Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Diskussionskultur in Deutschland verbessern

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Hallo liebe Community,

ich möchte das Youtube Video von MrWissen2go als Grundlage für einen Wunsch an diese Gesellschaft und auch alle hier Diskutierenden verwenden:
Ich schätze die sachliche und neutrale Art von MrWissen2go sehr und finde dass er den Nerv der Zeit trifft.

Wir sollten wieder lernen....
  • Anderen zuzuhören und Respekt voreinander zu haben
  • abweichende Meinungen zulassen und es akzeptieren, dass es auch Meinungen gibt, die wir fundamental ablehnen. Dazu gehört in meinen Augen auch, dass man sich manchmal einigen kann, eben nicht der gleichen Meinung zu sein
  • sachlich zu diskutieren anstatt Menschen persönlich anzugreifen oder sie in ihrer Glaubwürdigkeit zu untergraben. Damit meine ich auch die kleinen Spitzen, die war noch keine Beleidigungen aber bewusst provokant sind, weil man den Anderen eins reinwürgen will
  • Menschen nicht mehr in (politische) Ecken stellen.
  • empathischer zu sein und nicht mehr einzig mit dem Ziel eines Sieges in Diskussionen zu gehen
  • mehr demokratischen Einsatz. Das kann die Mitgliedschaft in einer Partei, die Stimmabgabe bei Wahlen oder diverse Ehrenämter sein. Ich selber bin z.B. stehts am Wahlhelfer dabei. Dazu zählt auch Demokratiefeinde unabhängig welchem Lager sie angehören zu bekämpfen.
Ich bin das erste Mal in dieser Thematik "aufgewacht" als ich die Frage hörte ob man den Kontakt zu einem Familienmitglied abbrechen soll, weil es eine bestimmte politische Partei wählt. Damals fragte ich mich: Ehrlich? Wenn jemand einer anderen Meinung ist, grenzen wir ihn einfach aus? Selbst wenn er zur Familie gehört? So weit ist es gekommen?

Wir haben aus meiner Sicht spätestens seit Corona eine Zeit erreicht, in der persönliche Angriffe, Ausgrenzung, Verurteilungen, persönliche Spitzen und generell mangelnder Respekt um sich greifen und immer weniger Menschen damit klarkommen wenn man unterschiedliche Meinungen hat.
--------------------------------------------------------------------------------------
Falls ihr dazu diskutieren wollt, bitte ich euch dies nicht explizit in Richtung einer bestimmten politischen Meinung zu tun oder jemandem die Schuld für den Status Quo zu geben. Dieser Thread ist als "Wachrüttler" gemeint und nicht als Diskussion darüber wer Schuld hat.
 
Grundsätzlich ein sehr schöner Faden. Danke. Ich denke, dass das sehr viele Menschen so sehen und wahrnehmen. Allerdings bin ich wenig optimistisch, dass man eine ganze Gesellschaft so einfach weg von "Schuld sind immer die anderen" bewegen kann. Aber wenn jeder in seinem eigenen Umfeld da vielleicht ein wenig achtsamer sein könnte, wäre ja schon was gewonnen.

Was mir sofort ins Auge sprang:
"Dazu zählt auch Demokratiefeinde unabhängig welchem Lager sie angehören zu bekämpfen.
.............
Ich bin das erste Mal in dieser Thematik "aufgewacht" als ich die Frage hörte ob man den Kontakt zu einem Familienmitglied abbrechen soll, weil es eine bestimmte politische Partei wählt. Damals fragte ich mich: Ehrlich? Wenn jemand einer anderen Meinung ist, grenzen wir ihn einfach aus? Selbst wenn er zur Familie gehört? So weit ist es gekommen?"

