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Chronifizierte PTBS oder doch nur das Alter?

Schutzhuette

Mitglied
Warst Du in Therapie? Bist Du es noch? Hast Du die Grundauslöser denn schon verarbeitet?
Hast Du das Studium direkt begonnen, oder erstmal Maßnahmen gemacht, um langsam die kognitiven Fähigkeiten wieder aufzubauen und zu stärken?
Ich bin noch in Therapie. War knapp 6 Jahre jetzt arbeitsunfähig/krank. Ich habe den Sport immer weiter gemacht, so wie ich könnte... habe kurz vor dem Studium zwei Praktika a 40 Stunden die Woche gemacht, was auch ging, wenn natürlich auch anstrengend. Es gibt sicher noch einiges, das ich aufzuarbeiten habe. Aber das darf und kann mich jetzt ja nicht ewig außer Gefecht setzen. Wie viele Menschen machen ihre Therapie parallel zum Job oder Studium, das ist ja sicher die Mehrheit. Zumal ich auch Hoffnung habe, dass mich die Beschäftigung mit dem Studium die Vergangenheit auch mal hinter mir lassen kann. Wie sagt es sich so leicht: halt einfach nach vorne sehen, weiter machen... Warum nur funktioniert das nicht?
 

Shorn

Sehr aktives Mitglied
Ja, mir fällt es ganz schwer zu akzeptieren, dass alles so anders ist, so mühsam, als davor. Ich würde so gerne mehr meinem Sport nach gehen, mir fehlt aber für drei Mal die Woche die Energie. Ich würde gerne nach der Uni noch Fachliteratur lesen, aber das kostet extrem viel Kraft. Und ich verstehe nicht, warum. Ob das vielleicht damit zusammen hängt, dass da in mir noch ganz viel nicht abschließend "integriert" bearbeitet ist? Oder vielleicht habe ich auch kein gutes Gefühl dafür was viel ist und was nicht? Aber hey, Nachmittags schon so platt zu sein, dass man nur noch schlafen möchte ist ja nicht zu viel. Ich könnte es nachvollziehen wenn ich bis Abends Vorlesungen hätte und dann noch alles andere zutun hätte...
Früher habe ich neben dem Studium noch Jobs gehabt, die Nächte gearbeitet und das ging gut. Ich hatte noch Energie für den Alltag drumherum.
Schnelle Erschöpfung sind eine der vielen möglichen Folgen.
 

Blumenwiese

Aktives Mitglied
Ich bin noch in Therapie. War knapp 6 Jahre jetzt arbeitsunfähig/krank. Ich habe den Sport immer weiter gemacht, so wie ich könnte... habe kurz vor dem Studium zwei Praktika a 40 Stunden die Woche gemacht, was auch ging, wenn natürlich auch anstrengend. Es gibt sicher noch einiges, das ich aufzuarbeiten habe. Aber das darf und kann mich jetzt ja nicht ewig außer Gefecht setzen. Wie viele Menschen machen ihre Therapie parallel zum Job oder Studium, das ist ja sicher die Mehrheit. Zumal ich auch Hoffnung habe, dass mich die Beschäftigung mit dem Studium die Vergangenheit auch mal hinter mir lassen kann. Wie sagt es sich so leicht: halt einfach nach vorne sehen, weiter machen... Warum nur funktioniert das nicht?
Gibt Dir doch etwas Zeit💜

Du warst bisher in der Hochfunktionalität. Nun muss sich alles an Dir umstellen. Sowas braucht Zeit.

Sei gnädig mit Dir, ja?
Du bist keine Versagerin!💜
 

_vogelfrei

Sehr aktives Mitglied
Ja, ich bin in Therapie.
Ich habe bereits studiert, also da prasselt jetzt methodisch nichts neues auf mich ein. Ich bin mit den ganzen Methoden vertraut, was für die meisten meiner Kommilitonen neu ist, ist für mich ein alter Hut. Entsprechend müsste ich ja sogar weniger "gestresst" sein. Mich stresst ja auch nicht das Pensum, das empfinde ich wirklich als entspannt. Aber ich bin einfach nicht mehr lange aufnahmefähig. Geht mir im Sport ganz genauso. :(
Genau, das hatte ich verstanden, dass es dein 2. Studium ist und vom Stoff nicht so schwer, das meinte ich auch nicht. Trotzdem, so klang es für mich, liegt das letzte Studium vermutlich schon eine Weile zurück und viele Gegebenheiten, wie das Soziale Miteinander an der Uni, langes Zuhören, Gruppenarbeiten, etc. sind evtl. Dinge, in die du erstmal wieder reinkommen musst und die daher ungewohnt und besonders anstrengend sind, während deine jüngeren Kommiliton*innen, das noch aus der Schule gewohnt sind.
 

Shorn

Sehr aktives Mitglied
Wenn du in Therapie bist dann gebe dir Zeit, so eine Therapie ist nicht einfach und kann dauern.
Nur Wunder gehen schneller. Die Therapie kann Jahre dauern.
 

