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Sind das psychische Krankheiten?

havonni

Mitglied
Häufig wird ja als Bedingung für eine Störung ein bestehender Leidesdruck genannt. Das finde ich sinnvoll.

Eine Bipolare Störung pauschal als "Geschenk" zu bezeichnen, finde ich aber völlig unpassend. Die Leute mit einer Bipo, die ich kenne, haben sich hoch verschuldet, ihre Beziehungen zerstört, sich körperlich in Gefahr gebracht usw. Da erkenne ich nichts positives dran. Die Betreffenden jeweils auch nicht.
Ich meinte auch nicht Bipolare Störung generell, denn davon gibt es ja viele unterschiedliche Formen, rapid-cycling z.B. stelle ich mir grausam vor.
 

havonni

Mitglied
[QUOTE="Marisol, post: 4628488, member: 1271
Hast du die eingangs beschriebenen Auffälligkeiten offiziell diagnostiziert bekommen oder dir zugeschrieben. Falls du eine Diagnose hast, was sagen die Behandler
[/QUOTE]
welche Auffälligkeiten meinst Du? Finde gerade den Bezug nicht.... vielleicht bin ich zu müde???
Die erste Behandlerin hat es eben mit Lithium versucht nach sehr guter langwieriger Diagnosestellung, und das hat auch längere Zeit gut gewirkt. Mein jetziger (wegen Umzugs) meint, ich komme inzwischen ganz gut zurecht, weil ich warten kann, ohne ungeduldig zu werden, sieht null Probleme im Umgang mit mir anvertrauten Kindern und traut mir auch einiges an Selbstbeobachtung und -einschätzung zu, auch was Medikation angeht und meine eigenen Langzeitbeobachtungen damit.
Hab ich damit die Frage beantwortet oder meintest Du was anderes?
 
Zuletzt bearbeitet:

FLoki979

Aktives Mitglied
Antwort an Floki, weshalb ich bei der Bipo Positives feststelle:
Jetzt bin ich echt total verwirrt und kann dir nicht folgen. Ich hatte dich so verstanden, dass die Frage wäre, ob es eine Krankheit ist oder nicht, nicht ob daran etwas positiv sein könnte? Den Zusammenhang verstehe ich nicht.
Ich hatte davon geschrieben, was warum und wie als Krankheit eingeordnet wird.
 

havonni

Mitglied
Sorry, Floki, ich habe - glaube ich - mal wieder zu viele Aspekte und Fragen in ein neues Thema reingepackt und dann damit für Verwirrung gesorgt. Vielleicht bleiben wir gerade mal bei der bipolaren Störung. irgendwie finde ich die alte Bezeichnung manisch-depressiv besser, weil man sich darunter eher etwas vorstellen konnte, aber wahrscheinlich kann das so keine Bezeichnung für eine Diagnose sein. Das Wort Störung legt dann ja eher eine Fehlfunktion nahe, den Begriff Bipolar kann man sich auch noch erklären, allerdings wird der Begriff ja auch anderweitig benutzt.
Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich in der Hypomanie (ganz wichtig: eben einer schwachen Manie) nichts Krankhaftes entdecken (In einer Manie schon!), im Gegenteil, dann fühle ich mich zwar zu Beginn etwas zu euphorisch, aber generell eben einfach gut. Und das bleibt zum Glück ein paar Monate so. Im Gegensatz zur Depressiven Phase, die empfinde ich schon als Krankheit, zumal sie früher viel schlimmer daher kam und mich komplett lahmgelegt hat und ein total schlechtes Gefühl bewirkt hat . Heute ist es "nur" noch Antriebslosigkeit, Lustlosigkeit, Ideenmangel, Dinge laufen lassen, weil einem das meiste egal ist. Ist so oder so kein erstrebenswerter Zustand.
Kannst Du damit was anfangen? Frag gerne weiter, das erzieht mich dazu, mich auf einen Aspekt zu konzentrieren und nicht immer zu viel auf einmal zur Diskussion zu stellen, danke!
 

