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Welchen Nutzen haben Antidepressiva wenn der Hirnstoffwechsel nicht für Depressionen verantwortlich ist?

Schwertlilie

Aktives Mitglied
Den Link aus diesem Beitrag
https://www.hilferuf.de/thema/welch...verantwortlich-ist.290052/page-2#post-4573974
zu den ABC-Gesund Skills finde ich sehr gut.

"Angenehme Gefühle sammeln" - "Achten Sie darauf, dass Sie Ihr Leben lebenswert gestalten."

Das ist doch mal wesentlich.
Da steht zwar jetzt DBT, aber wir haben das in der Tagesklinik mit allen, also auch normalen Leuten als Thema gehabt, war sehr wichtig für alle dort.
Finde es dort auch gut verständlich beschrieben.
 

Bandit

Urgestein
Bei dem Threadtitel musste ich den Kopfschütteln!
Welchen Nutzen haben Antidepressiva wenn der Hirnstoffwechsel nicht für Depressionen verantwortlich ist?
Meine Meinung zu dem Thema:
Was könnte den sonst für eine Depression verantwortlich sein?

Unser Gehirn kann nur durch den Hirnstoffwechsel funktionieren und alle Störungen die damit verbunden sind können auch da entsprechend verantwortlich sein.

Leider ist unsere Wissenschaft noch nicht soweit die ganzen Zusammenhänge zu erklären und damit ist auch die Wirkungsweisen von Antidepressivas mehr auf Vermutung und Versuch begründet.

Du magst keine Antidepressiva nehmen, dann lasse es.
Letztendlich sind es nur Hilfsmittel um die Symptome zu minder und das was wirklich hilft ist die richtige psychologische Therapie.

Es kann viele Dinge geben die deine Symptome der Depression mindern können, abgesehen von Antidepressiva.
Es wurde auch schon einige genannt.
Zum Beispiel was für mich wichtig ist:
Schlafhygenie
Gesunde Ernährung
Geregelter Tagesablauf
Bewegung
Entspannungsübungen eventuell Achtsamkeitsübungen

Deine Probleme, die Du offensichtlich hast, Therapeutisch angehen!!!

Harte Arbeit die man für sich tun darf!

Viel Mut, Kraft und das Glück zum richtigen Zeitpunkt die besten Entscheidungen für Dich und deine Psyche zu finden!

Das wünsche ich Dir!
 

weidebirke

Urgestein
Das ergibt aber keinen Sinn, wenn es angeblich nichts mit dem Hirnstoffwechsel zu tun hat und man wissenschaftlich klar ausgesagt hat, dass man die Ursache gar nicht kennt. Damit wären ja dann Antidepressiva bedeutungslos.
Nein, denn es gibt ja Menschen, denen Antidepressiva helfen (zumal es eine ganze Reihe sehr unterschiedlicher Medikamentengruppen gibt). Man versteht nicht genau, warum und wie, aber Tatsache ist, dass etliche davon profititeren.

Und wenn es einem so schlecht geht, dass man sonst handlungsunfähig werden würde, wäre das doch eine Option, oder?
 

Piepel

Aktives Mitglied
#19: AD halte ich nicht für bedeutungslos.
In der kurzen Zeit, die ich sie genommen hab, kam es so, dass ich "runter" gefahren war. Aus Freunde und Leid wurde "nichts". Eine Leere. Ein Kollege drückte es so aus: "ich höre die Vögel nicht mehr singen".
So ein Zustand der Neutralität kann gegenüber einem permanenten Zustand der nicht kontrollierbaren Traurigkeit zu bevorzugen sein, damit es wenigstens irgendwie weiter geht.

Ich stelle es mir so vor, dass es kleine Andock-Stationen gibt. Je nachdem welche Substanz vom Körper dort hin gebracht wird, kommt es zu "Kitzeln= Freunde" oder "Kratzen=Trauer". Diese Stellen werden "verklebt", also gibts keine oder weniger Reize.
Ob in meinem Kopf was nicht stimmt oder stimmte weiss ich nicht, weil ich mit einem defekten System mein System schon mal nicht prüfen kann.
Was ich aber immer konnte war denken. In der Art, dass ich eine Situation bekam, und das Resultat (anhand der Erfahrung oder Wahrscheinlichkeit) ersichtlich war.
Dieses Denken war abgekoppelt von Freunde und Trauer, wobei ich Trauer natürlich nicht dazu geeignet finde, vernünftige Überlegungen anzustellen.
In der Werkstatt gab es oft Schmerz -zB wenn man sich auf den Daumen haut. Daher habe ich das Gefühl, mit Schmerz umgehen zu können, auch wenn ich ihn spüre.
Die Idee war dann, diese Trauer auszuhalten. Sie war nicht weg sondern vorhanden.
Als die Trauer aber meine geplanten Handlungen gefühlt nicht mehr zu intensiv zu beinträchtigen vermochte, verbesserte es sich.
Dazu muss ich sagen, dass es am Anfang viel Trauer gab und kaum spürbare Verbesserung aber sich das Verhältnis zwischen Beidem erst kaum merklich, dann länger ausgeglichen, später spürbar geändert hat.
Diese Erfahrung änderte sich letztlich rapide bis zur Symptomfreiheit. Gebraucht hab ich Jahre dafür.
Da ich aber die (für mich wichtige) Einstellung verfolgt habe, dass es egal ist ob es mir gut oder schlecht geht, war auch die Dauer egal.
Parallel habe ich für "eine Hoffnung" gearbeitet, für ein "danach". Dieses Danach ist jetzt eingetreten und ich besitze die Früchte der schlechten Zeit.
Im Nachhinein - das klingt sarkastisch - liebe ich meine Depression. Sie hat mich positiv verändert und mich weiter gebracht.

