In Deutschland kommt es sogar noch darauf an, wo man wohnt. Hier gibt es Städte, die sich eigentlich nur aus Pendlern zusammensetzen. In Deutschland ist es ganz anders als in Italien, allein die sterbende Gastronomie hier, gerade im ländlichen Bereich, es gibt keine Orte der Zusammenkunft mehr, der Deutsche zieht die Mauern hoch, möglichst hoher Zaun, Sichtschutz, Abschottung.
Ich habe das Gefühl, seit Corona hat sich das noch mal verschärft, was sowieso schon in vielen geschlummert hat. Zu Corona Zeiten hat man hier Kämpfe um Klopapier erlebt, während uns die Politik etwas von Solidarität erzählen wollte.
Die Gesellschaft ist zudem - auch seit Corona - gespalten ohne Ende, man klappert häufig die politische Einstellung ab, bevor man sich mit jemandem einlässt, und überhaupt begrenzt sich das Umfeld auf Partner, Familie und vielleicht noch ein paar wenige enge langjährige Freunde.
Dieses Gejammer über sterbende Vereine kann ich auch nicht nachvollziehen, die allermeisten Vereine sind überhaupt nicht aufgeschlossen gegenüber Neuen. Die meisten neuen Personen müssen gucken wie sie sich integrieren, daher bin ich auch aus allen Vereinen ausgetreten, wo ich vorher aktiv war. Sport kann ich auch allein treiben.
Für Männer ist es schwer, sich überhaupt noch richtig zu verhalten. Sprichst du nicht an, passiert nichts, weil vom Mann noch immer der erste Schritt erwartet wird. Sprichst du an, wird dir "Bedürftigkeit" vorgeworfen. Also der Mann soll weder das eine noch das andere tun. Nur dann passiert halt auch nichts. Und im Endeffekt kassiert man als Mann in aller Regel einen Korb. Im echten Leben passiert das, weil viele Frauen sich überrumpelt fühlen und unsicher sind, und nicht selten im Nachinein bereuen. Oder es wird die Nummer getauscht und man hört nichts mehr. Hatte diese Erlebnisse zu Hauf, vor knapp 2 Monaten eine Frau getroffen, die ich schon öfter gesehen habe, öfter Small Talk geführt habe. Sie schlägt mir vor, am WE gemeinsam etwas zu unternehmen, ich schreibe ihr an und warte bis heute noch auf eine Rückmeldung, sie hat mich sofort geghostet. Nach solchen Erfahrungen, die ich nicht zum ersten Mal mache, bin ich auch vorsichtig geworden, wen icn anspreche und wem ich meine Nummer gebe und wo ich mir denke "zieh lieber mit erhobenem Haupt von Dannen".
Daher verziehen sich viele Männer auch online, da tun Körbe nichts zur Sache, man verbrennt sich auch nicht den Ruf und kann gestrost sagen: Nächste bitte.
Das was du da beschreibst mit Corona und der Gesellschaft scheint aber meines empfinden nach nur in Deutschland so zu sein. Ich bin viel im Ausland und wenn es um das Thema Deutschland, Politik und so geht, fragen alle, was ist nur bei euch los? Ich kann eigentlich nur noch sagen, dass sich Deutschland abschafft.
Was das Thema Dating und Partnersuche angeht, da bin ich persönlich einfach raus. Ich habe mit dem Thema meinen Frieden gefunden und durch meine Singlejahre habe ich so viele positive Erfahrungen alleine gemacht, weshalb ich mich hier manchmal frage, warum unbedingt eine Beziehung? Man kann sein leben auch wunderbar alleine verbringen oder wenn man Kinder haben will, besteht die Möglichkeit einer Adoption. Wenn man sich das vorstellen kann. Ist zwar nicht leicht und teuer aber nicht unmöglich, wobei es hier in Deutschland schon am schwersten ist.
Nun, die einzige schönste Beziehung, die ich hatte, war die mit meiner ersten Freundin, meiner Jugendfreundin. Erster Kuss, erster Sex hielt gut 2 Jahre. Wir wären bestimmt noch länger zusammengeblieben, wenn nicht ihre Eltern damals nach Norwegen ausgewandert wären.
Danach hatte ich die Schule beendet, hatte meine Lehre angefangen und dann kam irgendwann Beziehung 2. Die Dates am Anfang waren sehr schön und aufregend gewesen. Sie war sehr nett haben uns Zeit gelassen mit dem Kennenlernen und selbst nach 1 Jahr lernte ich immer noch was Neues von ihr kennen. Wir kamen zusammen und es fühlte sich nach einer schönen entspannten Beziehung an. Man war zufrieden und es hielt mehr als 3 Jahre. Jedoch fand ich nur per Zufall heraus, das sie hinter meinen Rücken heimlich als Escort Mädchen sich was dazuverdient und auch Sex mit anderen Männern hatte. Wo das richtig herausgekommen ist (ihre beste Freundin wusste auch nichts davon), fand ich das schon ein starkes Stück und hatte, als ich die Beziehung beendet hatte, mich gedanklich erst mal wieder sortiert.
