Danke. Mein Anliegen: ich identifiziere mich gar nicht so sehr mit Ländern. Ich bin eher Individualist. Ich identifiziere mich mit meiner Familie und als Local von dort wo ich herkomme.
Nur beim Fußball identifiziere ich mich mit Ländern und zwar mit beiden Nationalmannschaften.
Dieses Konzept von Individualismus und dass ich mich vor allem mit meiner Familie und Lokal identifiziere und die Nationalität relativ egal ist, verstehen viele Menschen nicht.
Ich habe Familie in mehreren verschiedenen Ländern. Wir wohnen zwar in unterschiedlichen Ländern und haben unterschiedliche Pässe, aber wir sind alle Familie.
Ich versuche das höflich zu vermitteln, glaube aber, dass man mir nicht zuhört.
Ich tue mich ein bisschen schwer mit Deinen Aussagen.
Warum stört es Dich dermaßen, wenn Dich jemand anspricht, was augenscheinlich anders ist? Ich schätze mich persönlich so ein, dass ich nicht wie ein Trampeltier in einer Konversation bin. In meiner Stadt leben sehr, sehr viele Nationalitäten, einmal schon durch die Uni und dann sehr viele, die hier dauerhaft leben. Ich komme oft, wirklich oft mit den verschiedensten Menschen ins Gespräch. Und ich hab eine ganz andere Erfahrung gemacht, dass die Menschen ganz oft ein Gespräch mit einer Frage beginnen, wo sie denken, dass ich ihnen weiterhelfen könnte. Was ich auch gern und nach bestem Wissen tue. Manchmal entwickeln sich daraus sehr nette Gespräche und auch wiederholte Begegnungen.
Und es bleibt natürlich nicht aus, dass man sich fragt, woher man kommt, wohin man will ... also sozusagen. Und ich merke, wie gern viele der Menschen von ihrem "Zuhause", von ihren Wurzeln reden und sich freuen über Interesse. Und noch mehr freuen sie sich, wenn man tatsächlich etwas über ihre Heimat weiß und vielleicht sogar schon mal dort war.
Wenn mir einer sagen würde, er lebe schon so lange hier, dass er die Stadt/das Land als Heimat ansieht und nichts von seiner Herkunft weiß, dann akzeptiere ich das einfach.
Mir ist tatsächlich noch nie in den Sinn gekommen, dass ich jemanden nerven könnte, wenn derjenige z. B. aus Syrien ist, wenn ich ihn frage, ob er weiß, wofür ich dieses oder jenes Gemüse oder welche Zutat ich für was verwenden könnte.
Ist es denn nicht vielmehr so, dass man immer, egal wo man auf der Welt ist, auch ein Mensch mit anderen Wurzeln bleibt? Selbst wenn ich schon 15 Jahre irgendwo lebe, wenn ich mich da als Bayer (der ich leider nicht bin) oute, bin ich mir ganz gewiss, dass sie mich nach dem Oktoberfest fragen. Ich weiß wirklich nicht, warum mich das dann verletzen würde. Ich würde innerlich feixen, weil ja Bayern viel mehr ist als nur Oktoberfest, aber es ist nunmal weltweit so, Bayern und die Lederhosn zum Oktoberfest. Dahinter steckt 1000 pro kein Anlass, jemanden damit zu verletzen oder zu ignorieren, woher er kommt.
Woher KongKing sollte ich denn wissen, dass es Dich verletzt? Ich kann Dir ja nicht in den Kopf gucken und ich finde es jetzt auch nicht als für mich verboten, dass ich solche Frage stellen darf. Kommuniziert mein Gegenüber natürlich direkt, dass er kein Gespräch über sein Wurzel-Land möchte, ja, dann wäre es so. Wenn mir das aber nicht gesagt wird, bitte woher soll ich es denn dann wissen?
Im Gegenteil, ich profitiere von solch einem Austausch.
Was genau willst Du denn? Dass Dich niemand auf Dein Wurzel-Land anspricht? Niemand wird Dich doch nur darauf reduzieren, oder ist das so? Es gibt ja nicht nur das Thema Essen. Traditionen, Geschichte sind doch viel aufregendere und interessante Themen, für beide Seiten, oder nicht?