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Private Obduktion- eure Meinung!

flower55

Aktives Mitglied
Hat da jemand Erfahrung mit?
Hallo,
es war ein Unfall. Die genaue Todesursache konnte festgestellt werden.
Das war und ist für die Familie eine Erleichterung/eine Gewißheit.
Jedoch bleibt die Tatsache der Obduktion, das, was dabei passiert;
das ist nicht so einfach.

Weitere Fälle sind mir nicht bekannt.
Vielleicht wird auch nicht so offen darüber gesprochen.
Jede Familie verarbeitet es für sich auf ihre eigene Art und Weise
und das ist in Ordnung.

alles Liebe
flower55
 

Grisu

Aktives Mitglied
Meine Mutter konnte schon nur durch Sauerstoff atmen. Sie hatte schwere COPD, da intressierte mich der Auslöser des Todes wirklich nicht.
Sie hatte ebenfalls einen Stent am Herzen und sie war über 80. Da kann so viel am Körper gelitten haben, mich macht es nicht klüger zu wissen welches Organ als erstes aufgegeben hat.

Ich habe sie verloren und keine Aussage über den "vermeintlichen" Grund der Welt hätte sie mir zurückgebracht.

Gruß von Grisu
 
Zuletzt bearbeitet:

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Ich möchte noch einen anderen Aspekt einbringen - meine ganz ureigene Sicht und ich tue das ermuntert durch deine Aufforderungen, Gedanken zu äußern, die man zum Thema hat. Ich hatte es bisher in dieser Deutlichkeit nicht gesagt, sondern nur, dass ich eine Obduktion ablehnen würde. Trotzdem möchte ich noch ausführen, warum ich das so sehe und hoffe, dass du es mir nachsiehst, liebe TE, wenn ich so direkt formuliere:

Dass es nichts am Tod ändert und auch nicht mehr an den eigenen Möglichkeiten ihn zu verhindern, hatte ich ja schon geschrieben und das liegt wohl auch für alle auf der Hand.
Eine aus rechtlichen Gründen unnötige Obduktion zu beauftragen empfände ich aber sogar regelrecht egoistisch und unethisch. Anfangs hatte ich mal Störung der Totenruhe geschrieben; ich finde aber auch, dass man selbst zum Zeitpunkt des Todes noch ein Recht auf körperliche Unversehrtheit hat - das hat für mich etwas mit Achtung der (schon im Grundgesetz verankerten) Menschenwürde zu tun, die du rein aus egozentrischen Motiven antastest. Oder ist deine Mutter kein Mensch mehr, nur weil sie nicht mehr lebt?

Denkt man das Ganze jetzt mal weiter, kommt man auch noch zu einem weiteren Aspekt: Bestimmt gibt es noch weitere Angehörige und auch Freunde. So wie ich dich hier erlebe bist du sehr empfindsam, machst dir viele Gedanken um die Auswirkungen deines Handelns und Schuld. Sofern du also tatsächlich eine Obduktion beauftragst würde ich dir raten, darüber mit niemandem zu sprechen. Es gibt sicherlich viele Menschen, die das nicht nur ablehnen, sondern auch verurteilen würden. Kämst du damit zurecht, wenn man über dich schimpft, dass du etwas getan hast, nur um für dich Sicherheit zu bekommen, die du m. E. tatsächlich nicht bekommen wirst?

Was z. B. wenn deine Mutter an einem Herzinfarkt verstorben wäre? Wäre das für dich tröstlicher? Könnte man dann nicht immer noch konstruieren, dass - wenn sie rechtzeitig genug Sauerstoff bekommen hätte - das Herz durch die Atemnot nicht so beansprucht worden wäre und auch der dann ja letztlich durch dich hätte verhindert werden können? Am Ende würdest du dich doch weiter als verantwortlich ansehen.

Die Energie, die du hier in den Austausch einfließen lässt und auch in deine Gedanken des Für und Widers würde ich anders, ja sinnvoller nutzen. Schau dich nach einer Trauergruppe um wie hier schon von so vielen empfohlen und lass deine Mutter los. Ich glaube, das würde dir am Ende viel mehr helfen, wäre konstruktiver als eine Entscheidung, die nur mit sehr extrem geringer Wahrscheinlichkeit zu deiner Entlastung beiträgt.

