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Ursachen des NPD-Ergebniss

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maximilian

Aktives Mitglied
Das "verbohrt" nehm ich mal als Kompliment und sage brav: Danke!

so ein quatsch, Ossi gegen Ossi.Wessi gegen Ossi. Es ging mir in dem Thread um gegeneinander aufwiegen der Staatsformen( bzw. realistischere Darstellung der BRD) nicht der Bürger. Du denkst anscheinend in den kategorien. Ich bin schon längst kein Ossi mehr, aber ich lebe in Ostdeutschland und mir gehen die Probleme hier sehr zu Herzen.

Es ging mir nicht um eine Rassenlehre, sondern um kulturelle Trennung zum Schutz der Kulturen, bitte mal ordentlich lesen!, steht nicht ein einzigstes mal "Rasse" im Text.
Du schlägst auf jede Idee reflexartig drauf sobald sie nach rechts klingt. Wenn aber SPD/Grüne so handeln(kulturelle Trennung im Kosovo) kräht kein schwein danach, naja.

Was ist zynischer, wenn man weiß mit einiger sicherheit geht man drauf. Und wer den Weg dann dennoch geht ist in meinen Augen ein ziemlicher Idiot, der sich um alles in der Welt zum Martyrer machen will. Oder wenn man gewisse Chancen hat, geradezu ermuntert wird und dann dennoch kurz vorher verliert.

Da du studierst hast, geht dir jetzt anscheinend das Mitgefühl mit den ganzen Massen ab, denen das studieren und das gymnasieren aufgrund mangelnden Einkommens der Eltern, bzw. Herkunft der Eltern, unmöglich gemacht wird.( Lies mal ein paar Studien, wie die Schulempfehlung nach der 4.ten Klasse vom sozialen Status der Eltern abhängt, wie das soziale Umfeld die Qualität der Schule beeinflusst). Bei uns sind die Chancen von Ärmeren zu studieren geringer als irgendwo anders in Europa, trotz Bafög, und trotz Studiengebühren woanders. Nirgendwo in Europa bestimmt die soziale Herkunft stärker welchen Bildungsgrad man erreicht, dass muss dir doch zu denken geben.

Es ist auch Menschenverachtend wenn einem hier eine chancengleichheit vorgegaukelt wird, die so nicht existiert, man sagt den Leuten: strengt euch schön an dann erreicht ihr alles. In Wirklichkeit gibt es aber lauter unsichtbare Grenzen. Die Leute strengen sich an und verstehen nicht, warum sie mit guten Noten keine Gymnasialempfehlung kriegen, dass sie bei gewissen Lehrern nie soviel lernen werden, wie's für eine ordentliche Karriere nötig wäre und warum sie trotz super Studiums nie in die Chefetage kommen. Man läßt sie gegen Glaswände laufen und schaut von oben belustigt zu.

Das es Ausnahmen gibt ist ja ganz schön, gabs in der DDR aber auch ( mein Opa mütterl. hat sich solange beschwert bis auch sein 4.Kind noch studieren konnte (obwohl I (für Intelligenzler)), hat ihm halt ein bißßel Karriere gekostet).

So ist es halt, wenn man selbst nicht mehr zu den Benachteiligten, den Ein- oder Ausgesperrten, gehört, geht einem deren Schicksal meist am A**** vorbei.

Deutschland ist Teil der EU, damit enden deutsche Grenzen in Sizilien ( wie man an Schili's netten Lagervorschlag merkt). Unsere Ostgrenzen, sind auch noch, wenn nicht durch Zäune, so doch durch immense Mengen an BGS Beamten( und jede Menge Hubschrauber) geschützt( ich campiere immer mal für ein paar wochen mitten im Elbsandsteingebirge, kann dir davon also einige Lieder singen).
Um da durch zu kommen, brauchts Schleuser die die BGS beamten dann bezahlen, damit's klappt. Und was Schleuser dann mit den Menschen machen, liegt völlig in deren Hand. Zynisch, so die Verantwortung für die Grenzüberschreiter aus der Hand zu geben.

Verstehst du nicht das es einen immensen Unterschied zwischen rechtfertigung und verstehen gibt?
Kein Mensch ist ein Monster, jeder Mensch denkt er hat gute Gründe für sein Handeln, egal wie schlecht es ist. Jeder Mensch macht Fehler, ob nun kleine oder große. Bei kleinen Fehlern fordert jeder Verständnis für sich, bei großen Fehlern von anderen verweigern wir es als eingebildete Gutmenschen, von wegen uns würde so ein Fehler nie passieren.

