Hallo ihr lieben,
ich habe alles mal sacken lassen und mir die zahlreiche neuen Kommentare angehen. Danke dafür
. Ich werde mal allgemein auf alle antworten.
Der ein oder andere hat es richtig gelesen/erkannt: Ich bin mir bewusst, dass ich das "Problem" bin. Das aller wichtigste ist mir, dass es meiner Frau und meinen Kindern immer gut gehen wird, wo auch immer unsere Reise hingehen wird.
Ich lese, dass mir einige Egoismus vorwerfen. Das kann ich nur bedingt so unterschreiben und möchte das nochmal kurz erläutern. Ich war immer glücklich mit dem, was ich hatte. Ich wollte immer heiraten, wollte immer Kinder. Ich habe diese Bisexuelle Seite dann irgendwann gemerkt, kam ja aber weiterhin gut zurecht. Ich dachte mir, dass nur weil ich auch auf Männer stehen könnte, es nicht bedeutet, dass ich dem zwangsläufig nachkommen muss, wenn ich ein erfülltes Sexleben mit meiner Frau habe. Auch wenn hier schnell geurteilt wird; Ich wohne auf dem Land in einem kleinen Dorf. Hier ist JEDER Homophob und meist auch rassistisch. Ich weiß, dass meine Familie das nicht in Ordnung finden wird. Also kam das für mich nicht in Frage und habe das Leben angefangen zu leben, wie man es von mir "verlangte". Das ist doch das Gegenteil von Egoismus? - Als ich aber dann Anfang des Jahres merkte, dass ich dieses Verlangen habe, und unsere Ehe immer weiter auseinander driftete, dachte ich mir, dass ich dem mal nachgehe ohne vorher die Pferde Scheu zu machen, da es ja nur eine Phantasie sein könnte. Jetzt ist das Kind in den Brunnen gefallen. Sieht so Egoismus aus: Ich suche mir psychische Hilfe, suche das Internet ab, bin hier im Forum um Antworten zu erhalten, wie ich mit möglichst wenig Schaden an meiner Frau und Kindern das ganze umsetze. Ich habe die Affäre beendet und versuche einen möglichst normalen Alltag zu führen. Das mache ich doch nicht wegen mir? Wäre ich ein Egofucker dann würde ich mich rumhuren und wenn es rauskommt, dann wäre das eben so. "Scheiß drauf". Aber genau das ist ja das Gegenteil von dem, was ich hier gerade mache. Ich bin ein Mensch und ich habe einen Fehler gemacht. Wenn ich es mir aussuchen könnte, dann hätte ich mich auch selbst anders gestrickt aber nun stehe ich hier und weiß nicht weiter.
Ich habe für mich nun folgenden Entschluss getroffen. Ich bin in einem tiefen Loch und kann nicht klar denken. Ich werde im Moment keine Entscheidung treffen, bis ich aus therapiert bin bzw wieder so stabil, dass ich mich nicht mehr so betäubt fühle. Bis dahin werde ich natürlich nicht Zweigleisig fahren. Wenn ich dann wieder einigermaßen fit bin, dann werde ich schauen, ob es die Sexualität ist, oder eine schlechte Ehe, die mich dazu geführt hat.
Bei ersterem werde ich das meiner Frau sagen. Wir waren immer beste Freunde und ich erhoffe mir sehr, dass sie mein Leid sieht und im Ansatz versteht, was los ist. Ich werde ihr aber nicht von meiner Erfahrung erzählen. Das würde verletzen, ohne einen Mehrwert zu bringen.
Wenn es "nur" an der Ehe liegt, dann würde ich ebenfalls das Gespräch suchen und ggf über eine Paartherapie nachdenken.
Sollten wir uns, aus welchem der beiden Gründe auch immer trennen, dann werde ich das haarklein mit meiner Frau besprechen, wie wir das alles machen, ohne das jemand einen größeren Schaden davon trägt, als der andere. Vielleicht sieht sie auch Möglichkeiten, wo ich gerade von ausgehe, dass sie diese nie wählen würde. Einen Anwalt werde ich erstmal nicht um Rat fragen, da ich mir so einen unfairen Vorsprung erarbeite. Ich denke, dass ich das zusammen mit meiner Frau im Sinne der Kinder dann zusammen machen werde. Auch ihr beutetet das Wohlergehen der Kinder alles.
Vielleicht kann man ja auch erstmal getrennt unter einem Dach leben und wenn sich jemand neu verliebt, dann muss man eben schauen, ob derjenige dann zum neuen Partner zieht oder wie man das macht.
Ich werde hier täglich reinschauen und bin nach wie vor froh, Ratschläge zu erhalten.
Natürlich halte ich euch aber auf dem laufenden, wenn sich etwas tut. Ich denke mal, dass euch das natürlich interessieren wird.