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Organspende

Werwiewas

Sehr aktives Mitglied
Im Ostblock soll das mal passiert sein, als es den noch gab (und wo die Widerspruchslösung galt), irgendwo Tschechei oder so, weiß nicht mehr genau, nach der Wende aber noch vor Ende Sowjetunion, da soll es eine mysteriöse Häufung von "Komplikationen" in Krankenhäusern gegeben haben, Menschen gingen mit harmlosen Sachen ins Krankenhaus um sich operieren zu lassen, kamen aber mit den Füßen voran und um ihre Organe erleichtert wieder raus. Als sich das in der Bevölkerung herumsprach, ging jeder der eine Behandlung brauchte nur noch mit frisch eingelegtem Widerspruch dorthin, und o Wunder, die Komplikationsrate ebbte genauso mysteriös wie sie gekommen war wieder ab. Eine Aufklärung der Sache fand nie statt, wurde alles unter den Teppich gekehrt.
Deshalb gibt es wohl auch keine Quellen dazu, sondern nur ein märchenhaftes "soll mal passiert sein".

Liegt es an Halloween oder warum sonst boomen hier gerade die Gruselgeschichten?
 
Hallo Werwiewas,

schau mal hier: Organspende.
Hier findest du vielleicht was du suchst.

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Die Leute die für die Widerspruchslösung sind, setzen auf die Faulheit der Leute, die zu faul sind zum widersprechen oder denen das Thema sowieso egal ist
Nein, das denke ich nicht. Es geht um die vielen Menschen, die das Thema vor sich her schieben, oder die zwar eine klare Meinung Pro Spende haben, aber es nie kommunizieren. Und dann stehen evtl die Angehörigen vor der schlimmen Frage, dass sie nicht wissen, wie sie im Sinne des Verstorbenen entscheiden sollen. Und das ist ein riesen Gewissenskonflikt, den man auch seinen Angehörigen ersparen sollte.
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Ich habe seit vielen Jahren einen, wo ein Nein angekreuzt ist. Um im Fall des Falles meine Mutter daran zu hindern, sich von Ärzten zugunsten einer Organentnahme beschwatzen zu lassen.
Bei mir ist das umgekehrt: Ich bin dafür zu spenden, aber ich würde in erster Linie meiner Familie überlassen, NUR die Schritte zu gehen, die sie zu gehen bereit sind. Wenn meine Familie zB es nicht schaffen würde, finde ich, dass ihr Wort über meinem stehen sollte, denn sie müssten ja damit leben (ich ja in dem Fall nicht)
Aber ich denke, es wäre auch ein tröstlicher Gedanke: Wenn ich zB überlege, mein Mann würde sterben:cry:... Es würde mir sehr sehr schwer fallen, zuzustimmen, seine Organe zu spenden, aber ich weiß, dass er da absolut dafür wäre. Mein Mann ist Wissenschaftler. Für ihn ist das eine klare Sache und der Gedanke, dass so ein anderes Leben gerettet werden könnte und zB ein Mensch der sonst sterben müsste, seine Kinder aufwachsen sehen kann, würde mich trösten.
ich finde es wichtig, dass man da mit seinen nächsten Menschen spricht.
 

Sofakissen

Aktives Mitglied
Ich bin Organspendegegner (besser gesagt Gegner der Widerspruchslösung, wer seine Organe freiwillig spenden will, soll das gerne tun) und kenne (wie vor einigen Seiten erwähnt) jemanden (den Pfarrer) mit Spenderherz. Der lebt ganz gut damit.

Deshalb bin ich auch nicht komplett gegen die Organspende an sich. Ich glaube, dass auch die meisten anderen "Gegner" hier nicht gegen die Organspende an sich sind. Wir sind nur gegen die Art und Weise, wie versucht wird, an die benötigten Organe zu kommen.

Also dass den Menschen permanent ein schlechtes Gewissen gemacht wird, wenn sie (aus welchen Gründen auch immer) nicht spenden wollen. Dass man sie die ganze Zeit dazu zwingen will, sich mit dem Thema zu beschäftigen, obwohl die meisten vermutlich ganz andere Sorgen haben und vielleicht gar nicht die mentale Kraft, sich damit gerade auseinanderzusetzen. Dass man dabei die Gründe, welche gegen eine Spende sprechen könnte, im begleitenden Werbematerial meist gar nicht erwähnt, es also eine einseitige "Aufklärung" ist.
Dass man zunehmend sogar soweit gehen will, sich einfach über die Köpfe der Betroffenen hinwegzusetzen, wenn sie nicht rechtzeitig widersprochen haben. Dass Sorgen, dass ein Widerspruch verloren gehen könnte (so eine Pappe mit Widerspruch im Geldbeutel verschwindet leicht) oder dass ein Eintrag in eine entsprechende Datenbank negative Konsequenzen haben könne, schlicht nicht ernst genommen werden. Genausowenig wie Sorgen dass bei der Feststellung des Hirntodes vielleicht doch geschlampt wurde (aus Unwissenheit der Ärzte, muss gar keine böse Absicht sein).

