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Ist ein Eigenheim, Luxus oder eine Wertanlage?

yola

Mitglied
Ein Eigenheim ist nur deswegen ein gewisser Luxus, weil ihn sich nicht jeder leisten kann. Ein Haus ist schon deswegen auf lange Sicht eine Wertanlage, weil man im Laufe der Jahre immer mehr in seine eigene Tasche zahlt und nicht mit seiner Miete die Immobilie des Vermieters / Investors abzahlt.

Im Alter keine Miete zahlen zu müssen, ist eine angenehme Vorstellung. Ich denke, es geht bei einem Immokauf / Verkauf nicht unbedingt oder nicht nur um Rendite. Es ist eine Art Sparplan. Wenn man sich im Alter / mit Renteneintritt entscheidet zu verkaufen, hat man ein schönes Sümmchen, mit dem man es sich weitaus besser gehen lassen kann als jemand, der nur Mieter war und die ganzen Jahre Immo seines Vermieters ueber 30 Jahre abgezahlt hat.
 

dr.superman

Sehr aktives Mitglied
Wir haben ein Haus gekauft, weil wir geerbt hatten und das Geld an der Börse immer weniger wurde.
Also raus und Immo gekauft, sonst hätten wird das locker für uns ausgegeben...
später kamen noch Wohnungen dazu, da billig rangekommen und das war für die kids.
Bei einem war es nun auch so, dass es, nun in der Ausbildung, nie an einer Wohnung gekommen wäre, wenn wir nicht eine gehabt hätten.
Ich sehe Immobilien nicht als Luxus an, sondern im Gegenteil als Notwendigkeit,
die leider nicht jeder verwirklichen kann.
Das Argument mit der Gebundenheit sehe ich nicht, auch als Mieter hat man einen Haufen Papierkram bzw. eine oft heftige Übergangszeit .
 

dr.superman

Sehr aktives Mitglied
Allerdings stimmt das so ja bei weiten nicht. Bis das Eigenheim abbezahlt ist, vergehen Jahre und in der Zeit ist man extrem abhängig von Lebensumständen.
Das Ziel muss ja nicht sein, das Ding abzubezahlen, warum denn auch?
Man muss eh Geld für Miete ausgeben, da kann man in ein Haus investieren, was man entweder in der Familie weiter gibt, ja, auch mit Belastung, oder was man verkauft und dann bekommt man das eingezahlte Geld wieder.
Passiert dir bei einem Mietverhältnis nicht.
 

Sollilja

Aktives Mitglied
Gebäudeversicherung ca 35 Euro Monat, Grundsteuer ca 30 Euro Monat.
Kommt sehr auf die Gegend an. Bei mir ist beides fast doppelt so teuer (wobei ich bei der Gebäudeversicherung auch eher mehr als weniger abgesichert habe).
Und da, wo ich wohne, gibt es fast ausschließlich Häuser mit Putzfassaden, die nunmal alle x Jahre „dran“ sind, wenn man möchte, dass sie ordentlich aussehen…
 

57-55

Sehr aktives Mitglied
Gebäudeversicherung 1100 € im Jahr.
Es ist aber ein Zweifamilienhaus, gesamt ca. 200 m² Wohnfläche, 90 m² Werkstatt und 100 m² Nebenräume.
 

Ausnahmsweise

Aktives Mitglied
Leider hat uns da die furchbare Politik ja einen Strich durch die Rechnung gemacht, zu größerem Werteverfall der Häuser gefùhrt und dafür gesorgt, dass viele ihre Häuser verlieren werden und billig verkaufen oder sich hoch verschulden müssen wegen dem Heizungsgesetz und Sanierungszwang.😔
Ist das so?
Ich bin kein Fan von ENEV und GEG, aber wo ist aktuell der Sanierungszwang bei Bestandsimmobilien?

ENEV ist für Käufer und Verkäufer seit vielen Jahren Thema, das ist nicht neu.

So heiß gegessen wie gekocht wird nicht, wird beim GEG nicht anders sein.



