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KI in der Kunst & in kreativen Prozessen

Ausnahmsweise

Aktives Mitglied
Ich verstehe deinen Gedanken, aber es kommt drauf an wie man KI nutzt.

Er ist keine "flache Fütterung", sondern man kann sich einen KI Song vollständig inviduell zusammen bauen.
Flache Fütterung ist wenn auf jeder Weihnachtsparty die gleichen Songs laufen.
Ich verstehe deine Begeisterung, doch es geht hier ja nicht um die Freude, die solche Spielereien bereiten können.
Sondern um Qualität des Kreativprozesses bs zum Endprodukt. Um mögliche Auswirkungen.
Meine Sicht dazu ist eine andere als deine.

Ohne dir zu nahe treten zu wollen, deine beiden im anderen Thread verlinkten Musikbeispiele sind für mich flach, in ihrer Ähnlichkeit langweilig, und wunderbar geeignete Beispiele für das, was ich meine.

Die Massen können so schnell und kostengünstig befüttert werden, doch dabei bleibt Wichtiges auf der Strecke.
 

Arktur

Sehr aktives Mitglied
Ich persönlich habe generell die Befürchtung, dass wegen der KI allmählich viele Fähigkeiten verloren gehen, weil man denkt, dass sie nicht mehr gebraucht werden. Man muss nicht mehr komponieren (was ja neben der Kreativität auch handwerkliche Fertigkeiten und Wissen über Musikgeschichte und Musiktheorie erfordert), sondern lässt sich was von der KI zusammenstellen. Im Lauf der Zeit verlernen immer mehr Menschen, wie man eigentlich richtig "komponiert" (bzw. erlernen diese Fähigkeiten gar nicht mehr). Dasselbe beim Musizieren: wenn man kein Orchester mehr braucht, weil die Klänge von der Technik synthetisiert werden, dann werden immer weniger Menschen sich die Mühe machen, echte Instrumente zu lernen und zu üben.

Meine Befürchtung ist, dass sich viele Menschen mittelfristig von der KI "die Butter vom Brot nehmen lassen", das heißt, sie bauen keine Fähigkeiten und Fertigkeiten mehr auf. Dementsprechend wird viel echte Kreativität und viel Wissen verloren gehen, weil dieses in die KI verlagert wird.

Ähnliche Vorgänge beobachte ich auch in anderen Bereichen, z.B. beim Lernen von Fremdsprachen. Viele Menschen scheinen zu denken, dass man keine Sprachen mehr lernen muss, weil ja die KI alles übersetzt. Aber damit gehen viele Fähigkeiten verloren, und auch das Gehirn wird weniger trainiert. Mit der Folge, dass Gehirnleistungen abgebaut werden (ähnlich wie bei Muskeln, die schwächer werden, wenn man sie zu wenig benutzt).
 

Luisa1960

Aktives Mitglied
Da mich persönlich das Thema interessiert und ich da sehr viele kritische und problematische Aspekte sehe, würde ich die gerne hier weiter diskutieren.
Ich finde, KI hat in Kunst nichts zu suchen.
Also Malerei, Musik usw.
Wenn das jemand als Hobby macht, so zum Spass für sich, ist ja ok.
Man sollte KI da einsetzen, wo es dem Menschen öde, langwierige Sachen abnimmt, wie bei Industriefertigung, Reinigungsarbeiten oder Steuerung von irgendwelchen Prozessen.
Kunst hat für mich was mit Seele und Begabung zu tun, das wird ein programmiertes Dings niemals haben.
 

mucs

Aktives Mitglied
KI Musik ist für mich keinerlei Alternative. Ich (persönlich!!) mag Musik auch aufgrund der KünstlerInnen, was nicht automatisch heißt, dass ich jedes Lied meiner LieblingsmusikerInnen mag.

