Hallo
ich würde dir sehr gerne gratulieren, aber ehrlich gesagt bin ich ein wenig skeptisch und sehr besorgt. Was mich besorgt macht ist deine Vorgeschichte und die Tatsache dass du dich bislang vor deiner Verantwortung in Hinsicht auf deine Borderlinestörung in Therapie zu gehen gedrückst hattest, wenig Eigenintiative gezeigt hast und wie du schriebst bisher nur so in den Tag gelebt hattest. Da du jetzt (eventuell, ist ja noch nicht ärztlich bestätigt oder?) schwanger bist ist es umso wichtiger dass du so schnell wie möglich in Therapie kommst. Wenn du das schon nicht für dich getan hattest solltest du es jetzt fürs Kind machen. Sonst besteht leider aufgrund deiner Borderlinestörung ggf. die Gefahr dass du als erziehungsuntauglich eingestuft wirst und das Jugendamt dir das Kind zum Schutze des Kindes weg nimmt.
Mit einer Boderlinestörung und den Ausrastern die du dir auch hier häufig geleistet hast (fehlende Selbstkontrolle ist ja Kennzeichen für eine unbehandelte Borderlineströung) stellst du ggf. für dich selbst und auch ein Kind eine Gefährdung dar. Mit einem Säugling kannst du dir emotionale Wutausbrüche nicht erlauben und brauchst sehr viel Selbstkontrolle, Leistungsbereitschaft etc. Bisher hast du einfach so in den Tag gelebt wie du selbst geschrieben hattest. Dir sollte klar sein dass das mit einem Kind nicht mehr geht, sondern ein strammes Arbeitspensum anläuft. Ich bin ehrlich gesagt skeptisch ob du dieser großen Verantwortung Mutter zu sein jetzt schon gewachsen bist. Ich denke eher das wärst du ggf. in einigen Jahren und nach einigen Jahren harter Therapiearbeit.
Da es ja nun mal passiert ist solltest du dir deiner Verantwortung bewusst werden und zusehen wie du nun alles unter einen Hut bekommst, die notwendigen Therapien + das Kind. Dazu lege ich dir nahe eine Familienhilfe mit hin zu zu ziehen und zwar freiwillig bevor ggf. deine Betreuerin oder das Jugendamt das anordnet.
Ich hatte dir vor etlicher Zeit bereits dazu geraten deine Zukunft vernünftig zu planen und rate dir erneut eine Lebensberatung und einen Psychologen zuzuziehen damit du es schaffst.
Ich war lange Zeit Kinderbetreuerin und weiss das Kinderbetreuung harte Arbeit ist und sehr viel Einsatz, Energie, Geduld und Kraft kostet.
Besprich also bitte alles ausgiebig mit deiner Betreuerin und warte nicht absichtlich bis nach dem 3. Monat damit, zieh zusätzlich auch noch eine Lebensberatung oder Familienberatung hinzu. Und so schnell wie möglich in psychologische Betreuung damit du während der Schwangerschaft psychologische Unterstützung erhälst.
Und natürlich immer zum Frauenarzt...bevor der nicht die Schwangerschaft bestätigt würde ich mir eh noch keine großen Gedanken machen...die Schwangerschaftstest sind oft fehlerhaft und Gewissheit gibt erst der Gynäkologe.
Du schriebst in einem anderen thread dass du ab April nicht mehr von Hartz IV lebst, wovon lebst du dann? Finanziert dich dein Freund? Hilft er bei der Kindbetreuung?
Habt ihr eine vernüftige Wohnung?
Tyra
nochmals zur Gefährdung: hinter einer Borderlinestörung steckt oft ein unverarbeitetes Trauma, Gewalterfahrungen die nicht verarbeitet wurden...du bist solange nicht genug Therapiearbeit gelaufen ist mit einem unverarbeiteten Trauma im Nacken so was wie ne tickende Bombe die jederzeit hochgehen kann. Therapie ist notwendig für dich und überlebensnotwendig für dein Kind, vergiss das bitte nicht. Stell dich dieser Verantwortung, tu alles was notwendig ist (= Betreuerin informieren, zur Lebensberatung, in Therapie, und als erstes direkt nächste Woche zum Frauenarzt) dann kannst du es schaffen.
was auch noch ansteht: Säuglingspflegekurse machen etc. so früh wie möglich und so viel wie möglich.
In einem anderen thread hast du kürzlich eine Geschichte über eine "Familie Sonnenschein" erfunden, ein Haus voller glücklicher Kinder...niedlicher Traum. Damit deine Familiengeschichte nicht zum Alptraum sondern wirklich zum Sonnenschein wird musst du noch sehr viel Arbeit an dir leisten..je eher du damit anfängst desto besser für dich, dein Kind und deine Familie.
Schaffen könntest du es da bin ich mir sicher, aber dazu müsstest du einige Dingen in deinem Leben grundlegend ändern. Beweis mal was du drauf hast, zeige Verantwortung und berichte nächste Woche was der Gynäkologe sagt. Hast du einen guten Frauenarzt oder Frauenärztin zu der du regelmäßig gehst?