Ok, also 2 Gäste, hab ich verstanden und da deine Aussagen sehr interessant sind, doch ein paar Worte von mir. Äh, kurze Nebenfrage, dein Schreibstil kommt mir bekannt vor, bist du der/dieselbe GästIn wie in dem „Ich krieg 0,0000 Frau ab!“ Thread von Cyrax? Dachte, ich frag mal...😉
und das ist der punkt, wo ich mich nerve. wo ich kirre werde. ich hatte mal eine enge bekanntschaft zu einem menschen, der sich auch sehr viel damit beschäfitgt hat, überhaupt hat er viel nachgedacht und so.. und war auch vertraut mit unterschiedlichen "lehren". was mich an ihm immer gestört hat, war die tatsache, dass er vor mir seine aggression nicht benannt hat. er weder zu seiner aggression stehen konnte, auch nicht benennen, drüber reden. dafür wurde ich mit so guten sachen überschüttet. er redete nicht von seinem misstrauen, von seinen ängsten, von seinem ärger. er behielt das für sich. machte das für sich aus. irgendwann konnte ich mich nicht mehr mit ihm treffen. weil ich dann die ganzen aggressionen für ihn übernommen habe, und er war immer der gute, liebe, ruhige, verständisvolle, aggressionsfreie mensch. natürlich gelang das ihm nicht. natürlich blitzte das durch. man merkt es. und irgendwann mal wurde ich so aggressiv, weil ich wollte, dass er vor mir sich zeigt wie er ist.. und nicht so halb.. der gute.. und ich immer das A**** mit all den negativen gefühlen. die beziehung ist aus.
Die Frage die ich mir stelle ist, was ihn dazu bewogen hat, seine Aggressionen so unter den Deckel zu halten. War er gehemmt? Dann hatte er letztendlich zu große Bedenken um dir zu zeigen, was wirklich in ihm vorgeht. Und dieser Grund, diese Bedenken, muss auch nicht unbedingt verwerflich gewesen sein, vielleicht dachte er, er würde zum Monster werden, wenn er mal ausrastet und schreit und dich somit verlieren. Oder schlimmeres anstellen...wer weiß, welche Vorerfahrungen er hatte? Denn ich denke für mich, dass es immer eine Ursache gibt für das, was ein Mensch tut, was er denkt...niemand hängt im luftleeren Raum.
Oder er hat seine Lehre für sich als Vorwand verwendet, um seine Aggressionen zu kontrollieren. Ich schieß mal ins Blaue: Buddhismus? Wenn ich einigermaßen richtig geschult bin, geht es da, in dieser Lehre, um Gleichmut, um das Erlangen eines inneren Friedens, einer Ausgeglichenheit – vor dem Hintergrund, dass man sich seiner Vergänglichkeit bewusst ist und an nichts und niemandem anhaftet – weil es nichts zum anhaften gibt! Das könnte bedeuten, dass dein/e Bekannte/r sich mit Lehren beschäftigt hat, aber ihre Tiefe nicht vollkommen nachvollziehen konnte.
Anderseits gibt es natürlich auch passive Aggressivität...
ich habe mühe damit, wenn man seine eigenen aggressionen verneint. weil sie sind da! man lebt sie auch aus. nur wird dann mit vielen worten das ganze irgendwie verdeckt. es ist schwer, so in beziehung zu bleiben mit einem menschen.. für mich jedenfalls.
Klar, Aggression ist ein stinknormales menschliches Gefühl. Wenn ich merke, dass ich aggressiv werde, dann bemühe ich mich herauszufinden, was, also welcher Reiz, dieses Gefühl in mir ausgelöst hat. Meist sind es dann, wie du selbst sagst, tatsächlich Trigger und dann weiß ich, es ist hier eigentlich nur etwas Banales vorgefallen, was aber etwas Altes aufgewühlt hat. Und dann schlussfolgere ich daraus für mich, dass die Aggression völlig unsinnig ist und dieses Gefühl nur auf einer alten „Verletzung“ beruht. Das klappt nicht immer, aber oft.
Aber ich verstehe schon, was du sagst, es ist schwierig mit einem Menschen zu kommunizieren, der offenkundig nicht ehrlich zu sich selbst ist, dir etwas vorspielt und unauthentisch rüberkommt. Da weiß man nicht, wie man sich verhalten soll, man wird verunsichert – und wenn dann auch noch Unterstellungen kommen, man sei selbst aggressiv, fängt das Wasser an zu kochen...
Es gibt Menschen, die haben Angst, Mensch zu sein.
und böse... puuuhhh.. find ich grad gewagt.. eine mutter oder vater oder ein erwachsener vernachlässigt das kind. das kind wird vorgeprägt. und nun steht das mittlerweile erwachsene kind vor mir. und schlägt aus. ist es böse?
An „böse“ glaube ich nicht, denn Verhalten ist immer von den äußeren Umständen und der inneren Verfassung abhängig. Das gleiche Verhalten kann in unterschiedlichen Umgebungen vollkommen anders bewertet werden. Dein Beispiel genügt da völlig...jemand, der Scheiße erfahren hat, neigt meist dazu, Scheiße an die Umwelt weiterzugeben. Hatte ich ja beschrieben mit Mensch A, B, C...
einerseits gilt die norm der nächstenliebe, der solidarität, der gemeinschaft zwecks gemeinsamen überlebens. und dass man zusammenhänge erkennt. andererseits, wird fatalistisch reagiert. die anderen können nichts dafür, dass dieser mensch als kind vernachlässigt, ja ganz schlimm misshandelt wurde. nun tickt es heute aus. und bumm wird es wieder bestraft. landet im gefängnis. ist doch auch ein zeichen von ohnmacht und hilflosigkeit. finde ich.
Nein, nicht unbedingt, denke ich, denn es muss unterschieden werden zwischen „Schuld“ und „Verantwortung“. An „Schuld“ glaube ich auch nicht, das ist diese christlich geprägte Moralkeule, man hätte sich auch anders verhalten können, Willenfreiheit, blabla...
Die andere Seite ist die Verantwortung und auch jemand, der Menschen angreift und schadet, da er beispielsweise durch MB vorgeprägt ist oder einen genetisch bedingten Hirnfehler hat...trägt die Verantwortung für seine Taten und die Gesellschaft muss vor ihm geschützt werden. Also hat „Verantwortung“ etwas rein Objektives an sich.