Tiefe Gedanken und Fragen aus diesem Thread bewegen mich wieder meine grauen Zellen anzustrengen und etwas niederzuschreiben.
1. Was ist Hass? Nun, ich könnte es Googlen, aber nehmen wir es profan - es ist das Gegenteil von Liebe. Also das was nicht vergibt, was nicht verstehen will, was nichts berücksichtigt, etwas das blind ist, wütend, stur, grob mit radikalen Zielen - welche immer das sind.
Es ist eine Gefühlsverhärtung, ein unlebendiges, krank wirkendes Ergebnis als Reaktion oder eine bösartige Entwicklung in unserem Innersten. Wenn ich damit wenigstens halbwegs richtig liege, dann frage ich mich wie dieses Resultat oder sozusagen der Gefühlsgipfel im Negativen dem Empfinden entgegen wirkt, das hier als Leid bezeichnet wird. Leid empfindet man, egal ob nun als Mitleid oder an einem selbst.
Das heißt das verbitterte Innere schützt sich mit der Verbitterung (Hass) gegen den Auslöser, der durch das Leid übermittelt wird?
Gewalt ruft Gewalt hervor, Böses ruft Böses hervor, Gutes aber ruft Gutes hervor, Liebe erzeugt Liebe.
Hier wurde gefragt: "Wer nicht Leiden will - muss hassen(?) um nicht Leiden zu müssen? Wenn man Hass empfindet leidet man jedoch - ob nun bewusst oder nicht, denn wer liebt leidet nicht, weil die Liebe hier erwähnt wird. Kann man beides gleichzeitig? Ich sage nein: man kann nicht hassen und lieben, denn ein Königreich (was hier für das innere Selbst steht) wird zerfallen, wenn es zwiegespalten ist.
Entweder ich bin vom Einen oder vom Anderen.
2. Was ist Leid? Leiden kann man körperlich, man erleidet Schmerzen. Leiden kann man seelisch - man leidet unter seelischen Verletzungen. Leiden kann man auch geistlich, wenn man Mitleid empfindet. Leid hat viele Ursachen.
Aber von welchem Schlage ist das empfundene Leid? Ist es etwas Gutes oder Schlechtes? Betrachten wir es als Sinn ist es neutral, es registriert nur. Doch Hass ist negativ, da zerstörerisch, kontraproduktiv.
Wenn man seine Sinne betäuben kann und dazu auch das empfindbare Leid zählt, dann könnte Hass tatsächlich vom Leid in dem Sinne trennen/befreien. Das Bösartige, Hassauslösende hat nun so oder so zur Verhärtung oder Verrohung geführt.
"Wer nicht leiden will - muss Hassen." (?)
Hierbei steckt aus meiner Sicht ein winziger Formulierungsfehler drin. Denn der Satz suggeriert das man dem Leiden entfiehen kann durch Hass-Bildung. Richtiger wäre es z.B.: so formuliert:
Hass macht unempfindlich für Mitleid und betäubt das eigene Leiden,ja verstärkt es bis zur Betäubung. Dennoch bleibt das eigene Leiden mindestens gleichermaßen erhalten, denn nur weil etwas weniger fühlbar ist ist es nicht weniger vorhanden. Sogesehen ist es eine nat. Schutzfunktion der Psyche.
Der Mensch jedoch steht als Abbild Gottes über der Natur und kann das zeigen in dem er Hass mit Liebe begegnet. Das dieses allerdings übernatürlich schwierig erscheint, ist mir auch auch klar. Vergebung ist das Werkzeug um diesem Teufelkreis etwas entgegenzusetzen. "Liebe Deine Feinde." J.C.
Grüße,
Peace