Objektivität ist eine Illusion....alles was Menschen tun und machen und behaupten ist subjektiv eingefärbt...so wie der alte Xenophanes sagte, bzw. schrieb:
" Und das Genaue freilich erblickte kein Mensch, und es wird auch nie jemand sein, der es weiß (erblickt hat) in bezug auf die Götter und alle Dinge, die ich nur immer erwähne; denn selbst wenn es einem in höchsten Maße gelänge ein Vollendetes auszusprechen, so hat er selbst trotzdem kein Wissen davon: Schein (Meinen, subjektive Meinung) haftet an allem"
Also auch die Wissenschaft ist immer nur ne ewige Baustelle, die Einzelheiten zusammenträgt und man kann sie halt ein wenig zusammenbasteln und nutzen um in der Welt besser zurecht zu kommen, die Welt teilweise zu be-greifen und auch zu beherrschen...Eine Wissenschaft die von sich behauptet sie sei vollständig oder nur sie alleine sage die Wahrheit lügt und war weil sie höchstwahrscheinlich an Macht interessiert ist.......real existiert eine solche Wissenschaft nicht und wird es auch nie geben.
Dennoch bleibt die Sehnsucht nach Allwissen, was Menschen häufig mit Gott personifizieren...in Buch I Korinther, 13 heißt es: " Denn unser Wissen ist Stückwerk, und unser Weissagen ist Stückwerk. Wenn aber kommen wird das Vollkommene so wird das Stückwerk aufhören."
Mein Kommentar dazu: das Vollkommene kommt nicht..wir werden bei Stückwerk bleiben, aber an sich reicht das auch um durchs Leben zu kommen.....das Vollkommene könnten wir eh nicht erkennen und begreifen...ggf. nur erahnen, wenn wir jahrelang, ein Leben lang meditieren, Zen praktizieren und ein wenig Erleuchtung finden...aber eine Erleuchtung, die ganz privat ist und nicht marktschreierisch mit ihren Erlebnissen prahlt oder von anderen verlangt, dass man ebenfalls an sie glaubt od.ä. Und Erleuchtung ist an sich lt. Wissenschaft auch nur ein Hirnphänomen...ggf. auch wieder nur Selbsttäuschung?? Lustig......
No way out aus der Subjektivität.....
Heinz von Foerster hat zu Objektivität gesagt: "Objektivität ist die Wahnvorstellung, Beobachtungen könnten ohne Beobachter gemacht werden" und damit hat er meiner Ansicht nach recht.
Bereits die alten Griechen hatten darauf aufmerksam gemacht, dass uns unsere Sinne oft täuschen und wir uns nicht immer hundertpro auf sie verlassen können, sodaß wir darauf angewiesen sind mit der Ratio, dem Verstand und der Vernunft zu arbeiten um zu einigermaßen vernünftigen Erkenntnissen zu gelangen. Es gibt ja zig Beispiele für optische Täuschungen...in jedem Buch der seriösen Verhaltensbiologie sind etliche Seiten zu menschlichen Wahrnehmungsschwächen aufgeführt...Ich denke Esoterik oder sowas wie Okkultismus nutzt diese Schwächen gezielt und versucht Täuschungen als Wahrheit zu verkaufen...wortwörtlich..ist ja auch ein florierender Markt...die Jungs und Mädel die da Bücher drüber schreiben und Zeugs (Räucherstäbchen zur Stärkung des dritten Auges bis hin zu was weiss ich, Seminare über Gotterfahrungen) anbieten wollen, tun das ja oft für teuer Geld. Und viele Ängstliche, Verzweifelte, Verwirrte klammern sich oft an solche Dinge und sind bereit da viel Geld für auszugeben...Den meisten Hokuspokus halte ich für Blasphemie...stattdessen sollte man eher ne Patenschaft für SOS-Kinderdörfer oder so übernehmen und anstatt aus Langeweile Gestorbenen hinterherzuhecheln und nach vermeintlichen Energien Verstorbener zu fahnden lieber Hilfe in Afrika leisten, womit man -falls existent- einem Gott meiner Ansicht nach näher wäre...
Immanuel Kant hat scharf zwischen wissenschaftlicher Erkenntnis und Religion unterschieden und gesagt: man kann nur in der Wissenschaft mit Beweisen arbeiten...einen Gottesbeweis kann es nicht geben denn Beweise haben in Religions- und Gottdingen nix zu suchen, sie funktionieren dort nicht. Und damit hat er meiner Ansicht nach Recht.
Es lohnt sich meiner Meinung nach nicht sich darüber zu streiten ob es einen Gott gibt oder nicht. Für diejenigen die an ihn glauben existiert er, auch wenn sie das niemals beweisen können...und damit sollten sich Gottgläubige zufrieden geben und fertig. Natürlich lassen sich jederzeit irgendwelche "Beweise" die sich bei genauer Betrachtung als Seifenblasen entpuppen aus dem Ärmel schütteln....wer solchen Dingen auf den Leim geht hat halt Pech gehabt. Und: wer glauben will, soll glauben, aber bitte ohne Land und Leute damit zu nerven und zu behaupten, dass sie irgendwas beweisen könnten und alle mitglauben sollen.
Die moderne seriöse Wissenschaft folgt an sich i.d.R. Kants Auffassung und wird den Teufel tun nach Gottesbeweisen zu suchen
Die Wissenschaft, Neurowissenschaften z.B. hat mal Religion untersucht, religiöse Wahnvorstellungen oder neutraler: religiöse Erlebnisse und dabei festgestellt, dass dabei gewisse Hirnareale besonders aktiv sind....und auch Areale die durchaus Wahrnehmungsstörungen hervorrufen können. Das blendend helle Licht das viele Leute mit Nahtoderfahrungen mitbekommen ist an sich nix weiter als ein letztes Wetterleuchten der Synapsen...sone Art Epilepsieanfall der Stäbchen im Auge od.ä...ein letztes Energieabfeuern....also alles von innen her kommend als durch reale Umweltereignisse hervorgerufen.
Nu ja mal abwarten..ich denke jeder wird es früher oder später erleben. Und bis dahin: schönes, sinnvolles Leben noch!
Tyra