Was Menschen machen gehört gegebenenfalls scharf verurteilt, warum sie es machen, und warum sie ihr Handeln als richtig empfinden, ist aber die Hauptfrage. Wenn man die Ursachen nicht bekämpft, wird sonst die Tat immer wieder passieren, egal welche Strafen folgen. Das gilt für Lichtenhagen und für die NPD Wahlergebnisse.
in dem Sinne,
Max
 
K

Kaesekopf

Gast
Also ich moechte nicht viel dazu loswerden...nur ein Statement sei mir gegoennt: Kritisiert die Medien und hinterfragt Berichterstattungen...mir kommt das hier alles wie eine grosse Zitatseite der deutschen Zeitschriften vor!!!
 
D

Daniel.S

Gast
Ich finde es Traurig wie hier über eine Partei geredet wird die im Grunde nichts anderes will als ein Deutschland für Deutsche. Die NPD ist keine Nationalsozialistische Partei sondern eine Nationale Partei. Das ist ein Himmelgroßer unterschied. Die NPD will den Massenmord an Juden nicht abstreiten (wozu auch denn es ist leider Deutsche Geschichte) sie will auch keinen neuen Massenmord begehen indem sie andere Ausländer töten! Die NPD will einzig und allein ein Deutschland für Deutsche und ist der überzeugung das es auch mal gut sein muss mit dem ewigen entschädigen der Juden und was bitte ist daran falsch (Zumal Deutschlands kassen ohnehin von einer gähnenden leere gefüllt sind)? Jeder normal denkende Mensch in diesem Land sollte wissen das es einfach zu viele Ausländer hier giebt. Niemand sagt das alle Ausländer aus Deutschland verschwinden sollen sondern das es halt eingegrenzt werden soll. Also nicht so viele wie es momentan sind. Denn mit dieser Politik (immermehr flüchtige und nichtflüchtige aufzunehmen) richtet sich Deutschland selbst zu Grunde! Ich selbst wohne in einer kleinen Stadt in NRW. Diese Stadt hat trotz ihrer nur knapp 25,000 Einwohner den Prozentual gesehen höchsten Anteil an Ausländern in ganz NRW. Unseren Kindern wird in der Schule zugemutet von einem Türkischen Lehrer (der eigendlich auch nur das Fach "Türkisch" für die Türkischen Schüler Unterrichten soll) den selbst ich beim Elternsprechtag kaum verstehen konnte Unterrichtet zu werden. Als mir dann sogar noch Mehrere Eltern von Türkischen Schülern recht gaben das dieses unzumutbar sei fühlte ich mich erst recht in meiner Meinung bestätigt! Ich möchte damit einfach sagen das es nicht falsch sein kann Stolz auf sein Vaterland zu sein und dafür zu kämpfen (Gewaltlos)
 
G

Gerri

Gast
Na, Daniel: Dann mal einen netten Gruß nach Werdohl.
Aber sei bitte vorsichtig mit solchen Schluss-Strich-Debatten. 6 Millionen tote Juden klagen an. Und diese Menschen, die unschuldig auf grauenvolle Weise umgebracht worden sind, dürfen NIE vergessen werden. Denke mal, das damals wäre nicht passiert: Diese Menschen hätten Kinder und Enkel. Mit ihnen würden wir nun zusammen leben. Usw. Diese Schuld des Mordes ist unauslöschlich und wird immer weiter bestehen. Ich weiß nicht wie alt du bist. Ich bin ja zu jung um persönlich Schuld zu tragen. Aber ich weiß: Jeder Mensch hat, egal welche Hautfarbe oder welches Geschlecht, absolutes Lebensrecht. Daher glaube ich auch, dass wir hier eine Pflicht haben, verfolgte Menschen aufzunehmen. Was nicht heißt, dass Missbräuche zu tolerieren sind.
Ihr in Werdohl habt es ja besonders schwer. Aber wir sollten versuchen, die Integration zu schaffen. Das geht nur, wenn wir miteinander reden.
Gerri, der einen total netten türkischen Schwager hat.
 

maximilian

Aktives Mitglied
Schön das ich mal wieder einen Reibestein hier habe :).

