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Gegen laute Nachbarn vorgehen

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Hallo,

ich wohne seit bald 3 Jahren in einem 6-Parteien-Haus.
Seit Anfang letzten Jahres ist das Studentenpärchen unter mir aus- und eine (oder zwei?) junge Frauen eingezogen, die mir seitdem das Leben zur Hölle machen. Ich weiß nicht, wie sie es schaffen, aber seit sie dort wohnen, habe ich unter mir ständig Lärm (und seitdem ist mir auch bewusst, wie hellhörig das Haus eigentlich ist). Die Mieterin hat wohl Spätschichten und kommt dementsprechend erst spät abends nach Hause. Dann dreht sie die Musik auf (natürlich nach 22.00 Uhr), hat Besuch, es wird gegrölt und geschrien und gekichert, die Balkontür zugeknallt, gerumpelt und Ruhe ist eigentlich erst wieder, wenn der Besuch geht, was locker um 4 oder 5 Uhr morgens sein kann.

Das Ganze nicht nur am Wochenende, sondern auch unter der Woche. Gestern Nacht drehte sie gegen Mitternacht die Musik auf, da hatte ich dann die Bässe drin und ihr ewiges Gekicher und Gejohle, und heute hat sie Besuch und ich höre schon wieder deren Feierei, was sich jetzt vermutlich bis in die Nacht erstrecken wird.

Vor einigen Wochen hatte ich die Schnauze gestrichen voll und beschwerte mich mit den Nerven am Ende bei der Vermieterin. Das ist auch so eine Sache - die Vermieterin wohnt mit im Haus, eine ältere Dame, und ist eigentlich sehr auf den Hausfrieden bedacht. Nachdem ich ihr den nächtlichen Partylärm schilderte, stimmte sie mir zu, die Nachbarin unter mir wäre eben so ein Typ Mensch, der gerne feiert und sie wüsste, dass es da oft laut zuginge, und sie würde mit ihr reden. Hat sie dann auch getan und es wurde leise. Genau 3 Wochen lang. Drei Wochen lang konnte ich abends ins Bett gehen und tatsächlich auch mal einschlafen, anstatt durch lautstarkes HIIIHIHIIIIII und Bässe und Türengeknall wieder wachgemacht zu werden (die Nachbarin hat auch die angenehme Eigenschaft, morgens um 5 aus der Disco heimzukehren und dann das Einfahrtstor zu knallen, die Haustür sowieso und lautstark mit ihrer Freundin dann in ihrer Wohnung nachzufeiern). Wenn die die Tür knallt, wackelt mein Bett.

Die Frau geht mir SO auf die Nerven und es ärgert mich, wie die Vermieterin mit tausend Ausflüchten kam. Sie wolle die Nachbarin ja nicht kränken und das sei eben ein ganz anderer Typ und so lebensfroh und sie schätze uns ja beide und blablabla. Ich seh es aber langsam nicht mehr ein, diese Beeinträchtigungen hinzunehmen, und überlege, wie ich jetzt weiter vorgehen soll.

Bisher kann man mir vorwerfen, dass ich mit der Nachbarin noch nicht persönlich geredet habe. Hat zwei Gründe - wenn sie Radau macht, bin ich auf 180 und möchte sie lynchen. Ist sie ruhig, ist mein Ärger verflogen und ich hab es auf die lange Bank geschoben, um sie nicht noch drauf hinzuweisen, dass sie ja mal 3 Tage am Stück NICHT laut war und es mal wieder an der Zeit wäre. Hatte wohl immer gehofft, sie würde es von selber kapieren, bis mir dann der Kragen geplatzt ist. Die Vermieterin erkundigt sich öfter mal, ob alles ok ist, und da dachte ich, ich sag ihr das jetzt einfach.

Ich kann jetzt jedes Mal runterrennen und bei der Nachbarin klingeln, wenn sie wieder nachts rumlärmt. Ich kann noch mal zur Vermieterin gehen und sagen, dass wieder alles beim Alten ist. Ich kann mit Auszug drohen und dann wirklich ausziehen. Das überlege ich eh schon dauernd. Wäre aber ärgerlich, weil ich die Wohnung eigentlich mag und mein Studium sowieso in 1 1/2 Jahren beendet wäre und ich nicht grade viel Geld habe, um den Umzug zu bezahlen. Ich kann die Polizei rufen und riskieren, dass die sagen, es wär ja nichts, weil die Beamten nicht verstehen, dass 2-x Mädels so laut sein können, außerdem würde es mich als Störenfried hinstellen, weil die Vermieterin das ja mitkriegen würde. Ich kann ein Lärmprotokoll führen, dem Mieterschutzbund beitreten und damit versuchen, Eindruck auf die Vermieterin zu machen. Ich könnte sagen, dass ich meine Wohnung nicht ordnungsgemäß nutzen kann und eine Mietminderung gerechtfertigt sei.

