat bestimmt auch etwas mit mir zu tun.
Und ganz ehrlich, in allen Ehrenamts- Zuverdienst-, Hobbymöglichkeiten waren und sind überwiegend Frauen, ganz selten Männer, oder wenn, dann als Paar mit einer Frau.
Oder beim Zuverdienst Männer, die aufgrund ihrer psychischen- oder Suchterkrankung selbst ausgesprochenen problematisch waren.
Ob ich gebrochen bin durch die lange Beziehung mit einem Mann, der mich nicht liebte?
Gebrochen nicht. Aber ich habe viel versäumt, denke ich. Er war sterilisiert, eigene Kinder waren nicht möglich, und ich lebte ja latent immer mit dem Gefühl, nicht gut genug zu sein. Aber mit diesem.Gefühl lebte ich ja sowieso. Und ich war selbst auch sehr schwierig in der Beziehung aufgrund meiner psychischen Störung.
Andererseits war mir dieser Mensch absolut vertraut. Wir redeten auch sehr viel miteinander. Zuletzt nicht mehr so. Ich hatte das Gefühl, ich kenne ihn in und auswendig.
Er ist vor 10 Jahren plötzlich gestorben.
Ich hatte einerseits ständig den Wunsch nach einem.neuen Partner. Andererseits hatte ich aber auch das Gefühl, dass ich mich mit meinen tausend Baustellen niemanden zumuten kann.
Tja und für die Gesundheit ckean werden? Einerseits ist das eine Motivation. Andererseits habe ich gar nicht das Bedürfnis, noch so ewig lange zu leben.
Außerdem ist es schon ein Unterschied, ob einem ein Arzt sagt, dass, wenn man so weiter macht, das nächste Jahr nicht mehr erleben wird, oder wenn man seit knapp einem Jahr etwas erhöhte Leberwerte hat. Wobei die sich in dem Jahr dann doch von sehr leicht bis etwas mehr erhöht haben.
So, das ist jetzt ein langer langer Text.Hat wahrscheinlich auch nicht jeder Lust, diesen durchzulesen.
Ich möchte euch aber auch danken dafür, dass ich keine wirklich abwertenden Antworten bekommen habe, sondern eigentlich insgesamt freundliche Antworten.