Geht es tatsächlich nur um Meinungen? Ist schon alles "ok", wenn man es als ok bezeichnet? Wir steuern auf viele Katastrophen und große Probleme zu, weil sich eine Mehrheit nicht finden lässt, die dagegen angeht. Insofern stimmt es natürlich, dass die Demokratie siegt. Nur: wenn die Mehrheit furchtbar dämliche und kurzsichtige Entscheidungen trifft, ist das dann wirklich immer noch alles ok? Wie war dieser schöne Satz: "Leute fresst Scheixxe, Millionen Fliegen können nicht irren!".
Hallo GrayBear,
ich verstehe, was Du meinst. Mir geht es bei einigen Dingen so, dass ich denke "sag mal, seid ihr alle blind und blöd???". Umweltschutz (braucht man in Städten wirklich riesige Spritfresser? Und nein, niemand kann mir weismachen, dass ein Touareg nur 4 Liter frisst und in einer Stadt wie z.B. Hamburg notwendig ist), die Hartz IV-Regelsätze (nein, niemand kann mir erzählen, dass davon ein menschenwürdiges Leben möglich ist), Tierschutz (nein, Tiere sind keine Sache und hätte ich das Schwein erwischt, was hier neulich dabei gesehen wurde, wie es eine Katze absichtlich überfahren hat hätte ich sowohl meine pazifistische Ader als auch meine Erziehung vergessen und den aus dem Auto geprügelt), Umweltschutz (nein, der Anblick eines Windrades ist nicht genau so schlimm wie ein geplatzter Atommeiler), Asylpolitik (da zensiere ich mich lieber selber) usw.
Vieles, was in dieser Welt und in diesem Land passiert kotzt mich wirklich, wirklich an. Aber wir haben hier eine gewählte Regierung, die von uns, der Mehrheit von uns ausgesucht wurde. Und genauso wenig, wie ich will dass eine Minderheit von Faschos oder eine Minderheit von Querdenkern die Führung übernimmt kann ich es dann gutheißen, dass eine Minderheit von Klimaaktivisten die Führung bekommt.
Demokratie bedeutet leider oft auch aushalten müssen von Dingen, die die Mehrheit scheinbar anders sieht.
Und ich kann mit Aufklärung und politischem Wandel nunmal dauerhaft mehr erreichen als damit, dass alle angepisst sind weil ich ihr Eigentum zerstöre.
Passt mir die Politik nicht, muss ich mein Kreuz an der Stelle machen, wo es für mich passt. Finde ich keine passende Partei, dann muss ich mich mit Gleichgesinnten zusammenschließen und die richtige Partei gründen.