Sehe ich nicht so. Er benötigt 1x Rente und er gibt 1x für die Rente. Oder steht auf deiner Rente mal der Name drüber, von wem du das Geld erwirtschaftet bekommen hast?
Nein, er bekommt eben nicht "1x Rente": Er bekommt einmal Rente zum Tag X, und er bekam einmal Kinderbetreuung zum Tag X und er bekam 1X Beschulung zum Tag X.
In den allermeisten Fällen wird es aber so sein, dass die Beiträge deutlich im Lauf der Zeit steigen.
Außerdem weiß er doch nicht, wie lange er zu leben gedenkt, oder?
Ich meine: Würde man SO rechnen, bräuchte es keine gesetzliche Rente: Dann soll jeder seine Rente anlegen oder in den Sparstrumpf stecken und dann später aufbrauchen und wenns nicht reicht: Pech!
Wer sich keine Kinder leisten kann, soll eben keine haben und wer sich kein Alter leisten kann, der soll halt nicht alt werden und wer sich keine Krankheit leisten kann, der soll halt nicht krank werden. Aus und fertig!
Wollen wir das so?
Aber genau SO leben wir halt nicht: Wir haben einen Generationenvertrag und eine gesellschaftliche Verantwortung füreinander.
Und ja, es kann sein, dass man sein ganzes Leben in die Rente einzahlt und dann mit 67 stirbt und es kann sein, dass man 100 wird. Man bekommt in beiden Fällen Rente bis zum Schluss: Wir sagen nicht: Sorry, dein Privatvergnügen, wenn Du 100 wirst- was geht mich das an?
Es kann sein, dass man sein ganzes Leben KK zahlt und nie was hat und es kann sein, dass man bereits als Kind mehr aus der KK abruft, als man jemals einzahlen wird.
Es kann sein, dass man keine Kinder hat oder es kann sein, dass man 10 hat: Man bekommt in beiden Fällen Rente bis zum Schluss und man zahlt in beiden Fällen mit für die Gesamtheit der Gesellschaft, eben AUCH für die Kinderbetreuung.
Das ist der Deal: Wir zahlen als Gesellschaft in einen gemeinsamen Topf und werden aus diesem gemeinsamen Topf bei Bedarf bedient.
Wir zahlen NICHT nur das, was wir auch abrufen, denn sonst bräuchten wir das ganze System nicht: dann soll sich jeder privat zurücklegen, aber wenns dann nicht reicht halt auch nicht jammern.
Das darf man doch nicht vergessen: Natürlich schimpft es sich leicht, wenn man für etwas zahlt, was man garnicht braucht: Sei es Kinderbetreuung, oder zB KK oder Pflege oder sonst was.
Aber man darf nicht vergessen, dass vielleicht der Tag kommt, wo man SELBER drauf angewiesen ist, dass andere für einen zahlen, ohne dass sie direkt was davon haben.
Also wer heute sagt: ich habe keine Kinder, also will ich auch nicht für die Kinder anderer bezahlen, der sollte eben logischerweise dann zB auch nicht älter werden als der Durchschnitt oder kränker werden als der Durchschnitt: Nicht dass dann jemand sagt: Hey, ist doch DEIN Privatvergnügen, dass Du eine sündhaft teure Operation brauchst, derern Gegenwert Du niemals einzahlen kannst: Was geht mich das an?