Polux
Aktives Mitglied
nein, sag ich ja nicht, ausschließen kann man da gar nichts - allerdings: man weiß inzwischen,...Du kannst aber nicht ausschließen dass es kleinere Schädigungen gibt,...
dass das Gehirn wesentlich plastischer ist als man lange dachte - und da sind sicher noch nicht alle Mechanismen bekannt,
dass auch Gehirnzellen sich in begrenztem Umfang regenerieren können und auf jeden Fall ständig -
bis ins hohe Alter neue Verschaltungen bilden
('cells who fire together wire together' und 'use it or loose it')
Und es z.B. nicht stimmt, dass Menschen die von ihren Eltern geschlagen wurden ihre Kinder häufiger schlagen würden als, in der Jugend nicht geschlagene Menschen. Das ist zwar eine sehr feste Überzeugung in vielen Köpfen - ein sogenanntes 'psychologisches Dogma' - das aber so nicht stimmt.
Wenn du dich dafür interessierst kannst du z.B. Kagan "Die drei Grundirrtümer der Psychologie" lesen.
Die Grundannahme von dir halte ich insofern schwierig, weil die Konsequenz daraus wäre: es ist ja nichts zu machen - Verschaltungen kaputt - brauchen wir es auch nicht probieren.
Dem widersprechen die teilweise guten Erfolge von Verhaltenstherapien (wozu es auch schon einige ordentliche Studien gibt).
Aber natürlich wird es schwierig sein aus einem sturen Esel einen Araberhengst zu machen - oder sogar unmöglich - aber ist das nötig? Wäre ein guter Reitesel nicht auch schon was?
Und ich denke, zu glauben alle Esel müssten wenigstens gute Reitesel sein - ist an der Realität vorbei geglaubt. Vielleicht sollte man sich (als Gesellschaft) überlegen, ob nicht eine Wiese mit einigen sturen Eseln auch schön (und irgendwann mal nützlich) sein kann.