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Das bedingungslose Grundeinkommen/ eine Chance für alle?

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Monk

Aktives Mitglied
Ich bin dafür, damit man nicht jeden entwürdigenden Bullshitjob annehmen muß insbesondere als Künstler der nicht viel verdient.
 

Daoga

Urgestein
ich denke, dass das ein Stereotyp ist, weiß jeder.
Mein Cousin ist ein promovierter Tierarzt und musste lange von Hartz IV leben.
Dem hat bestimmt nie jemand unterstellt, faul zu sein, dafür sprechen schon eine abgeschlossene Ausbildung bzw. ein Studium, was jemand absolviert hat. Wer eines von beiden schafft, ist bestimmt nicht einfach faul, sich einen Job zu suchen, sondern da steckt dann was anderes dahinter.
Was steckte bei ihm dahinter? Tierärzte sind normalerweise sehr gesucht. Vor allem auf dem Land, wo der Tierarztberuf durchaus beschwerlich sein kann, lange Wege, Großvieh und häufige Einsätze zu unmöglichen Zeiten, dort herrscht akuter Mangel, genauso wie Humanärzte auch lieber in der Stadt bleiben, als eine Praxis auf dem Land zu übernehmen.
 

Portion Control

Urgestein
Ein Tierarzt der lange von H4 leben musste?
Finde ich aber auch strange. Alleine schon aus dem Grund das man ja auch etwas anderes arbeiten könnte, anstatt Hartz IV zu beziehen. Ist ja nicht so als würde ein studierter am Ende der Nahrungskette stehen und keine Jobs bekommen.
 

NatalieJones

Mitglied
Aloha zusammen,

ich sehe die Idee hinter dem BGE - ein Mensch kann auch etwas wert sein, wenn er eben nichts leistet. Auch hat er eine Daseinsberechtigung, wenn er faul ist, säuft, Drogen nimmt usw. ( oftmals sind Traumas und Gewalt der Hintergrund für zerstörte Existenzen - da braucht es besser ausgereifte Therapien um tatsächlich Heilung zu ermöglichen).

Zumal ich mir kürzlich das Video Gigafactory Berlin angeschaut habe: https://www.youtube.com/watch?v=7-4yOx1CnXE und hier sieht man einfach aufgrund der Automatisierung, dass es immer weniger Menschen benötigt. Abgesehen davon, dass hier auch keine Zulieferer mehr benötigt werden.
Algorithmen und künstliche Intelligenz, Deep Learning, Blockchains werden menschliche Arbeitskraft in enormen Ausmaß ersetzen, dass haben die meisten nicht wirklich realisiert. Auch die Digitalisierungsprozesse haben enorm an Fahrt gewonnen, Corona sei dank.

Irgendwann braucht man niemanden mehr für einfache Tätigkeiten, dass wird sukzessiv wegrationalisiert - bspw. Kassenkraft - gibt überall Läden wo du deine Produkte selber einscannen und bezahlen kannst. Oder einfach ein Handy mit App dabei hast und den Laden dann mit den Produkten verlässt, Abbuchung erfolgt automatisch. Busfahrer - autonomes Fahren. Rezeption - mit Tablets und virtuellen Gestalten versehen, Reisepass einscannen, Schlüssel wird erhalten -oder über Zahlencode ausgegeben. Natürlich ist kein menschliches entworfenes System völlig fehlerfrei, es werden noch Elektriker, Techniker und IT Soft- Hardwaregenies und Programmierer in Zukunft benötigt.

Natürlich gibt es auch den Plattenbau, die Hartz IV Familie, die wie die Flodders, dass Nichtstun zelebrieren. Ich denke - auch hier könnte man fördern, würde es mehr Geld für Unterstützung von Sozialarbeitern, Wohnungsbau und Bildung geben. Generell sind in der Unterschicht häufiger Gewalt und Suchtverhalten zu finden, deswegen rutscht man oftmals auch so ab und gibt es an die Kinder weiter. Geldarmut, Existenzkämpfe, Ängste führen sicherlich nicht zu einem starken und gesunden Selbstwertgefühl, daher müsste man gerade hier ansetzen=> mach was dir gefällt ohne Angst um die Existenz zu haben und schau wie es sich entwickelt.