Was mich beruhigt? Es wird nie Konzerte oder Bootlegalben von KIs geben, keine Cameos bei Filmen, kein zufälliges Treffen am Bahnhof oder Flughafen.
KIs werden nie mal *nicht* die Töne treffen bei einem Open Air Konzert.

Genauso wie KIs niemals einen Da Vinci, Botticelli oder Michelangelo verdrängen werden.

Mi-Musik ist Musik für flache Momente, den Fahrstuhl, das Kaufhaus. Aber nicht für die Seele.

Wem langweilig ist, der kann ja mal bei YouTube nach Margot Huber, Hannelore Hermann und Co suchen, super flache Musik für flache Leute. (Triggerwarnung, sehr explizit.)
 

Santino

Moderator
Teammitglied
Das Thema wurde ins Gesellschaftsforum verschoben, da es sich um eine allgemeine Grundsatzdiskussion zum Thema handelt, nicht um ein persönliches Problem oder einen Erfahrungstaustausch.
 

Blaumeise

Sehr aktives Mitglied
Ich nutze als Künstlerin KI als Ergänzung. Wenn ich Tiere, Menschen oder Körperteile zeichnen möchte, nutze ich die KI als Referenz. Es ist wichtig, die Anatomie eines Tieres oder Menschen gut zu kennen, um Schatten und Lichter sinnvoll zu setzen. Über die KI erstelle ich dann eine Art Muskelskelett, z.B. ein Pferd im Galopp (von der Seite von vorn, von hinten oder von welcher Perspektive auch immer). Das spart extrem viel Zeit im Arbeitsprozess. Früher habe ich mir Referenzen immer mühevoll über Google oder Bücher zusammengesucht.
Rein KI-generierte Bilder finde ich jedoch nicht schön. Man sieht immer das künstliche daran. Außerdem bestehen diese Bilder nur aus Pixeln. Hier fehlt mir das haptische. Das fehl mir auch bei digitalen Bildern, die durch Menschen erstellt wurden. Daher bin ich großer Verfechter der analogen Kunst. Hier kann der Künstler zwischen verschiedenen Malgründen wählen und auch zwischen verschiedenen Arbeitsmaterialien (Öl, Pastell, Tusche…) was natürlich auch großen Einfluss auf das ganze Werk an sich hat.

Zum Thema Musik kann ich nichts beitragen. Ich selbst höre so gut wie nie welche, da ich mit Musik absolut nix anfangen kann. Wahrscheinlich würde ich noch nicht mal erkennen, ob ein Musikstück von einer KI erstellt wurde oder nicht.
 

Blaumeise

Sehr aktives Mitglied
Ähnliche Vorgänge beobachte ich auch in anderen Bereichen, z.B. beim Lernen von Fremdsprachen. Viele Menschen scheinen zu denken, dass man keine Sprachen mehr lernen muss, weil ja die KI alles übersetzt. Aber damit gehen viele Fähigkeiten verloren, und auch das Gehirn wird weniger trainiert. Mit der Folge, dass Gehirnleistungen abgebaut werden (ähnlich wie bei Muskeln, die schwächer werden, wenn man sie zu wenig benutzt).
Gerade bei Fremdsprachen finde ich die KI sooo sinnvoll. Vor allem für Leute wie mich, die Probleme haben Fremdsprachen zu lernen und anzuwenden. Wenn man eine Aversion gegen etwas hat, dann beschäftigt man sich auch nicht freiwillig damit. Es wird aber immer Menschen geben, die sich trotz KI freiwillig mit Sprachen und Kunst beschäftigen werden - einfach so aus Spaß. Was jedoch zukünftig passieren kann: Übersetzer und Dolmetscher werden immer weniger gebraucht. Ich bin mir sogar recht sicher, dass gerade in dem Bereich die KI so gut wird, dass diese Berufe sogar überflüssig werden.
 

