G
Gelöscht 78719
Gast
Muss den Text teilen. Hier der erste Teil:
Guten Morgen liebes Forum!
Ich muss mal sehen was das für eine Text bzw. Thread werden soll. Bin mir gerade noch unschlüssig und lasse mich selbst überraschen.
Jedenfalls war ich jetzt eine Woche am Bodensee zelten. Natürlich mal wieder allein. War dort u.a. auch auf zwei Konzerten. Natürlich auch dies wieder allein. Ich habe mich auch kaum getraut jemanden anzusprechen, obwohl ich mittlerweile sehr gut reden kann. Für manche mag das kein Problem sein allein zu sein. Für mich ist es das schon. An manchem Abend ging es mir deswegen sehr schlecht.
Seit Beginn des Jahres ging es eigentlich sehr gut bergauf bei mir. Zwar habe ich die schulische Ausbildung, die ich selbst bezahlen musste und für die ich kostenintensiv umgezogen bin, wieder abgebrochen, weil ich mich zu Hause nicht aufs Lernen konzentrieren konnte (in der Schule selbst hatte ich kein Problem mit Konzentration und Aufmerksamkeit), dafür habe ich an meinem neuen Wohnort aber eine Gruppe Psychiatrieerfahrener kennengelernt, in der ich mich seitdem auch engagiere. Außerdem habe ich eine Selbsthilfegruppe für Traumatisierte gegründet. Und seit der Europawahl habe ich Kontakt zu der Letzten Generation aufgenommen und war auch auf drei Ungehorsamen Versammlungen. Allerdings bin ich dabei nicht bis zuletzt auf der Straße geblieben, sondern habe häufig mit Passanten am Straßenrand gesprochen und Flyer verteilt. Ich finde die Aktionen auch immer noch gut und kann mich mit den Klimazielen der letzten Generation identifizieren (mehr nicht zu meiner Einstellung, bitte hier auch keine Diskussion über politische Themen), allerdings war das innere Awareness-Konzept der letzten Generation für mich Gift. Ich hatte die Organisation nicht so weit links eingeschätzt und empfinde es als Bashing vor allem an weißen Heteromännern, was dort vor sich geht (auch diesen Vorgang innerhalb der Letzten Generation will ich hier nicht diskutieren, sondern nur den Standpunkt klar machen, von dem ich ausgehe).
Vor meiner Reise an den Bodensee habe ich deswegen alle Kanäle zu dieser Organisation abgebrochen. Allerdings hatte ich wieder schwerwiegende psychische Probleme nach dem Abbruch bekommen und jetzt auch immer noch. Diese kannte ich einige Monate nicht mehr. Ich habe auch viel nachgedacht und bin mir gerade unsicher, ob da ein Zusammenhang besteht zwischen meiner eigenen Geschichte und dem Bild was das linke Milieu vom Heteromann und den Machtstrukturen zeichnet, die dieser angeblich hat und verteidigt. Eine solche Verallgemeinerung lehne ich immer noch ab, aber vielleicht kommen meine Probleme auch ein wenig von diesen Strukturen. Irgendwie war ich immer ein wenig anders. Ich dachte bislang, dass das von der Vaterfigur abhing, die ich hatte. Aber vielleicht ist da doch etwas erblich bedingt?
Schon im Kindergarten fand ich es ungerecht als viele andere Jungen die Mädchen in eine Hütte auf dem Spielplatz einsperrten. Als ich das sah, versuchte ich Verbündete zu gewinnen, die mit mir dagegen vorgehen würden. Ich fand aber nur meinen kleinen Bruder, der damals noch auf mich hörte. Ein anderer Junge, mit dem ich später einmal sogar für kurze Zeit befreundet sein sollte, meinte, dass er höchstens den Jungen helfen würde, aber doch niemals den Mädchen. Ich konnte das nicht verstehen. Allerdings verließ mich irgendwann der Mut und ich unternahm nichts weiter als ich sonst niemanden fand. Auch in der Grundschule war ich häufig auf Seiten der Mädchen, obwohl diese auch über mich spotteten.