Was ich gedanklich noch spannender finde ist, als das BGE ist, ist weniger zu Arbeiten - die vier Tage Woche. Ich würde in meinem Modell - den gesamten Arbeitsmarkt revolutionieren, indem ich alle sozialen Leistungen erstmal streiche - und alle Menschen in Arbeit bringe und die Differenz vom Gehalt subventioniere. Damit hätten alle was davon - natürlich auch die Rente.

LG Natalie
 
G

Gelöscht 86058

Gast
Es hat schon seinen Grund, warum es nicht so kommen wird. Sonst würde Deutschland nochmehr Zuzug erhalten.
 

Portion Control

Urgestein
Hallo,

Aloha zusammen,
ich sehe die Idee hinter dem BGE - ein Mensch kann auch etwas wert sein, wenn er eben nichts leistet. Auch hat er eine Daseinsberechtigung, wenn er faul ist, säuft, Drogen nimmt usw. ( oftmals sind Traumas und Gewalt der Hintergrund für zerstörte Existenzen - da braucht es besser ausgereifte Therapien um tatsächlich Heilung zu ermöglichen).
Es gibt schlimme Schicksale und es geht auch nicht darum jeden als Faul zu bezeichnen oder diesem seine Daseinsberechtigung streitig zu machen.
Allerdings frage ich mich ob es tatsächlich einen Unterschied macht ob man am Ende aller Tage als "Hartzer" oder "BGE´ler" bezeichnet werden würde? Jemand der nicht arbeitet und sich nicht in wirtschaftlicher Art und Weise sinnvoll in die Gesellschaft einbringt, nicht für sich selbst sorgt, wird immer am Ende stehen. Ich halte das nicht für eine Sache der Bezeichnung. Und Geld hätte dieser ja auch nicht wirklich mehr als jetzt - aufgrund der Preise die in vielen anderen Bereichen der Finanzierung Willen, anziehen müssten.

Zumal ich mir kürzlich das Video Gigafactory Berlin angeschaut habe: https://www.youtube.com/watch?v=7-4yOx1CnXE und hier sieht man einfach aufgrund der Automatisierung, dass es immer weniger Menschen benötigt. Abgesehen davon, dass hier auch keine Zulieferer mehr benötigt werden.
Algorithmen und künstliche Intelligenz, Deep Learning, Blockchains werden menschliche Arbeitskraft in enormen Ausmaß ersetzen, dass haben die meisten nicht wirklich realisiert. Auch die Digitalisierungsprozesse haben enorm an Fahrt gewonnen, Corona sei dank.
Also aus den Nachrichten entnehme ich das tausende Arbeitnehmer gesucht werden. Ungelernte, Fachkräfte, alles mögliche. Noch nie waren Quereinstiege so interessant wie heute. Ich kann nicht so ganz nachvollziehen wie man, in einer Zeit in welcher es noch nie so einen derart großen Mangel an Arbeitskräften gab, dann die Intention besitzt über grossflächigen Wegfall von Arbeitsplätzen zu sprechen. Da komme ich nicht so ganz mit. Ich lese dann stets "werden" und "irgendwann", etc.
Sprechen wir hier über Prozesse die noch 30 Jahre dauern bis sie tatsächlich für eine umgekehrte Situation auf dem Arbeitsmarkt sorgen, wäre es dann nicht logisch auch erst in 30 Jahren diese Argumente zu benutzen? :unsure:
Und würde es nicht genügen, DANN ein BGE zu fordern?

Was ich gedanklich noch spannender finde ist, als das BGE ist, ist weniger zu Arbeiten - die vier Tage Woche.
Das finde ich ebenfalls wichtig da dies grundsätzlich das Arbeitswesen unterstützen würde aber gleichzeitig für eine bessere "work-life-balance" sorgen könnte. Gerade da bin ich der Meinung das man dies aktuell dringend benötigt.
 

