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Gibt es wirklich eine Wohnungsnot?

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Ja das die Wohnungen zu teuer sind bestreite ich nicht. Wo woht deine Freundin während sie eine Wohnung sucht?
Sie hat ein Dach über dem Kopf und muss nicht unter der Brücke schlafen. Also ist das theoretisch keine Wohnungsnot.
Öhm doch das ist eine Wohnungsnot: Wenn Du dort wo du sie brauchst keine Wohnung findest, ist das Wohnungnot (oder wie würdest Du das definieren?)
ich meine: Klaro, man kann sagen:Hey es gibt keine Wohnungsnot, denn jemand, der in München eine Stelle als Kellner hat, kann sich doch locker in Hof eine Hundehütte leisten und wohnt doch dann irgendwo. Oder man könnte doch auch in die Bretagne ziehen: Da findet man doch auch sicher was schönes...also sobald es IRGENDWO eine Wohnung gibt, ist es keine Wohnungsnot? Nicht ersthaft oder?

Alos ich denke mal, wir sollten uns darauf einigen, dass eine Wohnungsnot vorliegt, wenn ein sehr beträchtlicher Teil der Bevölkerung über einen sehr langen Zeitraum keine Wohnung in seiner Region und seinem Preissegment findet.
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Wir vermieten über Airbnb und verlangen quch einen Normalen Preis, trotzdem ist es schwer Mieter zu finden. Die Wohnung befindet sich auch in einer guten Lage deswegen kann man sich das nicht erklären. Mein Beispiel ist nicht das einzige. Kenne genug die über solche Plattformen vermieten und finden niemand.
Ja aber Air BNB hat doch nichts mit Wohnungsnot zu tun: Leute, die eine feste Wohnung für eine längere Dauer suchen, suchen doch nicht auf Air BNB.
Natürlich sagt die tatsache, ob man eine Ferienwohnung nicht los kriegt nichts darüber aus, ob Wohnungnot ist....

Wenn Du deine Wohnung längerfristig vermieten willst, stell sie auf Immoscout und du hast morgen die Hütte voll.

Ja, aber wenn du dir keine Wohnung leisten kannst bekommst du vom Staat Unterstützung damit du nicht auf der Straße landest verstehst?
Ja und was ist mit denen, die sich eine Wohnung leisten können und TROTZDEM keine bekommen?
Das Phänomen der Wohnungsnot zieht sich doch durch alle Schichten und Einkommenverhältnisse und auch menschen mit gutem Gehalt bekommen eben nicht unbedingt eine passende Wohnung.
DARUM geht es bei dem begriff Wohnungsnot: Nicht um die Frage ob man unter der Brücke schlafen muss oder nicht.

In meinem Freundeskreis lässt sich momentan sogar der sehr seltsame Trend beobachten, dass es leichter ist, sich eine Wohnung zu kaufen, als eine zur Miete zu finden. Also Menschen mit mittlerem/gehobenem Einkommen finden halt auch keine Mietwohnung, weil es einfach keine gibt!
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Weil die am meisten betroffen sind. Was spricht dagegen in eine Airbnb wohnung zu ziehen?
Weil das kurzfristige mietverhältnisse sind, das ist Dir doch klar oder?
Die wenigsten menschen suchen aber eine Wohnung für kurze Zeit sondern sie wollen was längeres.