SinNombre

Mitglied
Etwas was zwar theoretisch auch mit analoger Musik möglich wäre aber kaum jemand macht. KI ermöglicht, dass jeder aktiv selber Musik gestalten und persönlich nach eigenem Wunsch generieren kann.
Jeder Künstler, Musiker, Dichter drückt sich über sein Talent aus. Da ist etwas, das raus muss. Ob es mit der Welt geteilt werden will, steht auf einem anderen Blatt. Da werden dauernd Botschaften in verschiedensten Formen überbracht. Das ist es doch, was die Musik, die Literatur, ein Gemälde ausmacht, dass es etwas in uns auslöst, uns berührt. Oft wird die Liebe besungen, weil es nun mal das überwältigenste Gefühl ist. Oder man erzählt Lebensphasen/-krisen. Es stecken manchmal Jahre an kreativen Prozessen dahinter. Manche Künstler sind in melancholischen oder sonstigen Ausnahmezuständen besonders produktiv, bringen Dinge zustande, die ein völlig "normaler" Mensch nicht leisten könnte.

Es ist schade, dass Du Dein Thema anscheinend gelöscht hast, denn den Beitrag von @Violetta Valerie dort fande ich sehr lesenswert, sehr wohlmeinend und klug. Den Vergleich mit der Liebe(ich bringe ihn nicht mehr genau zusammen) und dem himmelweiten, nicht zu überbrückenden Unterschied, ob mir (auch "nur" in einem Lied) ein "Ich liebe Dich" von einer KI oder von einem Menschen gesagt wird, finde ich schon wahr.
Ich weiß nicht wie dein Walkman in den 80ern geklungen hat, aber mein Eindruck ist, dass du keine Ahnung von KI Musik hast. Sonst würdest du sie auch nicht "Popp-Schrott" nennen, denn man kann natürlich KI Songs in jeder Stilrichtung generieren.
Ich habe unterbewusst anscheinend wirklich nicht an Musik gedacht, anders kann ich mir meine Freudsche Fehlleistung nicht erklären...

Du nimmst die ganze Sache zu persönlich. Das ist auch mein Punkt. Du kanns dieses neue Instrument (eigentlich will ich es in diesem Kontext gar nicht so nennen) bedienen, es spuckt für Deinen Geschmack annehmbare oder auch tolle Ergebnisse aus. Du vereinnahmst diese aber sofort als "Dein Werk", "Deine Musik" und baust eine persönliche Beziehung zu dem Endprodukt auf, die ich hinterfragen würde. Nur weil ich eine Farbpalette und Van Gogh'schen Stil vorgebe, würde ich mich nicht als Maler bezeichnen. Der eigentliche Prozess ist wahrscheinlich noch nicht einmal vollkommen transparent. Im Grunde kann jeder, der gelernt hat, einen Computer zu bedienen, so eine KI befüttern. Das würde ich nicht so hoch hängen. Man muss kein Talent haben. (Was eben nicht heißen soll, dass ich Dir irgendein Talent absprechen will!)

Ich beneide talentierte Musiker, weil sie im Leben immer etwas haben, auf das sie zugreifen können, wo sie sich ausdrücken können, egal in welcher Phase. Das ist eine Gabe, die nicht jeder hat, die man nur bedingt lernen kann.

Im Übrigen finde ich das ständige "Du hast keine Ahnung von KI" ermüdend. Ich habe mich schon genug damit beschäftigt, um mir eine Meinung bilden zu können. Ich kann mir auch vorstellen, dass das kleine Firmen nutzen, um Werbung oder ähnliche Dinge selbst zu produzieren, um z.B. Kosten zu sparen. Wie es im speziellen mit der kommerziellen Nutzung aussieht, ist wahrscheinlich im Einzelnen abzuklären.

Es gibt jedenfalls mehr und mehr Gerichtsurteile, die die Nutzung von KI begrenzen oder auch verbieten. Es sind auch schon Leute ins Gefängnis gewandert, die KI für verbotene Zwecke benutzt haben. Alles Schlechte, was man sich vorst.ellen kann, wird es geben (Frei nach Murphys Gesetz).
 

