Keine Freundschaft, wenn man nicht über Krankheit spricht?

tonytomate meinte:

Als meine Mutter von ihrem Krebs erzählte, rief niemand mehr an, die Schwester kam nicht mehr und alle Freundinnen meldeten sich nicht mehr.

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Das ist ja der Hammer- dann waren es auch nie echte Freundinnen!

Das Wort Freundschaft wird oft Missbraucht, 100 Freund bei Facebook, das sind keine.
Meist nur kurzfristige Kameraden ( Sport ) , Lebensabschnitt Bekanntschaften, Arbeitskollegen, Schulkameraden, Interessengemeinschaften, Zweckgemeinschaften.

Langfristige, echte Freunde sind was wertvolles, seltenes.
Anzeichen wahrer Freundschaft sind Verlässlichkeit, Ehrlichkeit, aufrichtiges Interesse.
Die meisten Menschen haben nicht mehr als eine Hand voll “wahre” Freunde.
Echte Freunde: Diese Merkmale zeichnen sie aus - wmn

Danke für eure Antworten.

@tonytomate
Das ist schon sehr heftig. Sehe das auch so, dass das dann keine wirklichen Freunde waren.

Hatte das auch mal als mein Vater im Sterben lag und man bei ihm Lungenkrebs vermutete, dass sich eine "Freundin" daraufhin gar nicht gemeldet haben als ich davon nur mal kurz erzählte.

Kann man nun sagen, manche würde das überfordern, weshalb sie dann auf Abstand gehen. Finde ich ist eine lahme Ausrede, weil niemand ewig lebt und Krankheit zum Leben dazu gehört.

Aber muss jeder selbst wissen.

Wie gesagt, ich erzähle nicht mehr wirklich von meiner psychischen Krankheit.
Die letzte Erfahrung war als ich es einer Frrundin nach 3 Jahren sagte. Bei der ersten Meinungsverschiedenheit danach kam wie man denn mit psychisch Kranken Konversation halten solle.

Wir hatten vorher schon mal Meinungsverschiedenheiten wo sie nichts von meiner Krsnkheit wusste und da konnte man sich mit ihr unterhalten und hat das nicht in Frage gestellt. Auf einmal ist das scheinbar ein Problem.
Die Krankheit hatte ich aber auch schon in der Zeit wo sie nichts davon wusste und mich nicht in Frage stellte.

Oder meine ehemals beste Freundin, die als es dem Ende zuging, zu mir sagte psychisch Kranke wie ich sollten ja froh sein, wenn überhaupt jemand mit einem befreundet ist, wir seien ja schon gerne mal eine ziemliche Belastung.
Ich hatte in der Zeit unserer Freundschaft weder einen Klinikaufenthalt, noch hatte sie je irgendwie von meiner Krankheit wirklich was gespürt, persönlich miterlebt.

Dachte sie wäre meine beste Freundin, aber sie verwendete Vertrautes um nachzutreten.
Für mich ein Vertrauensbruch.

Deshalb bin ich vorsichtiger geworden.

Nun sagte man mir aber ich würde so ja nichts geben in einer Freundschaft und dann wäre es auch keine echte Freundschaft, wenn man nicht alles über sich erzählen könne.

Löwenhase meinte:

Muss man das in jeder Freundschaft erzählen, sonst ist es keine?

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Nein, warum auch ?

Ich habe ein Gespür dafür entwickelt, wann ich, wem, was erzähle ?

U. U. kannst du ja im Gespräch eine Meinung ausdrücken wie du zu einem Thema stehst.
An der Reaktion merkst du, wie derjenige "so tickt".

Tchibo meinte:

mit wem dann?

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Sehr guten Freunden, Familien, Ärzte, Therapeuten.

Tchibo meinte:

Ich habe beispielsweise einen Kollegen, jeder weiß, dass er homosexuell ist. Er macht aber ein riesiges Geheimnis drum, druckst herum und macht komische Andeutungen. Daher bleibt er für mich in der Kategorie "Bekannter", kein Freund. Von Freunden weiß ich den Beziehungsstand.

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Evtl. hat er kein Bedürfnis (mit jedem) darüber zu sprechen, gerade auf der Arbeit.
Was geht das die anderen am ?

Löwenhase meinte:

Muss man das in jeder Freundschaft erzählen, sonst ist es keine?
Oder kann ein Kontakt dennoch eine Freundschaft sein, auch wenn man dem anderen nichts davon erzählt?

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In einer Freundschaft sollte man zwar über alles reden können, aber nicht müssen. Jeder Mensch darf seine Geheimnisse haben. Auch innerhalb einer Freundschaft.

Löwenhase meinte:

Ich habe halr die Erfahrubg gemacht darüber zu reden soegt nicht für mehr Verständnis, eher verstehen viele vieles dann falsch, misinterpretieren Dinge oder stülpen einem eine Schablone über, die auf einen nicht zutrifft.

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Das versteh ich leider nur zu gut. Ich bin Autistin mit ADS und hab auch keine guten Erfahrungen damit gemacht, das den Leuten zu erzählen. Entweder stell ich mich nur an oder das hat jeder mal oder ich werd behandelt, als wär ich geistig schwerbehindert. Nervig sind auch all die Klischees, die mit Autismus und ADS einher gehen. Bei Autismus werden einem Empathielosigkeit, Inselbegabungen und all so ein Mist angedichtet und bei ADS sind die Leute immer der Meinung, mit Ritalin könnte man ja völlig normal sein. Manche Autisten und AD(H)Sler sind deshalb schon dazu übergegangen, ihre Diagnose nicht mehr zu erwähnen und statt dessen nur die Symptome zu erwähnen. Dafür bekommt man wohl eher Verständnis als wenn man die Diagnose erwähnt. Vielleicht könntest du das ja auch machen. Einfach die Symptome erwähnen und erklären, was geht und was nicht.

Tchibo meinte:

Das ist ja der Hammer- dann waren es auch nie echt Freundinnen!

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Das dürfte auch "von Mensch zu Mensch" verschieden sein.

Löwenhase meinte:

Mir sagte man in einer Freundschaft rede man über alles, auch über Krankheiten.
Nun habe ich diverse schlechte Erfahrungen gemacht, weshalb ich nicht mehr über mrine Krankheit spreche.
Habe eine psychische Erkrankung.

Muss man das in jeder Freundschaft erzählen, sonst ist es keine?
Oder kann ein Kontakt dennoch eine Freundschaft sein, auch wenn man dem anderen nichts davon erzählt?

Ich habe halr die Erfahrubg gemacht darüber zu reden soegt nicht für mehr Verständnis, eher verstehen viele vieles dann falsch, misinterpretieren Dinge oder stülpen einem eine Schablone über, die auf einen nicht zutrifft.

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Also ein "muss" gibt es nicht. Ich habe Freunde oder Bekannte, denen ich gewisse Dinge nicht erzähle, weil ich sie für nicht empathisch halte oder weil ich weiß, was dann kommt oder sie nicht richtig zuhören.....Perlen vor die Säue nennt man das.

Also ich finde, man muss selber entscheiden. Außerdem ist nicht jede Freundschaft gleich. Es gibt Freundschaften, die sehr tunnelartig funktionieren, also man spricht über 1-2 Themen und mehr nicht. Dann gibt es Freundschaften, in denen man über viel mehr spricht. Frauenfreundschaften funktionieren in der Regel anders als Männerfreundschaften. Aus dem Grunde kann man das so nicht verallgemeinern.

Die Überschrift soll bestimmt heißen "Keine Freundschaft, wenn man über Krankheit spricht". Vielleicht kannst du das ändern.