Ich spielte zwar auch gerne mit Playmobil Cowboy und Indianer. Aber sehr oft ging es nicht wie bei Spielen von anderen Jungen darum wer der Stärkere ist, sondern um Gerechtigkeit. Auch waren häufig Frauen die Helden. Dies war auch bei meinem Filmgeschmack so. In einem Film, der mir noch in Erinnerung ist, ging es zum Beispiel um eine Piratenkönigin. Später als Jugendlicher schaute ich auch lieber Xena und Gabrielle im Fernsehen als Herkules und Iolaos.
Als sich dann meine Eltern scheiden ließen und wir Kinder mit meiner Mutter in die ehemalige Heimatstadt meiner Eltern zogen kam ich aufs Gymnasium. Ich hatte vorher schon große Probleme mit meinen Eltern, obwohl ich meine Mutter im Gegensatz zu meinem Vater sehr liebte. Auch damals hatte ich schon versucht Grenzen zu setzen wie es ein Kind nunmal kann. Viel Erfolg hatte ich nicht. Aber als mein Vater nicht mehr da war bekam ich die volle Breitseite von meiner Mutter ab. Vor allem zwar emotional, aber auch körperlich bekamen wir uns in die Haare. Da ich schon stärker war und die ungerechte Behandlung durch meine Mutter damit abwehren konnte, suchte sich meiner Mutter außerhalb Hilfe und fand auch Gehör. Ich musste zu Fachleuten, die nie ein Problem bei meinen Eltern sahen und ständig an mir etwas machen wollten. Für mich als Kind war diese ganze Situation existentiell bedrohlich und ich wehrte mich immer heftiger. Kennt ihr die drei Fs (also Fight, Flight, Freeze)? Irgendwie kam es bei mir damals zum Kampf. In der Literatur heißt es zwar oft, dass sich ein Kind nicht wehren könne (und würde?), aber ich tat es (und bekam dann noch zusätzlich einen auf die Fresse). Frage: Wehrt sich ein männlicher Mensch eher als ein weiblicher? Oder woran liegt es eurer Meinjung nach, dass sich jemand für Gegenwehr und nicht Flucht oder Einfrieren "entscheidet"?
Guten Morgen liebes Forum!
Ich muss mal sehen was das für eine Text bzw. Thread werden soll. Bin mir gerade noch unschlüssig und lasse mich selbst überraschen.
Jedenfalls war ich jetzt eine Woche am Bodensee zelten. Natürlich mal wieder allein. War dort u.a. auch auf zwei Konzerten. Natürlich auch dies wieder allein. Ich habe mich auch kaum getraut jemanden anzusprechen, obwohl ich mittlerweile sehr gut reden kann. Für manche mag das kein Problem sein allein zu sein. Für mich ist es das schon. An manchem Abend ging es mir deswegen sehr schlecht.
Seit Beginn des Jahres ging es eigentlich sehr gut bergauf bei mir. Zwar habe ich die schulische Ausbildung, die ich selbst bezahlen musste und für die ich kostenintensiv umgezogen bin, wieder abgebrochen, weil ich mich zu Hause nicht aufs Lernen konzentrieren konnte (in der Schule selbst hatte ich kein Problem mit Konzentration und Aufmerksamkeit), dafür habe ich an meinem neuen Wohnort aber eine Gruppe Psychiatrieerfahrener kennengelernt, in der ich mich seitdem auch engagiere. Außerdem habe ich eine Selbsthilfegruppe für Traumatisierte gegründet. Und seit der Europawahl habe ich Kontakt zu der Letzten Generation aufgenommen und war auch auf drei Ungehorsamen Versammlungen. Allerdings bin ich dabei nicht bis zuletzt auf der Straße geblieben, sondern habe häufig mit Passanten am Straßenrand gesprochen und Flyer verteilt. Ich finde die Aktionen auch immer noch gut und kann mich mit den Klimazielen der letzten Generation identifizieren (mehr nicht zu meiner Einstellung, bitte hier auch keine Diskussion über politische Themen), allerdings war das innere Awareness-Konzept der letzten Generation für mich Gift. Ich hatte die Organisation nicht so weit links eingeschätzt und empfinde es als Bashing vor allem an weißen Heteromännern, was dort vor sich geht (auch diesen Vorgang innerhalb der Letzten Generation will ich hier nicht diskutieren, sondern nur den Standpunkt klar machen, von dem ich ausgehe).
