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Das bedingungslose Grundeinkommen/ eine Chance für alle?

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Amatio

Aktives Mitglied
Das BGE ist nicht dazu da, Leistungen zu belohnen, die zum Zeitpunkt seiner Auszahlung bereits in der Vergangenheit liegen.
Es ist dazu da, Leistungen zu ermöglichen, die zum Zeitpunkt seiner Auszahlung noch in der Zukunft liegen.
Denn Leistung beruht nicht nur auf Motivation, sondern auch auf bestimmten Voraussetzungen. Man braucht z.B. Energie dafür durch Essen, man muß gesund sein und noch ein paar andere Dinge. Kostet alles Geld und dient nur der Ermöglichung von Leistung.
Die Motivation zu diesen Leistungen, die nur auf Basis des BGE erbracht werden, ist nichtfinanziell.
Beide Zusammenhänge - dass Geld im unteren Einkommensbereich auch zur Ermöglichung der Leistung notwendig ist und dass es in riesigem Umfang nichtfinanziell motivierte Leistungen gibt - wird durch die übertrieben starke Fixierung auf die Lohnarbeit übersehen und verdrängt.
Und deswegen verstehen viele Leute auch gar nicht, wie eine BGE funktioniert.
 

Mayamaus99

Aktives Mitglied
Ein Tierarzt der lange von H4 leben musste?
Finde ich aber auch strange. Alleine schon aus dem Grund das man ja auch etwas anderes arbeiten könnte, anstatt Hartz IV zu beziehen. Ist ja nicht so als würde ein studierter am Ende der Nahrungskette stehen und keine Jobs bekommen.
Da täuscht Du Dich aber gewaltig- wenn ich die Gehälter vieler " Studierter" so sehe,muss ich schon lachen- da verdienen viele ohne Studium ja mehr!!!
 

Daoga

Urgestein
Die Motivation zu diesen Leistungen, die nur auf Basis des BGE erbracht werden, ist nichtfinanziell.
Beide Zusammenhänge - dass Geld im unteren Einkommensbereich auch zur Ermöglichung der Leistung notwendig ist und dass es in riesigem Umfang nichtfinanziell motivierte Leistungen gibt - wird durch die übertrieben starke Fixierung auf die Lohnarbeit übersehen und verdrängt.
Und deswegen verstehen viele Leute auch gar nicht, wie eine BGE funktioniert.
Die wichtigste Basis für Leistungen: man sollte was können. Neben der Lohnarbeit gibt es nämlich z. B. auch die Selbständigkeit, aber das funktioniert nur bei jemandem, der eine nachgefragte Arbeit leisten kann, sprich seinen Beruf gelernt hat, und ihn auch gesundheitlich etc. erfüllen kann. Ein angestellter Arbeitnehmer zu sein ist einfacher, weil man da einfach nur vorgegebene Tätigkeiten ausüben muß und selber nicht jede Verantwortung trägt.
Aber so motiviert, aus eigener Kraft was zu leisten, dafür auch Aus- und Fortbildungen auf sich zu nehmen, sogar mehr Stunden pro Woche zu arbeiten als ein Angestellter und im Umgang mit Kunden auch mal Frösche zu schlucken, ist leider längst nicht jeder.
Wer meint, daß doch jeder motiviert wäre, wenn nur dieses und jenes anders wäre, geht von einer falschen Vorstellung aus und versteht daher nicht, warum ein BGE nicht funktionieren würde.
 

Portion Control

Urgestein
Das sieht man schon daran welche Ideen als Alternative zu einer Lohnarbeit hervorgebracht werden.
Alleine schon die deutliche Ansichtshaltung, weniger Druck, mehr Freizeit, freie Arbeitseinteilung. Dazu braucht mir dann auch keiner mehr erklären was er beruflich vor hätte.

Vollkommen blumige Ansichten. Dabei hat man noch keinen selbständigen erlebt, der nicht selbst und ständig arbeitet um seinen eigenen Lebensunterhalt zu sichern.
Mit dem BGE würde das so ausgehen, dass außer dem BGE eigentlich so gut wie gar nichts an Einkommen generiert würde. Es schweben ja auch fast nur Tätigkeiten vor, die kaum Marktwert besitzen.

Und dann heisst es ganz schnell: Nein, also das BGE ist ja viel zu gering. Damit kann ich mich ja nicht frei auf andere Tätigkeiten konzentrieren weil ich den Rücken nicht frei habe.
 

Insta

Sehr aktives Mitglied
Es ist dazu da, Leistungen zu ermöglichen, die zum Zeitpunkt seiner Auszahlung noch in der Zukunft liegen.
Spannender Ansatz, ich weiß nur noch nicht wie ich das meinem Chef klar mache. Er zahlt mir jetzt mein Gehalt, ich leiste dann später. Da ich natürlich viel leisten werde kann ich ja heute auch viel Geld verlangen. Klingt nicht ganz so clever.

Man kann sich aber einen Investoren suchen. Jemand der an eine Person und die Geschäftsidee glaubt. Der zahlt auch und man leistet dann. Diese Menschen wollen aber Menschen mit Energie sehen, mit Ideen, mit Einsatz. Also alles das, was derjenige, der auf ein BGE wartet um zu leisten, gar nicht hat.
 

