Guten Abend alle zusammen,
Wieder mal danke für die Nachrichten, auf die ich versuche einzugehen.
Ich fände es sehr schön, wenn wir als Paar da irgendwie zusammen finden. Ich weiß, dass ihm die Zärtlichkeit an sich auch fehlt. Aber wenn wir über unsere Probleme sprechen, dann kommt er immer wieder an diesem Punkt raus, der fehlende Sex. Und ich hab echt keine Ahnung wie wir da richtig wieder raus kommen.
Dass er es unbewusst macht kam in einem Gespräch raus. Ich hab ihn da explizit danach gefragt und er hat es erst abgestritten, später dann aber gemeint, wenn er drüber nachdenkt stimme es schon. Natürlich entscheidet er sich bewusst fürs bestrafen, aber er kennt in dem Moment keine andere Strategie. Was es nicht entschuldigen soll.
Ich glaube das rutschen in diese starke Rollenverteilung ist auch eine dieser Strafen. Es ist quasi meine Strafe, keine Zeit mehr für mich zu haben, weil ich auf der anderen Seite die 100% Aufmerksamkeit der Kinder bekomme.
Er arbeitet, aber ich hab ihn sehr lange sehr unterstützen müssen, dass er da ist wo er jetzt ist.
Ich verstehe dein Argument, dass dich der Gedanke an eine andere Frau völlig abstoßen würde. Ich bin ganz ehrlich, wenn das alles wäre um im Endeffekt eine harmonische Beziehung zu ihm zu haben würde ich es versuchen. Aber ich bezweifle, dass das wirklich die Lösung wäre. Und ich weiß auch nicht, wie ich reagieren würde, wenn es wirklich so wäre. Wie gesagt, der Gedanke kam bei mir auch aus Verzweiflung heraus.
Nein, ich kann nicht verstehen wie man am Sex eine ganze Familie aufhängen kann. Das werde ich auch nicht können. Wir reden hier nicht über jahrelange Abstinenz, als es los ging hatten wir gerade 3 Wochen lang keinen Sex mehr gehabt, und das weil wir abwechselnd krank gewesen sind. Das ist für mich kein verständlicher Zeitraum, auch wenn es für ihn die Welt bedeutet.
Und wie ich oben schon geschrieben habe, ich weiß, dass er traurig ist, sich alleine fühlt, meine Aufmerksamkeit will. Ich will die auch umgekehrt. Aber ich werde den ganzen Tag von ihm gegängelte, kritisiert und alles was ich tue wird kommentiert. Die Atmosphäre ist absolut toxisch. Ich hab es wirklich versucht aber ich kann da nicht mehr liebevoll sein. Wenn mich mein Partner anschreit, weil ich die Kartoffeln nicht in der richtigen Konsistenz hinbekommen habe, während er den ganzen Tag mit einem Freund Fußball schauen war und das nur ein Beispiel von vielen ist kann ich nicht mehr die liebevolle, zugewandte Ehefrau mimen. Geschweige denn dann noch Sex mit ihm haben.
Und ich will nochmal klar stellen, ich will weder nie wieder Sex in meinem Leben noch ihn dazu verdonnern. Ich möchte einen Weg finden, wie wir zueinander finden. Und zwar indem unserer beider Bedürfnisse mehr oder weniger befriedigt werden, denn mit Kindern muss man zurück stecken. Gerade wenn sie klein sein.
Die Sache mit den Kindern ist tatsächlich etwas, was ich auch nicht nachvollziehen kann. Er liebt sie und gleichzeitig, wenn er sich wieder nicht zügeln kann, will er diese Diskussionen führen ob sie dabei sind oder nicht. Und sagt solche Dinge. Ich will das ganze dann verschieben bis beide schlafen. Sie bekommen trotzdem zu viel mit. Aber da hab ich jetzt schon meine Grenze gezogen, seine Beziehung zu ihnen ist seine Sache. Er will sowieso nicht, dass ich mich einmische. Aber meine Kinder versuche ich trotzdem vor diesem Input zu schützen.
Wahrscheinlich ist meine Angst unbegründet, aber ich hab da schon ein paar Sachen mitbekommen. falls wir uns trennen würden, würde ich auf jeden Fall ja wollen, dass wir gemeinsam Eltern bleiben und da einen Weg finden. Eigentlich muss er das ja auch wollen, aber da kommen wir wieder zu dem Punkt er bestraft mich für etwas. Und er weiß, dass er mich damit richtig treffen würde. Also würde er es vielleicht versuchen? Ich weiß es nicht. Leidtragend wären aber ja auch wieder die Kinder.