Fenris85

Aktives Mitglied
hier sieht man einfach aufgrund der Automatisierung, dass es immer weniger Menschen benötigt.
Diesen Trend gibt es seit Anbegin der Menschheit. Wirtschaftlich gesehen ist die Ersetzung durch künstliche Intelligenz auch nichts anderes als die Erfindung des Flaschenzugs, der Einsatz von Tieren über Windmühlen bis hin zu verbindungsprogrammierten Steuerungen. Niemand braucht heute mehr eine Telefonistin die Stecker umsteckt.
Es läuft immer darauf hinaus dass das allgemeine Wohlstandsniveau erhöht werden kann und sich ein anderer Trend fortsetzt: Weg von der produzierenden Tätigkeit.
Wird die Arbeitskraft dort nicht mehr gebraucht ergeben sich neue Berufe, an die vorher wegen der Notwendigen Besetzung anderer Tätigkeiten gar nicht zu denken war. Die Leute werden dann Berater/Verwalter/Manager für irgendetwas, widmen sich der Unterhaltungsindustrie, machen künstlerische Angebote usw.
Würde man sich mit dem Wohlstandsniveau von vor diesem Aufschwung zufrieden geben könnte man durchaus mit dem Gehalt einer 4-Tagewoche, oder entsprechend noch weniger, auskommen.

Werden Rohstoffe knapp und damit teuer (es sei denn der Staat greift ein, siehe Helium...) sucht die Wirtschaft nach Alternativen und/oder ganz neuen Wegen. Wenn die Fertigungskosten nicht mehr der Rede wert sind, das Material aber schon, stärkt das einen anderen Trend, den es ebenfalls schon ewig gibt: Mehr Beratung für besser auf den individuellen Bedarf zugeschnittene Produkte, die lange halten. Mit fließendem Übergang in Lizenzmodelle, wo einem das Auto oder der Geschirrspüler gar nicht mehr selbst gehören, sondern man nur noch eine kleine Gebühr für Nutzung und Verfügbarkeit bezahlt. Siemens z.B. bietet schon ewig einen Zusatzabschluss mit monatlichen Kosten für seine Geschirrspüler an, welcher die Garantieleistung auf ewig ausdehnt oder, falls das Gerät tatsächlich nicht mehr repariert werden kann, den nächsten Kauf deutlich bezuschusst.
Das schafft einen großen Anreiz hin zu Qualität statt Wegwerfprodukten mit geplanter Obsoleszenz und damit Umweltschutz. Ganz ohne staatlichen Eingriff mit all den bekannten negativen Effekten wie Bürokratie, Überwachung, Ausweichverhalten, Fehlanreize etc.

Auch wenn immer gerne anders behauptet: Reallöhne in Deutschland sind in den letzten Jahrzehnten nicht gesunken.
Trotzdem muss man einräumen dass die Arbeitnehmer am Wirtschaftswachstum nur in einem sehr geringen Maße beteiligt wurden. Und zwar seit 1971 die Deckung der Währung aufgehoben wurde. Das war 500 Jahre lang vor 1914 mit einer gedeckten Währung anders bzw. in dieser Form nicht möglich. Auch Schuldenkrisen waren in dieser Form nicht bekannt.
Denn durch diese Aufhebung war es plötzlich möglich dass Geldvermögen, und damit der Anspruch am zu verteilenden Kuchen, schneller wachsen konnten als die Wirtschaft selbst. D.h. die Verteilung wurde immer einseitiger, die Löhne stiegen um //edit 115% , die Wirtschaft legte deutlich mehr zu, nämlich um 246%. Zu erwarten wäre also eine Lohnsteigerung um mehr als 130%.
Das ist in der Tat unfair. Dazu kommt die Enteignung durch die Inflation (welche immer Enteignung ist, auch bei "nur" 2%) und der cantillon effekt -darüber hatten wir ja schon mal gesprochen.
Ich kann nicht sehen weshalb die eine Seite relativ gesehen einen immer größeren Anteil erhalten sollte, wohingegen die andere Seite immer weiter stagniert. Das kann doch nur zu gesellschaftlichen Verwerfungen führen.
Diesen Effekt jedoch dem Kapitalismus und der freien Marktwirtschaft anzulasten ist grundfalsch und mehr Umverteilung auch ganz sicher nicht die Lösung dafür, denn die haben wir da bereits in immer zunehmenderem Ausmaß. Ganz im Gegegenteil, mehr Sozialleistungen verstärken die Staatsverschuldung, woran die Gewinner der Umverteilung ein großes Interesse haben. Hier ergibt sich die unheilige Interessendeckung des Großkapitals mit dem was heute (absurder Weise) als politisch links bezeichnet wird.