Daoga

Urgestein
Nicht zu vergessen die BGE-Finanzierung. Die man nicht der arbeitenden Bevölkerung allein aufhalsen kann. Wenn jeder profitieren will, muß auch jeder seinen Anteil leisten, indem man allgemein die Konsum- und Luxussteuern in die Höhe schraubt. Das heißt, Lebensmittel, Energie und Non-Food-Produkte alles deutlich teurer, noch mal teurer als bisher schon durch den Ukrainekrieg und Inflation, aber diesmal ganz ohne staatliche Hilfen, die die Preisspirale mindern sollen. Da würde vom BGE ganz schnell nichts mehr übrigbleiben, vor allem für die, die nicht im eigenen Garten auf Selbstversorger machen können. (Kostet auch Zeit und Arbeit.)
 

Amatio

Aktives Mitglied
Spannender Ansatz, ich weiß nur noch nicht wie ich das meinem Chef klar mache.
Du brauchst Deinem Chef gar nichts klarzumachen, denn dieser Zusammenhang bezieht sich nur auf die Grundbedürfnisse, die durch das Grundeinkommen ja bereits abgedeckt sind. Dein Chef zahlt Dir weiterhin ein Gehalt nach Leistung am Monatsende, das dann Netto auf das Grundeinkommen obendrauf kommt.
Er zahlt mir jetzt mein Gehalt, ich leiste dann später. Da ich natürlich viel leisten werde kann ich ja heute auch viel Geld verlangen. Klingt nicht ganz so clever.
Du bekommst am Monatsanfang das Grundeinkommen, kaufst Dir damit im Laufe des Monats was zu essen; und das gibt Dir die Kraft, im nächsten Monat Deine Leistung zu erbringen. Das ist ein ganz klarer und untrennbarer Zusammenhang zwischen Geld und Leistung. Ein Auto braucht Benzin im Tank um fahren zu können. Und ein Mensch muss vorher was gegessen haben, damit er anschliessend eine Leistung erbringen kann.
Dieser Zusammenhang ist nur leider durch die massive Fixierung auf die Erwerbsarbeit verdrängt. Bei uns glaubt man immer, Geld sei nur dazu da, die bereits in der Vergangenheit liegende Leistung zu belohnen und so zu motivieren; und man übersieht dabei, das Geld im unteren Einkommensbereich auch dazu da ist, die noch in der Zukunft liegende Leistung überhaupt erst zu ermöglichen.
Man kann sich aber einen Investoren suchen. Jemand der an eine Person und die Geschäftsidee glaubt. Der zahlt auch und man leistet dann. Diese Menschen wollen aber Menschen mit Energie sehen, mit Ideen, mit Einsatz. Also alles das, was derjenige, der auf ein BGE wartet um zu leisten, gar nicht hat.
Natürlich haben Menschen mit BGE Energie. Denn das BGE verleiht ihnen ja diese Energie. Denn sie können sich ja dann frei entscheiden welcher Tätigkeit sie sich zuwenden wollen und werden daher immer die Tätigkeit wählen, die ihnen am meisten Freude macht und die sie am besten können. So ist hohe Motivation und hohe Leistung garantiert.
 

Amatio

Aktives Mitglied
Nicht zu vergessen die BGE-Finanzierung. Die man nicht der arbeitenden Bevölkerung allein aufhalsen kann. Wenn jeder profitieren will, muß auch jeder seinen Anteil leisten, indem man allgemein die Konsum- und Luxussteuern in die Höhe schraubt. Das heißt, Lebensmittel, Energie und Non-Food-Produkte alles deutlich teurer, noch mal teurer als bisher schon durch den Ukrainekrieg und Inflation, aber diesmal ganz ohne staatliche Hilfen, die die Preisspirale mindern sollen. Da würde vom BGE ganz schnell nichts mehr übrigbleiben, vor allem für die, die nicht im eigenen Garten auf Selbstversorger machen können. (Kostet auch Zeit und Arbeit.)
Es würde nichts teurer werden als bisher durch das BGE. Es müssen nur alle Einkommensarten gleichermassen mit einem bestimmten Prozentsatz belastet werden. So tragen dann auch alle zur Finanzierung bei.
Und auch bei der Finanzierung über Mehrwertsteuern käme es nicht zu einer Preiserhöhung. Denn es werden ja dann im Gegenzuge alle anderen Steuern und Sozialabgaben abgeschafft. Deren Kosten sind versteckt im Nettopreis enthalten. Dieser wird dann entsprechend gesenkt und die Mehrwertsteuer wird entsprechend angehoben um den gleichen Betrag. Der Endverbraucherpreis bleibt gleich. Der Mehrwertsteuersatz dagegen erhöht sich stark.

Beispiel:
Nettopreis 100 Euro + 19 Euro Mehrwertsteuer = 119 Euro Endpreis.
Nun fallen alle bisherigen Steuern und Sozialbangaben weg. Der Nettopreis sinkt dadurch um 30 Euro auf 70 Euro. Die Mehrwertsteuer wird um die gleichen 30 Euro angehoben auf dann 49 Euro.
Nettopreis 100 Euro + 19 Euro Mehrwertsteuer = 119 Euro Endpreis.
Der Endpreis ist gleichgeblieben. Der Mehrwertsteuersatz aber nicht.
Vorher war er 19 Euro von 100 Euro = 19%
Nun ist er 49 Euro von 70 Euro = 70%
Eine drastische Anhebung des Mehrwertsteuersatzes um etwa das 3,7-fache ohne Anhebung des Endpreises.

 
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