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Lieber keine als die falschen Freunde?

Man kann sich nicht immer nach allen strecken. Zuerst geht es der Gruppe gut und dann den anderen.
Völlig normal.
Ja. Aber dir Krux daran:
Genau das sind dann die Dinge bei denen sich entscheidet, ob man Freundschaften schließen will oder nicht.

Leute, die immer außen vor gelassen werden, bleiben immer von der Gruppe ausgegrenzt und folglich auch keine Freunde.
Kann zurecht Gründe haben und bewußt so gewollt sein. Aner ob das immer Allgemeingültig ist, ist sicher immer wieder neu zu prüfen.

Da muss man sich halt immer wieder fragen: Passt das noch oder sollte ich mich mit Den Ein- oder Anderen nicht dochmal anfreunden und somit Bestandteil der Gruppe werden lassen?

Ich mag keine Grüppchenbildung.
Andere können das natürlich gerne anders halten.

Ein Ewiges Abwehen und neu Prüfen.
 
Ich habe auch einige Bekannte, aber zähle niemanden davon als Freund. Tatsächlich komme ich auch gut mit anderen Leuten aus, aber ich bin auch gerne alleine. Vielleicht bin ich auch einfach nur mit meinem Leben (Arbeit, Freund, Familie, Hobbys, eigene Tiere) gut ausgelastet. Das Problem in meinem Alter ist auch, dass viele bereits ihren Stammfreundeskreis und keine Kapazitäten mehr für neue Leute haben.

Wenn sich jemand nie von selbst meldet, dann höre ich auf mich zu melden. In 90% der Fälle läuft der Kontakt dann aus. Inzwischen traue ich dem Ganzen nicht mehr nach. Möchte niemanden mehr hinterher rennen.

Natürlich bin ich offen für neue Freunde, nur irgendwann machen sich die ganzen negativen Erfahrungen bemerkbar. Ich arbeite vieles gerade mit einem Therapeuten auf, da in meiner Schulzeit schlimme Dinge mit Freunden passiert sind. Ein bisschen fühle ich mich wie Leute, die sich immer wieder den falschen Partner aussuchen.

Bei mir liegt es an folgenden Problemen:

1. Ich bin skeptisch gegenüber neuen Freundschaften und könnte es ausstrahlen.
2. Eigentlich bin ich ganz zufrieden mit meinem Leben, aber ich habe das Gefühl zwingend Freundschaften zu brauchen. Woher dieses Gefühl kommt, kann ich nichtmal sagen.
3. Ich habe keine Lust mehr immer die Initiative zu ergreifen und Energie in Freundschaften zu investieren. Folglich lasse ich einseitige Kontakte im Sande verlaufen.
 
Dorf ist halt was anderes, ich lebe in einer Metropole.
Meine Zwillingsschwester wohnte in München, also klein ist dieser Ort auch nicht, sie starb letztes Jahr an Krebs, ich zählte fast zweihundert Leute bei ihrer Beerdigung- die war an einem Mittwoch, gegen zwei Nachmittag, wo die meisten normal arbeiten müssen, das noch dazu in München. Viele weinten. Ich frage in die Runde, wie wäre das bei euch, bei mir?
Wer weint, wenn wir gehen? Wer geht zur Verabschiedung? Wer kriegt das eigentlich mit, wenn wir sterben sollten? Bei einer meiner Freundinnen in Wien, die auch letztes Jahr gestorben ist, waren wir anwesend, wir reisten an, sie hatte ich durch meine langjährigste Freundin kennengelernt, da war fast dreißig Jahre gegenseitiges Besuchen, gemeinsam in Urlaub fahren, immer zu dritt, zu viert. Manchmal auch nur wir beide. Das sind alles echte, wirklich gute Freundinnen, was sonst? Ab wann ist es bei euch eine?
 
Ich kenn das von früher aber auch, das Funkstille war, wenn jemand eine/n PartnerIn hatte oder umgezogen ist. Oder das sich Leute nur melden, wenn sie was von mir wollen oder einfach sich nur über ihr Leben auskotzen. Früher hab ich das auch noch immer mitgemacht, und hab mich immer gefreut, wenn sie/er sich überhaupt mal gemeldet hat. Am Ende kam ich mir dann aber doch einfach nur wie ein Lückenfüller vor und das war ich bei den meisten auch. Nichts davon hatte auf Dauer bestand. Und das hat mich damals auch frustriert.

Heute such ich auch nicht direkt nach neuen Freunden, sie ergeben sich halt zufällig oder halt nicht. Ich jag niemanden mehr hinterher, wenn ich bereits mehrmals nach einem Treffen oder so gefragt hab oder sogar die Person es selbst immer mal gesagt hat - und dann doch nichts passiert. Da ich Singel und kinderlos bin, biete ich denen, die es nicht sind auch immer mal an sich zu melden, wenn sie mal "frei" sind, aber bei den meisten passiert...gar nichts. Und wenn das 3,4x passiert ist, frag ich dann halt auch nicht mehr, da ich mMn nicht mehr hätte tun können und die Person es scheinbar gar nicht möchte bzw. es ihr nicht wichtig ist. Die haben sich selbst in die Bekanntenkiste manövriert, kein Problem. Die Kiste ist riesig. Fürn Smalltalk wenn man sich zufällig mal trifft, reichts. Ich muss niemanden böse sein und erwarte auch nichts.

Und da ich sehr wohl weiss, das auch Alleinerziehende sich mal Zeit nehmen können und sich dann mit mir treffen oder auch Freunde, die weit weg wohnen, mich besuchen wenn sie mal wieder vor Ort sind, weiss ich, das es definitiv solche Menschen noch gibt. Und die, sind dann wirklich Freunde - alles andere nur Bekannte.
Danke, ich entdecke mich in den Zeilen wieder. Auch wenn unsere Lebensunstände komplett verschieden sind.
 

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