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Olympia feiert Diversität - ich finde es gut

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Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Apropos Travestie....ich bin ja wirklich ein sehr großer Fan von Mary und Gordy, bzw von Georg Preusse als Mary Solo: Da ist so viel Humor und so viel Kreativität und Perfektion am Werk und dabei so viel Tiefgang. Also bei einigen Songs laufen mir heute noch die Tränen runter.
Also das ist einfach ganz ganz große Spitzenklasse.
Kann ich jedem nur empfehlen.
 

Winnetou

Aktives Mitglied
Religiöse Menschen dürfen sich wie die Axt im Wald benehmen
Sagt doch keiner, oder?

alle anderen sollen drüber stehen?
Zumindest sollten sich alle anderen nicht auch wie die Axt im Walde benehmen. Angemessene Kritik am Verhalten des Gegenübers ist ja in Ordnung. Ich sage nicht, dass man sich immer alles gefallen lassen muss.

Und ich sage auch nicht, dass es einfach wäre, immer genau richtig zu reagieren... ;)

Wo ist der mediale Aufschrei, wenn mal wieder irgendein Pastor über queere Menschen ablässt?
Hast du mal ein konkretes Beispiel dafür, dass ein Pastor etwas Inakzeptables über queere Menschen abgelassen hat, ohne dass darauf eine entsprechende mediale Reaktion erfolgte?

Ich verfolge das nicht allzu genau... aber jedenfalls bisher habe ich nicht den Eindruck, dass das sehr oft passiert.

Man muss eben auch genau hinsehen und es objektiv bewerten - nicht jede kritische, ablehnende Äußerung ist auch gleich unangemessen. Gerade Pastoren vertreten die Werte ihrer Kirche und vermitteln sie an ihre Gemeinde. Das ist ihre Aufgabe. Und wenn diese Werte nun mal konservativ sind und umfassen, dass bestimmte Kleidungsstile, Lebensweisen, sexuelle Freizügigkeit usw. nicht mit ihrem Glauben zu vereinbaren sind und gemieden werden sollten, dann ist das ja nicht zu beanstanden.

Ich habe sogar eher ein bisschen den Eindruck, dass allein dieses Ausdrücken eigener konservativer Überzeugungen und Werte von queeren Menschen oftmals bereits als Diskriminierung und Angriff aufgefasst wird. Und dass dementsprechend nicht selten Empörung darüber laut wird, die dem Anlass gar nicht angemessen ist.

Religion wird schrill dargestellt und schon steht die Welt still?
Ich denke, man darf dabei nicht unterschätzen, wie wichtig, heilig, verehrungswürdig, unantastbar dieses letzte Abendmahl und überhaupt die Ereignisse des Osterfests für Christen sind. Jesus hat sich da für die Menschen geopfert, hat sein Leben für sie gegeben, damit sie errettet werden können. Das ist das größtmögliche Opfer überhaupt, vor dem man aus christlicher Sicht die größte Hochachtung und Ehrfurcht zeigen muss. Manche Gläubigen können es darum einfach nicht so locker sehen und akzeptieren, dass das Motiv des Abendmahls nun plötzlich in einer weltweit übertragenen säkularen Show als schrille Party freizügig bis kaum bekleideter Personen dargestellt wurde.

Meine persönliche Auffassung ist es zwar nicht... aber ich kann schon nachvollziehen, dass das von einigen Christen als Affront aufgefasst wurde.

Warum steht das Christentum nicht drüber, anstatt solche Wellen der Empörung loszutreten?
Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, wie genau die Kirche als Institution reagiert hat. War das ausfallend? Abwertend gegenüber queeren Menschen? Wie schon gesagt - angemessene Kritik finde ich in Ordnung. Man muss sagen dürfen, was einem nicht gefällt.

Also... ob die Kirche diese Wellen der Empörung nun hauptsächlich losgetreten hat - keine Ahnung. Aber dass die Auseinandersetzung so giftig wurde und die Emotionen so hochgekocht sind, finde ich auch beunruhigend und schade. Es wäre schön gewesen, wenn das gelassener und friedlicher verlaufen wäre. Aber möglicherweise ist das im Zeitalter von Social Media & Co. ja auch gar nicht mehr richtig steuerbar und man muss mit solchen aus dem Ruder laufenden Shitstorms einfach leben. Wer weiß...
 

_Alpha_

Moderator
Teammitglied
Und ich sage auch nicht, dass es einfach wäre, immer genau richtig zu reagieren... ;)
Habe ich dir auch nicht unterstellt - und ich stimme dir zu

Angemessene Kritik am Verhalten des Gegenübers ist ja in Ordnung. Ich sage nicht, dass man sich immer alles gefallen lassen muss.
Nun, die Anfeindungen, die sich queere aktuell deswegen anhören müssen, finde ich persönlich nicht mehr im angemessenen Rahmen. Das gilt sowohl für die Eröffnungszeremonie, als auch für das Debakel rund um Imane Khelif.

Hast du mal ein konkretes Beispiel dafür, dass ein Pastor etwas Inakzeptables über queere Menschen abgelassen hat, ohne dass darauf eine entsprechende mediale Reaktion erfolgte?

Ich verfolge das nicht allzu genau... aber jedenfalls bisher habe ich nicht den Eindruck, dass das sehr oft passiert.
Konkrete Beispiele, nein. Anekdotische Evidenz - Wenn sowas von der Institution Kirche rausgehauen wird, schlägt das meistens nur innerhalb der queeren Gruppe Wellen. Nun sehen wir aber hier anhand des Beispiels, dass nicht nur religiöse Menschen sich empören, sondern verwunderlicherweise auch nicht religiöse. Augenscheinlich genießen die Christen hier eine wesentlich größere Rückendeckung, als es bei Queers der Fall wäre.