FLoki979

Aktives Mitglied
Wertest Du Krankheit denn als negativ?
Weil, aus meiner Sicht, ist es ganz normal, dass manche Krankheit auch ihre Vorzüge, oder guten Aspekte für einen haben kann. Jep, Manie, Höhenflüge... ich vermute, dass könnte sogar einigen Menschen so gehen, dass sie die durchaus genießen. Müsste jetzt mal überlegen, ob ich irgendwelche Aspekte meiner Krankheiten als positiv empfinde, gerade weiß ich es nicht. Aber ich werte es halt auch nicht negativ. DAs Leideen fühlt sich schon belastend an, ja, das empfinde ich dann auch als negativ. Aber ansonsten ist es eben einfach so.
Meine Frage wäre jetzt, hast du vielleicht ein Problem, die Bipolare Störung als Krankheit einzuordnen, weil du denkst, dass das bedeutet, dass damit alles dann schlimm und negativ sein muss?
 

Hajooo

Sehr aktives Mitglied
Warum werden diese Menschen eher als Belastung und nicht als Bereicherung empfunden? Ist die weitverbreitete negative Sicht auf alles, was man nicht kennt oder was anders als man selbst ist, mit daran "schuld"?
Natürlich werden Menschen mit besonderen Fähigkeiten positiv erlebt.
Als Beispiel fallen mir Autisten ein, die bevorzugt von Firmen eingestellt werden, wo es um bestimmte Fähigkeiten geht, die hier stark ausgeprägt sind.
Auf der anderen Seite, geht es doch auch im Angst.
Autisten, Menschen mit Tourette, (psychisch) kranke Menschen sind anders.

Davor haben Menschen Angst.
Erschwerend kommt aus meiner Sicht hinzu, daß psychische Krankheiten sehr divers, nicht optisch sichtbar sind und jeder in sich selbst trägt.
Viele haben damit unverständliche Erfahrungen damit gemacht.
Wo bleibt das Positive?
Auf eine gewisse Weise, wird in der heutigen Zeit mehr über psychische Krankheiten gesprochen.
In den Medien, Prominente "outen" sich wegen Depressionen, etc.

Mal sehen, wie es weiter geht (y)
 

havonni

Mitglied
Floki: Meine Frage wäre jetzt, hast du vielleicht ein Problem, die Bipolare Störung als Krankheit einzuordnen, weil du denkst, dass das bedeutet, dass damit alles dann schlimm und negativ sein muss? Zitat ende
So habe ich das noch gar nicht gesehen. Vielleicht ein Ansatz, ein Versuch einer Teilantwort geht in Richtung Depression. Lange Zeit habe ich diese Phase als Strafe dafür gesehen, dass es mir vorher fast zu gut ging, so quasi, als hätte ich das Gutgehen nicht verdient... Was für ein Blödsinn!!! Wie kam ich auf das dünne Brett? ich weiß es immer noch nicht. Aber dann habe ich irgendwann beschlossen, dass es genau umgekehrt sein muss, die Depri war die Phase des Innehaltens und Ausruhens und Kraft sammeln für die nächste positive Phase. Damit konnte ich die Depri annehmen (zwar immer noch blöd finden, aber eben nicht mehr so "strafend") Also hat meine Denke Auswirkungen auf die Psyche und so habe ich kapiert, dass man sich auch Gutes einreden kann und sich nicht nur von anderen und von einem selbst schlecht machen lassen sollte. Kann man verstehen, was ich meine?
Vielleicht denke ich, eine Krankheit würde mich zu einem zu bemitleidenden und zu betreuenden Objekt machen, eine Entschuldigung für Fehler oder Missglücktes, dabei möchte ich nur eine Erklärung, warum ich wie funktioniere. Dass das anders sein akzeptiert werden kann ohne Riesenhelfersyndrome bei anderen zu provozieren. Ich bin mir da im Moment so gar nicht sicher, auf alle Fälle eine super gute Frage, um dranzubleiben.
 

