Viele Indikatoren, gerade Inflation, Arbeitslosigkeit, Insolvenzen etc. treten oft erst zeitverzögert zur Ursache auf. Beispielsweise folgt die Inflation etwa 18 Monate zeitversetzt auf eine Ausdehnung der Geldmenge.
Auch wurden die Erfolge von Schröders Agenda 2010 erst ein paar Jahre später sichtbar und wurden daher irrtümlich Merkel gutgeschrieben, weil sie dann halt gerade im Amt war. Es war aber eben nicht ihr Erfolg und schon gar nicht auf ihre Politik zurück zu führen. Ganz im Gegenteil kamen diese positiven Werte trotz ihrer Politik noch durch.
Insofern nützt es wenig sich solche Werte anzuschauen und dann bei Ausreißern die Ursache beim aktuellen Amtsinahber zu sehen, weder positiv noch negativ.
Unter diesem Aspekt ist auch Verschuldung zu sehen. Die Nachfolgeregierung erbt ja den Haushalt und damit die Verschuldung ihrer Vorgänger. Je höher die Verschuldung bereits ist, desto weniger Spielraum bleibt dann der Nachfolge noch übrig, da ein immer größerer Teil der Einnahmen bereits für den Zinsdienst herangezogen werden muss und der Spielraum Schulden durch neue Schulden zu "begleichen" immer geringer wird, und nicht zuletzt das Vertrauen in die Währung und damit die Wettbewerbsfähigkeit, immer weiter sinkt.
Auch der seit 20 Jahren betriebene Verfall der Infrastuktur, die inzwischen deutlich sichtbaren Folgen der Bildungskatastrophe (die Kinder von damals kommen jetzt in den Arbeitsmarkt) etc sind solche Schulden, auch wenn sie nicht explizit im Haushalt als Schulden ausgewiesen werden.