Schutzhuette

Mitglied
Ja, sich Zeit geben, ich weiß. Aber ich habe manchmal das Gefühl, dass ich Zeit genug hatte und es besser sein müsste, als es ist. Ich meine, ich will ja nach vorne schauen, aber wenn es dann so mühsam ist, dann wirft mich das irgendwie zurück. "Es muss ja weiter gehen" ist ja das Mantra unserer Gesellschaft und irgendwie fühlt es sich an, als würde ich im Hamsterrad laufen.
 

Blumenwiese

Aktives Mitglied
Ja, sich Zeit geben, ich weiß. Aber ich habe manchmal das Gefühl, dass ich Zeit genug hatte und es besser sein müsste, als es ist. Ich meine, ich will ja nach vorne schauen, aber wenn es dann so mühsam ist, dann wirft mich das irgendwie zurück. "Es muss ja weiter gehen" ist ja das Mantra unserer Gesellschaft und irgendwie fühlt es sich an, als würde ich im Hamsterrad laufen.
Ich verstehe Dich sehr, sehr gut.
Mir hilft, zumindest manchmal, der Satz "Das Trauma ist nicht von heute auf morgen entstanden (wenn es nicht ein einmaliger Autounfall war oder so, also etwas, was 1x passierte und gut therapierbar ist), es braucht Zeit, um das Gehirn wieder in "Normalzustand" zu bringen.

Ich bin ähnlich alt wie Du. Ich verstehe Dich.
Du machst das toll💜
Fühl Dich getröstet💜
 

Schutzhuette

Mitglied
Genau, das hatte ich verstanden, dass es dein 2. Studium ist und vom Stoff nicht so schwer, das meinte ich auch nicht. Trotzdem, so klang es für mich, liegt das letzte Studium vermutlich schon eine Weile zurück und viele Gegebenheiten, wie das Soziale Miteinander an der Uni, langes Zuhören, Gruppenarbeiten, etc. sind evtl. Dinge, in die du erstmal wieder reinkommen musst und die daher ungewohnt und besonders anstrengend sind, während deine jüngeren Kommiliton*innen, das noch aus der Schule gewohnt sind.
Das stimmt, es liegt einige Jahre zurück und auch die Lebenswelten meiner Kommilitonen sind sehr anders. Nicht bei allen, es sind auch einige in meinem Alter.

Gerade diese Gruppeneinheiten strengen mich sehr an. Aber auch ihr eigener Stress überträgt sich auf mich. Klar, für die meisten ist das alles neu, sie lassen sich von dem "Druck" der anderen anstecken, setzen sich selbst unter Druck, um mithalten zu können etc... Das übliche halt im ersten Semester.

Am Ende kochen alle nur mit Wasser... Ich bin da gelassen, weiß dass es für mich gut machbar ist, weil ich es halt schon kenne. Ihr Stress aber überträgt sich auf mich und das laugt mich völlig aus. Ich habe in unserem Projekt meine Nummer heraus gegeben und darum gebeten, sie geschützt zu lassen. Es sollte aber der schnelleren Kommunikation dienen und dem Austausch für dieses Projekt. Drei Tage später war ich plötzlich in drei weiteren Gruppen... Ich habe sie sofort wieder verlassen und nochmals deutlich gemacht, dass ich meine Nummer geschützt wissen will...

Naja, und selbst diese eine Gruppe nervt mich. Da werden täglich unzählige Nachrichten ausgetauscht, Smalltalk, privater Mist, Fragen über Fragen, von früh bis spät. Wichtiges für diese Gruppe muss ich dann mühsam heraus filtern. Sowas stresst mich zB. Dieses 24/7 verfügbar sein sollen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ausnahmsweise

Aktives Mitglied
Ja, kenne ich.
(Bei mir kam dann Rheuma und Fatiguesyndrom.)

PTBS: Du stehst unter Dauerstress.
Es kommt im Alltag weiterer Stress dazu.
Cortisol = Stresshormon

Sehr verkürzt gesagt kann dich das evtl. so aus den Latschen kippen.
Müdigkeit, Schlafstörungen, Erinnerungs- und Konzentrationsstörungen.

Google mal, frage auch mal einem Arzt.

Stress = erhöhter Bedarf an Mineralstoffen und Vitaminen

Meine Ärzte verordneten Vit. D, B-Vitamine, Magnesium (zahlt man natürlich selbst), und ich merkte den Unterschied nach ein paar Wochen langsam.
Omega3-Fettsäuren wurden auch empfohlen.

Zink kann auch wichtig sein, das nehme ich gelegentlich kurweise.

Aber das alles ist natürlich nur eine Unterstützung und kein Wundermittel.



Hochfunktional und mit Mega-Anstrengung lief es bei mir mit Unterbrechungen bis Anfang 50. Dann musste ich akzeptieren, dass hier meine Grenze erreicht ist.
 

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