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Gewalt gegen Frauen, Unterdrückung, arrangierte Ehen, Missbrauch, ...

littleNina

Aktives Mitglied
Es darf nicht zu einer Hetzjagd und Vorverurteilung werden, richtig.
Weder der einen noch der anderen Seite!

Wir sprechen nicht über einzelne Frauen, sondern Dutzende, die sich trauen, sich öffentlich darüber zu äußern, was sie erlebten und damit gegen Missstände zu äußern.

Dem gegenüber steht eine millionenschwere Band, weithin bekannt, ein erfahrenes Management, teure Anwälte, eine riesige Fangemeinde hinter sich.
Mit deutlich mehr Rückendeckung und Möglichkeiten.

Diese Frauen müssen mit jeder Menge Gegenwind rechnen. Und das passiert ja, bis hin zu Morddrohungen.

Diesen Frauen soll es also um Publicity und Geld gehen? Haben sich alle abgesprochen, weil...? Um...?

Es ist logischer und moralisch in Ordnung, EINEM Mann zu glauben, dessen Pressemitteilung über erfahrene Anwälte mehr Zugeständnisse macht als zu dementieren?
Das war kein schlampiges, fehlerhaftes Vorgehen dieser Kanzlei.

Kanada sagt auch etwas aus.

Was ist mit diesem 3 Jahre alten Video?



Nochmal, es geht NICHT um eine Vorverurteilung.

Es geht darum, Hinweise, und in diesem Fall für mich sehr eindeutige, sich summierende Hinweise, ernst zu nehmen.
Sie nicht zu entwerten, weil einem die Haare einer Frau nicht gefallen, sie sich sexy kleidet, sie eine Influencerin ist oder was man sonst an den Haaren herbeiziehen kann.
Ginge es um ältere Frauen in Kittelschürze, würden andere "Gründe" genannt werden, weshalb sie nicht glaubwürdig seien!

Welche Grundlage in einer Gesellschaft wünschen wir uns vorzufinden?

Die Grundstimmung, dass man einem Mann glaubt, weil er ein Mann ist?
Frauen anzweifelt, weil sie Frauen sind?

Die Grundhaltung, dass ein Täter geschützt werden muss, ein mögliches Opfer gegen Wände rennt, nicht ernst genommen wird, ihre Aussage als unglaubwürdig gesehen wird?

Und da braucht auch keiner mit Einzelfällen argumentieren, dass es Fälle mit falschen Beschuldigungen gab!
Es gab sehr viel mehr Fälle mit unehrlichen, lügenden Tätern!
Und? Das wird in der Regel auch nicht benutzt, um jemanden vorzuverurteilen.
Das sind keine Begründungen, um eine Haltung zu rechtfertigen, das sind Ausreden, um sich dahinter zu verstecken!

Es geht im Fall TL nicht um Vergewaltigung, das möchte ich kurz hervorheben. Ich nutze das jetzt aber als Beispiel:

Deine (nicht @Bauernsturm , an jeden) Frau/Freundin kommt aufgelöst zu dir und berichtet, sie sei vergewaltigt worden.
Wie reagierst du?
Zweifelst du das erstmal an, weil der Täter doch so ein Netter ist?

Was, wenn Männer Gewalt erleben?
Soll ihnen dann vorsorglich erstmal nicht geglaubt werden?

Ist es das, was wir als Gesellschaft als Grundlage für Opfer und mutmaßliche Opfer haben wollen - dass sie auch noch um ihre Glaubwürdigkeit kämpfen müssen?

Jeder Einzelne sollte seine Glaubenssätze, seine innere Grundhaltung reflektieren.

Ich wünsche mir jedenfalls eine Gesellschaft mit einer integren Grundhaltung.
Mit Werten. Für die jeder Einzelne den Mut hat einzutreten.
Ich habe mir die Aussage einer Frau komplett auf youtube angehört. Ihre Schilderungen sind extrem glaubwürdig. Die Frauen wußten NICHT worauf sie sich da einlassen ins Backstage gelassen zu werden und wurden schlecht behandelt. Das allein reicht schon um böse Motive zu unterstellen. Für mich ist Rammstein durch. Die Frau ist glaubwürdig.
 

