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Ich habe Krebs und werde sterben

scherlock

Mitglied
Vielen Dank für Eure zahlreichenTips und Nachrichten. Ich habe 2 Schwestern die mir bisher geholfen haben, aber ich möchte sie nicht weiter belasten wenn es schlechter werden sollte mit meiner Gesundheit ich muss schauen wie ich da alleine zurechtkomme. Ich habe seit fast 2 Jahren alles an Nahrungsergänzungsmitteln ausprobiert was auch nur im Ansatz gegen Krebs helfen könnte und meine Ernährung umgestellt in der Hoffnung es könnte etwas bewirken, aber man muss der Wahrheit ins Auge schauen es hat bis jetzt leider nichts gebracht. Ich werde nun bis Ende Oktober warten müssen bis der nächste Bluttest ansteht und dann wird sich zeigen wo die Reise hingeht. Es besteht allerdings noch eine ganz geringe Chance, dass der Anstieg meines Blutwertes eine Art letzte Reaktion des Krebses vor einem weiteren Absinken sein könnte. Bei manchen Menschen ist das so und man bekommt dann unzer Umständen noch ein paar Jährchen geschenkt. Aber bei meinem Glück das ich bisher im Leben gehabt habe wird das bei mir sicher nicht der Fall sein. Wenn der Wert weiter steigen sollte, weiß ich wenigstens woran ich bin und ich habe mir vorgenommen auf jeden Fall keine Chemotherapie zu machen, falls es notwendig werden sollte, denn auf die paar Monate die dadurch gewonnen werden verzichte ich dann lieber. Nochmals Danke dass ihr mir immer wieder antwortet, es tut echt gut.
 

klisa

Aktives Mitglied
Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, mach eine Chemotherapie mit anschließender Antikörpertherapie. Wenn eh Hopfen und Malz verloren ist, kannst du auch die Chemotherapie abgeschwächt durchführen. Auch die halbe Dosis ist hochwirksam, mit dem Unterschied, dass deinen Körper nicht direkt komplett vergiftest. Meiner Mutter, Krebs im Endstadium, Bauchfellkrebs und Brustkrebs sowie Metastasen in den Lymphknoten, hat die halbe Dosis und die spätere Antikörpertherapie sehr gut geholfen. Als Ergänzung empfehle ich täglich einen Ingwertee zu sich zu nehmen sowie Granatapfelsaft zu trinken. Beides ist entzündungshemmend. Auch soll der Hopfen im Bier wirksam sein, ein Bier am Abend kann sicherlich nicht schaden. Wichtig ist auch eine Klinik zu haben, deren Ärzte auch das Gespräch mit einem suchen. Nach der Chemotherapie, ist bei meiner Mutter Diabetes komplett weg gewesen und auch der Blutdruck ist komplett normal. Für beides braucht sie keine Medikamente mehr. Dass die Zeit drängt beim Krebs und man schnell handeln sollte, damit darf man sich auch nicht verrückt machen lassen. Krebs entsteht über viele Jahre, bis er überhaupt erst erkannt wird, dann ist es aber meistens schon zu spät. Bevor meine Mutter vom Krebs heimgesucht wurde, hatte sie zehn Jahre lang diese valsartan Blutdrucktabletten eingenommen. In den Nachrichten kam kürzlich, dass diese krebserregend sind, wunderbar.

Mach dir über das Leben keinen Kopf, mach einfach weiter. Gib Dein Geld aus, und tu noch was Gutes damit. Bereite anderen Menschen noch eine Freude. Und Kopf hoch, wir alle müssen sterben und mach dich auch nicht mit den Monaten bis zum Tod verrückt. Du sagst dir ab sofort, ich kann, ich will, ich muss. Solange dein Immunsystem fit bleibt, hat der Krebs keine Chance, die Oberhand zu gewinnen.
 

scherlock

Mitglied
Das mit dem Leben und dem genießen ist so ne Sache. Vielleicht geht es ja auch nur mir so, aber irgendwie gibt es nichts auf das ich mich richtig freuen kann. Man hat eigentlich keine Ziele mehr vor Augen das restliche Leben kommt mir vor wie eine Strafe die ich jetzt noch abzusitzen habe. Und irgendwie hofft man sogar auf eine schlechte Nachricht bei einer Untersuchung, damit man endlich weiß woran man ist. Ich denke dass ich im Moment bedingt durch die Hormonbehandlung an starken Depressionen leide, aber auch das sind Nebenwirkungen der Krebsbehandlung mit denen man klar kommen muss. Das schlimme daran ist eigentlich nur, dass du zu keinem Arzt gehen kannst, weil keiner zuständig ist und der Hausarzt mit meiner Krebserkrankung überfordert ist. So bleibt mir nur selbst damit klar zu kommen und das Internet, ich habe mir auch eine Selbsthilfegruppe in der Nähe gesucht, allerdings werde ich da nicht mehr hingehen. Dort wollen alle nur ihre eigenen Probleme loswerden, was ich ja auch verstehen kann, für meine Probleme hatte dort niemand ein offenes Ohr und helfen kann mir dort auch niemand. Es ist wie ein alter Spruch schon sagt, hilf dir selbst dann hilft dir Gott nur hat man irgendwann keine Kraft mehr. Ich weiß nicht wie lange ich das noch aushalte.
 

