Ich sehe ehrlich gesagt keinen, der das Biologische ablehnt. Warum auch? Der Mensch besteht auch aus Biologie....aber eben nicht nur.Die entschiedene Ablehnung des Biologischen bei der Erklärung des Verhaltens der Menschen.
Ist es nicht eher so, dass hier von mancher Seite vehement abgelehnt wird, dass der Mensch noch von weit mehr als seinen Genen geprägt wird?
ja, das ist genauso falsch, wie JETZT die Biologie allein verantwortlich für irgendwelchen Unbill zu machen. Die Biologie ist immer so eine einfach Erklärung der Art: ich kann halt nicht anders.Das Biologische wurde früher von den Männern immer dazu genutzt, um den Frauen nur einen Platz an Heim und Herd zuzuweisen und sie ausschliesslich für die Kindererziehung zuständig sein zu lassen.
SO einfach sollte es sich der Mensch aber nicht machen.
Meine Meerschweinchen können nicht anders: Wenn ich ihnen eine Gurke hinlege, dann holen die sich die und wenn sie mal müssen, dann lassen sie es laufen.
Ich schaffe es aber noch aufs Klo, auch wenn mir die Biologie sagt: Vio, lass laufen.
Meine Gesellschaftliche Prägung und mein Empfinden für Hygiene sorgen dafür, dass ich lieber nicht in der Pfütze stehen möche, auch wenn die Biologie noch so drängt.
DAs heißt nicht, dass man die Biologie ablehnen würde (ich behaupte ja auch nicht, dass ich mit mentalem Training und gutem Willen nie mehr aufs Klo muss), aber sie allein vorzuschieben wäre einfach ein bisserl albern.
Und genauso wie Du jemandem, der einfach mal eben "laufen lässt" die Ausrede "Ist halt die Biologie" nicht durchgehen lassen würdest, so albern ist es auch, ständig nur die Biologie für die eigenen Schwierigkeiten bei der Partnersuche verantwortlich zu machen. Damit macht man es sich zu einfach.
Jetzt bin ich baer neugierig: WER leugnet denn das Biologische Geschlecht? Ist mir noch nie untergekommen: Jedoch erkennen eben viele: Es gibt nicht nur die Biologie: Bzw wenn man es genau nimmt: Die Biologie kennt nicht nur EINE Verhaltensweise, EINE Vorliege und EINEN Geschmack: Die Biologie ist extrem vielfältig. Und zum Biologischen Geschlecht kommen eben noch viele inhaltliche Ebenen hinzu, die sich psychologisch, gesellschaftlich, sozial usw entwickelt haben.Im Zuge der Gender-Theorie wird die Geschlechterrolle als das eigentliche Geschlecht bezeichnet und die Existenz eines biologischen Geschlechts wird geleugnet.
Hast Du schon mal ein Kind aufwachsen sehen?
Wenn es geboren wird, dann ist es nur ein kleines Würmchen, das sich hilflos hoch zur Mutter an die Brust robbt und versucht zu saugen. DAS ist die Biologie. Der kleine Wurm ist darauf ausgelegt, zu überleben und spult das gleiche Programm ab, wie seit Jahrtausenden: Schnell an die Brust robben und festsaugen.
Dem Baby ist es egal, ob es heute im Computerzeitalter geboren wurde oder im Mittelalter oder der Steinzeit. Es weiß auch nicht ob es ein Bub oder ein Mädchen ist. Es schreit, wenn es Hunger hat und es macht wenn es muss.
Aber trotzdem: Seine Sinne sind offen und es nimmt wahr, um all das zu lernen, was ihm seine Biologie und sein Instinkt eben nicht mitgeben können: Das ganze sozialverhalten, die Psychologie, die Prägung...
Warum lernt das eine Kind später Klavier und das andere interessiert sich für Autos? Biologie? Oder doch eher Prägung, Talent, Charakter uä?
Irgendwann beginnt ein Menschenkind seine Biologie sozusagen mit Inhalten zu füllen. Es entwickelt Identität, Vorlieben, Talente usw.
Wo bleibt all das in dieser extrem simplifizierenden Theorie?
Ich habe ehrlich gesagt das Gefühl, besagte Biologin wird vermutlich total verkürzt wiedergegeben: Wahrscheinlich ist ihr Buch deutlich differenzierter, als es hier dargestellt wird.
Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass sie mit ihrem Buch Männern, die keine Frau finden eine einfache Entschudligung fürs "nicht an sich arbeiten wollen und andere in die Pflicht nehmen" liefern wollte. Das ist doch irgendwie zu platt. Wenn ein Topf keinen Deckel findet, ist weitaus mehr schuld, als die Biologie des anderen Geschlechts.