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Gibt es hier noch Leute, die reinen Pazifismus (ohne dass man sich gegen Aggressoren wehren darf) ablehnen ?

Shorn

Sehr aktives Mitglied
Hallo,

ich gehe jetzt mal von diesem Pazifismus aus:

Dieser ist ja an sich nicht schlecht.

Es geht doch darum, Frieden überall auf der Welt zu wollen.

Wie schwer das:
mit sich selbst
in der Paarbeziehung
in der Familie
Im Umfeld
in der Gemeinschaft
in der Länderpolitik
Europaweit
Weltweit
ist,

sehen wir tagtäglich.

Seit ich denken kann, gibt es irgendwo auf der Welt Krieg.

Wenn es blöd läuft vllt. bald wieder in Deutschland.
:(

Von daher, drücke ich für den Frieden beide Daumen.
Kriege toben vor allem i muslimischen Ländern, nennt sich Religionskrieg.
Damaskus zb. Ist scho 1000 mal gefallen und wiedererobert worden, diese Völkercavheinen den Krieg zu lieben,sie können und wollen nicht anders.

Es wird nie eine Welt ohne Kriege geben das ist leider so und weitere stshen bevor China/ Taiwan und Türkei/Zypern und vielleicht auch ein WW, wer weiß das schon.
 

Chlodwig

Mitglied
Ich ging damals zur Bundeswehr und leistete meinen Grundwehrdienst, weil ich das westdeutsche System -- bei all seinen Mängeln -- für verteidigenswert halte.

Der Blick in die Geschichte lehrt: Wer sich nicht wehren kann, wird allzu oft vom größeren, mächtigeren Staat/Volk/Volksstamm angegriffen, besiegt, geschluckt.
 

Träumelinchen

Aktives Mitglied
Die gewaltfreie Kommunikation zielt darauf ab, durch gemeinsame Anstrengungen und Verständnis Lösungen zu finden, welche für alle Beteiligten akzeptabel sind. Das ist für alle keine leichte Aufgabe. Man muss das natürlich auch wollen.
Ja eben. Man muss das auch WOLLEN. Wenn aber klar ist, dass eine der Parteien es nicht will, was macht man dann ? Funktioniert gewaltfreie Kommunikation mit Diktatoren, die gewaltsam (und mit Androhung des Einsatzes von Atombomben) Grenzen verschieben wollen ? Was passiert mit der Welt, wenn man dem nachgibt ? Das ist meine größte Sorge und leider gibt es vor allem in Deutschland viele, die da einfach nachgeben wollen. Warum sollte jemamd, der für seine Aggressionen belohnt wird, nicht daraus lernen, dass sich das lohnt und dann weitermachen auf dieselbe Art und Weise ?
 

Träumelinchen

Aktives Mitglied
Ich weiss, das ist feige.
Ich denke (jetzt), dass ich persönlich mich niemals wehren würde, ja nicht könnte.
Und deshalb bin ich umso dankbarer für jeden, der mich und meine Freiheit im Fall des Falles verteidigen würde.
Ok. Aber Du würdest dann dafür sein, diejenigen, die Deine Freiheit verteidigen, mit allen Mitteln zu unterstützen. Richtig ?
 

57-55

Sehr aktives Mitglied
Der Mensch ist und bleibt nun mal ein Raubtier.
In seiner Grundeinstellung ist er in erster Linie auf seinen Vorteil bedacht.
Ist jemand zurückhaltend oder wehrlos, wird sich garantiert jemand finden, der das ausnutzt.

Es gibt Menschen, die sich für einen anderen Weg entscheiden, es ist eine bewusste Entscheidung, gegen die Urinstinkte.
Wenn niemand da ist, der sie schützt, werden sie untergehen.

Meine Meinung.
 
Ja eben. Man muss das auch WOLLEN. Wenn aber klar ist, dass eine der Parteien es nicht will, was macht man dann ? Funktioniert gewaltfreie Kommunikation mit Diktatoren, die gewaltsam (und mit Androhung des Einsatzes von Atombomben) Grenzen verschieben wollen ? Was passiert mit der Welt, wenn man dem nachgibt ? Das ist meine größte Sorge und leider gibt es vor allem in Deutschland viele, die da einfach nachgeben wollen. Warum sollte jemamd, der für seine Aggressionen belohnt wird, nicht daraus lernen, dass sich das lohnt und dann weitermachen auf dieselbe Art und Weise ?
Da bin ich ganz bei Dir.
Ich hole mal etwas aus, damit man an einem Beispiel sieht, dass es Situationen gibt, die sich als Individuum durchaus "lohnen" würden, wenn man einer Ideologie folgt. Das Prinzip bleibt bis heute gleich.