trigital

Aktives Mitglied
Hallo H.,

Ich finde es sehr gut, dass du die Frage der Krankheit diskutierst und ich finde es auch sehr schön, dass bemerkt wird, dass sich denken auf die Psyche und das innere Gefühlsleben auswirkt.
So geht die Hoffnung nie verloren, dass es sich lohnt sich mit sich selber zu beschäftigen.
Aber ich finde es auch spannend, dass es so ist. Man denkt und die innere Welt verändert sich. Man denkt was Gutes und es wird schön.
Das würde ja bedeuten, dass man einfach immer nur daran arbeiten muss positiv zu sein und alle Probleme verschwinden?
Das stimmt leider nicht. Aber ein bisschen ist es trotzdem so. Weil man denkt ja nicht einfach so was Gutes. Sondern etwas, was man aus unterschiedlich vielen Gründen gut findet und die Dinge haben auch eine gewisse Bedeutung für einen.
Ich selber gehe auch so vor. Ich sehe meinen Kopf als eine Art Regal, wo all die Dinge drin stehen, die mir was bedeuten. Und je schöner ich sie ergründe, desto besser geht es mir.
Und deshalb lohnt sich die Frage sehr, wie man etwas wie krankhaft einordnet. Und bezogen auf die Psyche finde ich es sehr wichtig!
Wenn jemand dich bewertet und bezogen auf die Psyche sagt "Du bist krank.", dann bedeutet es ja eigentlich das Schlimmste. Das würde bedeuten, dass mein ein Mensch ist der etwas will, was man sich besser nicht versucht auszumalen. Als wär man psychopathisch veranlagt.
Wenn wir aber sagen, dass wir krank sind, dann bedeutet es, dass wir leiden.
Leiden wir nicht, und das finde ich auch auffällig, dann wird es nicht wirklich als krank bewertet.
Es scheint also eine Frage des Leidens zu sein, ob wir krank sind oder nicht.
Das finde ich aber nicht gut.
Ich leide zum Beispiel inzwischen immer besser. Und ich bin froh, dass es so ist. Keiner leidet gerne. Aber wenn es einen Grund gibt zu leiden, sei es nur eine fiktive "Wahnvorstellung", dann leide ich lieber, wie mich daran zu erfreuen und finde oder erfinde das Schöne, das Hilft, um dem negativen inneren Bild zu entkommen.

Ich selber kenne die verschiedensten psychischen Auffälligkeiten durch Eigenerfahrung. Ich weiß nicht, ob ich Hochbegabt bin, aber sehr begabt trifft bestimmt zu. Und es ist nicht einfach sich bezüglich der Welt damit bei Laune zu halten. Hypersensibilität ist mir auch nicht fremd. Und viele andere Dinge, die du nicht genannt hast, treffen auch auf mich zu.
Aber mit der Zeit habe ich gelernt damit klar zu kommen. Allerdings brauch man da sehr viel Zeit für sich, verbunden mit viel geistiger Aktivität. Der lohn ist, dass man mit seinem Geist arbeiten kann und Situationen, Themen und Personen gewachsen ist.
Mir kommt mein Geisteszustand nachhaltig vor und weniger Leid geprägt. Das find ich gut. Und ich habe sehr viele Ideen, die mich motivieren mehr aus meinem Leben zu machen. Das find ich gut. Da kommt mir der ganze Geisteswahn nützlich vor.
So kommt es mir wahnsinnig langweilig vor normal zu sein und bin froh verrückt zu sein. Es zu können verrückt zu sein. Ja. Ich denke darauf kommt es am Ende an. Ob man es kann oder nicht. Und dabei an die Zukunft zu denken und mit der auch kein Problem zu haben.

Mir kommt es so vor, als gäb es ungeschriebene Gesetze im Kopf, die einem Vorschreiben was Richtig und was Falsch sei. Und wenn man herausfindet, dass bestimmte Dinge genau umgekehrt sind, dann wird es oft leichter. Zum Beispiel das Grübeln. Soll ja angeblich ganz schlimm sein. Ich habe gelernt diese Symptomatik als einen Geistigen Schatz zu sehen und auch damit so umgehen zu können. Keine Zeit des Grübelns ist für mich eine verschwendete Zeit.
Denn man muss immer etwas machen, immer etwas denken, sich immer mit etwas beschäftigen, immer seine Aufmerksamkeit auf etwas lenken. Besser man kann es, wie wenn das Leben halt so ist, wie es ist und sonst nichts. Besser man lernt zu erkennen, was gut ist, wie nichts zu wissen.
Sicherlich ist es anstrengend alles einordnen zu müssen, alles zu bewerten, dass immer alles mögliche wichtig ist. Anstrengend ist das schon zum Teil. Aber besser man ist am Ende erschöpft. Dann kann man sich besser erholen!
Aber so ist es im Leben. Man muss lernen froh zu sein Dinge inordnen zu müssen, auf Signale reagieren zu können, sich etwas auzudenken. Gesunde Menschen sind einfach und alles ist selbstverständlich und eine selbstkritik gibt es auch nicht. Hört sich schön an die Vorstellung.
Aber ich bin froh zu wissen, dass das Leben mysteriös ist. Und ein Abenteuer.
 

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