Hier denke nicht dass wir noch Schuld haben, sippenhaft bis ins siebte Glied wurde ja längst abgeschafft. Ausserdem würde es für mich recht schwierig sein, ein Teil der Verwandtschaft ist nach 45 nach Argentinien gezogen, und ein anderer Teil der Vorfahren waren Juden. Steck ich ziemlich in der Klemme :).

Ich denke man muss sich halt nur immer daran erinnern und das als Mahnmal nehmen unter welchen Umständen Menschen dazu fähig sind sowas abzuziehen. Und die heutigen Deutschen könnten sowas auch wieder machen. Würde es unserer Wirtschaft wie 28/29 gehen und die Leute ihre Perserteppiche verkaufen müssten für Essen, wer weiß wer diesmal dann dran wäre mit der Inhaftierung.
Wenn man die Propaganda gegen "Sozialschmarotzer" in den letzten Jahren sieht, kann man sichs ja denken. Ist aber nicht nur ein deutsches Problem, damals haben ja viele Völker ihre alten Politiker abgestraft weil sie die Wirtschaft nicht in Gang bekamen.

Ich denke auch ein Teil hat Daniel S. recht, Deutschland den Deutschen, ich versteh das aber eher so, dass man einfach die Integration stark vernachlässigt hat. Man hat es versäumt Bürger ausländischer Herkunft zu Deutschen zu machen. In jedem anderem Land ist es normal Sprachfähigkeit zu verlangen. Insgesamt ist es natürlich so, dass die hier lebenden Ausländer Deutschland ein plus gebracht haben, sie haben mehr Arbeitsplätze geschafft als genommen, und mehr in Sozialkassen eingezahlt als rausgenommen. ( Schwarzarbeiter in Grenzregionen nehm ich hier nochmal ausdrücklich raus)

Es ist halt schade das sich heutzutage aus political correctness nur die rechten Parteien trauen, reelle Probleme mit Bürgern ausländischer Herkunft anzusprechen. Die anderen Parteien überlassen durch Nichtstun denen das Feld. Und auch hier wieder mein Spruch, durchaus verständlich wenn Leute denken die Partei bringts, die Leute sind nicht schlecht deswegen. Aber die Partei an sich ist aber keine Alternative.

Es ist halt so dass sich Daniel im heutigen Dt. , verständlicherweise, nicht vorstellen kann, mal flüchten zu müssen. Man sollte es aber nie ausschließen, und was man dann selbst, wie 33-45 gesehn, ganz selbstverständlich von anderen Ländern bekommt, Obdach, sollte man anderen Flüchtlingen auch gönnen. Man kann halt nicht nehmen und dann 60Jahre später sagen, sorry, was ihr für uns getan habt, dass können wir uns nicht leisten.

mit freundlichen Grüßen vom Max

PS: Jetzt haben die blöden Antifa's hier bei uns schon Brandanschläge auf die Fahrzeuge von Rechten gemacht und bei einem anderen die Radmuttern abgeschraubt. Der verlor ein Rad bei der Fahrt, konnte zum Glück aber noch anhalten. Die sind echt zu blöd, schenken den Rechten noch Märtyrer. Wär das einem Bürger ausländischer Herkunft passier oder einem Juden, hätte es riesige Aufschreie in den Medien gegeben, so verschweigt man es ziemlich. Da schämt man sich direkt früher bei denen mitgearbeitet zu haben.
 
H

Harald B.

Gast
Ich bin dafür, dass man eine Partei wie die NPD umgehend verbieten sollte, weil sie verfassungsfeindliche Ziele verfolgt und einfach menschenverachtend ist. Die rechtsextremen Parteien und die von ihr ausgehenden Gefahren werden noch längst nicht ernst genug genommen. Es ist sehr schlimm, dass im dritten Reich Millionen von Juden vergast worden sind. Ich sehe die rechten Parteien sehr wohl als Rattenfänger an. Sie nutzen es geradezu aus, dass die etablierten Parteien die Wähler enttäuschen und so wenig Profil zeigen. Man kann in Deutschland gut mit Ausländern zusammenleben. Stuttgart hat z.B. einen hohen Ausländeranteil von 10% und es gibt dort keine hohe Ausländerkriminalität.