Beißt sich das nicht zumindest teilweise? Was ist denn, wenn Menschen nun einmal der Ansicht sind, dass Familienangehörige inzwischen demokratiefeindliche Tendenzen zeigen? Bekämpfen scheint mir doch weiter zu gehen als Überzeugungsarbeit, Argumentation......Es gibt doch eher weniger eskalierte Streitigkeiten um kommunale Gehwege, sondern um Fragen, die nun einmal ins Eingemachte gehen, die Werte berühren. Der Vorwurf "Verfassungsfeind" scheint mir da oft auch ähnlich inflationär und missbräuchlich genutzt zu werden, wie solche Begrifflichkeiten die zu "politischen Ecken" gehören.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Grundsätzlich ein sehr schöner Faden. Danke. Ich denke, dass das sehr viele Menschen so sehen und wahrnehmen. Allerdings bin ich wenig optimistisch, dass man eine ganze Gesellschaft so einfach weg von "Schuld sind immer die anderen" bewegen kann. Aber wenn jeder in seinem eigenen Umfeld da vielleicht ein wenig achtsamer sein könnte, wäre ja schon was gewonnen.

Was mir sofort ins Auge sprang:
"Dazu zählt auch Demokratiefeinde unabhängig welchem Lager sie angehören zu bekämpfen.
.............
Ich bin das erste Mal in dieser Thematik "aufgewacht" als ich die Frage hörte ob man den Kontakt zu einem Familienmitglied abbrechen soll, weil es eine bestimmte politische Partei wählt. Damals fragte ich mich: Ehrlich? Wenn jemand einer anderen Meinung ist, grenzen wir ihn einfach aus? Selbst wenn er zur Familie gehört? So weit ist es gekommen?"

Beißt sich das nicht zumindest teilweise? Was ist denn, wenn Menschen nun einmal der Ansicht sind, dass Familienangehörige inzwischen demokratiefeindliche Tendenzen zeigen? Bekämpfen scheint mir doch weiter zu gehen als Überzeugungsarbeit, Argumentation......Es gibt doch eher weniger eskalierte Streitigkeiten um kommunale Gehwege, sondern um Fragen, die nun einmal ins Eingemachte gehen, die Werte berühren. Der Vorwurf "Verfassungsfeind" scheint mir da oft auch ähnlich inflationär und missbräuchlich genutzt zu werden, wie solche Begrifflichkeiten die zu "politischen Ecken" gehören.
Hallo Nachdenklich24,
Danke für deinen Beitrag :)
Es ist immer leicht mit Menschen umzugehen, welche der gleichen Meinung sind, aber wie gehen wir mit Menschen oder gar Verwandten um, die unterschiedlicher Meinung sind?

Die oft einfachste Weise ist, diese in ein Lager zu drücken, sie als "verfassungsfeindlich" zu beschimpfen und am besten den Kontakt abzubrechen. Aber bringt das irgendwas? Selbst wenn diese Menschen in Teilen gegen die Verfassung sind, werden sie durch Ausgrenzung dann zurück auf den guten Weg geführt? Ich glaube nicht.

Ich bin der Überzeugung, dass Ausgrenzungen, Lagerbildung und Bubbles den Diskurs verschlechtern. Wer durch Ausgrenzung nur noch unter seinesgleichen unterwegs ist, radikalisiert sich eher noch mehr.
In meinen Augen gibt es immer mehr Menschen, die der Überzeugung sind die Guten zu sein, aber erst durch die Ausgrenzung Andere in die Radikalität treiben.

Du hast dabei natürlich Recht, dass Diskussionen oft schwer sind, wo es um tiefverwurzelte Werte geht. Dabei geht es in meiner Wahrnehmung mehrheitlich nicht um Verfassungsfeindlichkeit, sondern um diese Werte: Familie, Soziales, Vertrauen, Unabhängigkeit, Treue, Materielles, Frieden, Wahrheit etc....

In vielen Diskussionen verhalten sich beide Seiten erstmal garnicht falsch sondern haben nur unterschiedliche Wert-Prioritäten. Daraus entwickelt sich aber oft ein persönlicher Streit, weil eine Seite der Anderen vorwirft die falschen Werte zu priorisieren.

