Die Tatsache, dass ich Lindemann als Musiker nicht mag und er sich mit seinen Provokationen besonders angreifbar gemacht hat, macht ihn noch nicht zum Täter. Eine Tat macht ihn zum Täter.
Opferschutz ist so wichtig. Aber Opferschutz darf nicht bedeuten, dass man jede je erhobene Anschuldigung blind glaubt. Dazwischen das richtige Maß zu finden ist schwer, sehr schwer.
Es darf nicht zu einer Hetzjagd und Vorverurteilung werden, richtig.
Weder der einen noch der anderen Seite!
Wir sprechen nicht über einzelne Frauen, sondern Dutzende, die sich trauen, sich öffentlich darüber zu äußern, was sie erlebten und damit gegen Missstände zu äußern.
Dem gegenüber steht eine millionenschwere Band, weithin bekannt, ein erfahrenes Management, teure Anwälte, eine riesige Fangemeinde hinter sich.
Mit deutlich mehr Rückendeckung und Möglichkeiten.
Diese Frauen müssen mit jeder Menge Gegenwind rechnen. Und das passiert ja, bis hin zu Morddrohungen.
Diesen Frauen soll es also um Publicity und Geld gehen? Haben sich alle abgesprochen, weil...? Um...?
Es ist logischer und moralisch in Ordnung, EINEM Mann zu glauben, dessen Pressemitteilung über erfahrene Anwälte mehr Zugeständnisse macht als zu dementieren?
Das war kein schlampiges, fehlerhaftes Vorgehen dieser Kanzlei.
Kanada sagt auch etwas aus.
Was ist mit diesem 3 Jahre alten Video?
Lindemann haben es schon wieder getan: Ein Video veröffentlicht, das vor allem eins soll: Provozieren. Allerdings habe ich da einen ganz anderen Eindruck dav...
m.youtube.com
Nochmal, es geht NICHT um eine Vorverurteilung.
Es geht darum, Hinweise, und in diesem Fall für mich sehr eindeutige, sich summierende Hinweise, ernst zu nehmen.
Sie nicht zu entwerten, weil einem die Haare einer Frau nicht gefallen, sie sich sexy kleidet, sie eine Influencerin ist oder was man sonst an den Haaren herbeiziehen kann.
Ginge es um ältere Frauen in Kittelschürze, würden andere "Gründe" genannt werden, weshalb sie nicht glaubwürdig seien!
Welche Grundlage in einer Gesellschaft wünschen wir uns vorzufinden?
Die Grundstimmung, dass man einem Mann glaubt, weil er ein Mann ist?
Frauen anzweifelt, weil sie Frauen sind?
Die Grundhaltung, dass ein Täter geschützt werden muss, ein mögliches Opfer gegen Wände rennt, nicht ernst genommen wird, ihre Aussage als unglaubwürdig gesehen wird?
Und da braucht auch keiner mit Einzelfällen argumentieren, dass es Fälle mit falschen Beschuldigungen gab!
Es gab sehr viel mehr Fälle mit unehrlichen, lügenden Tätern!
Und? Das wird in der Regel auch nicht benutzt, um jemanden vorzuverurteilen.
Das sind keine Begründungen, um eine Haltung zu rechtfertigen, das sind Ausreden, um sich dahinter zu verstecken!
Es geht im Fall TL nicht um Vergewaltigung, das möchte ich kurz hervorheben. Ich nutze das jetzt aber als Beispiel:
Deine (nicht
@Bauernsturm , an jeden) Frau/Freundin kommt aufgelöst zu dir und berichtet, sie sei vergewaltigt worden.
Wie reagierst du?
Zweifelst du das erstmal an, weil der Täter doch so ein Netter ist?
Was, wenn Männer Gewalt erleben?
Soll ihnen dann vorsorglich erstmal nicht geglaubt werden?
Ist es das, was wir als Gesellschaft als Grundlage für Opfer und mutmaßliche Opfer haben wollen - dass sie auch noch um ihre Glaubwürdigkeit kämpfen müssen?
Jeder Einzelne sollte seine Glaubenssätze, seine innere Grundhaltung reflektieren.
Ich wünsche mir jedenfalls eine Gesellschaft mit einer integren Grundhaltung.
Mit Werten. Für die jeder Einzelne den Mut hat einzutreten.