Wer weiß, welche Änderungen es in den nächsten Jahren unter wieder anderer Regierung noch geben wird.
Manchmal ist besonnenes Abwarten besser als hektische Umsetzung.
 

dr.superman

Sehr aktives Mitglied
und oft ärgert man sich, einen Topf nicht ausgeschöpft zu haben.
ich bin beispielsweise froh, dieses Jahr noch die Bafa-Förderung für Fenster/Heizung/Auto mitgenommen zu haben,
denn Fenster/Heizung und Autos hätte ich eh gebraucht.
Allgemein bin ich aber der Meinung, energetisches Leben/Sanierung ist was für die Reichen.
 

Piepel

Aktives Mitglied
Da fällt mir jetzt nur der Spruch eines weisen Menschen ein: „das Leben ist eins der riskantesten/ gefährlichsten und endet immer mit dem Tod“.
Ich selber bin nicht gerade weise, habe vor dem Hauskauf Bauchschmerzen bekommen, zwei Nächte drüber geschlafen und dann den Kaufvertrag unterschrieben. An den Schuldenberg habe ich mich überraschend schnell gewöhnt - zum Glück.
Ich war losgezogen, einen 12-Meter-Reisebus mit 3 Achsen zu kaufen und zum Wohnnmobil umzubauen, weil es kein bezahlbares Haus gab, als Mutter einen Zettel im Fenster sah : Haus zu verkaufen.

Mit der Verkäuferin bin ich durch gegangen. Es war alles Schrott. Wirklich alles.
Es gab keinen einzigen(!) Dachbalken, der nicht durch gebrochen war, zweiadrige Stromleitungen mit Stoffisolation aus dem Weltkrieg, 5cm Zement auf Dreck - als Böden.
Es gab aber ein Klo und eine alte Wanne, Warmwasser und ein bewohnbares Mini-Zimmer mit 1.75m Deckenhöhe, wo ich aufrecht rein passte.

Eine halbe Stunde nach dem Gespräch hatte ich einen fehlenden Restbetrag bei einem Freund organisiert, konnte zahlen und hab den Vorvertrag auf einem Zettel abgeschlossen.
Der Mann der Verkäuferin war Architekt. Er hat mich deutlich gewarnt.

Weil ich aber ab etwa 22 über mehrere Jahre Oldtimer komplett restauriert hatte, wusste ich, daß ich das kann.

Es war sehr hart.
Innen das ganze Haus einen halben Meter tief ausgegraben und durchs Fenster auf den Anhänger geschüppt und dann weg gefahren. Mauern aus gebrauchten Pflastersteinen, Stuck aus Putz im Ziehverfahren, Schalungen aus Sperrmüll-Möbeln mit Spax-Schrauben gebaut, Elektro, Wasser, Abwasser neu, Restposten Marmorfliesen, Cotto, Sandgranit besorgt.
Bei einer Spedition wurden Einweg-Gestelle aus rotem Tropenholz aus Japan entsorgt: ein paar Anhänger voll Brettchen, 5x1,5x90 cm. Daraus habe ich 15.200! Stäbchen auf der Kreissäge für ein Parkett im Fischgrät-Muster gesägt, tagelang.
Auch besteht daraus die komplette Innenverkleidung des Dachstuhls - zwischen den Balken, die deswegen dicker sein mussten.
Dafür dass ich die Brettchen kriegte, musste ich den Arbeitern aber dieselbe Menge Kaminholz anliefern.
Leider musste ich mit dem Parkett erst mal aufhören, als eines von den Stäbchen klemmte und wie ein Geschoss aus der Säge flog, und mir die Fingerkuppe vom Zeigefinger ab rasiert und im Mittelfinger 5 Brüche hinterlassen hat. Nachdem ich ihn gerade gebogen habe und es passte, hab ich ihn am Ringfinger fest geklebt und konnte weiter machen.