Für eine leistungsgerechtere Verteilung kann daher, aus meiner Sicht, nur ein nicht staatliches Geldsystem sorgen, welches grundsätzliche Anforderungen wie Deckung, Stabilität, Knappheit usw. erfüllt. Das Fiat-System würde einem Währungswettbewerb nicht stand halten, das sieht man derzeit gut an den Kryptowährungen, welche ich als Versuch interpretiere Vermögen vor Inflation und staatlichem Zugriff zu schützen. Auch wenn diese noch andere Probleme bzw. Kinderkrankheiten haben.

Was wir meines Erachtens dem nächst sehen werden ist eine sehr schmerzhafte Bereinigung in Form einer Lohn- Preisspirale, bei der die Mittelschicht in weiten Teilen abgeschafft werden wird. Also eine Aufteilung in sehr viele relativ Besitzlose und ein paar wenige Super-Superreiche. Das wird die Rufe nach noch mehr Umverteilung, ggf. Zwangshypotheken, Einschränkung oder Verbot von Kryptowährungen, staatliche Kontrollen mit Überwachung usw. noch mehr verstärken. Also noch mehr Öl ins Feuer.

Dr. Thorsten Polleit argumentiert hier aus meiner Sicht ökonomisch sehr sauber und lückenlos (also eben nicht selektiv nur seine Thesen begründend), bis hin zu dem mit diesem System einhergehenden Werteverfall einer Gesellschaft und den massiven Umweltschäden durch den immer weiter steigenden Bedarf an Sachwerten (Geldflucht) und Fehlalokationen durch Investitionen, welche sich ohne Bilanzausdehnung der EZB gar nicht rechnen würden.
Auch stimme ich ihm zu dass nur ein System welches auf Wettbewerb beruht, also auch zwischen den Staaten, zu Anreizen führt die Lebensumstände der Menschen zu verbessern.
Machtstrukturen ohne ein Korrektiv werden früher oder später immer missbraucht werden, davon bin ich persönlich überzeugt. Daher muss es immer eine Alternative geben.
Ein Problem was man z.B. gut in der deutschen weisungsgebundenen Justiz sieht, bei der Richter nach Parteibuch ernannt werden. Etwas das vor Jahren schon vom europäuschen Gerichtshof als Demokratiemangel in Deutschland offiziell festgestellt wurde. Keine Institution auf die ich mich normalerweise beziehen würde, aber wenn sogar die das schon feststellt... Hier fehlt es dem entsprechend an Gewaltenteilung.

Die Inflation lässt sich bereits als leistungsloses Grundeinkommen definieren. Nur dass alle die sich über einer Besitzgrenze befinden davon profitieren und alle Nettosteuerzahler, die darunter liegen, dafür bezahlen. Das führt dazu dass sich Leistung schlecht bezahlt wird, sich also nicht mehr lohnt und Grundeinkommensempfänger dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung stehen. Warum sollte man auch für einen Apfel und ein Ei vollzeit arbeiten, wenn bereits die passiven Einnahmen höher sind, dann wird man doch, schon aus ökonomischer Sicht, besser Investor. Die haben dazu auch noch eine verdammt starke Lobby, großen politischen Einfluss und weitere damit verbundene Vorteile.
Zu welchem moralischen Defekten das in einer Gesellschaft führt, wenn "schmutzige" Arbeit kein Ansehen mehr genießt, sieht man gut an der völlig abgehobenen und weltfremden Politikerkaste.
 
Zuletzt bearbeitet:

Insta

Sehr aktives Mitglied
Oh, kein Gratisgeld für Menschen die sich für dieses sinnlose Experiment extra aufopfern würden?

Die, die das haben möchten waren wahrscheinlich nicht in der Lage zu unterschreiben. Man hätte dann ja vom Sofa aufstehen müssen.
 
Status
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