Ich bin in einer Welt aufgewachsen (DDR), in der es nur darum ging, wer moralisch besser ist, wer ist der Gute und wer ist der Böse. Der kalte Krieg, mit seiner Zweiklassengesellschaft, war allgegenwertig, bis in die Familie hinein. Ich kam mir vor wie eine Marionette. Der Atomkrieg kam greifbar nah.
- Angst war schon immer das Mittel, um die Menschen zu manipulieren + die mediale Propaganda, am besten von allen Seiten.
- Mit Waffen Frieden schaffen, hieß es. Siehe hier:
Frieden schaffen - mit Waffen? - DER SPIEGEL

Ich bin 1989, mit 26, zum Grundwehrdienst bei der NVA eingezogen worden. Entweder das oder man endete als Verweigerer als sogenannter Bausoldat (das Gegenstück zum westdeutschen Zivildienst). Aber damit war man praktisch wie entrechtet und ohne Würde. Der letzte Dreck. Dennoch war man ein Soldat, nur ohne Waffen.
DDR - Bausoldaten im Spiegel der Geschichte (deutschlandfunk.de)

Meine gesamte Kindheit war voller Gewalt mir persönlich gegenüber. Mit 13 und einem diktatorischen Verhör von 10h, bekam ich den Stempel von der Stasi - politisch untragbar! Dann der kalte Krieg, die Mangelwirtschaft und dann kommt jemand und meint: Jetzt musst du fürs Vaterland kämpfen! Da war ich 14 Jahre alt! Eine vormilitärische Ausbildung bei der GST
GST - "Schule des Soldaten von morgen" | MDR.DE
Als ich dort das erste Mal ein Maschinengewehr in die Hand bekam, war es leider nicht geladen. Sonst hätte ich mich selber von allem erlöst.

12 Jahre später hatte ich die Waffe geladen in der Hand. Ich sollte vereidigt fürs Vaterland kämpfen. Bei Verweigerung wird man erschossen. Oder nach Sibirien deportiert. Doch das machte keinen Unterschied. Das wäre nur der Tod in Raten gewesen. Da wo ich war, gab es den Schießbefehl.

Ich hatte einen Sportoffizier, einen Leutnant. Er war ein Jahr jünger als ich und hatte den Respekt vom ganzen Regiment. Das war paradox, denn mit seiner pazifistischen Einstellung, passte er nicht im Geringsten in das Bild. Auf meine Frage, warum er Soldat geworden wäre, meinte er ganz platt > Besser ich, als jemand der nicht weiß, was das Ding anrichten kann, selbst wenn man damit nicht schießt.
Er ist bis heute einer meiner Vorbilder.

Fazit:
Wäre ich dem System treu geblieben, indem ich Jasagend und damit dienend mitgelaufen wäre, dann hätte ich den ganzen Mist nicht gehabt.

Wenn ich nach Nordkorea blicke, sehe ich das System, was ich erlebt habe. Nur noch krasser.
Wenn jemand mal wieder von der Guten alten Zeit spricht, ohne sie erlebt zu haben, dann bleibt mir nur das Kopfschütteln.:rolleyes:

Alles hat seinen Anfang. Ein Krieg fängt nicht einfach so an. Den Religiösen Teil haben wir ja auch noch. Die verschiedenen Religionen sind bis heute unvereinbar geblieben. Sie selbst sind auch nicht gerade ohne Kriege, in denen der persönliche Glaube instrumentalisiert wurde.

Dabei fällt mir eine Frage ein.
- Wie viel Gewalt muss man erfahren haben, um ein guter Mensch zu werden?

Ich jedenfalls habe genug davon abbekommen und will den Schei§§ nicht auch selber anwenden oder weitergeben. Schon gar nicht an die Kinder. So wie man das bei mir gemacht hatte.

Ich glaube auch nicht, dass man mit Diktatoren viel verhandeln kann. Egal wie sie heißen. Versuchen sollte man es trotzdem. Denn es ist der kleine Soldat, der in den Krieg zieht und kämpft. Dafür braucht es fähige Politiker*innen, doch diese haben wir leider nicht. Die sind aktuell nur mit sich selbst beschäftigt.

Sorry, ist doch etwas länger geworden.
 