Die zweiteilige Eingangstüre (wie bei einem Pferdestall) besteht aus selbst gesägten Brettern aus alten Eichenbalken mit Wurmlöchern, (Verzierungen mit der Oberfräse und Flex). Es war billiger, die Sägeblätter durch Nägel zu ruinieren als alte Bretter zu kaufen ( die es aus dem Grund auch nicht gab).
Scharniere und der Schließriegel sind von einem Jugendfreund , der Kunstschmied war, als Schloss dient wegen der Türdicke ein verbautes Tresorschloss, denn dafür gibt es lange Schlüssel.
Das Fensterscheibchen hat ein Glasdesigner aus 25mm dickem Glas geschliffen und eine Rose drauf geätzt. Um Geld für Stromleitungen zu sparen ist eine antike Drehklingel an der Türe verbaut.
Die Türrahmen innen bestehen aus alten Vollholz-Regal-Brettern vom Sperrmüll. Auf der Kreissäge und mit einer Fräse hergestellt geht das ganz gut. Löcher kann man mit Autospachtel verschließen und damit auch alle Beschädigungen reparieren. Kurz überschleifen, lackieren, fertig.

Die Holzfenster mit Sprossen waren teuer, drum bestellte ich davon nur jeden Monat eins. Damit ich wusste welche Sprossen wohin kamen hab ich verschiedene Sprossen mit Tape auf die alten Fenster dekoriert. Auch mussten es Stangenriegel-Verschlüsse wie im vorigen Jahrhundert sein. Die gabs noch.
Ausserdem hab ich die Sonne beobachtet, in welchem Winkel sie rein scheint und hab ausgerechnet, wieviel schmaler ich die Fensterrahmen machen muss, um trotz Sprossen dieselbe Lichteingangsfläche zu haben. Denn die Fensterbacken sind von aussen verziert. Grössere Fenster ging nicht, auch wegen dem vermutlich verbauten Fachwerk in der Wand.

Den Dachstuhl hatte ich an einem Tag abgetragen, die Pfannen für einen Gartenschuppen meinem Bruder gebracht und die Balken für den Kamin.
Ein Gewitter kündigte sich an. Bei den Pfadfindern gabs ein riesengroßes Mannschaftszelt. Das hab ich (ohne Füße) anstatt des Dachs oben auf das Haus gebaut, bis der Zimmermann kam.
Unterdessen hatte ich abends noch auf einem Platz etliche Quadratmeter Holzbretter weiss gespritzt, die unter dem Dachüberstand montiert werden mussten. Der Dachdecker wollte am nächsten Tag anfangen und dann musste das fertig sein.

Alles ging - irgendwie.
Wenn es aber darum ging, 800kg Steine zu holen ( mehr packte der alte Mercedes-G innen drin nicht) war ich jedes mal fertig. Man muss sie ja einladen, dann wieder ausladen, dann zum Mauern wieder aufs Gerüst und dann verarbeiten, und hat sie dann schon 4x angefasst. Drum hab ich als Erholung Wände verputzt oder Kabel verlegt.
Auf dem Großmarkt in Düsseldorf wurden zwei große Eoropaletten Eistee entsorgt: abgelaufen.
Die hab ich abgeholt, ausgetrunken und aus geschwitzt :)

Allerdings ist derartiger "Luxus" nicht unbedingt jedermanns Ding und mindestens so anstrengend wie dieselbe Zeit Aktiv-Urlaub.
 
Zuletzt bearbeitet:

kasiopaja

Urgestein
Heizungswartung, Schornsteinfeger, Gebäudeversicherung, Grundsteuer fürs ganze Grundstück und nicht nur für den Anteil einer Wohnung, diverse Reparaturen, und dann natürlich die größeren Dinge wie Heizung, Fassadenanstrich, ….
Und wenn man Pech hat, entscheidet die Kommune, dass die Straße neugemacht werden soll und bittet die Eigentümer reichlich zur Kasse.
Wobei die laufenden Kosten ja umlagefähig sind und somit auch mit vom Mieter bezahlt werden müssen.
 

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