Eine Beratung habe ich auch schon überlegt, ich hab sogar schon eine Anlaufstelle. Aber tatsächlich hab ich mich dann gescheut. Er tut mir ja nichts… und das ist ja auch nur meine Überlegung… aber je informierter, desto sicherer wird man ja, das stimmt.
Das problem, das sich zu lange an einem Problem herum arbeite obwohl es nicht mehr zu arbeiten gibt hab ich tatsächlich. Und ja, da hast du recht. Ich habe irgendwann den Punkt verpasst bei Freundinnen zu erzählen, weil ich ihn schützen wollte. Und jetzt schäme ich mich dafür, ihn je geschützt zu haben… zumal es da auch leise Stimmen gab, die mich vor ihm gewarnt haben. Da er für mich so perfekt war, hab ich wohl einige red flags nicht sehen wollen. Dafür schäme ich mich. Meine freunde würden mir nichts vorwerfen, das tue ich selbst.
Was den erzwungenen Sex angeht, ich hab es wirklich auch getan, weil ich geglaubt habe, es damit besser zu machen. Also mehr Harmonie. Was aber gar nicht passiert ist. Und als ich das gemerkt hab, hab ich es sein gelassen und sage jetzt auch nein und bleibe dabei. So viel hab ich gelernt und so viel bin ich mir mittlerweile auch wert.
Ich habe ihm Aufgaben gegeben. Er hat vor einer Woche dann zugestimmt und die letzten drei Tage zum ersten Mal die Kinder ins Bett gebracht. Ich musste ihn zwar dran erinnern, aber er hat es gemacht. Aber ich sehe es auch so, dass ich ihm das überhaupt sagen muss, sollte einfach nicht so sein. Ich weiß auch ehrlich gesagt gar nicht wieso es überhaupt so ist. Es ist ja nicht so als hätte ich da am Anfang eine andere Einstellung dazu gehabt. Es ist irgendwie so gekommen.
Ich habe im Übrigen keine Angst davor mit den Kindern alleine zu sein. Ganz ehrlich, viel mehr Arbeit hätte ich dann auch nicht… Aber ich kann tatsächlich gar nicht abschätzen wie es bei ihm ist. Ob er sich kümmert oder nicht. Keine Ahnung… es macht mich so wahnsinnig traurig, drüber nachzudenken. Meinen Kindern gegenüber. Ich wurde als Kind von meiner Mutter verlassen, hab das damals bewältigt mit der Vorstellung sie sei gestorben. Das war einfacher zu ertragen. Ich wollte sowas nie für meine Kinder… und jetzt bekommen sie so ne Scheiße doch ab… und ich war mir wirklich sicher dass es gut mit ihm läuft. Sonst hätte ich es mir überlegt.
Meine Mutter rät mir seit Wochen eine Mutter-Kind Kur. Gibt es glaub als reine Mutter-Kur. Wenn ich wüsste sie wären zu Hause gut unter würde ich es machen.
Meine Kinder geben mir sehr viel, aber ich investiere auch sehr viel. Er hat mir das auch vor geworfen, mir würde es an Nähe wegen der Kinder nicht fehlen. Da hab ich ihm mal gesagt, dass diese Nähe und Zuneigung doch ne völlig andere ist als die zu ihm? Ich empfinde beim Kuscheln und Küssen der Kinder was völlig anderes als wenn ich das bei ihm mache??
Und mein ältester kommt gerade nicht gut klar auf Papa. Aber auch hier bin ich schuld. Er würde sich meine Gefühlskälte anschauen. Ich hab ihm immer gesagt er solle mit meinem ältesten mehr gemeinsam machen, gerade als nr. 2 kam. Mit ihm Dinge unternehmen, weil er eben so fixiert auf mich ist. Er hat das nicht gemacht, keine Lust, zu anstrengend. Jetzt kickt die Autonomiephase richtig rein und er lehnt ihn oft komplett ab. Er reagiert dann halt leider genauso ablehnend…er will sich nicht um ihn kümmern weil er ihn ablehnt… ach ja… ich hab zu ihm gesagt, die Kinder sind nicht hier um dich glücklich zu machen, aber lass sie nicht von deinem Regen nass werden.
Er hat leider glaub viele eigene Baustellen, die durch die Kinder hervor getreten sind, an denen er arbeiten müsste… das würde ich alles mit gehen, wenn er dran arbeiten würde. Aber das sehe ich gerade auch nicht.t