Harald
 

maximilian

Aktives Mitglied
@Harald B.
Die NPD ist doch eh zu großen teilen vom Verfassungschutz gesteuert, die haben sich ihr Feindbild doch selbst erst geschaffen.
Wie man bei Bismarcks Verbot der SPD gesehen hat stärkt so etwas eine Partei manchmal noch. Es ist auch schwerer zu beobachten wenn sie verboten sind. Vielleicht haben daher Schilys Leute das Verbot so den Bach runtergehen lassen.

Es geschehen so viele Dinge im Schatten der normalen Parteien die genauso menschenverachtend sind, das ich mich frage ob man nicht erstmal da anfangen sollte, statt sich immer die schwächsten Parteien zu suchen und die zum Sündenbock zu machen.

Du springst in unerträglicher weise hin und her, das dritte Reich ist 60 Jahre her, und so gut wie keiner in der NPD und in den restliche rechten Parteien möchte einen Völkermord begehen. Es geht den Menschen um TRENNUNG(!!!) nicht um MORD. MAch doch mal die Augen auf und sieh das dies ein riesiger Unterschied ist. Oder willst du der SPD/Grünen unterstellen sie wollten eigentlich die Serben ermorden, obwohl sie sie nur von den Albaner getrennt haben.

Aber immer schön draufhauen mit dem Totschlagargument. Schreiben wir mal Millionen tote Juden ( die kann man zum abschrecken immer gut nutzen, können sich ja nicht wehren) und fühlen uns im Recht. Wie schon gesagt bei der PDS gibt es genauso harte Stalinisten, und der Herr Stalin hat mehr Menschen umgebracht, hat ein ganzes Volk auf dem Gewissen. Keiner wird der PDS heute unterstellen solche Lager aufziehen zu wollen.
Aber es klingt halt gut Millionen tote Juden, besser als ausgerottete Steppen-Kalmücken und Millionen tote Russen.

Eine unerträgliche Beleidigung ist das die Wähler dieser Parteien als Ratten zu bezeichnen.
Wo ist denn deine Toleranz die du bei den Parteien ja so forderst? Wie kommst du damit klar Menschen zu beleidigen die wenigstens noch wählen gehen.

Es ist doch nicht die Frage ob man irgendwo gut und irgendwo schlecht mit ausländer zusammenleben kann. Es geht darum das man politisch korrekt nur das bessere erwähnt und die Probleme unter den Teppich kehrt statt sie anzusprechen und zu lösen. Das macht den Weg für rechte erst frei.

Dieses Gutmenschentum will es sich nicht eingestehen das Ausländer wenn man sie in Getthos zusammensteckt, ihre mitgebrachte Kultur pflegen, und auch ihre mitgebrachten Gesetze. Und man muss schon ein ziemlicher Gutmensch sein um nicht zu sehen, dass in den Herkunftsländern meist noch Vendetta-Gesetz herrscht und das auch mittlerweile bei uns in den Getthos.

Schön das sie in Stuttgart anscheinend integriert sind, ist nicht überall so.
Nicht die ausländer sind das Problem, dass man sie nicht zu Deutschen gemacht hat, ist das Problem.
Aber nein wenn es nach dem Gutmenschen geht ist ein ausländer grundsätzlich ein total lieber Kerl den man tolerieren muss und der natürlich nie Probleme macht, und was solls, dann lernt er halt kein ordentliches Deutsch, was soll man den lieben Kerl denn zwingen. Das ist in Stuttgart kein Problem, woanders ist es eins.

Und bei uns im Osten ist nicht die Getthoisierung das Problem, sondern die Preise und Löhne der nachbarländer.

Was passieren würde wenn Frankreich, die Benelux länder, Schweiz und Österreich einen durschnittslohn von 1-2 euro brutto haben, und bis auf die höchstqualifizierte Arbeit alles über die Grenze gehen würde, bzw. die Arbeitnehmer rüber zu euch, dass kann man sich auch vorstellen. Wie gesagt, erst das fressen dann die Moral.
Wenn man solche Probleme wie der Osten nicht hat, wenn ein guter Teil der Arbeitslosenzahlen im Westen frauen sind die eh zu hause bleiben wollen, kann man immer gut rumtönen, von wegen was habt ihr denn.

