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Öffentlich-Rechtlicher Rundfunk - objektiv oder manipulativ?

Dalmatiner

Aktives Mitglied
Wenn auf dem Dorfplatz die Kastanienbäume gefällt werden sollen, führen die Grünen dazu eine Bürgerbefragung durch. Wenn ein gigantisches Flüchtlingsheim eröffnet wird, schert es die Medien und die Politik einen feuchten Kehricht was die Einwohner dazu denken.
Eine Bürgerbefragung kann jeder durchführen, nicht nur die Grünen. Wo aber eine Asylunterkunft gebaut wird, ergibt sich aus dem Gesetz. Das lässt wenig Spielraum für Standortentscheidungen. Und natürlich wird das nicht davon abhängig gemacht, was fremdenfeindlich eingestellte Dorfbewohner davon halten. Selbst in diesem Dorf gibt es nämlich eine schweigend Mehrheit, die durchaus damit leben können.

Wenn ich die Leute vor Ort frage, kann nicht einmal eine Dorfstrasse ausgebaut werden, weil die Anwohner Lärm und Wertminderung ihrer Immobilien fürchten. Diese Art von egozentrischer Basisdemokratie wird vom Gesetzgeber aus besten Gründen unterbunden ,
 

Roselily

Sehr aktives Mitglied
Vor allem die AfD will ARD und ZDF als "Lügenpresse" diskreditieren und kündigt in ihrem Wahlprogramm die Reduktion auf ein Fernseh- und ein Hörfunkprogramm an.
Was wäre die Alternative zu öffentlich rechtlichen Medien? Privatfernsehen, das sich in Formaten wie „Dschungelcamp“ austobt? Staatsmedien wie in Russland, die ihre Bevölkerung dadurch manipulieren, dass sie lediglich die Meinung eines Diktators wiedergeben? Und Länder, die abweichende Meinung systematisch unterdrücken und Journalisten einsperren? Ist das alles im Interesse der Bürger?

Wenn man sich die Mühe macht, kann man in der Sendelandschaft sich einzelne Programmangebote und Beispiele finden, die wenig mit Objektivität zu tun haben. Sicher wäre auch die eine oder andere Talkshow verzichtbar. Was man auch gern kritisieren darf. Genauso wie überbordende Personalausstattung und Kosten sowie etliche Sendungen, auf die ich persönlich gut verzichten könnte. Aber „Massentauglichkeit“ der Programmgestaltung ist eben auch ein oft gehörtes Thema. Reformen werden ja längst angemahnt

Was aber grundsätzlich nichts an meiner Meinung ändert, dass ich das Grundkonstrukt von öffentlich rechtlichen Medien durchaus sympathisch finde. Ich habe persönlich auch nicht den Eindruck, dass abweichende Meinungen von rechts bis links außen systematisch nicht zu Wort kommen. Ich ärgere mich etwa immer wieder über Interviews mit AfD-Vertretern. Aber ihr habt sicher Recht, man muss sie reden lassen, damit jeder Mensch sich eine eigene Meinung bilden kann, ob er oder sie solchen Ansichten zustimmen möchte.
 

Hamsterrad

Aktives Mitglied
Ich habe das YouTube Video gerade erst gesehen. Aber worum geht es eigentlich? Da nimmt jemand, der von YouTube clicks und geguckten Minuten lebt, ein Video und kommentiert es. So weit, so gut.
Auf dem Original Video sieht man eine Menschenmenge hinter einer Absperrung. Dass es sich um eine Bauerndemo handelt, sieht man nicht. Keine Plakate, nichts dergleichen. Wenn man danach sucht, sieht man irgendwo im Hintergrund Traktoren. Erst später wird klar, es ist eine Bauerndemo.
Das ZDF-Team wird angekündigt, Kameraschwenk, sie kommen aus Richtung der Einfahrt von Rheinmetall. Auf dem gegenüberliegenden Fußweg wird jemand mit Transparent an einer Latte von der Polizei begleitet und zum Demoareal geführt. (Genehmigte Demonstrationen finden auf zugewiesenem Gelände statt.) Kurz darauf wird klar, diese eine Person hat ein gänzlich anderes anliegen, was natürlich den Zorn der Demonstanten auf sich zieht und darum wird er separiert. Die Dame des ZDF spricht kurz mit ihm, ein Interview ist es nicht. Weder ist die Kamera, noch das Mikrofon auf ihn gerichtet. Danach werden verschiedene Demonstranten interviewt. Da sieht man auch, wie das dann aussieht. Das wars.