Ich finde, wir sollten wieder lernen zu akzeptieren, dass andere Menschen auch andere Werte haben. Wir sollten uns auch mehr Empathie haben uns in andere Menschen hineinzuversetzen. So versteht man oft auch warum jemand andere Werte und Meinungen hat. In einer Demokratie und einer Gemeinschaft gehört dieser Wettstreit auch dazu. Es gibt selten nur eine einzige Lösung, sondern es geht um die Abwägung von Interessen und es sind mehrere Lösungen möglich.

Dazu gehört aber, dass alle Menschen in eine Diskussion gehen mit der Grundhaltung, dass ihre Meinung nicht die einzig möglich ist.

Natürlich ist der Weg schwer und dieser Thread wird weder die Welt bewegen noch die Gesellschaft als ganzes erreichen. Aber selbst wenn nur 3 Leute diesen Thread lesen und mal 5 Minuten nachdenken, würde ich mich bereits freuen.
 

Grisu

Aktives Mitglied
Hm, ganz viel hat Corona bewirkt und die unterschiedlichen Einstellungen. Mit dem Krieg in der Ukraine ging es wohl weiter - auch hier gibt es vermutlich nur zwei Seiten.

Dabei ist mir persönlich aber etwas aufgefallen, was meinen persönlichen Kreis betrifft.

Mein Bruder und ich sind so gegensätzlich, dass schon eine Kommunikation nie funktioniert hat. Auch die Kommunikationsformen weichen von einander ab. Er hat eine laute, dominante und herrische Art und ich habe Probleme wenn jemand aggressiv und laut auftritt. Also schon mal schlechte Voraussetzungen.

Während Corona waren wir gegensätzlicher Meinung, zum Ukraine Krieg sind wir es auch - bei uns ist alles so unterschiedlich, auch der Umgang mit den (mittlerweile gestorbenen) Eltern dass es keine Gemeinsamkeiten gibt sondern nur Gegensätzlichkeiten.

In diesen letzten Jahren konnte ich bemerken, dass es mir um Klassen besser geht, wenn ich den Kontakt zu ihm meide und nichts, absolut nichts mehr, mit ihm zu tun habe. Müsste ich mich mit ihm vertragen, nur weil er mein Bruder ist??? Nein, ganz sicher nicht - meiner schwerkranken Mutter hat er keine Aufmerksamkeit geschenkt und keinen Besuch. Seine Sache, darauf habe ich keinen Einfluß, aber es zeigt unsere Gegensetzlichkeit und die Tatsache, dass unsere Wege sich nicht kreuzen müssen.....

Gruß von Grisu
 

Doratio

Aktives Mitglied
Hm, ganz viel hat Corona bewirkt und die unterschiedlichen Einstellungen. Mit dem Krieg in der Ukraine ging es wohl weiter - auch hier gibt es vermutlich nur zwei Seiten.

Dabei ist mir persönlich aber etwas aufgefallen, was meinen persönlichen Kreis betrifft.

Mein Bruder und ich sind so gegensätzlich, dass schon eine Kommunikation nie funktioniert hat. Auch die Kommunikationsformen weichen von einander ab. Er hat eine laute, dominante und herrische Art und ich habe Probleme wenn jemand aggressiv und laut auftritt. Also schon mal schlechte Voraussetzungen.

Während Corona waren wir gegensätzlicher Meinung, zum Ukraine Krieg sind wir es auch - bei uns ist alles so unterschiedlich, auch der Umgang mit den (mittlerweile gestorbenen) Eltern dass es keine Gemeinsamkeiten gibt sondern nur Gegensätzlichkeiten.

In diesen letzten Jahren konnte ich bemerken, dass es mir um Klassen besser geht, wenn ich den Kontakt zu ihm meide und nichts, absolut nichts mehr, mit ihm zu tun habe. Müsste ich mich mit ihm vertragen, nur weil er mein Bruder ist??? Nein, ganz sicher nicht - meiner schwerkranken Mutter hat er keine Aufmerksamkeit geschenkt und keinen Besuch. Seine Sache, darauf habe ich keinen Einfluß, aber es zeigt unsere Gegensetzlichkeit und die Tatsache, dass unsere Wege sich nicht kreuzen müssen.....