Wär es aber wie beschrieben, kannste aber sicher sein dass auch auf breiter Volksbasis sich die Leute aufregen würden das die westeuropäer ihre Arbeit wegnehmen, einfach weil sie billiger sind.
Ob man sich dann freut und sagt, toll offene Grenzen, klar dafür nehmen wir die 25%(bzw. real 50%) Arbeitslosigkeit gerne hin, wir sind ja so tolerant und multikulti, dass kann man sich gerne einreden. Zum Glück wird nie das Gegenteil beweisbar sein.

mir ist links und neutral auch symphatischer als rechts. Gerade deshalb muss man sich in der Mitte um die Probleme kümmern die die Rechten ansprechen. Solange man aus Gründen der p.c. das nicht tut, ist doch klar, dass sich die Menschen Alternativen suchen.
 
L

Luiserl

Gast
Meine Herrn Gesangsverein, es stimmt wirklich. Politik ist das beschissendste Thema, wo gibt. Da werden 80 Jahre fröhlich durcheinandergeschmissen, Apfel mit Birnen verwechselt, die Schalgwörter der 68er Studentenrevolution wiedergekäut, etc.
Und ich sitze dazwischen und denke: Mein Gott, musst Du wirlich alle paar Jahrzehnte immer wieder das gleiche geschehen lassen.

Maximilian, verzeih, aber bei diesem Thema erinnerst Du mich ein wenig an die eiffernde Inge.

Es ist erschüttern, immer wieder in Punkto Politik den gleichen Charakteren zu begegnen.
Ich will jetzt gar nciht so so sehr in die Politik einsteigen, muss ehrlich sein, maches an Deinen Argumenten, max, konnte ich verstandesmäßig gar nicht exakt nachvollziehen.

Aber ich hatte einen sehr lieben Jugendfreund und Vater meines Patensohnes vor Augen, während ich mich in Deine Sciht der Dinge versuchte einzulesen:

Dieser Freund gehörte zu den in Rumänien geborenen und lebenden Deutschen. Ich habe viele meiner Jugendferien in Siebenbürgen, aber auch in der DDR, im Vogtland verbracht, denn in beiden kommunistischen Staaten hatte meine Verwandten sitzen. Muttis Schwester zog im Krieg zu ihrem Mann ins Vogtland, Vaters Verwandtschaft war in Siebenbürgen zuhause.
Ich selbst nannte mich immer einen Siebenbürgensteirerbeyern. Es passierte des öfteren, das mein älterer Bruder (übrigens in den 68er ein äußerst aktives Mitglied des SDS (sozialistischer deutscher Studentenbund)), also dass mein Bruder zur selben Zeit die Verwandten im Vogtland besuchte, zu der ich bei der Verwandtschaft in Rumänien war.
Zwischen 13 und 21 habe ich die Zustände im Leben der Menschen in beiden Ländern kennengelernt. Es war für mich fast unbegreiflich, dass ich meine Verwandten in Schwierigkeiten bringen konnte, wenn ich nur ein einziges prowestliches Statement abgab. Wie oft wurde die Musik laut gedreht, um die Wanzen zu übertönen (ich habe sie selbst gesehen). Ich habe erlebt, wie sowohl die Sekuritas und Meliz in Rumanien, als auf die Vopos und Stasis im Vogtland immer zufällig die Famielein besuchten, wenn einer von uns da war. Ich habe die Menschenschlangen vor den notdürftig bestückten Lebensmittelgeschäften in beiden Ländern gesehen und selbst mittendrin gestanden, Ich konnte in einem Sommer in Bier baden in Rumanien, bekam aber nur selten ein Stück Butter, außer vom Bauern, während mein Bruder sich mit Butter waschen konnte, aber nach einem Schluck Bier lechzte.
Ich höre noch die sehnsüchtigen Gespräche in Siebenbürgen; wie gut geht es Euch doch, ach könnten wir doch auch in den goldenen Westen.
Oma hat 6 Jahre immer wieder eingereicht, um uns einmal besuchen zu können, aber vergebens. In das vier-Zimmerhäuschen wurde zu 5 Personen noch eine 3-köpfige rumanische Familie einquartiert, machte ja nix, dass das Haus noch in unserem Besitz war. Es gab kaum irgendwo den Luxus, dass Deutsche alleine einen größeren Bereich für sich hatten, die Wohnlüche wurde mit Wäscheleinen und Leintüchern in 2 Küchen unterteilt, man lief durch ein deutsches Schlafzimmer um in den rumänischen Teil der Wohnung zu kommen, etc.etc.
Mein Bruder erzählte viel von den heissen Diskussionen bei lautstarker Musik, mit seinem Lienientreuen Onkel, sehr zum Leidwesend der Tante, die immer verzweifelt versuchte, die Politik aus ihrer Wohnung rauszuhalten, zumal Onkel ein gutsituierter Uniprofessor war.
Ach ja, in beiden Ländern haben sich die Frauen entweder mit der Brennschere ondulieren lassen, oder Clopapier als Lockenwickler im Haar verwendet. Ich könnte noch soviel über die "unbeaufsichtigte" Bewegungsfreiheit von uns in beiden Ländern erzählen. Eine malerische Holzbrücke über einen Bach, wo auf dem Geländer die Teppiche der Bäuerinnen zum Trocknen aufgehängt wurden, stellte sich als militärisches Objekt heraus, weswegen und der Film aus dem Fotoapparat genommen, und dieser zertreten wurde.