Vor meiner Reise an den Bodensee habe ich deswegen alle Kanäle zu dieser Organisation abgebrochen. Allerdings hatte ich wieder schwerwiegende psychische Probleme nach dem Abbruch bekommen und jetzt auch immer noch. Diese kannte ich einige Monate nicht mehr. Ich habe auch viel nachgedacht und bin mir gerade unsicher, ob da ein Zusammenhang besteht zwischen meiner eigenen Geschichte und dem Bild was das linke Milieu vom Heteromann und den Machtstrukturen zeichnet, die dieser angeblich hat und verteidigt. Eine solche Verallgemeinerung lehne ich immer noch ab, aber vielleicht kommen meine Probleme auch ein wenig von diesen Strukturen. Irgendwie war ich immer ein wenig anders. Ich dachte bislang, dass das von der Vaterfigur abhing, die ich hatte. Aber vielleicht ist da doch etwas erblich bedingt?
Schon im Kindergarten fand ich es ungerecht als viele andere Jungen die Mädchen in eine Hütte auf dem Spielplatz einsperrten. Als ich das sah, versuchte ich Verbündete zu gewinnen, die mit mir dagegen vorgehen würden. Ich fand aber nur meinen kleinen Bruder, der damals noch auf mich hörte. Ein anderer Junge, mit dem ich später einmal sogar für kurze Zeit befreundet sein sollte, meinte, dass er höchstens den Jungen helfen würde, aber doch niemals den Mädchen. Ich konnte das nicht verstehen. Allerdings verließ mich irgendwann der Mut und ich unternahm nichts weiter als ich sonst niemanden fand. Auch in der Grundschule war ich häufig auf Seiten der Mädchen, obwohl diese auch über mich spotteten.
Ich spielte zwar auch gerne mit Playmobil Cowboy und Indianer. Aber sehr oft ging es nicht wie bei Spielen von anderen Jungen darum wer der Stärkere ist, sondern um Gerechtigkeit. Auch waren häufig Frauen die Helden. Dies war auch bei meinem Filmgeschmack so. In einem Film, der mir noch in Erinnerung ist, ging es zum Beispiel um eine Piratenkönigin. Später als Jugendlicher schaute ich auch lieber Xena und Gabrielle im Fernsehen als Herkules und Iolaos.
Als sich dann meine Eltern scheiden ließen und wir Kinder mit meiner Mutter in die ehemalige Heimatstadt meiner Eltern zogen kam ich aufs Gymnasium. Ich hatte vorher schon große Probleme mit meinen Eltern, obwohl ich meine Mutter im Gegensatz zu meinem Vater sehr liebte. Auch damals hatte ich schon versucht Grenzen zu setzen wie es ein Kind nunmal kann. Viel Erfolg hatte ich nicht. Aber als mein Vater nicht mehr da war bekam ich die volle Breitseite von meiner Mutter ab. Vor allem zwar emotional, aber auch körperlich bekamen wir uns in die Haare. Da ich schon stärker war und die ungerechte Behandlung durch meine Mutter damit abwehren konnte, suchte sich meiner Mutter außerhalb Hilfe und fand auch Gehör. Ich musste zu Fachleuten, die nie ein Problem bei meinen Eltern sahen und ständig an mir etwas machen wollten. Für mich als Kind war diese ganze Situation existentiell bedrohlich und ich wehrte mich immer heftiger. Kennt ihr die drei Fs (also Fight, Flight, Freeze)? Irgendwie kam es bei mir damals zum Kampf. In der Literatur heißt es zwar oft, dass sich ein Kind nicht wehren könne (und würde?), aber ich tat es (und bekam dann noch zusätzlich einen auf die Fresse). Frage: Wehrt sich ein männlicher Mensch eher als ein weiblicher? Oder woran liegt es eurer Meinjung nach, dass sich jemand für Gegenwehr und nicht Flucht oder Einfrieren "entscheidet"?