- Aber im Master habe ich dann gemerkt, dass ich mich deutlich schlechter konzentrieren konnte. Habe diesen noch gut abgeschlossen aber es ging da schon bergab. Ich hatte gehofft - so hart das auch klingen mag - dass bei mir eine degenerative Erkrankung durch das MRT diagnostiziert wird damit einfach eine Diagnose steht aber das Ergebnis war wie gesagt negativ.
Hallo,
danke für Dein Vertrauen.
Finde es sehr gut, dass Du Dich super reflektierst.
Sich schlechter konzentrieren zu können, kann mit Stressphasen zu tun haben.
Ein Studium zu absolvieren, ist keine leichte Aufgabe. Es ist eine sehr große Herausforderung.
Evtl. macht es Sinn, rückwirkend selber zu reflektieren, wie und ob Stress während der
Studienzeit wahrgenommen wurde.
Während eines Masterstudium zu merken, dass die Konzentration deutlich schlechte geworden
ist, kann Stress verursachen. Du kanntest von Dir Deine bisherige Aufnahmefähigkeit/Konzentration
und spürtest plötzlich eine Veränderung.
Es wird auf ADHS aufmerksam gemacht.
In diesem Zusammenhang möchte ich darauf hinweisen, dass dieses ein Forum für Laien
ist und Diagnosen etc. dazu nicht gegeben werden können. Es ist in Ordnung, auf etwas
aufmerksam zu machen.
Es macht Sinn, darüber nachzudenken, sich an einen guten Arzt zu wenden, der sich
mit ADHS-Diagnosen für Erwachsene auskennt und Erfahrungen auf diesem Gebiet hat.
Es ist ein Teufelskreis in Deinem jetzigen Arbeitsleben und es ist nicht gut für Deine
Selbstwahrnehmung; es trägt meiner Ansicht nach eher dazu bei, dass Du Dich selber
abwertest. In diesem Teufelskreis eingefangen gute Ergebnisse abzuliefern, halte ich
nach meiner Ansicht für ausgeschlossen. Da macht es Sinn, sich anderweitig nach einer
Arbeitsstelle umzuschauen, die bei Dir das genaue Gegenteil bewirken kann.
Sich jeden Tag diesem Teufelskreis wieder neu auszusetzen, zieht weiter herunter.
Es muß nicht unbedingt damit zu tun haben, dass Du dieses Aufgabenfeld nicht bewerk-
stelligen kannst. Es kann durchaus sein, dass dieser Teufelskreis und die damit verbundenen
Reaktionen Deines beruflichen Umfeldes dazu beitragen, dass Du Dich selber abwertest.
Vielleicht macht es Sinn, eine Kur zu beantragen, um dort in Ruhe für Dich abzuwägen,
wie es weitergehen soll.
Meiner Ansicht nach haben gewisse Lebensumstände dazu beigetragen, dass es nun
dieser Teufelskreis ist.
Meiner Ansicht nach ist es völlig normal, irgendwann im Aufbau des beruflichen Seins
festzustellen und auch zu erleben, dass die Anforderungen eines Bachelor- und
Masterstudiums nicht mit denen eines Abiturs zu vergleichen sind und höhere
Anforderungen da sind. Es also erforderlich ist, ergiebiger lernen zu müssen und auch die
Erfahrungen zu machen, dass mehr Konzentration dafür erforderlich ist.
Diese Erfahrungen vom superguten Abitur zum Bachelor- und Masterstudium sind
ganz normal.
Der Abschluss eines superguten Abiturs bringt nicht den Abschluss eines superguten
Bachelors mit sich. Es kann in dieser Phase durchaus passieren, dass das Lernen
anstrengender ist und auch wahrgenommen wird. Rückblickend macht es Sinn, sich
das in Ruhe noch einmal bewußt zu machen.
alles Liebe
flower55