Der YouTuber macht daraus: Der Demonstrant gehört zum ZDF und die Medien fälschen alles. Sorry, ich habe den ZDF Bericht nicht gesehen, aber aus dem Video kann ich das nicht rauslesen. Null. Es ist ein frei erfundener Zusammenhang. Sie kommen nicht zusammen, woher der Demonstrant kommt, sieht man gar nicht. Interviewt wird er nicht, der YouTuber behauptet es einfach.

Das einzige, was man wieder mal lernt: Verschwörungen werden gepusht, es wird auf Klicks abgesehen und man erzählt, was die Konsumenten hören wollen (siehe Kommentare bei YT). Das (dumme) Volk wird für dumm verkauft, aber nicht vom ZDF. Manipulativ ist hier nur einer. Aber nachgeplappert wird es sogar hier, statt einfach mal zu gucken, was man wirklich sieht. Traurig genug.
 

Ausnahmsweise

Aktives Mitglied
Es gibt Städte im Osten mit 100 Einwohnern, in denen plötzlich ein Asylheim mit 200 Migranten eröffnet wird, erfahren haben es die Einwohner aus der Presse, ohne selbst in irgendeiner Weise beteiligt gewesen zu sein. Darauf folgen dann diverse Konflikte mit den Migranten, vielleicht sogar Straftaten. Da es fast ausschließlich Männer sind, trauen sich die Frauen der Stadt nicht mehr aus dem Haus.
Kannst du das bitte mal verlinken?

Weder werden sie an Entscheidungsprozessen ihrer Stadt beteiligt
Fände ich auch etwas viel verlangt und wenig zielführend. Man kann es nie allen recht machen.

Wenn auf dem Dorfplatz die Kastanienbäume gefällt werden sollen, führen die Grünen dazu eine Bürgerbefragung durch.
Wenn Bäume krank sind und einer Fällung bedürfen, wird da gar nichts diskutiert, sondern höchstens informiert.


Hier werden so viele Themen miteinander vermischt, finde ich schwierig.

Aber was genau ist denn unter "im Interesse der Bürger" genau zu verstehen? Es gibt ja bei über 80 Millionen Einwohnern eigentlich kaum gemeinsame Interessen, denen alle Leute gleichermaßen zustimmen würden.
Was würde man denn beim ÖR beispielsweise als Programm "im Interesse der Bürger" verstehen? Irgendwie wüsste ich nicht so genau, wie so ein Programm aussehen sollte. Mehr Fußball? Mehr Spielshows? Mehr Regierungskritik? Was genau will "der Bürger" denn sehen, und wer ist dieser Bürger genau?
[/QUOTE

Eben! Ich bräuchte weder Fußball noch Spielshows, was bei anderen einen empörten Aufschrei auslösen würde.
Ich habe auch kein Bedürfnis, die 3 Buchstaben AGS häufiger serviert zu bekommen als sowieso schon. Was, wie man lesen kann, anderen sauer aufstößt.

Es gibt polarisierende Themen und man wird es hierbei nie allen recht machen.
Es gibt aber eine sehr einfache Lösung, wenn einem das Programm nicht gefällt:

 

Arktur

Sehr aktives Mitglied
Denn sonst würde man queere Menschen, Menschen mit Beeinträchtigung, nationale Minderheiten (Sorben, Sinti und Roma usw.) völlig außen vor lassen.
Ich befürchte auch, dass das alles hinten runter fallen würde, wenn sich der ÖR nur noch an Mehrheitsmeinungen und den Forderungen der breiten Mehrheit orientieren würde. Vermutlich hätte man am Ende ein Programm, das dem der meisten Privatsender ähneln würde (Sport, Spielshows, Soaps, populäre Spielfilme). Und wenn auch noch die AfD mitzureden hat, dann kommen wahrscheinlich Themen wie Interkulturalität, LGBT, gesellschaftliche Probleme etc. auch nicht mehr vor bzw. nur aus Sicht der AfD-Brille.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Zitat entfernt(...)
(...)