Dieses Argument: ich bin ja gezwungen, meine Wohnung dem normalen Mietmarkt zu entziehen, weil ich mal Volltrottel drin hatte, zieht doch nicht und das scheinst Du ja selber zu merken. Niemand hindert Dich daran, bei der Auswahl deiner Mieter so lange zu suchen, bis du den richtigen drin hast und auch Du hast sicher im Bekanntenkreis jemanden, der eine Wohnung sucht (vorrausgesetzt, es handelt sich nicht um eine Bruchbude)
Ich hoffe ja, ds sendlich mal entsprechende Gesetze erlassen werden, die diese Art Zweckentfremdung stärker unter die Lupe nehmen.
Eine Ferienwohnung ist für den normalen Mietmarkt verloren und das weißt Du auch.
Auch in einer normalen Wohnung kannst du nicht einfach die Wände streichen.
Es gibt auch Wohnungen die möbliert vermietet werden.
Doch, natürlich kannst Du.
Übrigens: wenn man eine Wohnung als kapitalanlage hat, sollte einem klar sein, dass das bedeutet, dass man Mieter (also MENSCHEN) drin hat, die auch leben wollen. Will man Kapital anlegen, das nicht "benützt" wird, sollte man es in Aktien oder ähnlichem tun.
 

Pappenheimer

Aktives Mitglied
Dieses Argument: ich bin ja gezwungen, meine Wohnung dem normalen Mietmarkt zu entziehen, weil ich mal Volltrottel drin hatte, zieht doch nicht (...)
Warum stellst du es so dar, dass Mietnomaden dumm seien? Du verniedlichst es.

Ich hoffe ja, ds sendlich mal entsprechende Gesetze erlassen werden, die diese Art Zweckentfremdung stärker unter die Lupe nehmen.
Man könnte natürlich auch Gesetze erlassen, die Vermieter vor Mietnomaden schützen. Dass der Staat nichts dagegen tut, dass Menschen andere Menschen derart betrügen und schädigen, ist doch ein Skandal.

Niemand hindert Dich daran, bei der Auswahl deiner Mieter so lange zu suchen, bis du den richtigen drin hast
Verantwortungsumkehr. Argument: Selber schuld. Ist so ähnlich wie Victim Blaming.
Tatsächlich sieht man es Mietnomaden nicht an, dass sie welche sind. Und die fälschen mitunter auch Dokumente.

auch Du hast sicher im Bekanntenkreis jemanden, der eine Wohnung sucht
Nicht jeder hat einen großen Bekanntenkreis. Nicht jeden Bekannten will man als Mieter. Letztlich redest du nur wieder das Problem Mietnomadentum klein. Vermutlich, weil die Opfer Vermieter sind, quasi böse Kapitalisten. Wenn es um Taten wie häusliche Gewalt ginge und die Opfer Frauen wären, würdest du ganz anders argumentieren. Dann würdest du nicht schreiben: Jede Frau kann sich ja einen passenden Partner gründlich genug auswählen. Es würde auch niemand eine geschädigte Frau kritisieren, weil sie den Platz an ihrer Seite eine Zeit lang "leerstehen" lässt.

Eine Ferienwohnung ist für den normalen Mietmarkt verloren
Und für den Übernachtungsmarkt gewonnen.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Vielleicht definieren wir erstmal was eine Wohnungsnot ist.
Das ist allerdings schwierig da der Begriff oft synonym verwendet wird und es kaum Statistiken gibt. Deswegen erfolgt die Diskussion oft persönlich und emotional, selten an Fakten orientiert.

Ich stütze mich nachfolgende auf die Aussagen von Dittmann & Drilling, 2018, S. 282–283; Gerull, 2015, S. 307; R. Lutz & Simon, 2017, S. 98; Ratzka, 2012, S. 1228:
Danach ist jemand in Wohnungsnot, der
  1. wohnungslos ist,
  2. von Wohnungslosigkeit bedroht ist oder
  3. in unzumutbaren Wohnverhältnissen lebt
Zu 1)
Relativ schnell wird klar, dass der Fall 1 nicht das Kernproblem ist. Es gibt zwar obdachlose Menschen, aber das sind nicht besonders viele im internationale Vergleich und es gibt ein Sozialsystem welches diesen Menschen grundsätzlich Wohnraum bezahlt.

Zu 2)
Darauf gehe im Verlauf ein. Dies umfasst imho Fälle, in denen sich Mieter steigende Mieten irgendwann nicht mehr leisten können.

