Ich glaube das nicht - es ist belegbar so.
Es gab z.B. Fälle in denen eine Grünen Politikerin direkt auf den Moderator der Tagesschau zugegangen ist und ihm gesagt hat worüber sie sich mehr und worüber sie sich weniger Berichte wünscht. Also ja, es ist belegbar so, dass einige Parteien und Politiker versuchen Einfluss auf den ÖRR zu nehmen.
Es ist sogar systematisch so. Die Aufsicht über den ÖRR führen meist Personen mit politischem Bezug und sie werden von Politikern in diese Stellung gebracht. Intendanten des ÖRR haben oft ein entsprechendes Parteibuch.
DAs beantwortet aber doch immernoch nicht meine Frage, ob Du glaubst, dass dies unter Merkel nun anders war (wenn Du schon annimmst, dass es JETZT so ist) oder ob Du annimmst, dass es unter Merkel ähnlich war.
und vor allem würde mich interessieren, warum dann keine Veränderung in der Inhaltlichen Gestaltung der ÖRR festzustellen ist, egal wer die Regierung stellt.
Würde es stimmen, dass Politiker wenn sie an der Macht sind, relevanten (!) Einfluss auf den ÖRR nehmen können und dies auch tun, müsste also an den Inhalten ablesbar sein, wer gerade regiert und bei Regierungswechsel müsste es auch inhaltliche Neuorientierungen geben , aber dies scheint offenkundig nicht der Fall zu sein. und selbst WENN Du annehmen würdest, dass Merkels Leute so sauber waren, dies nicht zu tun und die bösen Grünen halt shcon: Auch DANN müsste man ja Unterschiede merken zwischen dem Status vor "Grünenbefall" und danach. Auch das ist nicht feststellbar.
Das bedeutet für mich zweierlei:
Entweder ist der Einfluss den Politiker (mit sicherheit immer mal wieder) nehmen oder nehmen wollen im Endergebnis nicht messbar relevant oder aber sie nehmen keinen Einfluss, bzw wird ihrer versuchten Einflussnahme nicht nachgekommen.
Fazit: Es scheint, als würde der ÖRR eben DOCH seinen Pflichten nachkommen und eben Einflussnahmen ziemlich gut standhalten: Sonst würde man halt eben was bemerken, oder?
Also eben einfach nur ein populistischer Aufreger, den man nicht mit relevanten Inhalten füllen kann.
Und sorry, ja wenn ich sowas suche, finde ich fast nur links/grüne Connections zwischen Politik und ÖRR.
Woran DAAAAS nur liegen mag?
Spoiler: Vielleicht daran, dass Kanäle, die derartige Aufreger platzieren eben aus der entsprechenden politisch "anderen" Ecke kommen und eben NICHT neutral berichten sondern halt eben nur dann, wenn es um die Platzierung entsprechender Wut-Inhalte geht.
diese Formate sind halt meist eher rechts-(konservativ) und nicht links und sie sind halt leider selten objektiv genug, um überhaupt über ähnliche Vorkommnisse anderer lager zu berichten, gelle....
Weißt Du Andreas: Du nimmst hier rechtspopulistische Kanäle als beispiel und wunderst Dich, dass Du dort immer nur Vergehen des links-grünen Lagers findest? Ernsthaft?
Es gibt durchaus seriöse und objektive Medien, die den ÖRR durchleuchten: Die sprechen aber eine komplett andere Sprache! Da findet man Inhalte, die deutlich über das hinausgehen, bloß zu sagen: Der ÖRR ist böse, weil links-grün-versifft.
Es ist ja nicht so, dass es keine sachlichen Kritikpunkte gäbe.
In dem von mir verlinkten und vermutlich niemanden von euch gesehenen (weil sofort für rechtsradikal erklärten) Youtube Kanal gibt es dutzende belegte Beispiele mit Bild und Quellmaterial.
ja, das glaube ich dir gerne, ich hätte aber trotzdem gern eine seriöse Quelle die sich zumindest ansatzweise journalistischen Standarts verpflichtet sieht. ich glaube Dir gerne, dass das Netz voll von angeblichen Beweisen ist, aber WIRKLICH seriöse Quellen....da wirds halt mau.
"Nicht wiederfinden" heißt also: Diese Menschen werden mit Absicht vollkommen ignoriert.
Nein, das heißt es nicht: Nicht wiederfinden heißt: Nicht wieder finden!
Dass wir in Deutschland ein strukturelles Problem haben, das die Bürger Ostdeutschlands komplett benachteiligt, sollte uns allen klar sein. Aber ist das die Schuld des ÖRR? oder der Grünen...
Nein, denn das Problem liegt viel viel tiefer!
Das hat schon damit begonnen, dass man den Osten systematisch demontiert hat: Nach der Wende wurden die ehemals "volkseigenen" Betriebe in die Treuhand überführt und von dort wurde eben NICHT gezielt drauf geachtet, dass Ostdeutsche ihr Land wieder aufbauen können und sie dabei gefördert werden, diese betriebe zu übernehmen ,sondern es wurde ihnen im Gegenteil erschwert: das hatte zur Folge, dass Ostdeutsche Betriebe und Grundstücke nur zu einem verschwindend geringen Bruchteil an Ostdeutsche ging. Westdeutsche Arroganz eben: Die Ossis können ja damit nicht umgehen....
Ich hörte kürzlich im Bekanntenkreis eine Geschichte, da haben mir die Ohne geschlackert...keine Ahnung ob es stimmt, aber ich habe keinen Grund das anzuzweifeln: Also der Großvater der Gesprächpartnerin hat bei der Wende in einem mittleren Betrieb gearbeitet, er und ein paar Kollegen gründeten nach der Wende eine Firma und kratzten mehrere 100 000 zusammen um diesen Betrieb von der Treuhand zu kaufen. Es wurde ihnen verwehrt und der betrieb für einen betrag von symbolischen 100 Mark an einen Investort aus dem Westen verkauft. der betrieb ging wenige jahre später pleite und die Mitarbeiter waren arbeitslos.
Ich denke solche Geschichten gab es oft und man hört sowas ja auch immer wieder.
So hat man den Ostdeutschen systematisch die Möglichkeiten genommen, die wir im Westen halt immer hatten und so KONNTEN sie von Anfang an nicht mithalten.
DH sie konnten sich vor Ort nichts aufbauen: Wer konnte ist gegangen und wer geblieben ist, der ist abgehängt...zumindest trifft das auf einen Großteil der Menschen dort zu. Und es betrifft sämtliche lebensbereiche: Unternehmen im Osten sich fast ausschließlich in Wessihand, Grundstücke gehören Wessis oder Investoren aus dem Ausland, Medienhäuser sind im Westen usw.
Klar, dass man dann niemanden hat, der die Interessen dieser Menschen aufm Schrim hat und sie selbst auch nicht die Möglichkeiten haben, sich entsprechend Gehör zu verschaffen.
Und wer war gleich nochmal an der Macht als die Wende kam...Die Grünen ich weiß.....die habens verbockt.
Also diese Probleme muss man doch im großen Zusammenhang sehen und darf sie nicht so total übersimplifizieren.
Der Osten wurde von uns Wessis halt von jeher vergessen....und da sind Journalisten halt nicht ausgenommen.
Die sind Symptom eines Grundproblems an dem bisher keine Regierung großartig etwas geändert hätte aber sie sind nicht Ursache.