Daoga

Urgestein
Hier war mal ein Bericht dazu: Von gestreiften Kühen und anderen Absurditäten: Zerstört sich künstliche Intelligenz selbst? Der Witz an dem Artikel ist, daß die Autorin selber gar nicht geschnallt hat, daß in dem Bild mit der gestreiften Kuh ein massiver Fehler eingebaut wurde, deshalb sieht das "Euter" so deformiert aus: die KI hat nämlich einen Zwitter gebaut, oben herum der schlanke Rahmen und schmale Kopf einer Kuh, aber das Untergestell stammt von einem Stier, das "Euter" ist in Wahrheit der Hoden des Stiers, auch das "Schwänzchen" unten am Bauch ist Teil der männlichen Ausstattung. Schaut Euch selber mal Bilder von einer echten Kuh und von einem echten Stier an, dann kennt Ihr den Unterschied. Die KI hat in diesem Fall also eigenständig mehr getan als sie sollte, nämlich nur irgendeiner Kuh auf einem Bild eine andere Färbung verpassen.

Und das ist die wahre Gefahr von KI-Benutzung, daß die nämlich völlig unkontrolliert Fehler einbaut, die nur ein Experte bemerkt, aber das gesamte Ergebnis verfälschen kann. Weil man halt im Regelfall nicht nachvollziehen kann, aus welchen Quellen eine KI ihre Daten bezieht, da entsteht ein bunter Mischmasch aus Dingen die gar nicht zueinander gehören. Beispiel Referat oder Doktorarbeit über ein geschichtliches Thema, da muß man absolut damit rechnen daß die KI nicht nur echte und glaubwürdige historische Quellen sammelt, sondern genausogut auf jede Art von fiktiver Literatur geht, von historisch angehauchten Herzschmerzromanen bis hin zu Aliens und Zeitreisenden. Und dann besteht plötzlich die halbe Schiffscrew von Christoph Kolumbus aus Zeitreisenden, denn der ist eine beliebte Figur in dem Genre. Will man sowas?

Solange es "nur" um Kunst um der Kunst willen ist das egal, obwohl die KI-Bilder die ich gesehen habe oft ziemlich zu wünschen übrig ließen - zu bunt und mies komponiert, nur für "naive" oder abstrakte Malerei zu gebrauchen aber im realistischen Stil keine Meisterwerke, reine Collagen von Versatzstücken bekannter Werke - aber überall wo man sich auf die Richtigkeit von Daten verlassen können muß, sollte die KI nicht mit reinpfuschen dürfen. Außer man behält absolut die Kontrolle darüber, aus welchen Quellen sie ihre Daten bezieht. Wenn sie sich die Daten selber unkontrolliert aus dem Internet zieht, kann einen das Ergebnis in Teufels Küche bringen.
 

Arktur

Sehr aktives Mitglied
Gerade bei Fremdsprachen finde ich die KI sooo sinnvoll.
Es geht mir aber nicht um die reine Nutzung, sondern darum, dass wir eine immense Menge an Fertigkeiten verlieren, wenn wir solche Sachen gar nicht mehr versuchen, selbst zu lernen. Außerdem gehört zum Verstehen und Sprechen von Fremdsprachen eben doch mehr als nur das wörtliche Übertragen von Inhalten. Auch kulturelle Aspekte spielen da eine Rolle, und das versteht man halt meines Erachtens viel besser, wenn man sich selbst damit beschäftigt und nicht einfach eine Software machen lässt.

Es ist ein bisschen so wie mit körperlichen Muskeln: wenn wir sie nicht gebrauchen und trainieren, dann werden sie schwach und bilden sich zurück. (das Fremdsprachenlernen ist nur ein Beispiel unter vielen. Es betrifft auch so vieles anderes wie Allgemeinwissen, Kopfrechnen, Handschriften schreiben, selber malen und zeichnen, etc.)
 

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