Ich möchte aber ehrlich gesagt nicht weiter ins Offtopic "Asyl" gehen. Meine Kernaussage sollte sein, dass Bürger an solche Entscheidungsprozessen nicht beteiligt werden und auch der ÖRR darüber kaum informiert.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Celi2003

Aktives Mitglied
Ach ja, wie ich es mir dachte.

Fakt ist: Das ZDF hat eben niemanden gezielt unter die Bauern Proteste gemischt, hier hat ein Einfach gestrickter Youtuber für seine ebenso einfach denkende Fanbase etwas zusammengesponnen was nicht wirklich mit der Realität übereinstimmt.


 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Ich glaube das nicht - es ist belegbar so.
Es gab z.B. Fälle in denen eine Grünen Politikerin direkt auf den Moderator der Tagesschau zugegangen ist und ihm gesagt hat worüber sie sich mehr und worüber sie sich weniger Berichte wünscht. Also ja, es ist belegbar so, dass einige Parteien und Politiker versuchen Einfluss auf den ÖRR zu nehmen.
Es ist sogar systematisch so. Die Aufsicht über den ÖRR führen meist Personen mit politischem Bezug und sie werden von Politikern in diese Stellung gebracht. Intendanten des ÖRR haben oft ein entsprechendes Parteibuch.
DAs beantwortet aber doch immernoch nicht meine Frage, ob Du glaubst, dass dies unter Merkel nun anders war (wenn Du schon annimmst, dass es JETZT so ist) oder ob Du annimmst, dass es unter Merkel ähnlich war.
und vor allem würde mich interessieren, warum dann keine Veränderung in der Inhaltlichen Gestaltung der ÖRR festzustellen ist, egal wer die Regierung stellt.
Würde es stimmen, dass Politiker wenn sie an der Macht sind, relevanten (!) Einfluss auf den ÖRR nehmen können und dies auch tun, müsste also an den Inhalten ablesbar sein, wer gerade regiert und bei Regierungswechsel müsste es auch inhaltliche Neuorientierungen geben , aber dies scheint offenkundig nicht der Fall zu sein. und selbst WENN Du annehmen würdest, dass Merkels Leute so sauber waren, dies nicht zu tun und die bösen Grünen halt shcon: Auch DANN müsste man ja Unterschiede merken zwischen dem Status vor "Grünenbefall" und danach. Auch das ist nicht feststellbar.
Das bedeutet für mich zweierlei:
Entweder ist der Einfluss den Politiker (mit sicherheit immer mal wieder) nehmen oder nehmen wollen im Endergebnis nicht messbar relevant oder aber sie nehmen keinen Einfluss, bzw wird ihrer versuchten Einflussnahme nicht nachgekommen.
Fazit: Es scheint, als würde der ÖRR eben DOCH seinen Pflichten nachkommen und eben Einflussnahmen ziemlich gut standhalten: Sonst würde man halt eben was bemerken, oder?
Also eben einfach nur ein populistischer Aufreger, den man nicht mit relevanten Inhalten füllen kann.

Und sorry, ja wenn ich sowas suche, finde ich fast nur links/grüne Connections zwischen Politik und ÖRR.
Woran DAAAAS nur liegen mag?
Spoiler: Vielleicht daran, dass Kanäle, die derartige Aufreger platzieren eben aus der entsprechenden politisch "anderen" Ecke kommen und eben NICHT neutral berichten sondern halt eben nur dann, wenn es um die Platzierung entsprechender Wut-Inhalte geht.
diese Formate sind halt meist eher rechts-(konservativ) und nicht links und sie sind halt leider selten objektiv genug, um überhaupt über ähnliche Vorkommnisse anderer lager zu berichten, gelle....
Weißt Du Andreas: Du nimmst hier rechtspopulistische Kanäle als beispiel und wunderst Dich, dass Du dort immer nur Vergehen des links-grünen Lagers findest? Ernsthaft?