Daoga

Urgestein
Ich weiss, das ist feige.
Ich denke (jetzt), dass ich persönlich mich niemals wehren würde, ja nicht könnte.
Und deshalb bin ich umso dankbarer für jeden, der mich und meine Freiheit im Fall des Falles verteidigen würde.
Genau diese Haltung stößt den Nicht-Pazifisten übel auf. In Friedenszeiten lassen Pazifisten nämlich sehr gern ihre angeblich überlegene Moral raushängen, wenn es aber dicke kommt, sind sie die ersten die sich hinter den Rücken der Kampfbereiten verstecken wollen. So ehrlich, für ihre Einstellung auch eigenes Leiden und Tod in Kauf zu nehmen sind die wenigsten. Und dazu käme in der Krise die ständige Gefahr, dass sie mit ihrer Wegduckerei den anderen in den Rücken fallen, wenn sie stehen bleiben müssten. Man kann sich im Erstfall nicht auf sie verlassen, sie sind chronische Schwachpunkte. Und deshalb sollte man sie auch nicht schützen, sondern links liegen lassen, für Schwachpunkte hat man in einer Krise keine Kapazitäten übrig.
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
ich denke halt auch, dass es international einfach auch wichtig ist, zu zeigen, dass man sich wehren KÖNNTE und auch würde.
Das allein schreckt ja schon ab.
Mal ehrlich: Hätten wir keine Nato und keinen starken Europäischen Zusammenhalt...ich glaube nicht, dass wir hier Frieden hätten, denn wir wären leichte Beute und je schwächer man ist, desto eher kommt jemand anderes auf üble Gedanken.

Aber so können wir uns Frieden "leisten", weil wir eben klar machen: "legt euch besser nicht mit uns an".
Natürlich wäre es schöner und besser, wenn man säämtliche Konflikte gewaltfrei lösen könnte, aber ich glaube, dass eine gewaltfreie Lösung überhaupt erst dann möglich ist, wenn man vorher Sicherheit hergestellt hat und Sicherheit bedeutet eben auch, sich wehren zu können.
Also zB die Polizei: Natürlich könnten wir sagen, dass wir keine Polizei brauchen, weil wir garkeine "Staatsgewalt" ausüben MÖCHTEN. aber ich denke, jeder kann sich vorstellen, wohin das führen würde. Allein dass wir eine Polizei HABEN, die im Notfall agieren könnte, bewirkt schon, dass wir sie deutlich gewaltfreier und weniger einsetzen müssen. Hätten wir keine Polizei, hätten wir viel mehr Gewalt im Land.
Und das gilt eben international genauso.
Ich bewundere Menschen, die sich das trauen. Also die zB zur Polizei gehen oder eben in die Verteidigung, denn ich gebe unumwunden zu: Ich wäre glaube ich viel zu feige und zu weich- wobei ich natürlich nicht weiß, wie ich in einer akuten Situation handeln würde...
Zum Glück sind nicht alle Menschen gleich. Und ich bin dankbar, dass wir Menschen haben, die für unsere Sicherheit einstehen.
ich denke auch, dass DAS letztlich eine Form des Pazifismuns sein kann und sollte, in der man sagt: wir KÖNNTEN uns verteidigen- wir wollen es nicht, wir wollen nur unsere Freiheit und unser Leben schützen und das tun wir, wenn wir es müssen, aber wir setzen diese Kräfte niemals zur Aggression ein.

Vielleicht ist das ähnlich, wie wenn man einen Kurs in Selbstverteidigung belegt: den belegt man ja nicht ,weil man ein kriegerischer Mensch ist, sondern man belegt ihn, um das Wissen das man dort erwirbt hoffentlich niemals einsetzen zu müssen.
Aber WENN der Tag kommt, dann wäre man bereit und allein dieses Wissen, lässt einen viel selbstbewusster auftreten und führt im besten Fall dazu, dass man garnicht erst Opfer wird.
Eine starke Armee zu haben führt im besten fall dazu, dass Pazifismus überhaupt erst MÖGLICH ist. Man HAT eine Armee und man braucht sie hoffentlich nie.

Pazifismus ist letztlich ein Luxus, den wir überhaupt erst durch innere und äußere Sicherheit haben. Und Sicherheit bedeutet eben auch, sich wehren zu können.
 

Shorn

Sehr aktives Mitglied
Da bin ich ganz bei Dir.
Ich hole mal etwas aus, damit man an einem Beispiel sieht, dass es Situationen gibt, die sich als Individuum durchaus "lohnen" würden, wenn man einer Ideologie folgt. Das Prinzip bleibt bis heute gleich.