Tja, ich seh schon Hopfen und Malz verloren, wenn sie die Nachbarin in Schutz nimmt und dass sie die ja nicht kränken will. Sie erzählte, dass mal ein junger Typ in dem Haus gewohnt hätte, der immer Party machte und mit Freunden feierte und der wäre ja so nett gewesen aber sie sei froh gewesen, als der dann auszog. Sowas macht mich fassungslos. Offenbar ist sie als Vermieterin nicht in der Lage, für Ruhe zu sorgen oder jemanden abzumahnen.

Wie dem auch sei, wie würdet ihr in meiner Situation reagieren?
 
Hallo!

ICh kann das absolut nachvollziehen, hatte auch solche Nachbarn. Und man will ja auch kein Spielverderber sein...
Aber ich sage Dir aus Erfahrung, dass das nicht von alleine besser wird.

Bevor Du zu drastischen Maßnahmen greifst, geh in einem ruhigen Moment zu ihr runter und schilder ihr dein Problem. Man kann ihr leider nicht verbieten, dass Sie und ihre Freundinnen leiser lachen, aber das sie die Musik auf einer angemessenen Lautstärke lässt und das Gatter vorne nicht knallt, ist ja wirklich nicht zu viel verlangt.
Du kannst ihr auch anbieten, einfach mal Musik in ihrer Wohnung anzumachen und dann mit ihr hoch zu Dir gehen, um ihr zu zeige, wie hellhörig es tatsächlich ist.

Was ist mit anderen Mietern? Fühlt sich außer dir noch jemand gestört? Wenn ja, tut Euch zusammen und redet mit Vermieterin und Mieterin, vllt kann man ja auch ein gemeinsames Gespräch führen...`?

Liebe Grüße
Salida

PS: Wenn sie die Musik nach 22.00 arg laut dreht, dann ruf die Polizei wegen Lärmbelästigung.
 
Solange sich die Nachbarn an die Hausordnung halten und die Musik auf Zimmerlautstärke und nicht ununterbrochen hören
( die Nachbarn werden wohl auch zwecks Ausbildung oder Arbeit die Wohnung verlassen !), fällt dein "sich-gestört-fühlen"
nicht in den Zuständigkeitsbereich der Nachbarn.. Die Rechtssprechung geht nicht von individuellen Lärmbelastungsgrenzen
aus, sondern orientiert sich an objektiven Bewertungskriterien, die von der Hausordnung ( Ruhezeitenregelungen) und
ortsüblichen "Erfahrungswerten" ausgehen. Die Pflicht zur Rücksichtnahme bewegt sich lediglich in diesem Rahmen, d.h
Mietnachbarn dürfen eine erhöhte Lärmempfindlichkeit ignorieren und können solange sie sich an die Hausordnung und die
Gesetze halten leben wie sie wollen.
Ebenso wie ein körperbehinderter eine Wohnung suchen muss die seinen Bedürfnissen entspricht, sollten auch Menschen mit
besonderen Bedürfnissen wie einem erhöhten Ruhebedürfnis vor dem Bezug einer Wohnung abklären ob diese denn auch wirklich für sie geeignet ist.
 
.......Eine Nachbarin, die nicht soviel Ar..h in der Hose hat sich direkt an mich zuwenden, wenn sie etwas stört, und
stattdessen bei der Vermieterin und bei der Polizei Alarm schlägt, möchte ich nicht haben.....und eine, die mir das
Kichern und Lachen in den eigenen vier Wänden verbieten möchte, auch nicht.
...Manchmal gibt auch der Spiegel darauf Anwort wer, wann übergriffig war (ist) !
 
Wie dem auch sei, wie würdet ihr in meiner Situation reagieren?