Lenni

Aktives Mitglied
Laut Bögelein spielen dabei Faktoren wie Bildung oder Herkunft keine entscheidende Rolle bei den männlichen Tätern.
Bildung und Herkunft spielen also eine Rolle, nur nicht die entscheidende. Was auch immer das heißen mag. Hier nun Zahlen vom Bundeskriminalamt zu Tötungsdelikten in Partnerschaften:

Eine begleitende Auswertung auf der Basis der PKS-Einzelfalldaten aller Tötungsdelikte in Baden-Württemberg im gleichen Zeitraum zeigt jedoch, dass Partnertötungen durch Männer mit türkischer Staatsangehörigkeit dreimal häufiger, und in der Altersgruppe 25 bis 30 Jahre sogar fünfmal häufiger sind als Partnertötungen durch Deutsche. Ähnliches gilt auch für Männer mit einer Staatsangehörigkeit der Länder des ehemaligen Jugoslawien und Albaniens. Die Ursachen dieser extremen Höherbelastung dürften teilweise in dem niedrigeren Bildungs- und Sozialstatus dieser Migrantengruppen liegen, jedoch steht zu vermuten, dass dieselben kulturellen Traditionen patriarchaler Gewalt gegen Frauen, die Ehrenmorde ermöglichen, auch zu der höheren Belastung mit anderen Formen tödlicher Gewalt beitragen. Die Häufigkeit „normaler“ Partnertötungen bei Migranten sollte ebenso Anlass zur Sorge sein wie die selteneren, aber in der Öffentlichkeit stärker wahrgenommenen Ehrenmorde.

Bitte gehen Sie weiter, es gibt hier nichts zu sehen! :censored:
 
G

Gelöscht 116409

Gast
Ich schreibe mal was ganz provokantes:
Was ist wenn sich 30 Frauen zusammen tun um eine Sammelklage gegen ein Millionenschwere Band anzustrengen? Die Möglichkeit besteht.
In der Geschichte gab es immer wieder einzelne Frauen die dies versucht haben und teils enorme Außergerichtliche Erfolge (Finanziell) erzielen konnten.
In der Zeit des WWW könnten Frauen überall auf der Welt sich zusammen schließen um so etwas zu tun.

Genauso gabe es auch immer Stars die ihre Macht ausgenutzt haben, gegenüber Frauen.

Will sagen, verurteilt die Band nicht weil da ein paar was erzählen.
Viele davon vermutlich auf Drogen und sonstwas.....

Im Zweifel für den Angeklagten!!!
 

Bauernsturm

Aktives Mitglied
Ich möchte nur noch mal klarstellen, dass ich wenig oder gar nichts auf der Welt mehr verabscheue als Sexismus und als Gewalt gegen Frauen.

Ein wenig hab ich das Gefühl, dass mir hier die Erwähnung der auch für Herrn Lindemann geltende Unschuldsvermutung anders ausgelegt wird. Noch mal ganz klar: Die Unschuldsvermutung gilt auch dann, wenn sie uns nicht gefällt. Und die Unschuldsvermutung bedeutet eben nicht, dass man den Opfern unterstellt, das sie lügen.

Der Grat ist ungemein schmal. Ich weiß, dass es Männer gibt, die diese Unschuldsvermutung nutzen, um aus Opfern Lügnerinnen zu machen, um Victim Blaming zu betreiben. Das ist schäbig.

Ich werde aber auch hellhörig, wenn vor Konzerten demonstriert wird, wenn gar eine Konzertabsage gefordert wird. Auf Grundlage von was? Von Vorverurteilung.

Ich bin mir einigermaßen sicher, dass Lindemann einige der ihm vorgeworfenen Taten begangen hat und hoffe, dass er, falls das stimmt, hart bestraft wird. Ich halte Lindemann und seine Band auch für ganz unabhängig davon einfach nur unsympathisch, weil ich nicht glaube, dass all das, was da als schiere (und leider nicht sehr subtile) Provokation verkauft wird, wirklich nur das ist. Ich habe immer vermutet, dass es da neben Kommerz auch um das Ausloten von Grenzen des Sagbaren/Zeigbaren geht und fand das immer schon fragwürdig. Ich schreibe das als Fan harter Musik.

Aber gerade weil die Vorwürfe so gut zu Rammstein und deren Bild in der Öffentlichkeit passen, müssen sie umso genauer geprüft werden.

Letztlich ist es die Frage, was schwerer wiegt: Unschuldige, die beschuldigt werden oder Opfer, denen man nicht sofort geglaubt hat? Ich find beides schwer erträglich, das zu ertragen müssen wir als Gesellschaft aber lernen.

Mehr werde ich dazu hier nicht schreiben, mir ist das Eis zu dünn und die Emotionen zu dominant.
 

Roselily

Sehr aktives Mitglied
Die genannte Tagesschau kann man in der ARD-Mediathek derzeit noch nachkucken.
Die aktuelle Studie von Plan international über die Ansicht von jungen Männern in Deutschland zum Thema „Gewalt gegen Frauen“ hat mich auch schockiert. 33 Prozent der befragten Männer zwischen 18 und 35 Jahren gaben u.a. an, es wäre akzeptabel, wenn ihnen bei einem Streit mit der Partnerin gelegentlich die Hand ausrutscht.