Worüber dabei nicht diskutiert wird ist, wie man z.B. die Hirntodfeststellung sicherer machen könnte. Oder dass nach der ersten Diagnostik nochmals 2 Wochen vergehen müssen, ehe eine zweite Hirntoddiagnostik einen tatsächlich zur Entnahme freigibt (in der Zeit muss weitergepflegt werden, als bestünde noch Hoffnung). Oder dass der Spender grundsätzlich nur unter Vollnarkose explantiert werden darf. Kurz: alles was Kosten produziert, wird schonmal grundsätzlich nicht in Betracht gezogen.

Ich habe schon ein paar mal mit Freunden und Bekannten über das Thema geredet, wenn es aus irgendwelchen Gründen mal aufkam. Darunter einige, die zwar an sich bereit wären, zu spenden, aber keinen entsprechenden Ausweis besitzen. Auf die Frage nach dem Warum kamen dann stets die Sorgen, dass der Hirntod nicht richtig festgestellt wurde und dass sie die endgültige Entscheidung daher lieber den Angehörigen überlassen, dass diese sich erst mal selber davon überzeugen können, dass da nicht doch noch ein Hauch Leben in einem ist.
Und einen nur dann freigeben, wenn auch sie der Überzeugung sind, die Ärzte haben alles richtig gemacht. Sprich: sich haben absichtlich keinen Ausweis, dass Ärzte nicht zu sehr geneigt sind, die Diagnostik allzu schlampig durchzuführen, weil die Angehörigen nach der Diagnose dann nichts mehr machen könnten.

Denn gerade die Angst bleibt doch selbst bei der Einführung der Widerspruchslösung: dass Ärzte zu sehr auf die Organe geiern. Wenn es dumm läuft, widersprechen die Leute dann direkt zur Sicherheit mal und es gibt noch weniger Spender als zuvor. Es sei denn, der Staat führt es bei der nächsten Fußball-EM/WM ein, dass es möglichst keiner mitkriegt. Ob ein dann fehlender Widerspruch eine Zustimmung bedeutet, wenn viele die Änderung gar nicht mitbekommen haben, wage ich zu bezweifeln.
 

Daoga

Urgestein
Deshalb gibt es wohl auch keine Quellen dazu, sondern nur ein märchenhaftes "soll mal passiert sein".

Liegt es an Halloween oder warum sonst boomen hier gerade die Gruselgeschichten?
Davon habe ich vor vielen Jahren per Zufall erfahren, lange bevor das Internet alle möglichen Fake-Stories und VTs verbreitet hat, muß Anfang 90er gewesen sein. Macht aber angesichts der damals boomenden Organ-Mafia Sinn. Organraub und -handel ist rund um die Welt ein Thema im Zusammenhang mit OK (Organisierter Kriminalität). China handelt mit Organen Hingerichteter, ist bekannt, was in Ländern wie Russland oder Nordkorea läuft wissen nur die Götter und die verantwortlichen Kriminellen. Organraub | IGFM
 

beihempelsuntermsofa

Sehr aktives Mitglied
Oder dass der Spender grundsätzlich nur unter Vollnarkose explantiert werden darf.
Das! Genau das wäre die Voraussetzung unter der ich evtl. bereit wäre zuzustimmen.
Mir gehts weniger um das letzte Fünkchen Leben (meist ist und bleibt man doch ein Pflegefall in so einem Fall) als vielmehr darum sicher sein zu können, nicht auch noch Schmerzen zugefügt zu bekommen,
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Das! Genau das wäre die Voraussetzung unter der ich evtl. bereit wäre zuzustimmen.
Mir gehts weniger um das letzte Fünkchen Leben (meist ist und bleibt man doch ein Pflegefall in so einem Fall) als vielmehr darum sicher sein zu können, nicht auch noch Schmerzen zugefügt zu bekommen,
Aber das ist doch sicher etwas, das man in einer Verfügung festlegen könnte.
Soweit ich weiß ist es aber bei einem Hirntod sowieso so, dass messbar keine Schmerzweiterleitung stattfindet.
Also Schmerz ist ja letztlich ein Impuls im zentralen nervensystem...also im Hirn.
Ein Schmerzmittel schaltet die entsprechende Weiterleitung aus...beim Hirntod findet sie sowieso nicht statt...
Also der Effekt der Narkose ist sozusagen eh schon eingetreten.
Korrigiert mich, wenn ich da falsch liege...
Aber wie auch immer...ich denke, es wäre vermutlich kein Problem, sowas entsprechend zu verfügen.
 

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