daisy1960

Mitglied
Hallo Helmut,
bin noch ganz neu hier und lese mich gerade mal in Anfängen durchs Forum.

Dein Thread hat mich natürlich erschüttert und nun habe ich doch gedacht: dem kranken Mensch musste mal ne Antwort schreiben.

Sei Du und seid auch andere nicht verwundert, wenn ich meine Antwort relativ nüchtern verfasse.

Erstmal finde ich es völlig klasse , dass Du Dir hier Hilfe und Zuhörer gesucht hast.
Dass sich Ärzte nicht genug Zeit nehmen und sich Freunde allmählich so einer nach dem anderen regelrecht verpieseln, DAS kenne ich auch. Die Docs haben keine Zeit und eben nur für jeden Patienten so und so viel Zeit eingeplant.
Die Freunde sind mit der Situation überfordert und ziehen sich aus Hilflosigkeit zurück.
Ich habe zwar keinen Krebs, aber ich sterbe seit 2005 auf Raten, kommt fast aufs Gleiche raus.

Berufsbedingt und auch privat habe ich viel mit dieser elenden Krankheit in unterschiedlichsten Formen zu tun gehabt.
Dir irgendwelche Hausmittelchen oder Ähnliches zu empfehlen ist nicht mein Ding.
Zeitprognosen seitens der Ärzte sind nicht unbedingt richtig und im Grunde undienlich.
Selbsthilfegruppen sind auch so ne Sache, ist im Grunde so wie bei Dir und bei mir in der gerade erfolgten REHA.
Früher habe ich noch Tele-Nr. aus der SHG oder im Krankenhaus oder REHA ausgetauscht, jetzt nicht mehr, verläuft eh alles im Sande und bringt nix.

Mach einfach das, was Dich ablenkt und Dir vielleicht noch Freude bereitet.
Du könntest zwar früher in Rente, Abschläge hin oder her, könntest Du jetzt schon, aber dann haste noch mehr Zeit Dir den Kopf zu zermatern.
Ich weiß wovon ich spreche, bin seit 5 Jahren Frührentner und komme kaum noch vor die Tür, gesundheitsbedingt.

Und Deine Aussage betr.:
Wie gesagt ich habe keine Angst mehr davor zu sterben sondern nur davor wie ich sterben werde.
So ging es mir auch, aber glaube mir, ich habe zu viele gehen sehen, zuletzt meine Mama.
Du wirst so mit Morphium vollgepumpt, hast keine Schmerzen und schläfst ein.
Und ob man es glauben will oder nicht: ich glaube daran dann wieder meine verstorbenen Familienmitglieder und Freunde zu sehen.
Deswegen habe ich keine Angst mehr und mit dieser Einstellung geht es auch meinen Töchtern besser.

Ich könnte Dir einige Bücher empfehlen, aber ich weiß nicht ob Du das möchtest, daher lasse ich das vorerst.

Vielleicht hast Du noch mehr Zeit als Du jetzt denkst.

Die Angst und das mulmige Gefühl vor dem nächsten Arztbesuch und den Blutergebnissen kann ich Dir natürlich nicht nehmen. Wenn Dich dieses Gefühl fast auffrisst, dann hock Dich einfach an den PC oder Laptop und kotz Dich hier aus. Dass es andere lesen und antworten hast Du ja schon erfahren.

Eine Chemo abzulehnen muss man sich gut überlegen.
Sollte es nötig sein, dann lass Dir genau erklären was das Für und Wider ist. Es kann auch wirklich gut damit werden, auch alles erlebt.
Habe vor 2 Jahren eine junge Frau im Krankenhaus kennengelernt. Lymphdrüsenkrebs, Chemo, Rezidive, 3 x Stammzelltransplantation, war im Grunde austherapiert und dem Tode nah.
Nö, nix da, mit der 2. Hüfte hüpft sie wieder und schleppt ihre Einkäufe, ist ansonsten gesund.

Auch so was gibt es.