Zwar hatte ich keine Therapie und fühlte mich von einem Facharzt nicht ernst genommen, jedoch denke ich, dass ein solcher erst mal klar stellt, dass man dem Zustand einen Namen gibt.
Danach vermittelt er die Überzeugung, dass man es aushalten kann.
Anschließend Kenntnisse, wie man genau das Gegenteil von dem tut, was die Depression verlangt: Grübeln, Einsamkeit, Sozialphobie, Ernährung nicht gut, Schlafmangel etc

Wenn man an all den Schräubchen dreht, bekommt man das Gefühl, dass man eine Depression hat - aber man spürt sie nicht.
Das ist ein Zustand, mit dem man gut leben kann, und den man (für sich) damit vergleichen kann, dass scheinbar alle Menschen Depressionen haben - aber keiner etwas davon merkt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Piepel

Aktives Mitglied
Ich glaube auch - was vielleiht OT ist ist aber Dir in Deiner Situation etwas sagen kann- , dass ich meine Depression förmlich erlernt habe. Ich war nicht immer depressiv, nur habe ich mich negativen Gedanken hin gegeben aber nichts dagegen getan. Der Zustand hat sich in eine Art Normalität verwandelt und dadurch verschlechtert.
Dass er sich nicht durch Lassen sondern durch Tun ändert hatte ich vielleicht gewusst aber nicht um gesetzt. Ich war vielleicht auch in der Sache zu bequem, es anzupacken.
Allerdings stieg der Leidensdruck kontinuierlich bis zu dem Punkt, an dem ich ganz unten an kam.
Dies war unnötig und die Depression geriet vom Hobby über einen Neben- zu meinem Hauptjob!

Heute sehe ich es etwas anders.
Wenn ich Unkraut im Garten sehe, rupfe ich bereits Keimlinge mit kleinen Würzelchen aus, da ich weiss, dass sie sonst wachsen und sich vermehren und viel mehr Arbeit brauchen.
 

Savay

Aktives Mitglied
Das ist ja die Frage dieses Fadens. Warum ist das so, wenn es angeblich nichts mit dem Hirnstoffwechsel zu tun hat?
Hatte eigentlich gedacht, das kommt mit meinem Beispiel über die Wut an.
Die Gefühle und Gedanken entstehen in uns.
Die kommen nicht von Außen oder regnen auf uns herab.
Bei einer endogenen, also körperlichen Depressionen ist es so, daß der Gehirnstoffwechsel nicht richtig funktioniert. Das lässt sich mit Medikamenten in Ordnung bringen, denn die "Ursache" wird behandelt.

Bei einer Depression die aufgrund einer unguten Denkweise beruht, wirken die Medikamente natürlich auch, nur beheben sie nicht die Ursache, die ungute Denkweise.

Man muss unterscheiden zwischen einer körperlich verursachten Depression und einer aufgrund von schlimmen Erlebnissen, ungute Prägung usw.
Kein Medikament lässt Erlebnisse und Überzeugungen einfach aus unserem Kopf verschwinden. Es braucht eine Therapie bzw muss man lernen das zu verarbeiten oder sich andere Denk und Verhaltensweißen anzugewöhnen.

Zum größten Teil beeinflussen wir unsere Körperchemie durch unser Denken.
Auch die Wahrnehmung wird durch unser Denken beeinflusst.
Und weil es nicht gerade leicht ist, immer so zu denken, das es uns gut tut, oder die Wirklichkeit so zu sehen wie sie ist, sind Ad manchmal eine Wohltat. Endlich verschwinden diese lähmenden, beängstigenden oder traurigen Gedanken.


Alle, die unter Depressionen leiden, sollten einmal - labortechnisch - ihren Serotonin-Spiegel messen lassen.
Ist er niedrig, ist das die Ursache für ihr Leiden.
Mess mal bei zb einem Choleriker den Adrenalin und Noradrenalin Spiegel. Soll man jetzt die Produktion dieser Stoffe medikamentös hemmen und dann ist das Problem gelöst?
Man kann dann auch auf der rein körperlichen Eben bleiben und fragen warum werden diese Hormone produziert, ah das macht irgend ein Organ. Vielleicht funktioniert das nicht richtig, weil es zu viel dieser Stoffe produziert?

Es ist wohl wirklich die Frage, was war zuerst da, die Wut oder das Noradrenalin und Adrenalin.
In der Regel steuern wir mit unseren Gedanken und Gefühlen unseren Körper.
Wenn der Körper gewisse Signale erhält kann er gar nicht anders als entsprechende Hormone auszuschütten. Zb bei Angst muss er fähig sein für einen Kampf oder zur Flucht.

Ich hänge grad selbst etwas durch und es ist gut mir das alles wieder ins Bewusstsein zu holen.
Mir wird es entsprechend meiner Gedanken gehen. Mein Körper gehorcht da sehr zuverlässig. Sag ich mir, ich hab zu xy keine Lust, dann wird da auch keine Begeisterung und Motivation entstehen. Wie denn auch?
Das Fatale ist, wenn man sich an diese Art des unguten Denkens gewohnt hat.
Das ist irgendwie der totale Fehlgebrauch wichtiger Körperfunktionen. Warum will man das es einem schlecht geht?
Irgendwann muß man dich die Vergangenheit doch mal gut sein lassen.
 

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