Nach ein paar Jahren (ich war inzwischen 29 Jahre alt) suchte ich wieder nach einer Partnerin, mit der man auch eine Familie gründen kann. Ich wurde im Ausland fündig. Zwar war sie 4 Jahre älter als ich damals, jedoch fanden wir uns durch meinen Akzent, den sie lustig fand. Während des Kennenlernens war alles normal bis wir zusammenkamen. Sie hatte sich leider als ein ziemliches Charakterschwein herausgestellt. Und das von einer Woche zur anderen. In der einen Woche noch super lockere Treffen gehabt, Familie kennengelernt und dann ab dem Moment, wo wir zusammen waren und wohnten, hatte sie sich von null auf Hundert geändert. Mit so einer Kommandeurin muss man erst mal selber zu tun haben um das nachvollziehen zu können. Keine 3 Monate hatte ich es mit ihr ausgehalten. Dabei trafen wir uns über ein halbes Jahr lang und lernten uns kennen. Aber diese Seite an ihr kam erst, als wir zusammenwohnten. Es war furchtbar!
Ich bin nun jemand, den man als ein langzeit Single bezeichnen kann. Ich persönlich habe mit Liebesbeziehungen abgeschlossen und möchte damit nichts mehr zu tun haben! Diese Entscheidung sowie Meinung festigt sich immer mehr, indem ich beispielsweise von Freunden, Bekannten oder Arbeitskollegen erfahre, wie diese oder Freunde von ihnen in Beziehungen Unglücklich sind, fremdgehen, und mit ner Scheidung zu kämpfen haben.
Wie oft hörte ich schon von Ehefrauen, selber und bei kumpels: Du willst dich scheiden lassen? Wenn du dir das leisten kannst… So kommen noch Druck und Erpressung hinzu.
Hier in diesen Forum kann man so was ja auch jeden Tag lesen. Dann kommt noch das Thema Patchwork hinzu welches auch meistens nicht gut ausgeht.
Meine Eltern sind nicht geschieden und sind seid 36 Jahren verheiratet, läuft auch gut, jedoch ist mein älterer Cousen frisch geschieden und zwischen ihm und der Ex herrscht zurzeit eine erbitterte Schlammschlacht, welches ein Teil ihres gemeinsamen Freundeskreises spaltete und ihre 2 Kinder leiden drunter.
Ich bin froh drüber da nicht mehr hinterher rennen zu müssen. Damit meine ich eine passende Partnerin finden. Denn dies ist heut zu Tage ja schon eine richtige Odyssey.
Ja in Pendlerstädten ( meistens am Rande einer Großstadt) ist es besonders schwierig.
Wobei ich mir vorstellen kann, dass es auch in der Großstadt schwierig sein kann Kontakte zu knüpfen ( zumindest abseits von oberflächlichen Kontakten).
Im ländlichen Bereich kann es vielleicht noch ein bisschen einfacher sein ( oft aber wahrscheinlich auch nicht).
Ich habe auch das Gefühl, dass sich die Gesellschaft verändert hat.
Das macht es finde ich noch schwieriger.
Vor allem wenn man sowieso schon immer im zwischenmenschlichen Bereich Probleme hatte.
Ich war während meiner Schulzeit und etwas darüber hinaus ein eher schüchterner Mensch gewesen. Ich jedenfalls bin ich da herausgekommen, indem ich einfach von heute auf Morgen ins kalte Wasser gesprungen bin.
Mir hatte man damals die Möglichkeit gegeben im Rahmen der Firma ein Auslandsjahr in den USA zu machen. Ich damals noch ein kommunikativ schüchterner Mensch dachte mir, so nicht nur mein Englisch zu verbessern, sondern mich dadurch auch zu verändern und was Neues kennenzulernen. Die Amerikaner sind ja sehr auf Smalltalk und dieses dort zu üben, half mir sehr zu lernen, wie ich besser auf andere Menschen zugehen kann.
Man sagt ja, dass der Deutsche allgemein kühl und zurückhaltend ist, und es lange braucht bis das Eis gebrochen ist. Das dachten damals meine amerikanischen Freunde auch so. Sobald ich aber im Ausland bin, habe ich Sozialkontakte ohne Ende. Die meisten natürlich eher oberflächlich aber die Menschen sprechen mich an und andersrum wenn ich freundlich auf die Menschen zugehe, und versuche mit ihnen in ihrer Sprache ein bisschen zu kommunizieren, das kommt gut an. So hatte ich damals meinen italienischen Freund kennengelernt. Wir konnten uns anfangs null verständigen, aber wir waren uns sympathisch, und hatten beide Interesse den Kontakt aufrecht zuhalten.