Nein nicht "meist": Hirntod ist doch jenseits des Pflegefalles.
Also da ist ja keine Hirnaktivität mehr: Also nix mehr....auch kein Pfelgefall mehr.
Das stimmt, aber nur, wenn er auch korrekt festgestellt wird. Bei großen Unfallkliniken oder auf Kliniken, die auf Neurologie spezialisiert sind, traue ich den Ärtzen die korrekte Feststellung sogar zu.
Nur leider gibt es sehr viele Krankenhäuser, da haben die dort arbeitenden Neurologen (die diese Untersuchungen machen dürfen) oft nur selten mit dem Hirntod zu tun. Da kommt es dann zu Fehldiagnosen, etwa weil man vergessen hat, dass die verabreichten Medikamenten (die man in guter Absicht verabreicht hat, um dem Patienten Schmerzen zu ersparen) die Hirnfunktionalität ebenfalls soweit runter drosseln können, dass der Patient hirntot wirkt. Oder andere Kleinigkeiten werden übersehen. Solche Fälle gab es, auch in Deutschland.
Wie bereits gesagt, ich glaube da bei unseren Ärzten wirklich nicht an böse Absicht. Aber eben an Unwissen. Du würdest dich vermutlich auch nicht von einem Chirurgen am Blinddarm behandeln/operieren lassen, der offen zugibt, dass er das zwar irgendwann mal in der Ausbildung gelernt hat, aber mangels Blinddarmpatienten nur so ca. 3x im Jahr macht. Wird schon gut gehen...
In meiner Verwandtschaft grassieren gerade Unfälle und schwere Erkrankungen. Quasi jeder wird an die Uniklinik geschickt mit der Begründung, das sei zu kompliziert, man mache das zu selten, an der Uniklinik könnten sie das besser als im Provinzkrankenhaus. Nur beim Hirntod, der quasi über Leben oder Tod entscheidet, steht es jedem Krankenhaus mit Intensivstation frei, den mit eigenen Neurologen zu diagnostizieren, auch wenn er mangels Fällen darin keinerlei Routine hat und erst mal im Handbuch nachschlagen muss, wie das nochmal ging. Viele lehnen diese Diagnostik dann zum Glück ab und lassen eben die Maschinen ohne Spende abschalten, aber wehe dem, der falsch diagnostiziert wurde weil der Neurologe dachte "das kriege ich schon hin...".
Was man bräuchte wäre in jedem Bundesland Teams, welche speziell nur für diese Diagnostik ausgebildet wurden, die damit quasi täglich zu tun haben und daher eine gewisse Routine in der korrekten Feststellung haben. Die dann an die Krankenhäuser gerufen werden, in welchen Patienten mit Verdacht auf Hirntod liegen und die dann peinlich genau darauf achten, dass auch wirklich alles korrekt ausgeführt und niedergeschrieben wird.
Und dann sollte man die paar Euros in die Hand nehmen und es gesetzlich verankern, dass die Explantation nur unter Vollnarkose stattfinden darf.
Wenn die Leute sich dann sicher sind, dass a) die Diagnose richtig gestellt wurde und man wirklich so hirntot ist, dass keine Gehirnzelle mehr zuckt und b) man dank Vollnarkose sicher keine Schmerzen verspürzt, selbst wenn doch noch 3 Zellen einen Hauch von Leben finden, dann sind vielleicht auch ohne Widerspruchslösung mehr Personen zu Spende bereit.