Zu 3)
Dies ist für mich der zentrale Ansatzpunkt: Sind Wohnverhältnisse zumutbar?

Was ist zumutbar:
  • Wenn jemand beispielsweise mit 18 noch bei seinen Eltern wohnt, weil er keine Arbeit hat oder noch in der Ausbildung ist, ist es durchaus zumutbar, dass er keine eigene Wohnung hat - auch wenn er gerne eine eigene Bude hätte.
  • Wenn jemand keine Wohnung in unmittelbarer Arbeitsnähe hat und z.B. jeden Tag zur Arbeit pendeln muss
  • Wenn jemand eine kleine Wohnung hat, die zwar ausreichend ist, aber er gerne eine größere hätte
  • Wenn jemand gerne in eine bestimmte Wunschstadt ziehen möchte aber es nicht kann weil dort die Mieten zu hoch gemessen an seinem Einkommen sind.
Was nicht zumutbar ist:
  • Wenn selbst bei bescheidenen Wohnansprüchen keine Wohnung zu finden ist, die zumindest halbwegs nahe am Arbeitsplatz ist. Also wenn jemand z.B. jeden Tag 2 Stunden und länger zur Arbeit braucht.
  • Wenn jemand nach Erreichen der Volljährigkeit und mit normalen Job keine Wohnung in seiner Stadt oder dem Umfeld findet
  • Wenn jemand nach Erreichen der Volljährigkeit und mit normalen Job in seiner Stadt oder dem Umfeld nur Wohnungen findet, die so teuer sind, dass er 50% und mehr seines Einkommen allein für die Miete ausgeben müsste
Nach dieser Definition gibt es eine Wohnungsnot in bestimmten deutschen Regionen. Ein offensichtliches Beispiel sei hier München genannt.
Hier sind Menschen von Wohnungsnot bedroht weil sie entweder trotz Arbeit in München, dort keine zumutbare Wohnung finden oder gemäß Definitionspunkt 2 bei steigenden Mieten davon bedroht sind, irgendwann ausziehen zu müssen.

Dies darf man aber nicht auf Deutschland verallgemeinern. Täte man das, gäbe es n jedem Land der Welt Wohnungsnot, denn jedes Land hat irgendeine extrem teure Metropolenregion (Tokyo, London, New York...).

Wichtig ist also die Betrachtung des statistischen Durchschnitts, bei Mieten heißt dieser Mietspiegel. Für Wohnungen bis 80 m² in denen Paare und kleine Familien wohnen können, liegt dieser bei 8,20 € pro Quadratmeter.
Das heißt für z.B. eine 70m² Wohnung müsste ein Pärchen im Schnitt 574 € ausgeben.
Die Warmmiete hält vom persönlichen Verbrauchsverhalten ab und ist schwerer berechenbar aber sagen wir mal 800 € warm.

Dem gegenüber steht ein Medianeinkommen von 44.407 € im Jahr bzw. 3.700 € im Monat brutto.
.
Auch hier unterscheidet sich das netto je nach Steuerklasse stark, aber sagen wir mal 2.400 €.

Danach würde ein durchschnittlicher Single für eine durchschnittliche 70m² Wohnung 1/3 seines Einkommen ausgeben, ein Paar gerade mal 1/6.

Natürlich dar man diese Berechnung nicht nur auf mittlere Einkommen beschränken. Auch Geringverdiener brauchen Wohnraum. Aber ich habe bewusst hier Mittelwerte gegen Mittelwerte verglichen. Danach ist Wohnraum in Deutschland im Mittel nicht zu teuer und es gibt keine generelle Wohnungsnot.

Was es gibt, sind lokal stark unterschiedliche Preise und damit lokale Notstände.

Hier hat aus meiner Sicht vor allem der Staat versagt.
Der Staat hat die Aufgabe, den Rahmen zu schaffen, dass Menschen möglichst überall leben können und wollen. Dazu zählen Bebauungsplanung, Infrastrukturpolitik und Bauvorschriften.

