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Meine Mutter wird sterben...

Omana

Urgestein
Sissy73, das was Du da geschrieben hast ist sehr schön.

Ich denke immer an Dich, Child of Storm.

Das was Du tust ist genau richtig.

Ich finde es schön, daß Du und Deine Ma im Gespräch seid.
Sie kann so stolz auf Dich sein....ich muß es immer wieder sagen.

Nicht jeder hat das Glück so einen lieben Menschen zu haben, der einen begleitet

LG Omana
 

Child of Storm

Aktives Mitglied
Nun wollten wir heute eigentlich meine Eltern besuchen. Leider geht es meiner Mutter nicht gut genug, sodass sie uns gestern gebeten hat, nicht vorbei zu kommen. Ich habe Verständnis dafür. Sie hat dem mehr als 15jährigen Siechtum meines Großvaters hilflos zusehen müssen. Sie möchte nicht, dass wir sehen, wie sehr sie leiden muss.

Es ist schwer das zu akzeptieren. Aber ich möchte sie nicht zusätzlich aufregen, also akzeptiere ich das. Ich habe gestern meinem Vater die Ostereier für sie mitgegeben. Sie rief sofort an und hat sich dafür bedankt. Auch wenn ich ihr Gesicht nicht sehen konnte, so meine ich aus ihrer Stimme doch Freude herausgehört zu haben. Meine Botschaft, dass ich gerne ihr Hobby weiterführen werde, ist, glaube ich angekommen, denn sie meinte, dass die Bastelsachen dann ja bei mir in besten Händen wären.

Mein Vater hat mir gestern dann noch erzählt, dass sie die alternative Therapie nun doch weiter macht. Ich finde es seltsam so zwischen Hoffen und Akzeptanz zu hängen... sind diese beiden Gefühle doch so gegensätzlich. Auf der einen Seite sagt der Kopf, dass der Krebs ja schon weitergewachsen ist, obwohl der Wachstum hätte gehemmt werden sollen... auf der anderen Seite möchte das Herz einfach hoffen, dass es vielleicht doch noch einen Ausweg gibt, denn diese Therapie hat bei vielen Patienten schon sogar zum Rückgang des Krebses geführt. Das ist ein sehr merkwürdiger Zwist...
 
S

Sternenhimmel

Gast
Hallo Child of Storm.Ich möchte Dir nur nochmal sagen,das Du eine sehr liebe Tochter bist,da wäre jede Mutter stolz !Es ist eine schwere Zeit und das Du immer die Hoffnung hast alles wird gut,ist zu verstehen...ich wünsche Dir das Du dich nicht beirren lässt,das Du und Deine Mum noch viel Zeit miteinnander verbringen können und das niemand leiden muss..Lg catcry
 
M

marla

Gast
Hallo Child,

ich finde es einfach toll, das Du das mit den Ostereiern gemacht hast und ich bin mir auch ganz sicher, das sich Deine Mom gefreut hat.

Ich wünsche Dir weiterhin alles Liebe und viel Kraft.

Hoffnung ist immer gut, wer weiß, vielleicht geschieht ja doch noch ein Wunder. Ich würde es Dir und Deiner Mom von Herzen gönnen.

Sei lieb umarmt.

Marla
 
L

lumiere_de_ciel

Gast
Dieses Hoffen auf dieses Wunder, dass der Krebs evt. zum Stillstand kommt oder sich vielleicht zurückbildet kenne ich zu gut.

Es ist vielleicht das, was einen davon abhält völligst zu verzweifeln, obwohl man es ja eigentlich besser weiß, dass es wahrscheinlich nicht so kommen wird.

Ich versteh deine Situation so gut, da ich sie ja selber vor einem Jahr hatte und kann deine Gedankengänge nachvollziehen.
Im Kopf schwirrt immer dieses NEIN herum NEIN es kann nicht sein nicht meine Mutter und der Gedanke und die Hoffnung, dass man von jemandem gekniffen wird man wach wird und alles nur ein böser Traum war.

Ich finde es klasse, dass du deiner Mom immer wieder eine kleine Freude bereitest :)
 
A

Ahiku

Gast
Hallo Child,
Ich war mal in einer ähnlichen Situation wie du. ich war 19, als meine Mutter mir sagte, dass sie Lungenkrebs hat. ich hab mich neben meinem Studium um sie gekümmert und alles getan, um es ihr so angenehm wie möglich zu machen. Aberich kann auch verstehen, wie du dich fühlen musst in so einer Situation. Als es aber immer schlimmer wurde, kam sie auch isn krankenhaus udn später Hospiz...
Ist schon blöd, wenn man ganz allein dasteht.
Sie ist vor einem halben Jahr gestorben. Mein Vater schon 2003.
Wenn ich dir einen rat geben kann, dann... verbring einfach, soweit es möglich ist, etwas Zeit mit ihr. Denn irgendwann wird sie nicht mehr da sein und dann wirst du dich sehr ärgern...
Und hol dir so früh es geht irgendwie...Hilfe bei einem Psychologen oder bei der trauerbegleitung oder so... Sprich einfach darüber... (ich hab es nicht getan... ein fehler)
Ich wünsch dir viel kraft und alles Gute!
 