Wenn ihre Party beendet ist, beginnt deine Party direkt im Anschluss. Oder du legst ne Stahlplatte auf den Fußboden und bearbeitest das Teil mit einem Schlagbohrer. Die gute Frau will doch sicherlich auch zu ihrer Bettzeit unterhalten werden😀
 
Das Geile ist: Ich hatte 1,2 mal gegengelärmt, indem ich auf den Fußboden sprang. Daraufhin rannte sie sofort zur Vermieterin und spielte die Überraschte und Besorgte, es wäre "Gepolter" in meiner Wohnung und sie könne sich das nicht erklären und nachts wolle man ja auch niemanden wachklingeln (....!). Dabei wusste sie genau, warum, danach war sie nämlich jedes Mal leise. Die Vermieterin rang mir das Versprechen ab, das nicht mehr zu tun, ich könne ja auf den Boden klopfen. Ja, genau. Wie wärs damit, diese Radauschwester einfach rauszuwerfen? Dann muss auch niemand nachts rumklopfen.
 
Ist ein schmaler Grat, aber ich finde es teilweise schon sehr grenzwertig was das geltende Mietrecht alles durchgehen lässt.

Spreche da auch aus eigener Erfahrung und kann den TE verstehen. Schade, dass oftmals die Mehrheit der Parteien in einem Haus viel erdulden muss, um die Minderheit oder Einzelne zu schützen.
 
.......Eine Nachbarin, die nicht soviel Ar..h in der Hose hat sich direkt an mich zuwenden, wenn sie etwas stört, und
stattdessen bei der Vermieterin und bei der Polizei Alarm schlägt, möchte ich nicht haben.....und eine, die mir das
Kichern und Lachen in den eigenen vier Wänden verbieten möchte, auch nicht.
...Manchmal gibt auch der Spiegel darauf Anwort wer, wann übergriffig war (ist) !

Ach bitte. Die Dame wandt sich ja auch nicht an mich, sondern rannte direkt zur Vermieterin, und das vor mir. Dabei wusste sie ganz genau, was Sache ist. Dann soll sie sich doch nicht wundern, wenn man es genauso macht.
Wer hat denn da noch Bock, groß hinterherzurennen?

Und jetzt wurde sie ermahnt in einem höflichen Gespräch, denn man wollte die Gute ja auf keinen Fall kränken, und es hilft immer noch nicht. Denkst du, ein persönliches Gespräch hätte was gebracht? Glaubst du doch selbst nicht.

Kichern und Lachen - dann versuch mal, darüber zu schlafen, wenn eine Horde angeheiterter Mädels in Feierlaune ist. Und das 3-4mal die Woche. Hört sich an wie ein Rudel Hyänen, wenn die loslegen. Das ist ja nicht mal ein Kichern, das geht dann den ganzen Abend und dazu wird gerumpelt und gegrölt.

Die Nachbarn vorher hatten ja auch mal Besuch und ich hab dann nicht jedes Mal senkrecht im Bett gestanden. Wieso soll ich übergriffig geworden sein? Bevor die Frau unter mir einzog, war ja alles super. Dann kommt sie, breitet sich aus, und schon möchte man am liebsten ausziehen. Also verdreh doch bitte nicht die Tatsachen.

Ich weiß auch nicht, wo ich erhöht lärmempfindlich bin. Wir leben hier an einer stark befahrenen Straße und haben Kleinkinder im Haus. Das alles juckt mich nicht die Bohne, aber die Feierei nach 22.00 Uhr durchaus, weil sie direkt unter meinem Bett stattfindet und gnadenlos durchgezogen wird, ohne mal eine Sekunde darüber nachzudenken, dass die Wände nicht die dicksten sind und man sich in einem Mietshaus nicht ungehemmt danebenbenehmen kann, ohne andere auch zu belästigen.
 
Ich bin's noch mal.

Die Party ist jetzt seit ca. 40 Minuten endlich vorbei und Ruhe eingekehrt.

Ich wollte noch mal klarstellen, worum es mir geht. Es geht mir nicht darum, der Nachbarin irgendwas zu vermiesen oder zu verbieten. Es geht mir einfach darum, dass ich in den Ruhezeiten auch meine Ruhe habe. Wie schon gesagt studiere ich und weil es ein gutes Beispiel ist:

Grade dieses Wochenende treffen zwei Dinge aufeinander: Die Nachbarin hat Geburtstag und ich schreibe am Montag eine Klausur, woraufhin ich bei Nichtbestehen exmatrikuliert werde, weil die Klausur so schwierig ist, dass ich sie schon zweimal verbockt habe. Nun sitze ich in meiner Wohnung und versuche, mir Wiederholungen des Stoffs in meine Birne zu pressen, während unten die Musik so aufgedreht wird, dass mein Stuhl wackelt. Auch Ohropax bringen da nichts mehr. Ich flüchte in die Küche, aber natürlich steht bei den Nachbarn das Küchenfenster offen und es wird herausgeschrien und -gelacht. Wahrscheinlich standen sie auch im Innenhof. Auch hier kann man Ohropax vergessen.