Machs gut mein Lieber und schreib mal wieder

LG Ly
 

klisa

Aktives Mitglied
Wie gesagt, ich bin nach wie vor der Ansicht, dass Chemotherapie besser als ihr Ruf ist. Es wird viel dummes Zeug darüber gelabert. Man kann eine Chemotherapie anfangen und auch wieder abbrechen. Man kann sich auch die halbe Dosis verabreichen lassen. Ich würde das einfach durchziehen. Mann oder Memme? Nebenwirkungen können eintreten, müssen aber nicht. Lass dich mal beraten.
 

klisa

Aktives Mitglied
Meine Mutter war heute komplett im Check/Screening, MRT, CT usw.

Der Krebs ist komplett verschwunden und nicht mehr auf den Bildern zu sehen, obwohl man ihr kein halbes Jahr mehr gegeben hat.

Dank Chemo in Verbindung mit Antikörpertherapie im Anschluß ist quasi ein Wunder geschehen. Meine Mutter hat Typ HER2 Brustkrebs mit Baufellbefall und Lymphknoten voll Krebs. Ist alles stark zurückgegangen und nicht mehr sichtbar.

Wie lange der Zustand sich hält, kann natürlich niemand sagen, aber wie ich bereits geschrieben habe, ist auch Diabetes weg und Blutdruck wieder normal.

Ich würden auf jeden Fall mich in Sachen Chemo+Antikörper beraten lassen. Vielleicht kannst Du damit noch 5-10 Jahre beschwerdefrei rausschlagen.
 

daisy1960

Mitglied
Meine Mutter war heute komplett im Check/Screening, MRT, CT usw.

Der Krebs ist komplett verschwunden und nicht mehr auf den Bildern zu sehen, obwohl man ihr kein halbes Jahr mehr gegeben hat.

Dank Chemo in Verbindung mit Antikörpertherapie im Anschluß ist quasi ein Wunder geschehen. Meine Mutter hat Typ HER2 Brustkrebs mit Baufellbefall und Lymphknoten voll Krebs. Ist alles stark zurückgegangen und nicht mehr sichtbar.

Wie lange der Zustand sich hält, kann natürlich niemand sagen, aber wie ich bereits geschrieben habe, ist auch Diabetes weg und Blutdruck wieder normal.

Ich würden auf jeden Fall mich in Sachen Chemo+Antikörper beraten lassen. Vielleicht kannst Du damit noch 5-10 Jahre beschwerdefrei rausschlagen.
och wie schön,
das freut mich ehrlich für Deine Mama.
Ich habe 2 x solche Heilungen erlebt, wo alles erst aussichtslos aussah.
Deswegen nicht gleich die Chemo verteufeln.
Weiterhin alles Gute für Deine Mama und sag ihr einfach mal unbekannterweise einen lieben Gruß.

LG Lydia
 

Molina

Mitglied
Hallo Sherlock,
Ich kann alles was Du geschrieben hast Nachempfinden. Hatte gestern auch eine schlaflose Nacht - habe furchtbare Angst zu sterben. Diagnose Knochentumor am Steißbein. Wie geht es Dir heute? Du hast eine bewundernswerte Einstellung.
Liebe kräftespendende Grüße
Molina
 

scherlock

Mitglied
Hallo Molina,
ich kann deine Angst nachvollziehen war bei mir ja in den letzten knapp 2 Jahren seit meiner Diagnose ein ständiges auf und ab der Gefühle. Ich bin froh, dass ich mir auch psychologische Hilfe geholt habe, denn ich habe immer wieder depressive Phasen und da kann man schon auch mal auf dumme Gedanken kommen. Aber ich habe immer wieder ein klein wenig Hoffnung gehabt und gestern habe ich ein positives Ergebnis von meinem Urologen bekommen, mein Psa Wert ist auf 0,22 gesunken und vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg habe ich mir vor zwei Wochen meine kompletten Krankheitsdaten auswerten lassen und man hat mir mitgeteilt dass durchaus Chancen auf eine Heilung, oder zumindest darauf den Krebs auf längere Zeit in Schach zu halten. Das waren jetzt mal 2 gute Nachrichten nachdem ich fast zwei Jahre immer wieder negative Aussagen bekommen habe, ich habe wohl auch zuviel mit anderen verglichen und dann meine Schlüsse daraus gezogen dass es bei mir wohl genauso oder noch schlechter kommen wird. Es geht mir im Moment richtig gut und ich freue mich jetzt wieder ein wenig auf die Zukunft und mache auch wieder Pläne. Ich weiß, dass die Stimmung auch schnell wieder umschwenken kann, aber gerade geht es mir gut.

Gruß, Scherlock
 

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