Kurz und Gut, als dieser gute Jungendfreund später mit Frau und Kind in seinen "goldenen" Westen auswandern durfte (während wir im Vogtland für einen Westbesuch meiner Tante zu ihrer Mutter, diese erst sterben lassen mußten)
dauerte es nicht lange, bis er in toefte Depressionen verfiel, und klinisch behandelt werden musste, weil er mit der rauen Wirklichkeit im goldenen Westen so gar nicht klar kam. Noch in den 80er, 90er Jahren hörte ich ihn genauso auf die BRD Schimpfen wie Dich , lieber Max, heute. Zum Henker, wir können nichts dafür, wenn ihr Euch fasche Vorstellungen macht und dann tief enttäuscht seid über die Wirklichkeit. Und dennoch habe ich die BRD und jedes freie Land im Westen, einem Leben im sozialistischen Osten vorgezogen, denn wichtiger als alle hochtrabende Politik war die Bewegungs- und Gedanken- und Äußerungsfreiheit, und damit einer ganz anderen Lebensqualität.
All das, was ich hier erzählte, spielte sich von 1956 bis 1971 ab. 68 war mein Bruder dann nach einem Soziologiestudium in Marburg bei Prof. Abendrot und noch so ein ganz bekannter Linksgerichteter. Plötzlich vergaß er alle Erlebnisse seiner frühen Jugend, und der Sozialismus und Kommunismus wurde nur noch durch eine rosarote Brille gesehen, weil das theoretisieren scheinbar viel realer war, als die Realität. Als im dann nach den Studentenrevolten der 68er, wieder die Augen aufgingen und er aus seinem rosaroten Kuckucksheim auf die kapitalistische Erde knallte, kam er mit der theoretischen Vorstellung- und der praktischen Welt nicht mehr klar. Es verwirrte ihn in solchem Masse, dass er ohne Hilfe von anfags Canabis, dann LSD und schließlich Fixen, nicht mehr existieren konnte. Er starb mit 30, nach 14 Jahren Martyrium für und und mich, seine Schwester.

Das war meine reale Beobachtungs- und Erlebniswelt.
Und danach, sage ich ganz ehrlich, geht mir die ganze schöne Theoretisiererei grad mal am A.... vorbei.

Ich habe aufgegeben, mich über das Gehabe der Politiker aufzuregen. Eines ist mir in großartiger Erinnerung an diese Zeit geblieben:
Der immense Zusammenhalt der Menschen im Vogtland, wie auch in Siebenbürger, die große Gastfreundschaft der Ärmsten unter den Armen,
und überall liebenswerte und fröhliche Menschen. Ich kann das sagen, denn höret, zu Euch spricht immerhin die Prinzessin vom Brunnen (hatte mit 14 Schuhe mit goldener Messingspange und ein leicht fallenden, durch Pettocoat verstärkten Kleidchen). Ich sehe noch jetzt die staunenden Blicke und fühlenden kleinen Händchen der Dorfkinder. Wildfremde luden uns zu Speck, selbstgemachtem Bauernbrot, Zwiebeln und natürlich Zuika (Slibovic) ein.

So frage ich Euch, wieviel Wichtigkeit messen wir eigentlich den Betrüger in den regierenden Städten des Ostens und Westens bei?

Um Gottes Willen, mein arzttermin ist fast weg, und Einkaufen muss ich auch noch.
Aber jetz, nix wie weg, melde mich später vielleicht nochmal.
L.G. Luiserl
Hab keine Zeit mehr zum Durchlesen und Korrigieren. Viel Spaß beim lesen.
Tschüss!
 
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