Ich möchte mir nach wie vor nicht vorstellen, dass die Studie tatsächlich repräsentativ ist und inzwischen haben sich auch Sozialwissenschaftler zu Wort gemeldet, die die Methodik der Studie kritisieren. Besonders die Art der Rekrutierung von Teilnehmern. TeilnehmerInnen wurden mittels Online-Banner und Newsletter gesucht. Und das wiederum würde häufig Menschen mit „einem hohen Mitteilungsbedürfnis“ anlockten. Sprich in diesem Fall Männer, die bereits einen ausgeprägten Hass gegen Frauen haben und sofort bereit waren, ihre Meinung explizit zum Besten zu geben. Das habe wohl zu einer Verzerrung der Studie geführt, die nicht mehr als repräsentativ angesehen werden könne.

Aber Gewalt gegen Frauen ist in Deutschland keine Seltenheit - sondern eher Alltag. Laut des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben hat in Deutschland bereits jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Gewalt erlebt.
 

Lenni

Aktives Mitglied
Der von mir zitierte Abschnitt handelt nicht von Ehrenmorden, sondern von Partnertötungen.

und verfolgt ein von Grund auf rassistisches Motiv
Ehrenmorde zu untersuchen ist rassistisch? (...)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

°grisou°

Aktives Mitglied
Ich schreibe mal was ganz provokantes:
Was ist wenn sich 30 Frauen zusammen tun um eine Sammelklage gegen ein Millionenschwere Band anzustrengen? Die Möglichkeit besteht.
In der Geschichte gab es immer wieder einzelne Frauen die dies versucht haben und teils enorme Außergerichtliche Erfolge (Finanziell) erzielen konnten.
In der Zeit des WWW könnten Frauen überall auf der Welt sich zusammen schließen um so etwas zu tun.

Genauso gabe es auch immer Stars die ihre Macht ausgenutzt haben, gegenüber Frauen.

Will sagen, verurteilt die Band nicht weil da ein paar was erzählen.
Viele davon vermutlich auf Drogen und sonstwas.....

Im Zweifel für den Angeklagten!!!
Hast Du darüber nachgedacht, wie solche Beiträge auf Frauen wirken, die sexualisierte Gewalt erlebt haben und denen man sagt, sie müssen unbedingt sofort zur Polizei gehen? Findest Du, dass "im Zweifel für den Angeklagten" Opfer motiviert für sich einzustehen?




Ich werde aber auch hellhörig, wenn vor Konzerten demonstriert wird, wenn gar eine Konzertabsage gefordert wird. Auf Grundlage von was? Von Vorverurteilung.
Danke für Deinen guten Beitrag.

Ich möchte etwas ergänzen. Die Unschuldsvermutung gehört in die Justiz, so wie Wintergarten es bereits geschrieben hat. Der Richter muss sich anhand der Beweise ein Bild von den tatsächlichen Hergängen machen.

Aufgabe der Presse ist eine neutrale Berichterstattung.

Ich als einfacher Bürger kann mir meine Meinung zu diesem Fall bilden, wie ich will. Wenn ich den Angeklagten für Schuldig halte und grundsätzlich lieber dem Opfer glaube, dann ist das meine Sache. Ich darf es nur nicht als Tatsache hinstellen.

Das alles ist aber auch gar nicht das Problem.

Wann immer irgendwo ein Opfer seine/ihre Geschichte erzählt, kommt sofort jemand und sagt "im Zweifelsfall für den Angeklagten". Da haben die noch gar nicht wirklich die Geschichte des Opfers gehört.

Und sogar jetzt, im Fall von jemand, der offen frauenfeindliche Texte in die Welt setzt, heißt es "im Zweifel für den Angeklagten", als wäre so jemand nicht auch dazu bereit, frauenfeindlich zu handeln.

Natürlich weiß ich nicht, was passiert ist und ich will ihn auch nicht vorverurteilen, aber es klingt anderes wenn ich sage, dann schau wir doch mal, wie er DAS erklären will als "na ja, da haben sich schon mal Frauen im Internet zusammen getan."
 

Lenni

Aktives Mitglied
Ich weiß, was Du gesagt hast. Und nach dieser Deiner Logik gälte dann auch für rechtsextreme Morde: Mord ist Mord. Und nach dieser Deiner Logik folgt dann, dass wissenschaftliche Untersuchungen über rechtsextreme Morde rassistisch sind. Das kann doch wohl nicht Dein ernst sein?

Selbstverständlich dürfen Wissenschaftler Morde nach Motiv und Ausführung unterscheiden und getrennt von einander untersuchen.
 

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