Diese Entlastung musst du dir selber geben und darfst das durchaus auch tun: Du bist für deine Mutter nicht in dem Maße verantwortlich gewesen, wie du es dir zuschreibst. Du bist keine 24-Stunden-Pflegekraft. Auch das wurde hier schon ausgeführt und ich schließe mich an.
 
Zuletzt bearbeitet:

Traurigezeit

Mitglied
@Pfefferminzdrops
Danke, dass du dir so viel Mühe für deine Nachricht gegeben hast. Genau das ist ja auch ein Punkt, ein Störgefühl, was ich habe wenn ich an eine mögliche Obduktion denke, das es auch egoistisch wäre. leider hat meine Mutter keine anderen Bekannte oder Freunde mehr auch alle Familienmitglieder sind tot. Dennoch muss man ja auch damit leben, jemanden aufgeschnitten haben zu lassen. Ich danke dir für deine ehrlichen Worte. Ich habe gerade lange mit meinem Bruder telefoniert und ich hab gesagt er soll’s jetzt erst mal entscheiden. Er sieht da keinen Sinn dran, würde mich aber unterstützen, er lässt sie jetzt erst mal von der Gerichtsmedizin abholen. Bis zur Einäscherung wären es noch ein paar Tage. Ich hoffe, ich schwanke nicht. Noch hin und her hab ich die richtige Entscheidung treffen lassen? Er meinte und vor mir meine Mutter in der selben Situation wird sie nicht tun. Sie hätte gar nicht die Kraft dafür gehabt, schwul sowas durchzustehen. Ich habe einfach nur so Angst, das zu bereuen und da irgendwann dran zu Grunde zu gehen ist nicht gemacht zu haben.
 

Savay

Aktives Mitglied
Ich habe einfach nur so Angst, das zu bereuen und da irgendwann dran zu Grunde zu gehen ist nicht gemacht zu haben.
Ist das nicht eine Einstellungssache?
Hier schreiben dir so viele, das Schuldgefühle dir nichts bringen und auch nichts ändern.
Warum solltest du daran zu Grunde gehen?
Ein Leben ohne Fehler und Schuld gibt es nicht.

Ich schrieb dir, wenn man meint man sei zu einem Teil schuldig, führt der Weg über Annahme und Verantwortung übernehmen hin zu Selbstvergebung.
Bei der Sache mit der Obduktion willst du aber keine Verantwortung übernehmen, du willst deine Hände rein waschen. Und ich glaube das ist wie Selbstbetrug.

Aber ob es wirklich etwas geändert hätte, wenn du mit deiner Mutter hoch gegangen wärst, weißt du auch nicht.

Ich glaube du wirst erst anfangen zur Ruhe zu kommen wenn die Beerdigung war.
Es gibt jetzt im Außen auch nichts zu tun. Ich glaube du willst deinen Kopf nur beschäftigt halten mit der Grübelei über die Obduktion.

Das wird alles besser werden Traurigezeit. Fühl dich gedrückt.
 

cucaracha

Urgestein
Ich weiß nicht, ob das Argument schon genannt wurde, Traurigezeit: Meines Wissens ist es, gerade bei älteren Menschen mit möglicherweise diversen gesundheitlichen Problemen und Vorerkrankungen, nicht so unwahrscheinlich, dass die Todesursache auch bei einer Obduktion gar nicht genauer bestimmt werden kann. Der exakte Todeszeitpunkt auch nicht. Und die genaueren Umstände ihres Sterbens ebenfalls nicht. Die Gefahr ist daher aus meiner Sicht hoch, dass du nach einer Obduktion immer noch keine Gewissheit hast... sondern sich dir vielleicht sogar noch viel mehr Fragen stellen werden als momentan. Darum würde ich dir ebenfalls davon abraten.

Alles Gute für dich!
Das ist auch meine Erfahrung...
 

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