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Sind das psychische Krankheiten?

havonni

Mitglied
Wie seht Ihr das?
Ich beschäftige mich schon lange mit ADHS, Hochbegabung, Bipolarer Störung (selber betroffen) und Hochsensibilität.
Diese Veranlagungen als Krankheiten zu bezeichnen fällt mir schwer, weil es meiner Meinung nach Veranlagungen sind, die mehr oder weniger ausgeprägt zum Vorschein kommen. Krank werden "betroffene" Menschen erst, wenn sie unter anderem aufgrund falscher Wahrnehmung und Behandlung durch Menschen aus ihrer Umgebung Depressionen und anderes entwickeln. Oder Schicksalsschläge, unglückliche Beziehungen, Misserfolge und ähnliches begünstigen die Ausprägungen von krankhaften Zuständen....
Sind die betroffenen Menschen nicht einfach nur anders und ungewöhnlich, vielleicht schwierig oder anstrengend, weil sie nicht der mittelmäßigen Norm entsprechen? Ich lerne eigentlich erst durch meine eigenen Erfahrungen als Betroffene mit anderen Betroffenen besser und vielleicht richtiger umgehen zu können. Hochbegabung oder die guten Phasen einer Bipo sind doch eigentlich ein Geschenk, welches nicht nur einem selber, sondern der Gesellschaft allgemein doch sehr von Nutzen sein kann. Warum werden diese Menschen eher als Belastung und nicht als Bereicherung empfunden? Ist die weitverbreitete negative Sicht auf alles, was man nicht kennt oder was anders als man selbst ist, mit daran "schuld"? Wo bleibt das Positive?
Diese Fragen treiben mich wirklich um. Ich bin gespannt auf Eure Sichtweisen und Meinungen.
 

Marisol

Sehr aktives Mitglied
ADHS, Hochbegabung, Bipolarer Störung (selber betroffen) und Hochsensibilität.
Das sind keine "psychischen Krankheiten", sondern bis auf die bipolare Störung neurologische Abweichungen/Störungen der Reizverarbeitung. Die bipolare Störung ist meines Wissens nach eine psychiatrische Angelegenheit, keine psychologische.
Hochbegabung oder die guten Phasen einer Bipo sind doch eigentlich ein Geschenk, welches nicht nur einem selber, sondern der Gesellschaft allgemein doch sehr von Nutzen sein kann.
Bei Hochbegabung gehe ich mit, die positiven Seiten einer bipolaren Störung für die Gesellschaft sehe ich nicht.
Wo bleibt das Positive?
Was daran ist positiv?
Hast du die eingangs beschriebenen Auffälligkeiten offiziell diagnostiziert bekommen oder dir zugeschrieben. Falls du eine Diagnose hast, was sagen die Behandler?
Ist die weitverbreitete negative Sicht auf alles, was man nicht kennt oder was anders als man selbst ist, mit daran "schuld"?
Nein, gerade heute darfst du abweichen, so viel du lustig bist.
Es ist im Rahmen der Vielfalt, Diversität und Offenheit sehr gern gesehen.
 

SFX

Aktives Mitglied
Hallo,

kein Mensch ist psychisch betrachtet völlig gesund. Wenn man nur lange genug testet und forscht, findet man garantiert bei jedem irgend eine Abweichung von der Norm.

Ist diese Abweichung jedoch zu ausgeprägt, so leidet der Betroffene oder das Umfeld darunter. Dann spricht man von Krankheit und man sollte über eine Therapie nachdenken.

Natürlich sind Hochbegabung und „gute Phase“ ganz nett. Allerdings zu welchem Preis? Hochbegabung geht meist mit Ausgrenzung, Mobbing und Vernachlässigung anderer Lesbensbereiche einher! Die „gute Phase“ kippt allzu schnell und wird entweder zur Manie oder zur Depression.

LG,
SFX
 

Ysaia

Aktives Mitglied
Wer sieht Menschen mit ADHS etc. denn grundsätzlich als Belastung an? Wenn das Verhalten schwierig ist, trifft es eine weitere Person und diese kann das, zurecht, als belastend empfinden. Als Mensch mit den entsprechenden Diagnosen kann ich daran arbeiten und auch versuchen mein Verhalten zu beeinflussen. Wenn ich für mich selbst die von dir beschriebenen positiven Seite als positiv ansehen und daraus nutzen ziehe, ist das super. Wieso sollte das aber die ganze Gesellschaft so sehen? Meine Einzigartigkeiten sind erstmal meine Sache, die muss ich nicht allen aufdrängen und schon gar nicht muss jeder mich dafür beklatschen.
 

Träumelinchen

Aktives Mitglied
Als Mensch mit den entsprechenden Diagnosen kann ich daran arbeiten und auch versuchen mein Verhalten zu beeinflussen. Wenn ich für mich selbst die von dir beschriebenen positiven Seite als positiv ansehen und daraus nutzen ziehe, ist das super. Wieso sollte das aber die ganze Gesellschaft so sehen? Meine Einzigartigkeiten sind erstmal meine Sache, die muss ich nicht allen aufdrängen und schon gar nicht muss jeder mich dafür beklatschen.
Nein finde ich nicht, dass es nur die Sache von einem selbst ist. Man lebt ja in der Gesellschaft und die ist gegenüber bestimmten Verhaltensweisen entweder tolerant oder nicht. Der oder die Betroffene kann da vielleicht gar nicht viel daran ändern. Ich habe mal einen Film über jemnad mit einem Tourette-Syndrom gesehen. Es ist ja nicht so, dass so jemand das nach Belieben steuern kann. Die nicht Betroffenen aber schon. Ich habe zur Zeit mit jemand zu tun, der eine leichte Form von Autismus hat. Er verhält sich für mich gewöhnungsbedürftig. Aber wahrscheinlich kann er das gar nicht steuern und ich bin diejenige, die tolerant sein muss und das versuche ich auch.
 

57-55

Sehr aktives Mitglied
Wir alle sind Teil der Gesellschaft und daher mehr oder weniger mit ihr verbunden.
Das Verhalten des Einzelnen hat auch immer Auswirkung auf andere.
Gehen wir offen und tolerant miteinander um, sollten da keine allzu großen Probleme entstehen.

Ich selbst habe ADHS mit leichten autistischen Tendenzen, ich sehe die Nachteile, aber auch die Vorteile.
Ich habe Probleme mit mir, aber auch andere haben Probleme mit mir und ich habe Probleme mit anderen. Das ist doch im Wesentlichen normal.
Der Schlüssel ist, wie man die Probleme angeht und löst.
 

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