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Die Mieten werden also langfristig steigen.
Ja, und da stellt sich für mich als Eigentümer auch nicht die Frage ob ich auf einen Wertzuwachs spekulieren muss!

Stell vor, Morgen erlässt die Bundesregierung eine Lastenausgleichsabgabe von 50% auf Immobilien, dann ist das Haus über Nacht praktisch 50% weniger Wert, mit einem Federstrich! Egal wie unwahrscheinlich man das erachtet, es kann passieren.
Wie sollte denn ein Lastenausgleich, der übrigens als Fake news gilt, in der Praxis auf Immobilien ausgelegt sein? :unsure:
Wenn alle Immobilien um 50 Prozent günstiger werden, wollen noch mehr Leute kaufen und noch weniger verkaufen. Das heisst die Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage, die jetzt schon exorbitant ist, wäre noch größer. Haben sich vorher 10 Leute für mein Haus interessiert, wären es jetzt vielleicht 50.
Weshalb sollte ich mein Objekt dann günstiger verkaufen?
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Wie sollte denn ein Lastenausgleich, der übrigens als Fake news gilt, in der Praxis auf Immobilien ausgelegt sein? :unsure:
Wenn alle Immobilien um 50 Prozent günstiger werden, wollen noch mehr Leute kaufen und noch weniger verkaufen. Das heisst die Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage, die jetzt schon exorbitant ist, wäre noch größer. Haben sich vorher 10 Leute für mein Haus interessiert, wären es jetzt vielleicht 50.
Weshalb sollte ich mein Objekt dann günstiger verkaufen?
Es gibt durchaus Kreise innerhalb der SPD, Grünen und Linke, die offen über einen Lastenausgleich sprechen, zum Beispiel zur Bewältigung der "Klimakrise".
Ich möchte das nicht ausführen, weil es sonst zu sehr ins Gesellschaftsforum führt.
Es stellt aber für alle Immobilieneigentümer eine reale Bedrohung dar.

Zum Preis habe ich mich falsch ausgedrückt. Die Immobilie wird dann nicht 50% weniger wert, sondern du müsstest dann 50% des Immobilienwertes als Lastenabgabe zahlen.

Das könnte dann im nächsten Schritt zum fallenden Immobilienpreisen führen, wenn Menschen diese Abgaben nicht bezahlen können oder wollen und deswegen viele Immobilien verkauft werden.

Immobilien stellen im Fall nationaler Krisen oder nationaler Gesetzesänderungen aufgrund ihrer wortwörtlichen Immobilität ein Risiko dar. Man kann mit ihnen nicht wie mit "Gold unterm Arm" flüchten und es gibt kaum etwas auf das der Staat leichter Zugriff hat als das was in den Straßen "immobil" rumsteht und sich nicht wegbewegen kann....
 

Blaumeise

Sehr aktives Mitglied


Die Mieten werden also langfristig steigen.
Das kann sich aber auch ganz schnell wieder ändern. In der ehemaligen DDR gabs ja auch mal akute Wohnungsnot. Die sogenannte „Platte“ sollte die Lösung sein und war es auch. Dann kam die Wende. Viele Leute verließen Ostdeutschland und plötzlich gab es ein Überangebot an Wohnungen. Das Überangebot hält - auf wenige Landstriche begrenzt - bis heute an. Aber in den Ballungszentren von Ostdeutschland sieht es mittlerweile wieder anders aus. Es wurde ja auch sehr viel Wohnraum in den letzten Jahren weggerissen oder bei Platten auch zurückgebaut (z.B. statt 6 Stockwerke nur 3). Gut erhaltene Platten vom Abriss, wurden nach Osteuropa oder Russland billig verscherbelt.

Das Überangebot an Wohnungen hatte ja auch zur Folge, dass man als Mieter regelrecht hofiert wurde. Jeder Vermieter war froh, Wohnraum vermieten zu können und man tat auch viel dafür Mieter zu gewinnen und zu halten. Man lockte mit günstigen Mieten und einem gut sanierten Gebäude. Vermieter konnten mit ihren Mieteinnahmen gerade so anfallende Kosten decken - wenn überhaupt. Eigentlich war es für sie sogar ein Verlustgeschäft. Manche verkauften dann ihre Immobilie billig, wenn sie denn überhaupt einer haben wollte.

Kann alles wieder so kommen. Kann ja keiner vorhersehen, was die Zukunft alles bereit hält.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Worauf basiert denn unser Finanz/Aktiensystem ?
Auf Handel, Gewinne und Verluste.
Nicht auf Spekulation.
Stelle dir vor jeder würde nur spekulieren indem er irgendwas kauft, weil er fest glaubt, dass es morgen mehr Wert wird. Wer baut dann auf dem Feld das Gemüse an, backt das Brot und verkauft dir Kleidung?

Das Finanz- und Wirtschaftssystem benötigt Produktivität. Bei Unternehmen/Aktien wird zudem Produktivkapital benötigt, also Menschen, die dort investieren damit der Bäcker sich einen Ofen kaufen kann.

Leider verstehen die meisten das Finanz- und Wirtschaftssystem nicht und halten zum Beispiel Aktien für Spekulation (was sie mitunter auf kurze Sicht aber auch sein können) und Gold und Immobilien für ein Investment.

Sie verstehen nicht, dass den höheren Preis von Morgen für Immobilien und Gold jemand Anderes dadurch zahlen muss, dass er vorher produktiv war und das Geld erwirtschaftet hat. Und wenn die Wirtschaft nicht läuft und diese Menschen fehlen, dann steigen eben auch die Immobilien- und Goldpreise nicht oder können sinken.

Ich mache hier lieber einen Punkt weil es zu sehr ins offtopic geht. Man erlaube mir aber den Hinweis, dass unsere Wirtschaft besser dran wäre wenn Menschen weniger spekulieren und mehr investieren würden.
 

Portion Control

Urgestein
Die Spekulationsfrist gilt doch nur , wenn man die Immobilien innerhalb von 10 Jahren kauft und wieder verkauft.
Ja, aber bei Eigennutzung fallen glaube ich, nur drei Jahre an. Für nicht selbst genutzte Investitionsobjekte gilt die 10 Jahres Regel.

Zum Preis habe ich mich falsch ausgedrückt. Die Immobilie wird dann nicht 50% weniger wert, sondern du müsstest dann 50% des Immobilienwertes als Lastenabgabe zahlen.
ja, klar. DAS möchte ich sehen! Das würde höchstens Menschen betreffen die eh reich sind und neben der Immobilie noch eine Stange Geld besitzen, aber nicht den Normalo der per Kredit sein Haus abbezahlt --> Thema Schonvermögen. Niemals werden du und ich DAS erleben!
 

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