Ich bin in einer Welt aufgewachsen (DDR), in der es nur darum ging, wer moralisch besser ist, wer ist der Gute und wer ist der Böse. Der kalte Krieg, mit seiner Zweiklassengesellschaft, war allgegenwertig, bis in die Familie hinein. Ich kam mir vor wie eine Marionette. Der Atomkrieg kam greifbar nah.
- Angst war schon immer das Mittel, um die Menschen zu manipulieren + die mediale Propaganda, am besten von allen Seiten.
- Mit Waffen Frieden schaffen, hieß es. Siehe hier:
Frieden schaffen - mit Waffen? - DER SPIEGEL

Ich bin 1989, mit 26, zum Grundwehrdienst bei der NVA eingezogen worden. Entweder das oder man endete als Verweigerer als sogenannter Bausoldat (das Gegenstück zum westdeutschen Zivildienst). Aber damit war man praktisch wie entrechtet und ohne Würde. Der letzte Dreck. Dennoch war man ein Soldat, nur ohne Waffen.
DDR - Bausoldaten im Spiegel der Geschichte (deutschlandfunk.de)

Meine gesamte Kindheit war voller Gewalt mir persönlich gegenüber. Mit 13 und einem diktatorischen Verhör von 10h, bekam ich den Stempel von der Stasi - politisch untragbar! Dann der kalte Krieg, die Mangelwirtschaft und dann kommt jemand und meint: Jetzt musst du fürs Vaterland kämpfen! Da war ich 14 Jahre alt! Eine vormilitärische Ausbildung bei der GST
GST - "Schule des Soldaten von morgen" | MDR.DE
Als ich dort das erste Mal ein Maschinengewehr in die Hand bekam, war es leider nicht geladen. Sonst hätte ich mich selber von allem erlöst.

12 Jahre später hatte ich die Waffe geladen in der Hand. Ich sollte vereidigt fürs Vaterland kämpfen. Bei Verweigerung wird man erschossen. Oder nach Sibirien deportiert. Doch das machte keinen Unterschied. Das wäre nur der Tod in Raten gewesen. Da wo ich war, gab es den Schießbefehl.

Ich hatte einen Sportoffizier, einen Leutnant. Er war ein Jahr jünger als ich und hatte den Respekt vom ganzen Regiment. Das war paradox, denn mit seiner pazifistischen Einstellung, passte er nicht im Geringsten in das Bild. Auf meine Frage, warum er Soldat geworden wäre, meinte er ganz platt > Besser ich, als jemand der nicht weiß, was das Ding anrichten kann, selbst wenn man damit nicht schießt.
Er ist bis heute einer meiner Vorbilder.

Fazit:
Wäre ich dem System treu geblieben, indem ich Jasagend und damit dienend mitgelaufen wäre, dann hätte ich den ganzen Mist nicht gehabt.

Wenn ich nach Nordkorea blicke, sehe ich das System, was ich erlebt habe. Nur noch krasser.
Wenn jemand mal wieder von der Guten alten Zeit spricht, ohne sie erlebt zu haben, dann bleibt mir nur das Kopfschütteln.:rolleyes:

Alles hat seinen Anfang. Ein Krieg fängt nicht einfach so an. Den Religiösen Teil haben wir ja auch noch. Die verschiedenen Religionen sind bis heute unvereinbar geblieben. Sie selbst sind auch nicht gerade ohne Kriege, in denen der persönliche Glaube instrumentalisiert wurde.

Dabei fällt mir eine Frage ein.
- Wie viel Gewalt muss man erfahren haben, um ein guter Mensch zu werden?

Ich jedenfalls habe genug davon abbekommen und will den Schei§§ nicht auch selber anwenden oder weitergeben. Schon gar nicht an die Kinder. So wie man das bei mir gemacht hatte.

Ich glaube auch nicht, dass man mit Diktatoren viel verhandeln kann. Egal wie sie heißen. Versuchen sollte man es trotzdem. Denn es ist der kleine Soldat, der in den Krieg zieht und kämpft. Dafür braucht es fähige Politiker*innen, doch diese haben wir leider nicht. Die sind aktuell nur mit sich selbst beschäftigt.

Sorry, ist doch etwas länger geworden.
Die DDR ist mit Nordkorea in keinster Wrise zu vergleichen das ist Äpfel mit Birnen vergleichen. Im Gegensatz zu den Nordkoreanern ward ihr trotz Stasi und Mauer immer noch im grlobten Land.
 

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