Gruß von Grisu
Vielleicht sollte man sich darauf einigen, das man politische Themen ausklammert.
Es gibt doch genug anderes worüber man reden kann. Man muss sich doch nicht ständig streiten.
Falls das nicht möglich sein sollte, dann ist ein Kontaktabbruch vielleicht die beste Möglichkeit.
Wenn einen die Beziehung so stark belastet, dann hat das leider auch keinen Wert.
 

Youshri

Aktives Mitglied
Es ist immer leicht mit Menschen umzugehen, welche der gleichen Meinung sind, aber wie gehen wir mit Menschen oder gar Verwandten um, die unterschiedlicher Meinung sind?
Am besten gar nicht, denn trotz allerbester Gegenargumente ändern sie ihre Meinung doch nicht. Also nicht unbedingt heikle Themen anschneiden, aber vor allem höflich bleiben.
Unter Verwandten hat man ja auch andere Diskussionsthemen, da man oft einige Zeit zusammen in der Kindheit erlebt hat.
Oder man kommt sich näher, indem man sich mitteilt und von seinen Erlebnissen während der Abwesenheit erzählt. Das kann man auch mit Freunden so machen und einfach nur seine Zuneigung zum Gegenüber pflegen.

Generell gesehen, Toleranz, ja, die ist wichtig. Sie bedeutet auch nicht immer, einfach nur zuzustimmen, auch gegen seine eigenen Überzeugungen. Nein, man toleriert und bleibt friedlich.
 

Buntehäsin

Sehr aktives Mitglied
Solange es TikTok, Facebook und YouTube , u.ä. nd Algorithmen gibt, wird man die Menschen nicht einfangen können.
Denn sie sind ja der Meinung, dass ihre Nachrichten richtig ist, sie werden ja mit den "richtigen" Nachrichten den ganzen Tag gefüttert.
Einzelne Menschen könnte man vielleicht erreichen. Aber den Großteil nicht. Sie glauben ja im Recht zu sein. Wird ja schließlich im Freundeskreis so verbreitet.

Ich habe mir das Video nicht angesehen. Ich vermeide diese Plattform.
Von daher muss ich die Frage stellen, ob dort auch konkrete Vorschläge gemacht werden, wie man diese große Menge an Menschen erreicht?

Leider macht der orange Mensch in den USA es vor, wie schlecht man mit Menschen umgeht und Applaus dafür bekommt. Scheinbar ist die hälfte der USA verrückt?
Ich bin froh, dass diese Sprache hier noch nicht in Gänze angekommen ist.
 

Grisu

Aktives Mitglied
@Doratio
es gibt NICHTS dass mein Bruder und ich gemeinsam haben - absolut nichts, noch nicht mal auf ein Essen wäre es einfach sich zu einigen. Habe ich dann aber immer hinbekommen, mit vielen Arrangements.

Es gibt wirklich nichts was wir gemeinsam hätten und deshalb ist es in unserem Fall das Beste, wir bleiben uns sehr weit entfernt. Viel zu spät habe ich diesen Schritt vollzogen sagt mir meine Psyche heute!

Gruß von Grisu
 

Grisu

Aktives Mitglied
Nein, @Buntehäsin , ich denke nicht, dass Du am Thema vorbei bist!

Schon auch deshalb, weil die sogenannten sozialen Medien jedem ermöglichen seine Meinung als die "einzige Wahrheit" darzustellen. Wer gut schreiben kann und die Befähigung anderer Menschen in und an ihren Emotionen anzusprechen, der kann wahre "Jüngerschaften" dadurch ansprechen. Und Manipulation ist nun nicht gerade etwas neues, durch das Internet aber genial schnell an jedermanns Fersen geheftet.

Überleg mal was jeder mit seinem Handy verbreiten kann - egal ob wahr oder nicht ....

Gruß von Grisu
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben