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Verlust meines geliebten Mannes am 16.06.2024

Imbri

Mitglied
Das war nur ein Aspekt, dass er mitfühlend war. Nun muss ich "irgendwann" lernen müssen, die Zeit zu schätzen, in der er an meiner Seite war und nicht nur den Verlust sehen.
Ich weine nicht mehr fast durchgehend, aber sobald ich mir Ruhe gönne, kommen die Tränen in einer Stärke, dass ich meine, mich zerreißt es innerlich.
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Mein herzliches Beileid. So ein Verlust ist so unfassbar und man begreift nur schwer, dass ein Mensch für immer weg ist.
Man kann in Trauergruppen Trost finden oder in stillem Gedenken. Ich kann dir aus eigener Erfahrung "Nervenstark" von Doppelherz empfehlen. Man wird etwas gefasster und kann besser schlafen. Alles Gute
 

Imbri

Mitglied
Hallo Binchy,

danke für deine Worte.
Ich werde das Nervenstark ins Auge fassen. Ich bin jetzt bis einschließlich 02.07.2024 (am 01.07. ist die Urnenbeisetzung) krank geschrieben. Da sollte ich vorher in der Lage sein, auch besser schlafen zu können. Im Moment schlafe ich nur stunden- oder minutenweise.

Gruß Elli
 

Leere?Zukunft

Sehr aktives Mitglied
Hallo Elli!
Ich möchte dir viel Kraft wünschen für diese schwere Zeit für dich.
Ich selbst habe vor vier Jahren auch meinen Mann verloren,zwei Tage vor seinem 55.Geburtstag.
Bloß,dass wir nicht wußten,dass er krank war.Also ganz plötzlich.
Aber der Tod eines geliebten Menschen kommt immer zu früh und ist immer zu plötzlich.
Ich kenne deine Gefühle,zuerst kann einen gar nichts und gar keiner trösten.
Das ist normal.Schreiben hat auch mir viel geholfen.Das Forum kannte ich damals noch nicht,das habe ich vor knapp zwei Jahren für mich entdeckt.
Wenn ich dir jetzt sage,dass es mit der Zeit einfacher wird,den Verlust zu begreifen,hilft dir das im Moment auch nicht.
Mir fehlt mein Mann immer noch sehr.Aber ich habe jetzt verstanden,dass er einen festen Platz in meinem Herzen hat.Manchmal kann ich jetzt auch inzwischen Fotos sehen,die mich zum Lächeln bringen.Manchmal schmerzen schöne Erinnerungen noch immer.
Die erste Zeit habe ich nur funktioniert, irgendwie wie auf Auto Pilot weitergemacht.
Gefühle auf Eis gelegt,weil der Schmerz einfach sonst unertragbar war.
Stück für Stück habe ich wieder gelernt Gefühle zuzulassen,sie kommen dann viel stärker zurück.
Lass dir Zeit,tu für dich,was du brauchst.
Lass dich ablenken, verkrieche dich,tu das ,was du im Moment kannst.
Irgendwann fühlst du vllt ähnlich wie ich, Dankbarkeit für die Zeit,die du mit deinem geliebten Mann hattest.
Ein Geschenk.Er ist in deinem Herzen,von dort kann ihn dir niemand nehmen.
Alles Gute für dich, viel Kraft!
Schreibe gerne deine Gedanken hier auf,wenn es dir hilft.
Hier sind viele,die ähnliches erlebt haben und erleben müssen.Vielleicht können wir uns gegenseitig ein bisschen unterstützen.
LG
 

Imbri

Mitglied
Hallo Leere?Zukunft,

danke für deine Worte. Im Moment lenke ich mich durch mein Trauertagebuch (wobei das ist eigentlich keine Ablenkung ist), unseren Hund und Hausarbeit (die ich aber momentan nur sehr eingeschränkt erledige) ab.

Mein Hauptproblem ist der Unterschied zwischen Herz und Verstand. Mein Verstand sagt mir, dass es für ihm besser sein müsste, dass er gehen konnte, da sein Krebs nicht mehr behandelt werden konnte - mein Herz sagt nur, dass es ein unfassbarer Schmerz ist. Vor Allem stimmt es irgendwie, wenn man sagt, dass man erst weiß, was man einem Menschen hatte, wenn er einem genommen wurde.
Gefühle auf Eis legen kann ich nicht, sie übermannen mich einfach. Das ist ja auch ein Teil von mir, den mein Mann an mir geliebt hatte (hatte er zumindest gesagt). Wir waren vor der Erkrankung schon sehr beieinander, aber die Monate während seiner Erkrankung haben uns noch enger zueinander geführt.