Um es plakativ zu sagen: Wenn in einer Region Mieten hoch sind, würden ja viele Investoren dort sehr gerne bauen und die Knappheit des Wohnungsmarktes senken, aber der Staat verhindert es. Er verhindert es indem er:
A) zu wenig Bebauungsfläche ausweist
B) zu wenig Bauhöhe erlaubt
C) durch zu viel Bürokratie
D) weitere Kostentreiber wie z.B. Umweltauflagen

Gleichzeitig sorgt der Staat aber aktiv für mehr Zuzug in die (teuren) städtischen lagen indem er:
A) mehr Migration fördert (und Migranten wollen praktisch immer in Ballungszentren leben)
B) die ländliche Infrastruktur vernachlässigt und junge Menschen aus "toten" Regionen weg wollen.

Einfach formuliert: Wenn ich als junger Mensch auf dem Land nicht mal schnelles Internet habe, ziehe ich dort natürlich sofort weg. Und schaut euch an wie langsam das deutsche Internet im internationalen Vergleich ist!

Der Staat sollte endlich seinen Job machen und eine vernünftige Infrastrukturpolitik machen!
 

Ausnahmsweise

Aktives Mitglied
Letztlich redest du nur wieder das Problem Mietnomadentum klein.
Weil es prozentual betrachtet klein ist.
Es soll ca. 15.000 Mietnomaden in Deutschland geben, lässt sich googeln. Selbst wenn wir nochmal dieselbe Anzahl drauflegen:
Wir haben knapp 84 Mio Einwohner, von denen mehr als die Hälfte Mieter sind...

Der Vermieter kann sich durch Abschluss einer Mietausfallversicherung schützen.
Die deckt, je nach Tarif, Mietrückstände,Kosten für Renovierungs- und Sanierungsarbeiten, Sachschäden.
Rechtschutzversicherung zur Durchsetzung von Räumungsklagen macht auch Sinn.

Ganz sicherer Weg:
Vermiete an Bürgergeldempfänger und lass die Miete direkt vom Amt überweisen.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Wieso sollen wir die Frage von @fragesteller88 definieren ?

Möchtest du - gegen die Forenregeln - an @fragesteller88 vorbeireden ?

Es ist doch sein Thread und er ordnet das Thema immer wieder einer bestimmte Personengruppe zu !

Wo ist hier der Respekt, der in den Forenregeln gefordert wird ?

Vor allem gegenüber dem Forum !!!
Ich habe nicht die Frage definiert, sondern den Begriff "Wohnungsnot".

Dazu hast du selber hier sogar User aufgefordert, da scheinbar Unklarheit besteht, was Wohnungsnot überhaupt ist:
Definiere bitte die Wohnungsnot, die du hier meinst.
Insofern ist eine klar Definition des Begriffes notwendig um eine Antwort formulieren zu können.

Dass es dafür notwendig ist, überhaupt zu sagen, was "Wohnungsnot" ist, hat bereits @weidebirke gesagt. Auch @Portion Control hat richtigerweise gesagt, dass Wohnungsnot sich nicht alleine daran bemisst, ob jemand unter einer Brücke schläft oder nicht.

Insofern sehe ich meine Antwort als sehr regelkonform, sehr respektvoll und sehr gezielte auf den Inhalt dieses Threads an.
Sollte das @fragesteller88 anders sehen, dann bin ich für jede Kritik offen.
 
G

Gelöscht 125385

Gast
Ich denke, der Fragesteller (Vermieter mit Airbnb) sollte sich mal Gedanken über den Artikel 6 Mietrechtsverbesserungsgesetz machen. Zahlt er auch fleißig neben der Einkommensteuer auch die Umsatzsteuer? Viele Städte und Landkreise gehen mittlerweile gegen diese Zweckentfremdung von Wohnraum vor. Gibt ordentliches Bußgeld.
 

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