Es gibt durchaus seriöse und objektive Medien, die den ÖRR durchleuchten: Die sprechen aber eine komplett andere Sprache! Da findet man Inhalte, die deutlich über das hinausgehen, bloß zu sagen: Der ÖRR ist böse, weil links-grün-versifft.

Es ist ja nicht so, dass es keine sachlichen Kritikpunkte gäbe.

In dem von mir verlinkten und vermutlich niemanden von euch gesehenen (weil sofort für rechtsradikal erklärten) Youtube Kanal gibt es dutzende belegte Beispiele mit Bild und Quellmaterial.
ja, das glaube ich dir gerne, ich hätte aber trotzdem gern eine seriöse Quelle die sich zumindest ansatzweise journalistischen Standarts verpflichtet sieht. ich glaube Dir gerne, dass das Netz voll von angeblichen Beweisen ist, aber WIRKLICH seriöse Quellen....da wirds halt mau.

"Nicht wiederfinden" heißt also: Diese Menschen werden mit Absicht vollkommen ignoriert.
Nein, das heißt es nicht: Nicht wiederfinden heißt: Nicht wieder finden!
Dass wir in Deutschland ein strukturelles Problem haben, das die Bürger Ostdeutschlands komplett benachteiligt, sollte uns allen klar sein. Aber ist das die Schuld des ÖRR? oder der Grünen...
Nein, denn das Problem liegt viel viel tiefer!
Das hat schon damit begonnen, dass man den Osten systematisch demontiert hat: Nach der Wende wurden die ehemals "volkseigenen" Betriebe in die Treuhand überführt und von dort wurde eben NICHT gezielt drauf geachtet, dass Ostdeutsche ihr Land wieder aufbauen können und sie dabei gefördert werden, diese betriebe zu übernehmen ,sondern es wurde ihnen im Gegenteil erschwert: das hatte zur Folge, dass Ostdeutsche Betriebe und Grundstücke nur zu einem verschwindend geringen Bruchteil an Ostdeutsche ging. Westdeutsche Arroganz eben: Die Ossis können ja damit nicht umgehen....
Ich hörte kürzlich im Bekanntenkreis eine Geschichte, da haben mir die Ohne geschlackert...keine Ahnung ob es stimmt, aber ich habe keinen Grund das anzuzweifeln: Also der Großvater der Gesprächpartnerin hat bei der Wende in einem mittleren Betrieb gearbeitet, er und ein paar Kollegen gründeten nach der Wende eine Firma und kratzten mehrere 100 000 zusammen um diesen Betrieb von der Treuhand zu kaufen. Es wurde ihnen verwehrt und der betrieb für einen betrag von symbolischen 100 Mark an einen Investort aus dem Westen verkauft. der betrieb ging wenige jahre später pleite und die Mitarbeiter waren arbeitslos.
Ich denke solche Geschichten gab es oft und man hört sowas ja auch immer wieder.
So hat man den Ostdeutschen systematisch die Möglichkeiten genommen, die wir im Westen halt immer hatten und so KONNTEN sie von Anfang an nicht mithalten.
DH sie konnten sich vor Ort nichts aufbauen: Wer konnte ist gegangen und wer geblieben ist, der ist abgehängt...zumindest trifft das auf einen Großteil der Menschen dort zu. Und es betrifft sämtliche lebensbereiche: Unternehmen im Osten sich fast ausschließlich in Wessihand, Grundstücke gehören Wessis oder Investoren aus dem Ausland, Medienhäuser sind im Westen usw.
Klar, dass man dann niemanden hat, der die Interessen dieser Menschen aufm Schrim hat und sie selbst auch nicht die Möglichkeiten haben, sich entsprechend Gehör zu verschaffen.
Und wer war gleich nochmal an der Macht als die Wende kam...Die Grünen ich weiß.....die habens verbockt.

Also diese Probleme muss man doch im großen Zusammenhang sehen und darf sie nicht so total übersimplifizieren.
Der Osten wurde von uns Wessis halt von jeher vergessen....und da sind Journalisten halt nicht ausgenommen.
Die sind Symptom eines Grundproblems an dem bisher keine Regierung großartig etwas geändert hätte aber sie sind nicht Ursache.
 

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