Ok, wir halten fest, kein Vorteil für das BGE. Was aber passieren wird, dass Menschen Ihren Job kündigen weil es ja dann für Alle ein BGE gibt. Der Staat motiviert also Menschen zum Nichts tun. Woher kommt das Geld, wer bezahlt das?
Dieses Experiment hat ja nur diesen einen Faktor kontrolliert... Wenn du ein Mittel gegen Haarausfall testest bemisst du das anhand der Effektivität gegen Haarausfall, nicht anhand seiner "Off-Label" Effekte. Das kann man aber sicherlich auch testen, nur wurde es an dieser Stelle nicht. Es hat nur nebenher, ohne einen Basiswert zu erfragen, bei den Teilnehmern zum Ende hin eine Umfrage gemacht, mit dem Ergebnis, dass es den Möchtegern-BGE-Begünstigten gefühlt (medizinisch) besser ging. Das ist aber bei diesem Experiment wissenschaftlich nicht haltbar. Dafür gibt es aber ein anderes, aus Kanada. Und siehe da: Medizinischer Vorteil für das BGE.
Was spricht nun für ein BGE? Davon lese ich wieder nichts.
Ist das der Versuch etwas so oft zu wiederholen bis es alle glauben? Was für das BGE spricht haben einige, nicht nur ich, an mehreren Stellen getan, einschließlich dieses Beitrags, den du vielleicht gerade liest...
Unsere momentane Gesellschaft verursacht viele Probleme. Viele Frauen sind beispielsweise finanziell heute unabhängig und verlassen Ihre Männer. Diese bekommen dadurch psychische Probleme. Und nun, Frauen wieder an den Herd damit Sie gezwungen sind bei Ihrem Ehemann zu bleiben?
Worauf willst du mit diesem albernen Vergleich, der nichts mit dem Thema zu tun haben scheint, hinaus?
Um mal in die Geschichte zurückzugehen, es gab mal Tauschhandel. Ich gebe Dir einen Apfel und Du mir eine Birne. Laut BGE würde ich Dir durch die Umverteilung einen Apfel geben und Du mir nichts. Du bekommst ja nur, gibst aber nichts.
Du konstruierst erneut etwas. Laut BGE bekommt derjenige vom Staat einen Apfel und er kann dafür etwas auf seine Art zurückgeben. Es ist nicht ausgeschlossen, so wie du es darstellen willst.
Außerdem: Wenn wir jedem, jeden Tag nur einen Apfel geben, muss auch keiner mehr zum Arzt ("An apple a day keeps the doctor away"). Was das für Einsparungen sind für die Gesellschaft!
Und auch ein "Penner" der nichts gibt, bekommt heutzutage nicht "nichts", sondern adäquate Leistungen. Was diesen Menschen nicht weniger wert macht. Er bekommt halt nichts, weil er nichts gibt.
Ein "Penner" der nichts gibt bekommt schon deshalb oft nichts, weil er keinen festen Wohnsitz hat, der aber benötigt wird, für etwaige Hilfen des Staates. Oder die Angst vor dem Gang zur Behörde...
Nicht, weil er nichts gibt, kriegt er nichts, sondern weil das System kaputt ist.
Einen Sinn macht die Analyse der IST Situation und einer möglichen Verbesserung. Sowas muss sich finanzieren lassen und ich finde es prima wie hier das Thema ausgeklammert wird. Da kommt halt nix.
Auch das habe mindestens ich angeschnitten, ist aber auch abhängig davon, welches Modell man letztendlich implementiert. Wenn dich die Finanzierungsmodelle interessieren suche dir doch die konkreten Modelle raus und sieh dir ihre jeweilige Berechnung an?
Jedes Modell hat seine eigene Idee zur Finanzierung. Das geht von Einsparungen, durch Abbau von Bürokratie, bis Veränderungen des Steuersystems... (Und auch die Höhe des BGE varriert ja je nach Modell, sodass auch die "Ausgabenseite" maßgeblich ist. Ein Modell, was vom Wirtschaftsministerium angesehen wurde, gibt z.B. "nur" knapp 200€ BGE und lässt sonst alles wie es ist - inkl. Anrechnung auf Hartz4, als Einkommen. Ist finanzierbar, sagte das Ministerium... auch ein BGE in Höhe des Hartz4-Regelsatzes: Soweit finanzierbar...).
Du solltest also nicht nach der Finanzierbarkeit fragen, wenn du das hier im Forum diskutieren willst, sondern überhaupt erst mal nach einem Modell, welches du diskutieren möchtest...
Ich möchte auch einwerfen, dass man auch über ein "indirektes Grundeinkommen" reden kann: Dazu zählen z.B. schon Kleinigkeiten, wie das kostenlose Öffi-Ticket. (Sachleistungen als Grundeinkommen)
Mit Träumereien einiger Weniger änderst Du nichts.
Das musst du mir nicht sagen. Ich richte mein Leben nach einer bestimmten Sichtweise aus (Stoizistisch geprägt). Ich weiß, dass es aktuell kein BGE gibt und in naher Zukunft nicht geben wird (u.a. wegen Leuten wie dir). Ich kann das (dich) nicht ändern, auch mit Fakten nicht. Ergo macht es keinen Sinn die Faust zu ballen und in die Leere zu schimpfen. Das ändert nichts und belastet mich nur. Ich muss mit den Fakten leben wie sie sind. Ich bin überzeugt, dass es mit dem BGE allen besser ginge (daher mein Versuch hier etwas sinnvolles einzubringen), ich unterstütze auch die Grundeinkommen-Lotterie monatlich (als einzigen Verein, dem ich etwas spende) und die Lotterie-Gewinner... Mehr kann ich aktuell nicht tun um ein BGE in ferner Zukunft eventuell herbei zu führen.
(Soviel auch zum ad hominem Argument: "Du willst das nur um selbst begünstigt davon zu werden." - Ich will, dass alle begünstigt davon werden, sehe aber nicht, dass es demnächst kommen wird und bin daher auf genau diesen Fall eingestellt und vorbereitet. Ich könnte mein Leben sicherlich auch so einrichten, dass ich mit Hartz4 leben kann. Damit habe ich moralisch keinerlei Probleme. Dann darfst du gerne sowohl meinen Hartz4-Satz, als auch den horrenden Verwaltungsapparat finanzieren. Wenn dir das besser gefällt, dann nehme ich das gerne genauso hin, wie du es dann musst. Ändern kannst du das dann nicht. So ist das Leben. Dann darfst du gerne davon Träumen, dass das System funktioniert, während du Steuern dafür zahlst und ich keine Veranlassung sehe, daran was zu ändern.
)
P.S.: Nein, ich strebe aktuell nicht an, Hartz4 zu beziehen, selbst wenn du es wolltest. Ich habe momentan andere Bedürfnisse.