Vor seiner Erkrankung bin ich fest davon überzeugt gewesen, dass ich irgendwann vor ihm gehe.

Ich freue mich für dich, dass du teilweise seine Fotos lächelnd betrachten kannst. Das kann ich mir derzeit überhaupt nicht vorstellen. Ich habe zu früh mit den Fotos begonnen, das schmerzt unglaublich. Nur das Bild an seinem Totenbett "tröstet" mich ein wenig. Er sieht so friedlich (eher schlafend als tot) aus. :cry:
 

Imbri

Mitglied
Hallo zusammen,

ich möchte mich noch für Eure Reaktionen bedanken.

Der Schmerz überrennt mich jetzt.

Heute vor einer Woche habe ich ihn das letzte Mal gesprochen. Am Sonntag war er ja, bevor er gestorben ist, nicht mehr ansprechbar. Ich hoffe so sehr, dass er mich am Sonntag noch gespürt und auch gehört hat, bevor er gegangen ist.

Der Pfleger hatte mir gesagt, dass das Gehör als Letztes ausfällt.

Gruß Elli
 

Imbri

Mitglied
Hallo Werwiewas,

danke.

Das dachte ich am Sonntag auch noch. Als ich seine Hand gehalten habe, hatte ich den Eindruck, dass er sie noch leicht drückte.

Außerdem war nur ein Auge zu, das andere war halb offen. Als ich mit ihm gesprochen habe, hatte ich den Eindruck, dass sich seine Iris des leicht geöffneten Auges auf die mir zugewandte Seite bewegt hat. Aber ich weiß nicht, ob es echte Reaktionen oder nur Reflexe waren.

Lt. Arzt war er halt nicht ansprechbar.
 

Salome64

Aktives Mitglied
Meine erste große Liebe, mit der ich auch nach der Trennung noch in enger Freundschaft verbunden war, wurde durch einen unverschuldeten Autounfall zum Schwerstpflegefall. Elf Jahre Wachkoma. Bis heute weiß niemand, ob er einen erkannt oder etwas wahrgenommen hat.

Als er nach elf Jahren endlich sterben durfte, war die Trauer nicht mehr so groß wie nach dem Unfall. Denn eigentlich war er, so wie man ihn kannte, bereits da gestorben. Ich war sehr traurig, aber auch irgendwie erleichtert, dass er nun nicht mehr leiden musste.

Krankeit, Unfall, es ist einfach ein ungerechtes Schicksal, gerade wenn es die richtig Guten trifft, so wie dein Mann auch einer gewesen zu sein scheint. Ich habe damals auch lange getrauert und mit dem Schicksal gehadert. Aber ich kann dir sagen, dass keine Woche vergeht, in der ich nicht irgendwem etwas von ihm erzähle. Du wirst seine Stimme und sein Lachen niemals vergessen, auch nicht all die schönen Momente, die ihr geteilt habt. Der Unfall ist jetzt 22 Jahre her und sein Tod 11, aber ich kann ihn immer noch sehen und hören. Ich bin sicher, auch du musst keine Angst haben, dass die Erinnerung an deinen Mann verblasst. Und auch wenn du es jetzt nicht glauben kannst, wirst du irgendwann sogar wieder mit einem Lächeln an ihn denken können. Aber es wird seine Zeit brauchen.
 

Imbri

Mitglied
Hallo Salome64,
er war nicht mein erster Partner, aber meine erste echte große Liebe. Wir haben uns spät kennengelernt. Gemeinsame Bekannte haben teilweise unabhängig voneinander gesagt, dass er mein Seelenverwandter war. Für mich war er einer der liebsten Menschen, den ich kennenlernen durfte.

11 Jahre Wachkoma finde ich sehr schwer auszuhalten, obwohl ich das noch nicht durchgemacht habe. Auch wenn Ihr getrennt wart, wart Ihr ja noch freundschaftlich verbunden. Gerade weil Ihr getrennt wart habe ich Hochachtung davor, dass du für ihn da warst. Das ist nicht selbstverständlich.
 

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