Ich denke, man darf dabei nicht unterschätzen, wie wichtig, heilig, verehrungswürdig, unantastbar dieses letzte Abendmahl und überhaupt die Ereignisse des Osterfests für Christen sind.
Und ich denke, man darf nicht unterschätzen, dass der eigene Körper und die Selbstwahrnehmung von queeren Menschen diesen vmtl. ebenso heilig sein dürfte. Wer entscheidet jetzt, was heiliger ist und wer, wann, was überstehen muss?

Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, wie genau die Kirche als Institution reagiert hat. War das ausfallend? Abwertend gegenüber queeren Menschen? Wie schon gesagt - angemessene Kritik finde ich in Ordnung. Man muss sagen dürfen, was einem nicht gefällt.
Ob das nun die Institution oder religiöse Menschen waren, weiß ich nicht. Das was man aber über SocialMedia so mitbekommt überschreitet mMn massiv die Grenze von angemessen.

Also... ob die Kirche diese Wellen der Empörung nun hauptsächlich losgetreten hat - keine Ahnung.
Dito. Ändert mMn am Outcome aber auch nichts.
 

Amatio

Aktives Mitglied

Rose

Urgestein
Als Khelif bei den Spielen 2020 gegen Harrington verlor, hat sich niemand für ihr Geschlecht interessiert, sondern es wurde einfach über ein Sportereignis berichtet. Und wird so ein Theater gemacht?
 

Winnetou

Aktives Mitglied
Nun, die Anfeindungen, die sich queere aktuell deswegen anhören müssen, finde ich persönlich nicht mehr im angemessenen Rahmen. Das gilt sowohl für die Eröffnungszeremonie, als auch für das Debakel rund um Imane Khelif.
Das passt jetzt nicht so ganz zu meinem Zitat. ;) Ich finde natürlich auch nicht, dass in dieser Auseinandersetzung die Äußerungen über Queere alle im angemessenen Rahmen waren. Und die Äußerungen über Christen und ihre Ansichten ebenfalls nicht.

Das Prinzip, wie es aus meiner Sicht laufen sollte - danach hattest du mich ja gefragt - ist aber trotzdem: Auf unangemessenes Verhalten, das einem entgegengebracht wird, sollte nicht unangemessen (und schon gar nicht noch heftiger) reagiert werden.

Konkrete Beispiele, nein. Anekdotische Evidenz - Wenn sowas von der Institution Kirche rausgehauen wird,
Das ist mir zu diffus, damit kann ich so nichts anfangen. Was ist denn genau das "sowas", das von der Kirche rausgehauen wird? In welchem Zusammenhang, zu welchem Anlass usw.?

schlägt das meistens nur innerhalb der queeren Gruppe Wellen. Nun sehen wir aber hier anhand des Beispiels, dass nicht nur religiöse Menschen sich empören, sondern verwunderlicherweise auch nicht religiöse. Augenscheinlich genießen die Christen hier eine wesentlich größere Rückendeckung, als es bei Queers der Fall wäre.
Die Gruppengröße und der ganze Hintergrund ist ja auch schon sehr unterschiedlich, Alpha.

Die Kirche ist eine seit Jahrhunderten bestehende Institution mit zahllosen Mitgliedern. Und auch viele nichtreligiöse Menschen sind trotzdem noch Kirchenmitglieder, wurden christlich erzogen, nehmen an kulturellen Veranstaltungen der Kirche teil, pflegen christliche Traditionen, die Einzug ins weltliche Leben gefunden haben, heiraten kirchlich, ihre Kinder gehen in kirchliche Kindergärten, die gebrechlichen Eltern werden vom Pflegedienst der Caritas und Diakonie versorgt, die Verstorbenen werden auf kirchlichen Friedhöfen beigesetzt usw.. Durch solche vielfältigen Berührungspunkte empfindet man leicht eine gewisse Verbundenheit zum christlichen Glauben und zur Kirche, auch wenn man selbst gar nicht religiös ist.

Das Thema "queer" dagegen ist erst vor wenigen Jahren überhaupt ins Licht der Öffentlichkeit gerückt, es ist eine sehr heterogene Gruppe, sie hat keinen institutionellen Background usw.... gesamtgesellschaftlich gesehen ist das eine Randgruppe mit Anliegen und Problemen, die für Außenstehende normalerweise kaum relevant sind.

Natürlich erfolgen da bei Konflikten in aller Regel unterschiedlich starke Reaktionen. Das ist aber doch nichts, was jemandem vorzuwerfen wäre.

Und ich denke, man darf nicht unterschätzen, dass der eigene Körper und die Selbstwahrnehmung von queeren Menschen diesen vmtl. ebenso heilig sein dürfte. Wer entscheidet jetzt, was heiliger ist und wer, wann, was überstehen muss?
Es kommt halt immer darauf an, was von wem zu welchem Anlass in welchem Zusammenhang konkret über Körper oder Selbstwahrnehmung geäußert wurde. So pauschal kann ich dazu ansonsten nichts sagen.

Ob das nun die Institution oder religiöse Menschen waren, weiß ich nicht.
Das ist aber wichtig zu wissen, finde ich. Man kann der Kirche ja nicht das ausfallende Verhalten einzelner Mitglieder oder sonstiger Sympathisanten anlasten. Es sei denn, die Kirche hätte zu sowas aufgerufen.
 
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