Man hat nicht jeden Tag Geburtstag und ich kann verstehen, dass man das feiern möchte. Aber man schreibt auch nicht jeden Tag eine Klausur, die über die eigene Zukunft entscheidet.

Es folgen im Laufe der Woche noch weitere Klausuren und Abgaben, für die ich gerne noch was tun würde. In der Regel gehe ich schon in die Uni zum Arbeiten, aber irgendwann muss ich ja auch nach Hause kommen, da dort um 22.00 Uhr dichtgemacht wird. Wenn ich um 8.00 Uhr morgens aufstehe, werde ich gegen Mitternacht langsam müde, und es hilft mir nicht weiter, dass meine Nachbarin dann so richtig aufdreht. Ist mein Schlafrhythmus erstmal im Eimer, muss ich ewig daran herumdoktern und durchmachen, bis sich das wieder gegeben hat. Ist ja schön, dass sie nachtaktiv ist und jobbedingt sein kann, aber ich kann es mir nicht erlauben. Leider, ich würde auch gern, aber es geht einfach mit Uni nicht.
Und so wie ich morgens um 7 nicht die Musik voll aufdrehe, wenn sie wahrsch grad ins Bett gegangen ist, so erwarte ich, dass sie es auch um Mitternacht nicht tut - Fehlanzeige. Und so wie ich nicht morgens um 7 hemmungslos herumschreie und -kichere, erwarte ich, dass auch sie es nicht um Mitternacht tut - Fehlanzeige. Und so wie ich nicht morgens um 7 die Tür wie bescheuert knalle...ihr wisst, worauf es hinausläuft.

Ich betone nochmals, dass ich mit den Nachbarn vorher ABSOLUT KEINE Probleme hatte. Die haben mich nie genervt und ich sie (hoffentlich) auch nicht. Ich bin kein Fersengänger und ich besitze Kopfhörer. Ich verlange nicht, dass jemand in seiner Wohnung nur noch flüstert und schleicht, aber ich erwarte Einhaltung der Ruhezeiten.

Und damit kommen wir zum letzten Punkt - Damit man sich überhaupt an irgendwas halten kann. Es ist echt ätzend, wenn man nicht weiß, ob man ausnahmsweise die Nacht mal schlafen darf oder nicht. Es nervt, wenn man nicht weiß, ob man mal wieder aus der Wohnung fliehen muss oder auch mal in Ruhe zuhause was lesen kann. Man sitzt um 18.00 Uhr schon auf glühenden Kohlen: Oh nein, gleich kommt sie nach Hause, hoffentlich hat sie keinen Besuch mitgebracht, hoffentlich sind die dann nicht so laut, hoffentlich hab ich heute Abend mal Ruhe.

Wenn ich wüsste, dass es absolute Ausnahmen bleiben und dass sich an Ruhezeiten strikt gehalten wird, hätte ich kein Problem mit der Geschichte. Leider weiß ich das ja nicht und bisher war das ja auch nicht der Fall.

Ich verstehe auch nicht so ganz, wo das Problem ist. Andere Leute wohnen ja auch in Miete mit anderen Leuten. Da wird sich normal verhalten, sicher auch mal Besuch empfangen, aber alles im Rahmen. Ich verstehe nicht, wieso man mehrmals die Woche so ausfallend laut werden muss, zumal man bereits darauf hingewiesen wurde UND wenn man neu in einem Haus ist. Ich find's nicht okay.

Jetzt überlege ich, ob ich ihr das Problem, das ich mit ihr habe, irgendwie darlegen soll, damit sie versteht, dass es mir nicht darum geht, mich sinnlos zu beschweren, sondern nachts regelmäßig schlafen und abends lernen zu können, damit ich mein Studium schaffe. Und das auch am Wochenende.
 
Aus den Gründen habe ich immer zugesehen, niemals in ein Mehrparteienhaus zu ziehen mit mehr als 2 Wohnungen.

Dafür hatte ich noch nie die Nerven, ich würde ausziehen, da ja anscheinend alles andere nicht fruchtet.
 

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