Child of Storm

Aktives Mitglied
Inzwischen bin ich ein wenig ruhiger geworden. Ich arbeite daran, die schmerzhaften Gedanken, die zwangsläufig kommen, wenn ich mich an bestimmte Ereignisse und Geschichten erinnere, ein wenig mit Abstand zu betrachten. Das ist nicht leicht, aber es erleichtert mir zunehmend den Umgang mit dem Thema. Anfangs hatte ich ein schlechtes Gewissen, fast so, als würde ich versuchen meine Mutter zu vergessen. Inzwischen bin ich mir aber bewusst, dass es eigentlich das genaue Gegenteil ist, da ich versuche handlungsfähig zu bleiben um mich auf das Hier und Jetzt konzentrieren zu können. Ich versuche mich darauf zu konzentrieren, was ihr wichtig ist, das ist nicht immer leicht zu unterscheiden, aber es ist toll zu sehen, wenn sie sich freut.

Da ich nächste Woche Geburtstag habe und es bei uns auf der Arbeit üblich ist, als Geburtstagskind Kuchen mitzubringen, habe ich mir überlegt den besseren Ofen bei meiner Mutter zu benutzen und dort zu backen. Dann kann sie mir noch ein paar Tipps geben oder vielleicht ein tolles Rezept verraten. Das sind so Dinge, die mich nie interessiert haben, aber ich glaube es ist meiner Mutter irgendwie wichtig, diese an uns (meine Schwester und mich) weiter zu geben, das Gefühl zu haben uns etwas beigebracht zu haben.
 
S

Sternenhimmel

Gast
Hallo Child!Es ist schön zu lesen das Du nun ein wenig zur Ruhe kommst das Du bewusst damit umgehst und die Zeit mit Deiner Ma nutzt schöne Dinge gemeinsam zu machen.Ich denke das es für Dich und Deine Ma wichtig ist gemeinsam das zu tun was es aus macht Tochter und Mutter zu sein .Lg catcry
 

Omana

Urgestein
Liebe Child of Storm,

ich kann mich Catcry nur anschließen.
Ja, gib Deiner Mutter das Gefühl gebraucht zu werden. Das wird ihr Kraft geben.

Schön, daß Du nun etwas ruhiger bist. So muß sich Deine Ma auch keine Sorgen machen :).

Weiterhin alles Liebe.

Omana
 

Child of Storm

Aktives Mitglied
Ich habe wieder mit meinen Eltern telefoniert. Im Augenblick bin ich wieder sehr erschüttert. Mein Vater kann die Tränen kaum zurückhalten, wenn er über meine Mutter spricht. Er sagt, dass sie furchtbar abgemagert ist und so gut wie nichts mehr isst. Manchmal säße sie einfach nur da und starre ins Nichts, als würde sie nur noch warten... Ich fühle mich so hilflos, weil ich ihm nicht helfen kann und er mir gegenüber seine Trauer auch nicht offen zeigt.

Die Stimme meiner Mutter ist immer noch recht klar. Sie erzählte mir, dass sie vor ein paar Tagen sogar ihr Kleid für die Hochzeit meiner Schwester und die Taufe meines Neffen, fertig genäht hat. Da dachte ich erst, dass es wohl doch ein wenig besser aussieht. Dann sagte sie selbst, dass wohl die letzte Runde eingeläutet sei und sie es ja selber so gewollt hätte. Sie sagte dann noch, dass sie die Therapie nach dieser Woche nicht mehr fortsetzen wird.

Sie möchte nicht, dass ich sie besuchen komme. Ich nehme an, weil sie nicht möchte, dass ich sie so sehe, so wie meine Eltern damals nicht wollten, dass wir das Sterben meiner Großmutter miterleben. Aber sie kann mich doch nicht vor dem Tod beschützen... ich möchte für sie da sein, sie begleiten, solange ich es kann... aber ich möchte sie auch nicht dadurch aufregen, dass ich ihren Wunscht nicht respektiere.... ich bin völlig ratlos.
 

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